PastorPeitl hat geschrieben: ↑So 2. Apr 2023, 12:00Ich muss meine Ansicht im Punkt auf Wissenschaft tatsächlich einmal korrigieren.
Ja, es ist sehr zu empfehlen, sich die Wissenschaft nicht wegnehmen zu lassen.
Meine Haltung ist, dass sie allen Menschen gehört (egal ob religiös oder nicht-religiös).
Wichtig dabei ist, dass man sie als Sammlung der Tatsachen ansieht und alles herausräumt, was den Tatsachenstatus nicht erreicht.
Dann steht Wissenschaft sauber und solide da, und zwar gegenüber dem Endkunden, dem Verbraucher (der ja auch letztlich das Geld gibt).
"Wissenschaft" muss ein Begriff für denjenigen sein, der etwas damit anfangen möchte und sich darauf verlassen können muss.
Es ist nicht akzeptabel, dass ein Laie einen Aufwand treiben muss, um das eigentliche Wissen (die Tatsachen) aus dem, was ihm als "Wissenschaft" präsentiert wird, zu extrahieren.
PastorPeitl hat geschrieben: ↑So 2. Apr 2023, 12:00Der selbe, der behauptet hat, dass die Wissenschaft die Meinung vertritt, dass es keinen Gott gibt, begründete dies später mit "es gibt ja auch keinen Osterhasen und keinen Weihnachtsmann. Die Mehrheit sagt dies".
Ich habe ihm drauf geantwortet, er solle doch in die Politik gehen. Dort schaue man auf Mehrheiten. Nicht in der Wissenschaft. Weil es dort um Erforschung von Neuem geht. Man immer in der Minderheit wäre.
Dieser jemand (wer auch immer das ist) liegt falsch, denn die Wissenschaft enthält keine Tatsachen rund um Gott.
Dieses Nicht-Enthalten liegt dabei ohne jegliche Inhaltswertung vor, d.h. Wissenschaft ist neutral und wird sofort erweitert, sobald es um Tatsachen geht.
Zusatz: "Meinungen" sind kein Bestandteil von Wissenschaft und so tauchen dort auch keine "Mehrheiten" auf.
PastorPeitl hat geschrieben: ↑So 2. Apr 2023, 12:00Diejenigen, die sich also da als Wissenschaftler ausgeben, sind in Wahrheit überhaupt keine. Die spielen nur den Glauben gegen die Wissenschaft aus um beiden zu schaden.
Es ist sogar noch viel schlimmer, als das Ausspielen "Glauben gegen Wissenschaft": es wird ein eigener Glaube vorgelegt, eine Ideologisierung von Wissenschaft.
So jemand versucht sein Weltbild (das er sich auch nur durch einen Glaubenssprung angelacht hat), durch das Beanspruchen von Wissenschaft aufzuwerten.
In der Öffentlichkeit gibt es für diesen Vorgang leider viel zu viele Verlockungen und so starten Wissenschaftler in öffentlichen Auftritten regelrecht ohne Anstrengung als "Sprachrohr der Wissenschaft" - Motto: "egal was der jetzt sagt, es ist Wissenschaft".
Seit der Corona-Hochphase bin ich mir sicher, dass man sich das nicht mehr leisten sollte.
Für mich gehören Wissenschaftler einer untergeordneten Qualitätsstufe an: dem Wissenschaftsbetrieb (hab ich schon mehrfach geschrieben).
Ich vertrete und fordere ein Reinheitsgebot.
Wissenschaft muss sich derart sauber um Tatsachen drehen, dass sie frei von Weltbildern ist, sprich: komplett neutral.
Das hat bestimmt rigorose Auswirkungen und so kann durchaus das eine oder andere Lieblingsthema aus der bisherigen Illusion rund um Wissenschaft herausfliegen.
Eine dieser Auswirkungen sehe ich z.B. bei der "Evolutionstheorie" (auch ein Thema, an dem sich manche Religionsrichtungen abarbeiten).
Obwohl ich es für eine gute Idee, einen guten Verdacht, eine vielversprechende Vermutung halte, gehört sie für mich
nicht zur Wissenschaft, sondern nur zum Wissenschaftsbetrieb.
D.h. es geht hier um ein Weltbild, das Forscher (mehrheitlich) für plausibel halten und entlang dem sie versuchen, Tatsachen zu erschliessen - mehr nicht.
Für Wissenschaft sind aber immer nur die Tatsachen relevant, nicht die Vorstellungen von Wissenschaftlern (egal wie sehr sie sich einig sind).