Nonne soll im Pflegeheim ihre Ordenskleidung ablegen

[Magdalena61]

Wegen Ordenskleidung: Altersheim nimmt Nonne nicht auf

Ein Altersheim im ostfranzösischen Vesoul hat einer Ordensschwester wegen ihres religiösen Kleidung einen Platz verweigert. Die Schwester könne nur im Heim aufgenommen werden, wenn sie auf das Tragen von Ordensgewand und Kopftuch verzichte, zitierte der französische Sender FranceBleu am Dienstag aus der Antwort des Altersheims an die Ordensfrau. Als Grund habe die Einrichtung die Sorge um das Wohl aller Bewohner genannt. Es sei jedoch möglich, ein "dezentes Kreuz" zu tragen.
katholisch.de

Sie hat dann auf den Platz verzichtet.

Der Gag: Die Dienste eines katholischen Priesters, der in dieser Einrichtung Gottesdienste feiert, nimmt das Heim durchaus in Anspruch. Ob der Pfarrer wohl auch in weltlicher Kleidung erscheinen sollte?

Wie findet ihr das?
Sollten Pflegeheime, wenn sie eine Ordensschwester aufnehmen, dieser erlauben, als pflegebedürftige Bewohnerin weiterhin ihre Tracht zu tragen?

Mich würde interessieren, wer der Träger dieses Heimes ist.
LG

[Travis]

Sie hat dann auf den Platz verzichtet.

Hätte ich auch getan. Selbst wenn die Frau nach einigen Bemühungen vor Gerichten oder so Recht bekommen hätte, ist ein gutes Arbeitsklima in so einem Umfeld nicht möglich.

Den Bewohnern des Heims ist damit vermutlich eine engagierte Pflegekraft entgangen.

DIe Europäer sind teilweise wirklich etwas empfindlich und hysterisch geworden.

[Kolibri]

Für mich unverständlich, denn eine Nonne drückt etwas aus ihren Glauben und ihre Bereitschaft Gott zu dienen, sie tut es freiwillig ungezwungen. Das kann man nicht mit dem Kopftuchverbot oder Vermummung von muslimischen Frauen vergleichen.

Dazu kommt, dass Frankreich traditionell ein christliches katholisches Land ist. Viele alte Leute wollen die Nähe zu Gott, sie glauben daran und eine Nonne wäre genau das richtige Symbol für die armen alten Leute.

[Ams]

ich würde es der ehrwürdigen Nonne aufjedenfall erlauben. Ganz klar.

Und Umgekehrt, wäre ich tief Gottgläubig, würde ich mein Leben in der Gemeinschaft mit Gott widmen, würde ich das nicht durch meine Kleidung ausdrücken. Sie würde (bei mir persönlich) keine Rolle spielen.

Ich würde ganz normal in der Gesellschaft leben, inmitten im "Fußvolk" <-- Würde darin auch keinen Widerspruch o. Hindernis sehen und würde keine Sonder- Kleidung/Beachtung/Behandlung/Status verlangen, noch wollen noch benötigen.

[Hiob]

Mich würde interessieren, wer der Träger dieses Heimes ist.

Das sollte nur in einem staatlichen Heim der Fall sein können. - Ich finde das unmöglich - die Ordenskleidung ist eine Beruf(ung)s-Kleidung und kein Modestück. --- Da werden natürlich einige kommen und sagen: "Das gilt dann aber auch für andere Religionen" (Kippa, Quasten, Kopftuch, Imam-Turban, etc.). --- Why not, solange es nicht berufsgenossenschaftlich untersagt ist und die Arbeit nicht behindert wird.

Früher war bestimmt nicht alles besser, aber ich erinnere mich während meines ZDL-Dienstes an einen indischen Pfleger, der immer einen Turban anhatte - das hat keinen gejuckt - das war halt unser "Turban" ("Ist der Turban heute da?" - "Nein, der hat Nachtschicht"). --- Im Grunde ist der von Dir geschilderte Fall eine Retour-Kutsche auf Kopftuch-Verbote & Co.

DIe Europäer sind teilweise wirklich etwas empfindlich und hysterisch geworden.

Stimmt - aber in BEIDE Richtungen. --- Es bilden sich momentan zwei Blöcke aus:
1) Eine "links" genannte Fraktion, bei der jetzt sogar schon Dieter Nuhr auf dem Index steht (habe ich gestern in der Zeit gelesen - er macht sich zu oft über Gender-Gerechtigkeit lustig)
2) Und dann die "rechts" genannte Fraktion von rechter CSU über AfD bis hin zu Neonazis.
Und beide Blöcke gehen zunehmend gegeneinander in Stellung. - Da kommt noch was.

