Hiob hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 15:27
Das Wort "relativ" macht nur Sinn, wenn es ein Absolutes gibt. Insofern ist der Begriff "Relativitätstheorie" streng genommen falsch, weil es nämlich "Absolutitätstheorie" heißen müsste, weil alles relativ zur c ist, welches selbst absolut ist. Was ist nun "c" bei unserer Fragestellung?
Doppelplusguter Quaksprech!
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 15:27
Nach meiner Auffassung ist "c" die ontische Wahrheit, also das, was wahr ist, ob wir es erkennen, nicht erkennen, systemisch oder hermeneutisch gestalten oder nicht. Unsere Bemühungen "c" zu erkennen, sind logischerweise relativ zu "c", also zur ontischen Wahrheit. Manche Bemühungen werden dabei näher an "c" sein als andere. - Nun kann man verschiedene Hilfsmittel anwenden (Logik, "das <kantsche> Gesetz in mir", etc.), um Erkennensbemühungen als näher an der (ontischen) Wahrheit vermuten zu dürfen als andere. Aber rankommen wird man nie - und vor allem: Man wird oft nicht rauskriegen, ob man nah oder fern davon ist.
Das ist dann der bekannte Radikalskeptizismus, auch wenn Du hier ein bisschen versteckt hast, damit er nicht so auffällt.
Na ja, ich finde es nicht richtig, dass Du jetzt auch diesen Thread damit zuspammst. Alles, was es dazu zu sagen gibt, habe ich bereits gesagt:
Claymore hat geschrieben: ↑Di 23. Jan 2024, 21:20Natürlich nicht. Relativismus ist das, was Du mit der faszinierenden Wortneuschöpfung "systemische Wahrheit" propagierst.
-
Im System des Hexentheoretikers existieren Hexen.
- Im System "Astronomie" ist Alpha Centauri 4,367 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Das sind nach Hiob "systemische Wahrheiten" und ganz korrekt innerhalb ihrer jeweiligen Systeme, und damit gleichwertig.
"Ontisch" dagegen weiß man gar nix.
Zusammengefasst: In Deiner Denke gibt es zwei Typen Wahrheiten: Typ 1 ist zugänglich, aber radikal
relativ. Typ 2 ist objektiv, aber fundamental unzugänglich.
Und das ist eben Orwell extrem.
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 15:27
Nach Deiner Auffassung ist "c" keine ontische, sondern anthropozentrische Größe, insofern sie ja selbst entscheidet, ob sie "wahr" ist. Wer entscheidet: "das Wahrheitsministerium", "die Partei, die PArtei, die hat immer recht", Mainstream-Medien, Social Media, etc.
Unverständlich. Ähm, gutes Quaksprech.
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 15:27Konkret: Ich würde Dir zutrauen, dass es aus Deiner Sicht "selbst-evident" ist, dass Heterosexualität und Homosexualität kategorial dasselbe seien. Kann man meinen. Man würde es dann "Wahrheit" nennen. - Andere würden es als "selbst-evident" ansehen, dass Heterosexualität und Homosexualität kategorial NICHT dasselbe seien. Und schon haben wird zwie selbst-evidente Wahrheiten, die das Gegenteil zueinander aussagen. Da hilft es auch nicht, die eigene Meinung als "aufgeklärt" zu bezeichnen und die andere nicht, weil dies klassisches Verhalten von "Wahrheitsministerien" ist.
Wer von der Teleologie der Geschlechtsorgane her argumentiert, muss erklären, warum die Teleologie bei anderen Körperteilen irrelevant ist: "Die Lunge ist zum Atmen da, wird aber auch zum Flötespielen verwendet". Das ist eine Inkonsistenz im traditionellen Naturrecht.
Anstatt dieses sehr, sehr
einfache Argument gradlinig zu beantworten, hast du hunderte Blendgranaten geworfen und Hunderte an Nebelkerzen gezündet, und in zermürbender Dauerschleife immer nur das ursprüngliche Argument wiederholt. Irgendwann hab ich dann auch mal genug.
Ach, bitte mach das jetzt hier nicht nochmal, das ist nämlich off-topic in diesem Thread.
Und "Selbstevidenz" ist nicht und war nie als "subjektiv empfunden offensichtlich" zu verstehen. Sondern, dass ein selbst-evidenter Grundsatz (in den Worten Lockes)
"sein eigenes Licht und seine Gewissheit mit sich bringt und keinen andern Beweis braucht; wer die Worte versteht, stimmt ihm als solchem bei".
