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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Mo 29. Jan 2024, 17:27
von Lena
Johncom hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 17:23 Sind die, welche anti-russische Propaganda verbreiten, vielleicht die gleichen, welche unsere "demokratischen" Regierungen lenken?
In dieser Welt ist alles möglich.
Die Bibel berichtet von einer Zeit wo einige Menschen
nicht mehr kaufen und verkaufen können, weil sie das
Tier nicht anbeten. Nach dem schauen deines Antispiegel
Videos, kann ich es mir sehr gut vorstellen, wie das möglich
gemacht werden kann.
Danke für deine Beiträge, lieber Johncom. :Herz2:

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Mo 29. Jan 2024, 17:46
von oTp
Johncom hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 17:23 Sind die, welche anti-russische Propaganda verbreiten, vielleicht die gleichen, welche unsere "demokratischen" Regierungen lenken?
Und sind die, die pro-russische Propaganda verbreiten, dieselben, die unsere "gute" russische Nation leiten ?

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Mo 29. Jan 2024, 19:14
von Hiob
oTp hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 17:46
Johncom hat geschrieben: ↑Mo 29. Jan 2024, 17:23
Sind die, welche anti-russische Propaganda verbreiten, vielleicht die gleichen, welche unsere "demokratischen" Regierungen lenken?


Und sind die, die pro-russische Propaganda verbreiten, dieselben, die unsere "gute" russische Nation leiten ?
Es gibt einen Unterschied: Russische Mainstream-Sender unterstehen letztlich dem Kreml, während deutsche Mainstream-Sender nicht der staatlichen Macht, sondern einer 4. Gewalt unterstehen, nämlich einem Konglomerat aus Meinungsmachern und Multiplikatoren. Dabei erstaunt, dass das genannte Konglomerat ähnlich homogen ist wie die KJreml-Presse. Wie kann das sein? Eine Quasi-Diktatur bringt ein ähnliches Medienprofil hervor wie eine westliche Demokratie? Natürlich meint man sehr Unterschiedliches, aber wie kann beides so homogen sein?

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Mo 29. Jan 2024, 22:31
von Claymore
Hiob hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 01:44 Ist es ein Fortschritt, wenn man das, was man als Mensch je nach Laune und Zeit vorne sehen will, als "Wahrheit" bezeichnet? Immer wieder: Wenn man an die absolute Wahrheit glaubt, ist dies gerade weder relativistisch noch skeptizistisch. Der Skeptizismus basiert ausschließlich auf der Grundaussage, dass Wahrnehmungs-Modelle nicht absolut sind.
Das Problem ist, dass Deine "absolute Wahrheit", der Du allein Objektivität zugestehst, den Menschen nicht zugänglich sein soll. Und daraus folgt eben Dein Radikalskeptizismus.

Irgendein Glaube, dass Gott oder Engel die absolute Wahrheit besitzen, ändert daran nichts.
Hiob hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 01:44Ich nehme Dir ja ab, dass Deine wahrnehmungs-gestützte Philosophie zeitgemäßer ist als meine ontische. Meinst Du wirklich, dass Du damit einen qualitativen Vorsprung hast?
Das Problem ist, dass Du hier auf orwellsche Weise "Wahrnehmung" umdefinierst, sodass auch Vernunftschlüsse zur Wahrnehmung gehören. Nur deswegen ist "meine" Philosophie "wahrnehmungs-gestützt".
Hiob hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 01:44
Claymore hat geschrieben: So 28. Jan 2024, 16:23 und man dann einfach alle Menschen, die zweifeln, auf dogmatische Weise für irrational oder wahnsinnig erklärt.
Du bist ein Naturtalent, Sachen um exakt 180° auf den Kopf zustellen. Das, was Du bei mir irreführend "Radikalskeptizismus" nennst, ist doch gerade das, was zweifelt und gerade NICHT dogmatisch ist.
Das Originalzitat war:
Claymore hat geschrieben: So 28. Jan 2024, 16:23 Du kannst natürlich meinen, dass es auf "subjektiv empfundene Offensichtlichkeit" hinausläuft und man dann einfach alle Menschen, die zweifeln, auf dogmatische Weise für irrational oder wahnsinnig erklärt.
Gemeint war, dass DU womöglich "selbst-evidenten Grundsätze" mit dem Argument, sie wären dogmatisch, ablehnen willst. Begriffsstutzigkeit?

