4religion.org

Eckhart Tolle hat geschrieben:-Der Verstand ist ein hervorragendes Instrument, wenn er richtig benutzt wird. Bei falschem Gebrauch kann er allerdings sehr destruktiv werden.
Genauer gesagt ist es nicht so, dass du deinen Verstand falsch gebrauchst - du gebrauchst ihn normalerweise überhaupt nicht. Er gebraucht dich. Das ist die Krankheit. Du hälst dich für deinen Verstand. Das ist die Wahnidee. Das Instument hat die Macht über dich gewonnen.

Das Denken ist demnach der großte Störfaktor von Wahrnehmung, von der bewußten Präsenz im Hier und Jetzt, der Gegenwart.

Gruß kamille

kamille hat geschrieben:Das Denken ist demnach der großte Störfaktor von Wahrnehmung

Das kommt dem nahe, was die Bibel "Weisheit der Welt" nennt, die als töricht entlarvt werden wird.

In geistig gesunden Kulturen wird viel weniger diskutiert als bei uns. - Andererseits wird eine kranke Kultur nicht dadurch gesund, dass man nicht diskutiert.

Denken ist eine Gabe. Rechtes denken führt zu rechten Entscheidungen. Der Verstand ist ebenfalls von Gott gegeben.

Das Problem ist nur - dass wir oft den Verstand und unser denken über Den stellen, von dem wir diese Gaben haben.

Lena hat geschrieben:Das Problem ist nur - dass wir oft den Verstand und unser denken über Den stellen, von dem wir diese Gaben haben.

Ja - das ist das Urmotiv des Sündenfalls - sobald der Mensch sich seines Ichs bewusst wird, steht es als Orientierungs-Größe erstmal in Konkurrenz zu Gott.

Der K.T. bietet einen Ausweg an.
Er sagt, beobachte dich selbst und erkenne, dass du vom Verstand und seinen Emotionen beherrscht wirst, in dem Moment erfährst du die Gegenwart und siehst, dass es keine Probleme gibt, sondern nur diesen Moment und eventuell seine derzeitigen Herausforderungen.

Diese Weisheit haben auch schon von altersher die Weisen gewußt. Eckhart Tolle erzählt also nichts Neues, und das sagt er auch.

Dadurch wären alle Probleme zu lösen, egal welcher Natur und Schwere sie auch seien.

kamille

kamille hat geschrieben: Eckhart Tolle erzählt also nichts Neues, und das sagt er auch.

Sorgt nicht um euer Leben
Mat. 6,25

Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist..
Phil. 3,13

Weder die Vergangenheit noch die Zukunft soll uns beherrschen. Wir leben Heute - im Jetzt.

Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.
Hebr. 4,7

Ja, theoretisch wissen wir wie´s geht und wie´s sein soll.
Ich höre aber wenig über persönliche Erfahrungen durch die wichtige Selbstbeobachtung.
Meditation und Kontemplation sind auch Mittel, um Stille zu erleben .
Diese Stille ist aber nichts totes, sondern etwas "aktives", weil nämlich Erkenntnis aufleuchtet, mal mehr mal weniger und dieses Licht ist ja so nötig, damit der alte Mensch erkannt und losgelassen wird und das Leben aus dem Geiste möglich wird.

kamille hat geschrieben:Der K.T. bietet einen Ausweg an.
Er sagt, beobachte dich selbst und erkenne,

kamille

hm.....ich dachte, der Beobachter gehört doch auch zum Egosystem.?!

Wie wird der alte Mensch erkannt...?!

Kommt die Erkenntnis nicht viel mehr dadurch, dass wir erhabenes betrachten? Also heiliges, rechtes und gutes? So quasi als Spiegel, um uns daran zu messen, wer wir sind und wie wir beschaffen sind? Indem man die Kluft sieht, der Wunsch erwacht, anders zu werden?

Sich immer wieder selbst kurz zu prüfen ist gut. Doch wir brauchen Vorbilder um verändert zu werden. Wir sind uns in vielen Dingen selber nicht ein gutes Vorbild.

Vitella hat geschrieben:

kamille hat geschrieben:Der K.T. bietet einen Ausweg an.
Er sagt, beobachte dich selbst und erkenne,

kamille

hm.....ich dachte, der Beobachter gehört doch auch zum Egosystem.?!

Hallo Vitella und Lena.
Ich sehe das so, der Mensch besteht aus einer Dreiheit, Geist , Seele, Körper.
Die Seele, die eigentlich mit dem Körper identifiziert ist wird vom inneren Geist dahin belehrt, dass sie sich lösen kann und ganz mit ihm, dem Geist eins werden kann.
Sie ist der Beobachter. Die Seele wird vom Geist belehrt über das, was sie dann sieht und merkt.
Das bedeutet auch geistig betrachtet ...wachet und betet.....

E.Tolle sagt, wenn du der Beobachter sein kannst, dann verliert der herrschende Verstand seine Macht über dich, du wirst gegenwärtig, also wach.
Aber schau oder achte auch auf das, was neben den "Geräuschen" des Egos wahrnehmbar ist, nämlich der Geist, mit seinem Frieden und seiner Stille.

Gruß von kamille