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Wenn wir von der Ewigkeit reden meinen wir heute eine unbegrenzte Zeitdauer, in mathematischen Disziplinen nennt man es begrifflich "unendlich". So in etwa ist dazu das heutige allgemeine Sprachverständnis.

Wir stoßen aber auf Schwierigkeiten wenn wir diese Worte in den Heiligen Schrift des AT und NT lesen und derart interpretieren. Die den Urtexten zugrundeliegenden Wörter sind:

- olam - aus dem Hebräischen im AT
- aion - aus dem Griechischen im NT

Beide sagen etwas über eine Zeitdauer aus, und ich meine sie sind auch identisch hinischtlich ihrere Bedeutung, aber in den wenigsten Fällen geht es dabei um eine unendlich lange Zeitdauer. Etwas, das unbegenzt ist, bildet selbstverständlich Gegenstand biblischer Kernaussagen, aber das wird oft verwechselt.

Einen sehr guten Artikel dazu habe ich hier gefunden:
https://kernbeisser.ch/das-wort-ewigkei ... testament/

Wer was dazu beitragen kann, den lade ich dazu herzlich ein.

Ich denke, die Frage nach dem Maßstab der Ewigkeit können Menschen , die in der endlichen Zeit leben, nicht wirklich beantworten. Man kann bestenfalls "Bilder" erstellen, an denen man sozusagen einen "Abglanz" der Ewigkeit darstellen kann.

Mir fallen dazu Bäume ein, von der Sorte, wie sie vor meinem Wohnhaus stehen: Plantanen.

Sie sind hochgewachsen, mit dickem Stamm, was deutlich macht, dass sie schon ziemlich alt sind. Und trotzdem sterben sie jedes Jahr einen gewissen Tod, indem im Herbst die Blätter abfallen und bis zum Frühjahr kein Wachstum zeigen - dann aber wieder neue Blätter wachsen, Früchte hervorbringen und Wachstum bewirken.

Ich könnte mir vorstellen, dass Ewigkeit sozusagen der Kern des Lebens ist, der lebendig bleibt.Der Mensch ging von Gott aus, der ihm Leben eingehaucht hat - und dieser "Hauch" geht auch wieder zu Gott zurück, erwirkt neues Leben, vergeht und aufersteht immer wieder. Wobei das Leben vielleicht immer mal eine neue sichtbare Form annimmt, oder auch im "Meer" des Lebens zusammenfließt.

Wohlgemerkt - MEINE Vorstellung, zu dem Wort "Ewigkeit" ... nicht mehr und nicht weniger.

Helmuth hat geschrieben: ↑Di 27. Nov 2018, 10:34 Wer was dazu beitragen kann, den lade ich dazu herzlich ein.

Interessant ist auch die Unterscheidung des Begriffs Ewigkeit von der Vorstellung der Zeitlosigkeit - stehen außerhalb der Zeit. - überzeitlich.

Während meines Erachtens der Begriff der Ewigkeit in der Bibel vorkommt (gemeint teilweise als unbestimmter Zeitraum, als sehr langer Zeitraum oder vielleicht auch als unbegrenzter Zeitraum), ist der Begriff der Zeitlosigkeit einer, der später in den philosophischen Vorstellungen zu Gott hinzugekommen ist, aber nicht direkt in der Bibel steht.

Für das Verständnis wichtig wären die Stellen, in der nach herkömmlicher Vorstellung eine unendliche Zeitdauer gemeint sein kann, Beispielsweise (ein kleiner Ausschnitt nach Luther)