Mal ganz nebenbei und gar nicht OT: Die mittel-osteuropäischen Länder wie Polen und Ungarn verstehen sich als Avantgarde für das künftige Europa - interessant, wirklich interessant.

wäre ich tief Gottgläubig, würde ich mein Leben in der Gemeinschaft mit Gott widmen, würde ich das nicht durch meine Kleidung ausdrücken.

Das gibt es auch - Nonnen laufen auch "in Zivil" rum, aber das merkt man logischerweise nicht. --- Nee, wenn das Rote Kreuz in Krisenregionen unterwegs ist, hat es auch ein Leibchen, auf dem "Red Cross" steht - da sollten Nonnen auch in geistigen Krisenregionen als das ersichtlich sein dürfen, was sie sind.

[Ams]

wäre ich tief Gottgläubig, würde ich mein Leben in der Gemeinschaft mit Gott widmen, würde ich das nicht durch meine Kleidung ausdrücken.

... sollten Nonnen auch in geistigen Krisenregionen als das ersichtlich sein dürfen, was sie sind.

wie gesagt, ich würde es ihr auch ganz klar erlauben. Und umgekehrt würde für mich Kleidung keine Rolle spielen. Problem doppelt gelöst

[Hiob]

wie gesagt, ich würde es ihr auch ganz klar erlauben. Und umgekehrt würde für mich Kleidung keine Rolle spielen. Problem doppelt gelöst

Klar - das passt. --- Nur: Was macht man, wenn man das Messer auf die Brust gesetzt bekommt: "Du DARFST nicht in Nonnenkleidung kommen?". --- Soll man ein Zeichen setzen oder lässt man es großzügig über sich ergehen?

[Ams]

wie gesagt, ich würde es ihr auch ganz klar erlauben. Und umgekehrt würde für mich Kleidung keine Rolle spielen. Problem doppelt gelöst

Klar - das passt. --- Nur: Was macht man, wenn man das Messer auf die Brust gesetzt bekommt: "Du DARFST nicht in Nonnenkleidung kommen?". --- Soll man ein Zeichen setzen oder lässt man es großzügig über sich ergehen?

Das muss die Nonne selbst entscheiden. Bzw. hat es ja schon. Die Kleidung ist ihr sehr sehr wichtig. Genauso wie dem Altersheim ihre Kleiderordnung sehr sehr wichtig ist.

Genauso wie in ihren Kloster die Kleiderordnung sicherlich sehr sehr wichtig war und ebenfalls keiner dort zur Aufnahme aktzeptiert wird... der sich nicht daran hält.

Sie kann daher nur noch in ein Altersheim gehen wo es aktzeptiert wird. Gibt es sicherlich auch. Hoffe ich für sie zumindest.

[Magdalena61]

die Ordenskleidung ist eine Beruf(ung)s-Kleidung und kein Modestück.

Sie ist mehr als Berufskleidung; die Tracht hat mit der geistlichen Identität zu tun.
Außerdem gibt es keinen Niqab (Gesichtsschleier).

Das Kleid und der Überwurf machen vielleicht Probleme beim An- und Ausziehen, weil sie so lang sind. Aber der Rest?

Blusen muss man auch waschen. Und kurze Röcke, knielang, sind in der älteren Generation vielleicht beliebt und Gewohnheit, weil sie die früher hatten. Aber damit erkältet man sich auch schnell. Eine Hose wird jetzt auch nicht gerade leichter anzuziehen sein als die Ordenstracht, wenn die Bewohnerin nicht mehr sehr beweglich ist.

Es wäre besser, die Dame bekommt einen Platz in einem Pflegeheim mit einem kirchlichen Träger.

Da bin ich aber erleichtert, dass ihr das auch so seht wie ich.
LG

[Ams]

Das ist jetzt natürlich rein aus der Luft gegriffen... aber nicht daß sich der Altersheim-Chef
(selbstverständlich irrtümlicherweise) gedacht hat:

"Jesus Maria. Herr. Sie scheint eine sehr sehr strenge None zu sein
die dann hier all ihre Regeln umgesetzt haben möchte.
Weil dann wäre der Ärger vorprogrammiert.
Nee... das geht natürlich nicht. Da poche ich dann auf die Kleiderordnung im Heim."