Vielleicht tauchen noch mehr auf. Ich denke, man sollte mal aus dem Sumpf der Vorstellung herauskommen.
Ich nehme das als Rechtsmittel.
Wie ersetzt man den Schaden "Aug um Aug". Man nehme "ajin tachat ajin" diesmal "modern" als eine Blickweise gegen die andere setzen. Das ist unser Rechtssystem "Aug um Aug", beide Rechtsparteien zu betrachten.Magdalena61 hat geschrieben:Das "Auge um Auge" im AT ist kein Einzelfall, keine Sonderregelung für Israeliten, sondern war damals in der antiken Welt "normal"-- vermutlich, um Straftaten zu verhindern bzw. einzudämmen. Wie rücksständig sind eigentlich die USA und andere Staaten, die Mord mit der Todesstrafe beantworten?
Und wie fortschrittlich waren bereits die jüdischen Rabbiner in ihrer Interpretation (Auslegung) von "Auge um Auge"?
Schon im rabbinischen Judentum hat die Interpretation auf Zahlung eines Schadenersatzes durch den modernen Rechtsvergleich mit altorientalischem Recht neue Plausibilität gewonnen. So heißt es im Kodex Eschnunna (circa 1920 v. Chr.):
§§ 42f:
"Wenn ein Mann die Nase eines Mannes abbeißt und abtrennt, zahlt er eine Mine Silber. Für ein Auge zahlt er eine Mine (ca. 500g), für einen Zahn eine halbe Mine, für ein Ohr eine halbe Mine, für einen Schlag auf die Wange 10 Schekel (ca. 83 g) Silber. Wenn ein Mann den Finger eines Mannes abtrennt, zahlt er 2/3 Minen Silber. Dieser Rechtstext setzt für Körperverletzungen Ersatzleistungen fest."
Ajin heißt u.a. Blickweise, oder Quelle, Masche, Sicht.
Nun ist es ziemlich selten, dass ein Mann dem anderen Nase abbeißt, aber es kommt vor dass [af] (nehme ich nur Zorn, oder Nase?) vom anderen geschluckt wird. Was bekommt man dafür - eine gewisse Menge an Sehnsucht.
Wer den Zorn schluckt, entwickelt Gegeninitiativen! Nehme ich bei [kesef] Silber oder Sehnsucht?
Es kommt vor, dass einer seinen Zahn lassen muss.
Es bleiben lässt ein Brocken zu sein, na wenigstens zur Hälfte ... (für einen Zahn eine halbe Mine)
Bei [ozen] Ohr, nehme ich da Ausgleichen [ozen] - na wenigstens zur Hälfe (für ein Ohr eine halbe Mine).