Und dieser Tod war ja nicht nur notwendig für die Nachfolger Christi, er war ja auch nötig, die Übertreteter aus vergangenen Zeiten zu befreien. Schon immer wurden Gebote übertreten und der Tod herrschte, bis der Herr Jesus die Gerechten des AT aus dem Totenreich befreit hat.
Wenn man jetzt so vergleicht, wie Gott sich im AT und wie er im NT in Erscheinung tritt, hat sich allerdings etwas geändert. Natürlich wollte sich Gott in der Stiftshütte nicht durch Behinderte vertreten lassen, das kann man irgendwie verstehen. Der Herr Jesus war auch nicht behindert , auch wenn man im Jes 53 sagt, daß da keine Gestalt war, an der man Gefallen hatte.[Luther 1912: Sach. 9,11] Auch lasse ich durchs Blut deines Bundes los deine Gefangenen aus der Grube, darin kein Wasser ist.
Der Gottesdienst Israels war sehr auf das Äußere fixiert, auf Heiligkeit und Gehorsam angelegt. Wenn da jemand nicht tat, was Gott angeordnet hatte, dann wurde direkt bestraft. Man muß nur mal lesen, wie oft da steht, daß Menschen bei Zuwiderhandlungen vom Volk gesteinigt werden sollten. 3 Mo 20,2,27 ; 3 Mo 24,14.16 usw.[Luther 1912: Jes. 53,2] Denn er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt noch Schöne; wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.
Einmal wurde jemand gesteinigt, weil er am Sabbat Holz aufgelesen batte. 4 Mo 15,35
Gottes Rache kam auch für alle umgebenden Völker, wenn sie sich Israel in den Weg gestellt hatten, was auf dem Wege in das gelobte Land ja einige male der Fall war. Und wenn Feinde ins Land einfielen, dann hat König David die Rache
vollzogen, die Gott angeordnet hatte und Israel von seinen Feinden befreit.
Kann man sagen, daß Israel sich wieder im Auftrag Gottes sieht, wenn es seine Feinde mit Gewalt niederschlägt ?
Der Herr Jesus hat solches für den neuen Bund nicht angeordnet. Er verkündet die Liebesgebote, wie sie schon im AT verankert sind. 3 Mo 19,18, Mt 22,39 Er befreit aber Israel auch von dem Joch des Gesetzes und will ihnen das Joch der Nachfolge auflegen. Mt 11,28-30
Seit der Zeit, da der Herr Jesus in der Welt war, gilt das sogenannte Gesetz der Freiheit Jak 1,25 , Israel wird in die Mündigkeit entlassen, wie ein Sohn, der nun gelernt haben sollte wie er sich richtig zu benehmen hat. Gal 4,1-5
Aber das schließt ja nicht aus, daß Gott, trotz aller Liebe und Freiheit, nach wie vor die Übeltäter bestrafen und sich an seinen Feinden rächen wird. Er wird doch auch bei gläubigen Christen nicht alles übersehen und sie vor seinem Richterstuhl beurteilen. 2 Kor 5,10
Und diejenigen, die sich nicht auf ihn einlassen wollten, die sollen erschlagen werden.
Ist es nicht eine trügerische Freiheit, in der wir leben, wo Gott beinahe jede Freiheit gibt und jedes Unrecht bedenkenlos zuläßt ?[ELB-CSV: Lk. 19,27] Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrschen sollte, bringt her und erschlagt sie vor mir.
Gruß Thomas