Die Zensur der Meinungsfreiheit

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Novas
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Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von Novas »

Der „Nazikompensationskomplex“ und darauf beruhende Schuldkult bewirkte den Rechtsruck, denn auf einer derart negativen Erzählung über sich selbst, kann kein Volk eine positive Zukunft aufbauen. Wir brauchen einen neuen, positiven Mythos vom Volk und eine Neubewertung unsrer Geschichte. Die Fixierung auf das Negative, die ständige Selbstgeißelung der Deutschen ist pathologisch und erinnert an Besessenheit. In der Synagoge zu Karpernaum hielt sich ein von einem unreinen Geist besessener Mensch auf. Was hat Jesus getan? Er heilte ihn.
Und sogleich ging er am Sabbat in die Synagoge und lehrte. Und sie erstaunten sehr über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Und sogleich war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geist; und er schrie auf und sagte: Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist: der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der unreine Geist zerrte ihn und rief mit lauter Stimme und fuhr von ihm aus. Und sie entsetzten sich alle, so dass sie sich untereinander befragten und sagten: Was ist dies? Eine neue Lehre mit Vollmacht? Und den unreinen Geistern gebietet er, und sie gehorchen ihm. Und die Kunde von ihm ging sogleich hinaus überall in die ganze Umgebung Galiläas.
(Die Bibel Markus 1, 21-28)
Meine ehrliche Meinung: die Deutschen könnten solch einen Exorzismus gebrauchen :) Denn anstatt den unreinen Geist auszutreiben, tragen sie ihn bis heute mit sich herum. Dieser Umgang mit unsrer eigenen Geschichte ist hochgradig unchristlich, weil keine echte Vergebung und Heilung stattfindet. Das bereitet mir Sorgen.
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closs
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Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von closs »

Novalis hat geschrieben:Meine ehrliche Meinung: die Deutschen könnten solch einen Exorzismus gebrauchen :) Denn anstatt den unreinen Geist auszutreiben, tragen sie ihn bis heute mit sich herum.
Ich verstehe sehr gut, was Du meinst. - Du formulierst es auf dieser Ebene - mich bedrückt die politische/gesellschaftliche Ebene (die man als Folge verstehen kann). - Denn wir haben inzwischen eine mediale und gesellschaftliche Empörungs-Industrie, die sklavisch konditioniert zu einer Spirale der gegenseitigen Hoch-Geilung führt.

Jeder weiß heute, dass er punkten kann, wenn er von "Angst" (anderes Thema) oder von "Holocaust" spricht. - Allein der Gedanke der Leitkultur (ein sachlich schwieriger Begriff) führt straflos zu einer Diskussion, ob damit Bert Brechts Spruch vom Schoß, der noch fruchtbar sei, bereits eingelöst sei. - Dadurch entstehen zwei Lager: ein schein-aufgeklärtes, sich "liberal" nennendes Lager mit offensivem Auftritts-Anspruch sowie ein eher konservativ-kulturelles Lager in der Defensive, das inzwischen ebenfalls offensiv auftritt.

Als wir pubertär und etwas älter waren ("Sturm und Drang"), war es unser Ziel zu provozieren - nur war es damals nicht der Nazi-Kontext, sondern der Kontext der "Muff der tausend Jahren unter den Talaren". - Wir wussten ganz genau, wo wir provozieren konnten - das wissen die heute Betroffenen natürlich auch. Also macht man mal den Hitler-Gruß, weil man weiß, dass man damit dem Land schaden kann - denn sowas wird medial sofort exportiert, damit es im Ausland zur Frage führt: "Sind die Deutschen wieder Nazis".

Was lobe ich mein gestanden-konservatives Umfeld, in dem auch Homosexuelle Feuerwehr-Kommandanten werden können, ohne dass man daraus eine Grundsatz-Diskussion macht. Die Leute schützen sich dadurch, dass sie den gesellschaftlichen Mainstream der eigenen ländlichen Tradition unterordnen.

Persönliche Frage: Ich habe Dich bisher zwischen Christentum und fernöstliche Religionen eingeschätzt - bist Du wirklich zum Islam konvertiert? - Oder war das ein Rollenspiel, weil es thematisch gepasst hat?
Mimi
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Registriert: Mi 7. Aug 2013, 22:59

Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von Mimi »

Ich möchte noch etwas hinzu fügen – was nichts mit „Unterschlagung“ der schrecklichen Geschehnisse zu tun hat -
und speziell auf die jetzige Generation gemünzt ist:
Wenn man sich nicht wenigstens ein bisschen vom Nazi-Komplex lösen kann, ist man wohl
kaum in der Lage, das breite Weltgeschehen auch nur halbwegs objektiv! zu betrachten.
....Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden? (Galater 3,3)
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closs
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Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von closs »