- Joh. 3,15 auf dass alle, die an ihn glauben das ewige Leben haben
- Röm. 16,27 ihm, dem einzigen und weisen Gott, sei durch Jesus Christus Ehre in Ewigkeit! Amen.
- 2. Tess. 1,9 Die werden Strafe erleiden, ewiges Verderben, vom Angesicht des Herrn her und von seiner herrlichen Macht,
- Hebr. 6,20 Dahinein ist Jesus als Vorläufer für uns gegangen, er, der Hoherpriester geworden ist in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.
- Hebr. 13,8 Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.
- 1. Joh. 2,17 Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
- Offb. 1,18 Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
- Offb. 22,5 Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichts einer Lampe und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird über ihnen leuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Eine Ewigkeit bedeutet Unendlichkeit. "Aeon" ist eine Näherung an die Unendlichkeit, ist aber endlich und bedeutet lediglich "lange Zeit".
Leider hatten die Verfasser der Bibel den Begriff der Unendlichkeit nicht verstanden, so mussten sie sich mit der Näherung begnügen.

Mir fällt dabei der Begriff saecula saeculorum ein:

Per omnia saecula saeculorum

Von Ewigkeit zu Ewigkeit - Schlussformel von Gebeten

https://www.sprichwoerter.net/sprichwoe ... lorum.html

Jesus spricht mehrfach von einem Ende des Äons. Was ein Ende hat, ist nicht unendlich. Wäre ein Äon unendlich, hätte man nicht "von Äon zu Äon" schreiben müssen.

JackSparrow hat geschrieben: ↑Di 27. Nov 2018, 15:22 Wäre ein Äon unendlich, hätte man nicht "von Äon zu Äon" schreiben müssen.

Das ist ja gerade das Schöne daran.
"Von Unendlichkeit zu Unendlichkeit!"

Paradox - und gerade deswegen umso schöner!

Unendlichkeit = die Abwesenheit von Zeit.

Ruth hat geschrieben: ↑Di 27. Nov 2018, 11:17 Ich denke, die Frage nach dem Maßstab der Ewigkeit können Menschen , die in der endlichen Zeit leben, nicht wirklich beantworten. Man kann bestenfalls "Bilder" erstellen, an denen man sozusagen einen "Abglanz" der Ewigkeit darstellen kann.

Damit kann ich dienen. Es ist schon viele Jahre her, als mir folgende fantastisch-schöne Geschichte zum Thema "Ewigkeit" zu Ohren kam:

In einem fernen Land existiert ein riesiger Würfel aus reinem Diamant mit einer Seitenlänge von einem Kilometer. Alle hundert Jahre fliegt
ein Rabe zu diesem kubischen Edelstein,wetzt kurz seinen Schnabel und fliegt wieder davon. Die Zeit vergeht. Wenn eines fernen Tages der Diamantwürfel restlos weggewetzt sein wird, dann ist eine Sekunde der Ewigkeit vergangen.

Ich finde, dieser Vergleich hat was.

Münek hat geschrieben: ↑Di 27. Nov 2018, 17:07

Ruth hat geschrieben: ↑Di 27. Nov 2018, 11:17 Ich denke, die Frage nach dem Maßstab der Ewigkeit können Menschen , die in der endlichen Zeit leben, nicht wirklich beantworten. Man kann bestenfalls "Bilder" erstellen, an denen man sozusagen einen "Abglanz" der Ewigkeit darstellen kann.

Damit kann ich dienen. Es ist schon viele Jahre her, als mir folgende fantastisch-schöne Geschichte zum Thema "Ewigkeit" zu Ohren kam:

In einem fernen Land existiert ein riesiger Würfel aus reinem Diamant mit einer Seitenlänge von einem Kilometer. Alle hundert Jahre fliegt
ein Rabe zu diesem kubischen Edelstein,wetzt kurz seinen Schnabel und fliegt wieder davon. Die Zeit vergeht. Wenn eines fernen Tages der Diamantwürfel restlos weggewetzt sein wird, dann ist eine Sekunde der Ewigkeit vergangen.

Ich finde, dieser Vergleich hat was.

Ja - die Geschichte kenne ich auch. Wurde uns in der "Sonntagschule" erzählt.
Stimmt - die Geschichte hat was.