Ich gehe auf den Rest nicht ein, das ist eh off-topic.

Allerdings sieht man Deinen extremen Relativismus in Aktion hier:
Hiob hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 09:51 Möglich - aber wir haben halt auch primitivste hiesige Mainstreampropaganda. Wie gesagt: Wir haben einen Verlust der Mitte.

Es gäbe sehr wohl Wege aus diesem Dilemma: Man müsste einfach jeden Satz, ob westlich oder östlich, unvoreingenommen lesen. Oder, noch viel besser: Man müsste programmatisch offen lassen, ob ein zitierter Satz von einem Westler oder einem Ostler stammt. Denn dann müsste man sich argumentativ nach beiden Seiten absichern - gute Übung!!
Der gute Herr Röper leugnet Butscha. Er meint, die Leichen hätten zu sehr gestunken, aber keiner erwähnte den Gestank.

Damit dieses "Argument" besser durchgeht, hat er sogar die Temperaturen März 2022 in Butscha noch ein paar Grad wärmer gemacht. Obwohl jeder die Wetterdaten leicht überprüfen kann. Aber gut, Röper meint, seine Leser tun das nicht und da hat er wohl auch recht.

Du machst diese Differenzierungen nicht, die aber unbedingt gemacht werden müssten.

Mal ein (hoffentlich einigermaßen "neutrales" Beispiel, sonst wird über das Beispiel diskutiert und das will ich gerne vermeiden) für die Probleme der West-Medien bis hoch zu den prestigeträchtigsten Institutionen:

Der demokratische Senator Joe Manchin wehrte sich strikt gegen den Subventionsabbau für Öl und Kohle. In der New York Times spekulierte man in einem langen Artikel über seine Gründe, aber hielt es nicht einmal für erwähnenswert, dass er von Kohle- und Ölkonzernen Millionen Dollar an Spenden erhielt. :roll:

⇨ 100 % Fail

Ja, es ist schlimm, wie die westlichen Medien ihrer Aufgabe nicht gerecht werden, in wesentlichen Punkten versagen, und eben auch systematisch manipulieren.

Aber Röper ist zehn Stufen darunter. Bei Röper reden wir nicht von Bias, Verzerrung, Framing, ideologischer Voreingenommenheit, Groupthink, Selbstzensur, moralisierendem Hochmut, unkritischer Berichterstattung, etc. pp..

Hier haben wir es mit knallharter, misanthropischer, nihilistischer und zynischer Lüge zu tun.

Dieses "tu quoque" ist völlig unangebracht und eine Verharmlosung Röpers.

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Di 30. Jan 2024, 01:31
von Hiob
Claymore hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 22:31 Das Problem ist, dass Deine "absolute Wahrheit", der Du allein Objektivität zugestehst, den Menschen nicht zugänglich sein soll. Und daraus folgt eben Dein Radikalskeptizismus.
Auf Wahrnehmungsebene ist dies im ersten Denkschritt korrekt - dies kann aber im zweiten Schritt gedreht werden, indem man GLAUBT, dass gewisse Wahgrnehmungsarten die Wahrheit authentisch repräsentiere. ---- Aber findest Du es wirklich richtiger, die Wahrnehmungsebene zu absolutisieren?
Claymore hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 22:31 Das Problem ist, dass Du hier auf orwellsche Weise "Wahrnehmung" umdefinierst, sodass auch Vernunftschlüsse zur Wahrnehmung gehören.
Es gibt auch geistige Wahrnehmung. Diese war bis vor ca. 10 Jahren sogar in wik unter "Wahrnehmung" besprochen - heute wird dort nur noch der naturwissenschaftliche Teil behandelt. Durch Neusprech wurde also der ältere Teilbereich, nämlich der geistigen Wahrnehmung, eliminiert. Man kann kein philologisches Fach ohne geistige Wahrnehmung studieren (naja, vielleicht geht das ja inzwischen).
Claymore hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 22:31 Du machst diese Differenzierungen nicht, die aber unbedingt gemacht werden müssten.
Ich habe nicht das geringste Interesse, Röper zu qualifizieren. Es geht hier darum, dass beide Seiten Interesse haben, ihre Sicht der Dinge entsprechend zu framen. Ich weiß nicht mal, ob Röper Butscha geleugnet hat. Soll ich es glauben, weil es Leute sagen, die Röper ablehnen? Das Problem: Das ganze Nachrichtenwesen ist verseucht - hier wie dort.
Claymore hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 22:31 Dieses "tu quoque" ist völlig unangebracht und eine Verharmlosung Röpers.
Röper ist EIN Akteur - ich weiß nicht mal, ob er breit wahrgenommen wird. Würde ich mich mit ihm genauer beschäftigen, könnten ich zu denselben SChlüssen kommen wie Du. Aber selbst dann ist das Grundproblem der Medien hier wie dort nicht gelöst.