Mimi hat geschrieben:Ich möchte noch etwas hinzu fügen – was nichts mit „Unterschlagung“ der schrecklichen Geschehnisse zu tun hat - und speziell auf die jetzige Generation gemünzt ist
Das ist genau das Problem: Es gehört heute zum "guten Ton", einen erwachsen-differenzierten Umgang mit diesem Thema sofort in die Ecke "Verharmlosung" zu stecken. - Ein Ergebnis dabei: Eine undifferenzierte Polarisierung, die ein ganz schlechtes Bild von Deutschland nach außen hin zeichnet - sorry, dass das immer kommt: Durch die Medien.
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AlTheKingBundy
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Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von AlTheKingBundy »

closs hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben: Hier war von pauschalen Attributen einer Armee die Rede, die auf verbrecherische Weise die Befehle eines Verbrechers umgesetzt hat. Also muss man auch die Gesamtheit beurteilen.
"Gesamtheit" hieße, dass man es auf ALLE Armeen der Welt bezieht. - Die Frage lautet also: "Sollte man grundsätzlich den Soldaten NICHT ehrend gedenken, weil es in ihren Reihen Kriegsverbrechen gegeben hat?". - Erwünschte Antworten wären JA oder NEIN - damit man mal klar sieht.
Nein, man sollte grundsätzlich keinen ehrenvollen Gedanken an Armeen verschwenden (in ihrer Gesamtheit). Wer Soldat wird, macht sich zum potentiellen Mordwerkzeug des Staates. Ehrenvoll sollte man jedoch an diejenigen Soldaten denken, die umgekehrt sind. Die ihre Waffe weggeworfen haben, die den "Feind" verschont oder gar gerettet haben.
Mat 5,44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen,
closs hat geschrieben: Aber eine Rückkopplung auf politische Hintergründe ist mehr als problematisch. - Russische Soldaten NICHT, da stalinistisch? - Irak-Krieg-Soldaten NICHT, da der Krieg Folge gezielter Lügen war? - Wehrmacht-Soldaten NICHT, weil es ein Angriffskrieg war? - Oder soll man Wehrmacht-Soldaten der Westfront ehren, aber nicht der Ostfront? - Verstehst Du? - Also: Erstmal prinzipiell JA oder NEIN.
Du hast es erkannt, es gibt keine gute Armee.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
jsc
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Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von jsc »

Wenn ein Land schuldlos angegriffen wird und die Armee des Landes sich verteidigt und den Angreifer erfolgreich zurück schlägt - das wäre so ziemlich die einzige Variante die ich mir vorstellen kann, wo eine Armee als solches geehrt werden könnte...
Ansonsten gilt analog zu https://www.bibleserver.com/text/LUT/Sp ... che10%2C19
Wo viel gekämpft wird kommt es zu unehrenhaften Ereignissen...
Achtung! Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, niemand aber hat das Recht auf eigene Fakten.

Und diese Faktenchecker von den sie immer reden... sind die jetzt bei uns hier im Raum und sie können sie sehen und hören?
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closs
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Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von closs »

AlTheKingBundy hat geschrieben:Nein, man sollte grundsätzlich keinen ehrenvollen Gedanken an Armeen verschwenden (in ihrer Gesamtheit).
Das ist eine klare Aussage, die man aufrechterhalten kann, wenn man jederzeit bereit ist, dafür zu sterben (incl. Familie, etc.).

Dieser Gedanke ist mir gar nicht SOOO unsympathisch, wiewohl ich anders gestrickt bin - und wenn es nur aus irdischer Trägheit ist. - Aber wie gesagt: Man kann es nur in Kenntnis aller Konsequenz so meinen.
AlTheKingBundy hat geschrieben:Ehrenvoll sollte man jedoch an diejenigen Soldaten denken, die umgekehrt sind. Die ihre Waffe weggeworfen haben, die den "Feind" verschont oder gar gerettet haben.
Ach Gott - jetzt übertreibst Du. - Desertierungen sind sehr unterschiedlich begründet - das geht von Feigheit bis Märtyrer-Bereitschaft.
AlTheKingBundy hat geschrieben:Du hast es erkannt, es gibt keine gute Armee.
Aber Menschen, die millionenfach Arme, Beine und Köpfe abgeschossen bekommen - denen kann man schon gedenken.
agitater

Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von agitater »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
janosch
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Registriert: Do 17. Sep 2015, 18:24
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Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von janosch »

Travis hat geschrieben:Da es die deutsche Kriegsmarine war, die meinen Vorfahren bei ihrer Flucht vermutlich das Leben gerettet hat, hege ich für diese Teilstreitkraft ein gewisses Maß an Sympathie.


Ich auch, ob das Marine oder was anderes... gibt es überall ins Krieg, in ein Krieg Böse und sich weniger Böse menschen.

Ich kann auch davon genug berichten von meine Eltern, und überall im ganze Ungarn, wenn man mit Erliche menschen redet. Die Deutsche Währmacht meistens Korrekt und hilfbereit wahren zu den einfachen bevölkerung.
Sogar ihre Ration geteilt bei bedürftigen. Sie/wir nannten dies bekante Klotz marmelade, als Hitler Speck, bis heute. :lol:

Die Russen aber wahren bestien, als sog. befreier! :thumbdown:
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closs
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Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Die Zensur der Meinungsfreiheit

Beitrag von closs »

piscator hat geschrieben:Ich persönlich sehe da so: Ich respektiere Soldaten, wie ich jeden anderen Beruf, respektiere aber ich verehre und glorifiziere sie nicht.
Da sind wir uns im wesentlichen einig - allerdings hast Du ein "ver-" reingeschmuggelt, das aus "ehren" "ver-ehren" macht.
piscator hat geschrieben: Hat der Soldat zusätzlich einen bestimmten Kodex, nach dem er handelt, hat er meinen vollen Respekt.
Das ist genau das Problem: WELCHER "bestimmter" Kodex ist ein "guter"?

Die stalinistischen Soldaten waren genauso überzeugt (WENN sie freiwillig im Feld waren), ihrem Land zu helfen, wie die Wehrmacht-Soldaten. - Subjektiv gab es da keine Unterschiede zu einem Soldaten, der die "freiheitliche Grundordnung" vertritt. - Und weggeschossene Unterkiefer gab's auf allen Seiten, wenn der Ernstfall da war.
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