Das Problem ist, dass auf manchen Gebieten die Wissenschaft in einem schlechten Zustand ist. D.h. es gibt einfach viel zu viel Junk-Science. Besonders schlimm ist das bei Gebiete, die sich ohnehin sehr im Schattenbereich abspielen und bei denen gleichzeitig die Emotionen extrem hochkochen: Drogen, Pädophilie, Menschenhandel, etc.
Bzgl. letzteren beiden muss man sich nicht wundern, wie man zu Pizza-Gate kommt. Da sind die Mainstream-Medien nicht unschuldig.
"science is messy" ⇒ auf vielen Gebieten (wie den oben genannten) hat man nicht nur keinen Konsens, sondern stattdessen auch brutale Manipulationen.
Man nehme so jemand wie Melissa Farley. Das ist der Typus der Aktivisten-WissenschaftlerIn, eine Sorte Wissenschaftler deren Existenz tragischerweise abgestritten wird. Diese Leute erreichen Rang und Namen, aber verbreiten teilweise über Jahrzehnte Junk-Science, bis es endlich mal zu einer Korrektur kommt, wenn überhaupt.
Diese Dame behauptete z.B. dass die neuseeländische Prostituierte durchschnittlich im Alter von 9 (neun) Jahren in ihr "Geschäft" einsteigt. Als ich das las, war ich absolut schockiert. Selbst bzgl. Bangladesch wäre ich schockiert, aber Neuseeland ist ein zivilisiertes, westliches Land. Ein Land, wo angeblich toleriert wird, dass Kinder massenweise
offen sexuell missbraucht werden.
Tja, die Daten waren komplett erfunden. Die wurde sogar von Assistenten bei der American Psychiatric Association gemeldet, damit sie mal ausgeschlossen wird. Passierte aber nichts. Wie ist es möglich, dass man trotz nachgewiesenem schweren wissenschaftlichen Fehlverhalten eine jahrzehntelange Karriere aufbauen kann und enormen Einfluss auf einen wissenschaftlichen Forschungsbereich hat?
Oder ich würde z.B. einfach gerne wissen, wie viele Erntehelfer in Deutschland Opfer von Menschenhandel sind. Aufgrund solcher Aktivisten-Wissenschaftler kann man das nicht einmal
größenordnungsmäßig seriös beantworten. Sind es 3 % ? Oder 30 % ? Tja! Ich weiß es nicht. Gelegentlich kippt einer nach einer 12-Stunden-Schicht tot um. Dann geht die Diskussion los, aber es ist nichts Greifbares da. Weil gelogen und geschummelt wird, weil es alles extrem polarisiert ist.
"we should trust experts" ⇒ das Problem ist, dass selbst bis in die höchsten und prestigeträchtigsten Organisationen wie FDA oder CDC hinein die Experten unwissenschaftliche, offensichtlich politisch gelenkte Statements abgeben. Ich meine hier nicht Fehler, die trotz bestem Wissen und Gewissen passieren.
Diese Sache ist also komplett durch. Wer so etwas im heutigen Klima ernsthaft sagt ... es wirkt aus der Zeit gefallen.
Die wirklich harten Beispiele kommen IMHO nicht mal aus dem Covid-Bereich.
Z.B. alles, was mit E-Zigaretten zu tun hat (ich selbst konsumiere diese nicht und hab auch nie geraucht, aber habe solche Leute in der Familie) ist absolut extrem. Man nehme die
EVALI-Story. Das ist wie, wenn man mit toxischen Streckmitteln gestreckte Joints vom Schwarzmarkt als Beispiel hernehmen würde, wie gefährlich Zigaretten sind und damit Teenagern Angst einjagen will.
Da gibt's jemanden wie Stanton Glantz, der in einer Studie Herzinfarkte in der Vergangenheit, also
vor dem Konsum als Folge des Konsums annahm. Derartige Fehler erodieren natürlich das Vertrauen in die Wissenschaft. Es gab zwar später eine
Retraction, aber dass solche
offensichtlich falschen Studien (mit umgekehrter Kausalität) überhaupt durchs Peer-Review gehen, kann man mit "science is messy" auch nicht mehr erklären. Auch nicht mit Nuancen oder Komplexität. Es sind brutale Fehler, die ich selbst als Laie sofort verstehe.
Ausgerechnet dieser Mensch ist auch der Autor der letztens bei Böhmermann zitierten Meta-Studie, btw.
Vielleicht weiß man mal in 50 Jahren, wie schädlich E-Zigaretten denn nun wirklich sind.