An anderer Stelle haben wir schon darüber geredet, wie sehr die Medien beim Missbrauchsthema versagt haben (linguistisch, historisch, rechtskulturell). Dasselbe gilt auch bei Themen wie Antisemitismus oder Homosexualität.

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Di 30. Jan 2024, 02:22
von Johncom
Lena hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 17:27 In dieser Welt ist alles möglich.
Die Bibel berichtet von einer Zeit wo einige Menschen
nicht mehr kaufen und verkaufen können, weil sie das
Tier nicht anbeten. Nach dem schauen deines Antispiegel
Videos, kann ich es mir sehr gut vorstellen, wie das möglich
gemacht werden kann.
Danke für deine Beiträge, lieber Johncom. :Herz2:
Und ich danke dir für dein freundliches Feedback, liebe Lena. :angel:

Auch vorbildlich für dieses Forum, denn insgesamt sollte ein netterer Umgangsgston gepflegt werden. Nicht mir gegenüber sondern allgemein. - Ja sicher ist die Digitalisierung der persönlichen Daten (zusammen mit Impfstatus und Girokonto) und damit die Überwachbarkeit, die Bewegungskontrolle alle Bürger längst geplant. In den alternativen Medien ein großes Thema, in allen westlichen Ländern und schon seit Jahren. Der Hinweis auf "Russenpropaganda" ist also frei erfunden.

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Di 30. Jan 2024, 02:56
von Johncom
Hiob hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 19:14 Es gibt einen Unterschied: Russische Mainstream-Sender unterstehen letztlich dem Kreml, während deutsche Mainstream-Sender nicht der staatlichen Macht, sondern einer 4. Gewalt unterstehen, nämlich einem Konglomerat aus Meinungsmachern und Multiplikatoren. Dabei erstaunt, dass das genannte Konglomerat ähnlich homogen ist wie die KJreml-Presse. Wie kann das sein? Eine Quasi-Diktatur bringt ein ähnliches Medienprofil hervor wie eine westliche Demokratie? Natürlich meint man sehr Unterschiedliches, aber wie kann beides so homogen sein?
Es gibt so ein Code-Wort für hohe Beamte wie auch für Mainstream-Redaktionen, das heißt Sicherheit.
Für die Amerikaner national security.
In bestimmen Krisenzeiten fühlt sich das staatliche System bedroht und Recht und Gesetz gelten nur eingeschränkt. Gleichzeitig wacht der Chef eines Medienhauses darüber, dass System-relevante Themen unkritisch, also der Staatsführung genehm, erscheinen.

Kann es sein, man beruft sich auf eine Notstands-Gesetzgebung, die in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist?

Vor langer Zeit schwörte Willy Brandt:
Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden zur Verteidigung der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.
Das 2. Code-Wort heißt Verantwortung. Eigentlich ist die Pflicht gemeint, die Bevölkerung nicht zu beunruhigen. Dieser Begriff ist kein Code, denn man ließt ihn ja ständig. In einer Krisenzeit wäre es Sünde gegenüber dem Staat, Unruhe zu befördern. Es gibt Ausnahmen, so durfte zB die Bild-Zeitung die Impfpolitik kritisieren nachdem der Bogen schon überspannt war. Irgendwann durften Teile der Presse auch die Nationalitäten derer erwähnen, die ab und zu Messerstechereien veranstalten.

