Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?
Verfasst: Mi 8. Jan 2025, 01:43
Der Anfang mag "fiktiv" sein; wer sollte denn dabei gewesen sein, als Gott mit Satan sprach... und wer soll es aufgezeichnet haben; Wort für Wort? Meiner Meinung nach ist das "Bildersprache", die, wie in der Genesis, einen komplexen Sachverhalt beschreibt; in sehr einfachen Worten und auf menschliche Vorstellungskraft reduziert.
Dass Gott mit Satan um das Glück von Menschen und um Menschenleben schachert, halte ich für ausgeschlossen.
Und wer hat diese lange Reden Hiobs und seiner Freunde aufgezeichnet?
Das muss ja einer von denen gewesen sein. Oder ein stiller Zuhörer.
Vor 3000 und mehr Jahren wußten sie, wie sie diese Informationen einordnen mussten. Wir tun uns heute schwer damit.
Geht man nach dem "Slang", würde ich sagen: Es ist authentisch.
Zu Hiob habe ich mich weiter oben geäußert, die Gottessöhne sind Engel; meiner Meinung nach dieselben, die dann in 1. Mose 6 ihr Unwesen trieben, und Satan verklagt nach wie vor Tag und Nacht Menschen vor Gott. Offb. 12, 7-9 ist noch nicht in Kraft getreten. Satan hat noch Zutritt zu Gott, vielleicht nicht ins Allerheiligste, aber Gott ist ja allgegenwärtig.Zuerst kann man die Protagonisten (Hiob, Söhne Gottes, Satan) nicht korrekt einordnen,
Wenn Hiob ein so vorzüglicher Gläubiger war... also... sündlos war er nicht, und von sich selbst eingenommen war er auch, denn er hielt sich für gerecht. Hiob 32.
Gerecht aus seiner Sicht. Er zählte wirklich viel auf an guten Werken, und das war auch ganz hervorragend, mit welcher Disziplin er sein Leben managte- das bestreite ich gar nicht.
Aber vielleicht hing sein Herz zu sehr an all den Reichtümern, die er, da Gott ihn reichlich segnete, erworben hatte?
Wenn man sich intensiv mit etwas beschäftigt, und viel Energie, Zeit und Herz da hinein investiert, können Bindungen entstehen zu einer Sache oder zu Personen. Das ist normal. Man muss sich ja damit identifizieren, wenn man etwas erreichen will. Dann ist die Motivation größer und man hat mehr Kraft, um dran zu bleiben.
Emotionale Bindungen sind eigentlich immer da, wenn einen etwas nicht total ank... ; aber wo ist die Grenze? Ab welcher Intensität oder Zeitspanne werden Emotionen zu geistlichen Bindungen?
Wir müssen die Kontrolle darüber behalten. Und wenn sie uns entgleiten sollte, so schleichend... dann kann es sein, Gott zerschlägt den Götzen: Das, was zwischen Ihm und uns steht, oder Er lässt zu, dass dieser geschrottet wird, damit wir uns wieder von ganzem Herzen Ihm zuwenden.
Um die ersten Kinder von Hiob tut es mir leid. Was konnten die denn dafür?
Gott wird nicht ungerecht sein. Sie sind vielleicht "in Abrahams Schoß" und woll(t)en gar nicht mehr zurück.
Das erste Gebot: Gott möchte nicht, dass wir Vergängliches zu unserem Gott erheben, weil wir dadurch in Gefahr geraten, abzudriften.
Einen anderen Grund kann ich mir nicht vorstellen für die Leiden Hiobs. Verdient hatte er sie sicherlich nicht.
Zwischen dem Happy End und den gravierenden Verlusten liegt wahre Gotteserkenntnis: "Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen." Hiob 42,5
Das Buch ist nicht überflüssig. Es ist u.a. eine Ansage. Wir sollten nach wahrer Gotteserkenntnis streben... und es gar nicht erst so weit kommen lassen, dass Gott die Abrißbirne einsetzen muss, damit wir nicht aus der Gnade fallen.
LG