D.h. selbst-evidente Grundsatz überzeugen vernünftige Menschen, ohne weitere Argumente. Wie der Satz der Identität A = A. Oder der Satz vom ausgeschlossenen Dritten. Oder Ockham's Rasiermesser.
Es handelt sich also um sehr allgemeine, grundlegende Annahmen, aus der alles andere folgt. Und niemals um etwas so Spezielles wie
"Heterosexualität und Homosexualität sind kategorial dasselbe".
Du kannst natürlich
meinen, dass es auf "subjektiv empfundene Offensichtlichkeit" hinausläuft und man dann einfach alle Menschen, die zweifeln, auf dogmatische Weise für irrational oder wahnsinnig erklärt.
Aber von Aristoteles bis Russell wurde es natürlich
nicht so verstanden. Hätten all diese Philosophen zugestanden, dass "Selbstevidenz" nicht mehr ist als
das, also "subjektiv empfundene Offensichtlichkeit", dann hätten sie damals von selbst ihren Ansatz als gescheitert angesehen.
Das war jedoch alles nur eine kleine Hilfe, damit du trotz Deiner fundierten Halbbildung auf dem Gebiet der Geschichte der Philosophie, mal verstehst, worum es beim erkenntnistheoretischen Fundamentalismus eigentlich ging. Dieser war immerhin der einzige Ansatz, den man bis ins 19. Jh. hinein kannte, erst da kamen Alternativen auf. Nimm die Hilfe an oder nicht. Das ist mir gleich.
Nebenbei: heutzutage gilt der erkenntnistheoretische Fundamentalismus als weitgehend überholt.
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 15:27
Wie jemand sein "Ich" benennt, ist nicht entscheidend. Wenn ich mich als Kühlschrank bezeichnen würde, würde dies nichts daran ändern, dass ich es bin, der mich für einen Kühlschrank hält: Das augustinische "Si enim fallor, sum" und das cartesische "Cogito, ego sum" (das "r", das "ego" zu "ergo" machte, kam erst späte - so viel ich weiß, war das sogar ein Fehler der Druckerei) sind von gleichem Geiste.
Das übliche Halbwissen, das ich nicht korrigieren werde, da es eh zwecklos ist. Und den wesentlichen Punkt hast Du genausowenig verstanden.
Aber: doppelplusgutes Delstop!
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 15:27
Aus oben genannten Gründen ist genau das Gegenteil der Fall, was Dich auf den orwellschen Pfad bringt. Ich meine, dass Du den orwellschen Gedanken so richtig um 180° gedreht hast.
Jaja, die 180°. Du fährst die Methode
philosophia ancilla stultitiae, die Philosophie zur Magd der Dummheit zu machen. Das allein ist schon orwellsch.
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 15:27Es wird nie eine Partei ohne Schwachsinn geben,
Hier ist der aber an zentraler Stelle.
Wer meint, dass ein quantitativer Analyst ein Bullshit-Job ist, der nur Wertabschöpfung betreibt, aber nicht den geringsten Beitrag für die Gesellschaft leistet, der hat gar nix kapiert. Es ist eine gruselige Vorstellung, den an höchster Stelle schalten und walten zu sehen.
Und man kann den Menschen natürlich erzählen, dass z.B. die Erosion der Mittelschicht allein an Ursachen liegt, die von mächtigen Interessierten so gewollt sind, und die wir in der Hand haben und umkehren könnten.
Damit lenkt sie von Teil-Lösungen oder Ansätzen zur Milderung ab. Ist viel besser, die angebliche Patentlösung schlechthin anzuwenden.
Manche Probleme sind selbst geschaffen, "gewollt" und umkehrbar. Andere sind eher wie ein Naturgesetz. Die Entwertung ungelernter Arbeit gehört definitiv zu den letzteren. Sie ist nicht die Entscheidung irgendwelcher Eliten, sondern einfach die Folge der technischen Entwicklungen.
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 15:27
Ich selbst wähle aus Willy-Brandt- und Helmut-Schmidt-Nostalgiegründen die SPD, wiewohl mir auch da vieles überhaupt nicht gefällt.
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 27. Jan 2024, 15:27Wie auch immer: Die Gesellschaft muss irgendwann durch das durch, was sie sich selbst eingebrockt hat.
Wieder richtig schön banal.
Die interessante Frage, ist, ob sie das schafft. Und wenn ja, mit wie viel Kollateralschaden.