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Di 30. Jan 2024, 03:14
von Johncom
Die jetzige wirklich ernste Krise ist die Aufrüstung gegen Russland, die Kriegstüchtigkeit der Deutschen neu erwecken.
Es ist fast kein Widerwort mehr möglich, die Medien stehen bei Fuß. Putin? Böse. Russland? Bedrohung.

Der Anwalt Ralf Ludwig glaubt, das Grundgesetz gilt nur bedingt. Weit darüber gelten die Anliegen der NATO. (Den Wortlaut könnte ich nachreichen) Das heißt, wenn es so stimmt, es gibt Interessen, welche die Grundrechte des Einzelnen überwiegen, und die Richter müssen Weisungen folgen. Und ähnlich die Verantwortlichen des Mainstream-Netzwerks.

Wer zB bei Springer einen Vertrag unterschreibt, ist verpflichtet, IMMER pro Israel und pro-USA zu formulieren. Nicht die Wahrheit sondern die Bündnis-Treue hat Vorrang.

Nach meiner Beobachtung ist der Krisenfall 2014 :!: eingetreten nachdem Russland die Krim annektierte. Und seit 2 Jahren überschlägt sich die Presse geradezu mit dem Aufbau des Feindbildes.

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Di 30. Jan 2024, 08:55
von Spice
Hiob hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 19:14 Es gibt einen Unterschied: Russische Mainstream-Sender unterstehen letztlich dem Kreml, während deutsche Mainstream-Sender nicht der staatlichen Macht, sondern einer 4. Gewalt unterstehen, nämlich einem Konglomerat aus Meinungsmachern und Multiplikatoren. Dabei erstaunt, dass das genannte Konglomerat ähnlich homogen ist wie die KJreml-Presse. Wie kann das sein? Eine Quasi-Diktatur bringt ein ähnliches Medienprofil hervor wie eine westliche Demokratie? Natürlich meint man sehr Unterschiedliches, aber wie kann beides so homogen sein?
Unsere demokratischen Medien sind nicht im geringsten mit der russischen Propaganda zu vergleichen. Bei uns gibt es Vielfalt und keine Homogenität. Es dürfte doch klar sein, dass seriöse Medien irgendwelchen Phantasten und Außenseitern keine Plattform bieten können. Aber man sieht ja, was außerhalb derselben bei uns los ist. Das gibt es im "freien Russland" nicht. Da könnte ein Joncom, wie er hier über sein eigenes Land schreibt, über Russland nicht schreiben. Da wäre er schon für Jahrzehnte in Sibierien.

Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Verfasst: Di 30. Jan 2024, 09:19
von Sunbeam
Spice hat geschrieben: Di 30. Jan 2024, 08:55 Unsere demokratischen Medien sind nicht im geringsten mit der russischen Propaganda zu vergleichen. Bei uns gibt es Vielfalt und keine Homogenität. Es dürfte doch klar sein, dass seriöse Medien irgendwelchen Phantasten und Außenseitern keine Plattform bieten können.
Das ist nun wirklich an ignoranter Stumpfsinnigkeit kaum noch zu überbieten.

Schauen wir uns das einmal genauer an, und wohlgemerkt, das schreibt das, ähem, Sturmgeschütz des deutschen Qualitätsjournalismus (R. Augstein) selbst:

Der Relotius-Schock und seine Folgen für den deutschen Journalismus


Erfundene Fakten, fiktive Szenen: Vor drei Jahren erschütterte der Betrugsskandal um den Reporter Claas Relotius den SPIEGEL und stellte die Glaubwürdigkeit des Magazins infrage. Was hat sich seitdem geändert?
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 8178791888

Und wir lesen weiter::

Am 19. Dezember 2018 sah sich der SPIEGEL gezwungen, einen bis dahin in dieser Form nie da gewesenen Fälschungsfall zu veröffentlichen. Der junge Reporter Claas Relotius hatte über Jahre hinweg Texte geschrieben und veröffentlicht, von denen die meisten zwar einen wahren Kern hatten, zum großen Teil aber frei erfunden waren.

Und jetzt du!