ThomasM hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Maria...
war eine bewundernswerte Frau.
...
Und dann kam es so schlimm, wie es schlimmer nicht kommen konnte.
Sie wurde von Menschen vergöttlicht, denen plötzlich eine Göttin fehlte.
Ich glaube, wenn sie das gewusst hätte, sie hätte sich für die Menschen geschämt.
Ich glaube nicht, dass die Vergöttlichung dadurch passierte, weil den Menschen eine Göttin fehlte.
Es gibt viele Gründe, warum Menschen andere Menschen verehren - nicht vergöttlichen. Man kann (und sollte) seine Eltern ehren, steht in der Bibel. Menschen, die großes vollbracht haben, werden zu Idolen, zu Vorbildern - und werden dadurch nicht zwangsläufig vergöttlicht.
Ich denke, Maria war eine hervorragende Frau. Wie manche andere Frauen in der Bibel. Es ist legal (auch für Gläubige), wenn man diese Frau bewundert oder verehrt. Damit macht man sie nicht gleich zur Göttin.
Es waren letztendlich die Kirchenoberhäupter, welche Maria auf einen Sockel gestellt und damit über alle anderen Menschen gestellt haben und ihr den Job als Mittlerin zugesprochen haben. Dass das passierte, ist meiner Meinung nach, nur geschehen, um das gläubige Volk unter Kontrolle zu bekommen. Es ist daher viel mehr Machtmißbrauch getrieben worden, wie so oft in christlichen Kreisen.
Das allgemeine Volk hatte jahrhundertelang überhaupt keinen Zugang zu der Bibel. Teile daraus wurde nur in einer Fremdsprache vorgelesen und es war verboten, selbst eine Bibel zu besitzen (ganz davon abgesehen, dass ein solches Buch viel zu teuer für die meisten Menschen war). Das Volk bekam bis 1517 nur Interpretation der Bibel vorgesetzt. Dazu gehörte eben auch, dass Maria als "Mutter Gottes" dargestellt wurde und von Menschen geboten wurde, zu Maria zu beten, sie als Mittlerin zu betrachten.
So ging es übrigens noch sehr lange unter den Christen weiter - zum Teil bis heute. Nämlich dass zur Bibel immer eine Interpretation mitgeliefert wurde und nur im Gesamtpaket (incl. Interpretation) als "Gottes Wort" deklariert wurde. Immer fein säuberlich mit einem roten Faden von Drohbotschaften versehen. Damit sich keiner traut, irgendetwas aus der Bibel aus einer anderen Sicht her zu verstehen. Dazu gehört auch die Titulierung verschiedener "Götzen". Alles, was nicht der kontrollierten Interpretation entspricht, wird zum Götzen erklärt oder dem Satan zugeschoben.
Es ist schon erstaunlich, dass sich aufgeklärte und intelligente Menschen auch noch in der heutigen Zeit unter diese Kontrolle und dem Machtbereich der Kirchenobersten beugen.