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Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: Mi 5. Feb 2020, 15:51
von Magdalena61
Ps. 55, 23 (SLT): Wirf dein Anliegen auf den Herrn,
und er wird für dich sorgen; er wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen!
Lk.21, 34 (SLT): Habt aber acht auf euch selbst, daß eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Trunkenheit und Sorgen des Lebens [d.h. Sorgen um das natürliche Leben (gr. bios), Sorgen um den Lebensunterhalt.], und jener Tag unversehens über euch kommt!
Phil.4, 6 (SLT):Sorgt euch um nichts; sondern in allem laßt durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.
Nur mal so. Zur Erinnerung.
Vielleicht hat jemand mit der praktischen Anwendung dieser Verse Erfahrungen gemacht?
LG
Re: Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: Mi 5. Feb 2020, 20:39
von Abischai
Ich bin zum Jahreswechsel unerwartet selbständig gemacht worden. Ich bin also quasi über Nacht nicht mehr angestellt, sondern freiberuflich unterwegs.
Daß da ruckartig gewissen Existenzängste erwachen, wie böse Erdgeister, kann vielleicht jeder verstehen. Und es ging auch gleich schon mal damit los, daß mein Auto richtig teuer kaputt ist und ich seither Leihwagen fahre, was nicht billig, ich zwei Wochen derb krank war und so weiter...
Nun ist die Lage so verschärft, daß ich die "Wahl" habe wie jene, vor einer drohenden Atombombe aus der Stadt zu fliehen, nämlich gar keine.
Das Thema ist so uninteressant weit weg, daß ich gar nicht anders KANN, als vor dem Herrn niederzufallen und dankbar das wenige anzunehmen, was ich gerade habe.
Das seltsame ist, ich habe eine ferne Hoffnung, daß es irgendwie, irgendwann besser wird, die hatte ich in meiner "sicheren" Anstellung zuvor nicht.
Re: Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: Do 6. Feb 2020, 07:34
von Helmuth
Abischai hat geschrieben: ↑Mi 5. Feb 2020, 20:39
Das seltsame ist, ich habe eine ferne Hoffnung, daß es irgendwie, irgendwann besser wird, die hatte ich in meiner "sicheren" Anstellung zuvor nicht.
Sehe ich auch als Glaubensprüfung. Worauf setzt du wirklich dein Vetrauen? Auf die weltliche Sicherheit oder auf den Herrn?
Da die Maßnahme nicht von dir ausgeht, gilt voll berechtigt das Wort "Wirf dein Anliegen auf den Herrn." Doch das Wort Gottes lässt dir auch noch weiters sagen: "Er wird es schon richten."
Was du berechtigterweise tun kannst ist, dass du dir deiner Begabungen bewusst wirst und diese auch anwendest. Sie sind ebenso vom Herrn bereits gegeben. Wie Josua das Schwert gegeben wurde, so dir deine Gaben. Dann kann man sagen was schon einst zu Josua gesagt wurde:
"Seit stark und mutig und fürchte dich nicht, denn der Herr begleitet dich bei jedem deiner Schritte. Nimm hin, dass es ohne Kampf nicht geht, aber lass mich immer den ersten Schritt tun. Jeder Ort, auf den deine Fußssohle dann tritt, gehört (geistlich gesehen) dir ... etc. etc. ... ."
So wie ich dir das hier schreibe, könntest du nun völlig zurecht sagen, ich solle meinen Klugscheißermodus abstellen, denn ich bin ja nicht in der Situatiuon, du hingegen sehr wohl. Somit könne ich leicht reden. Damit hättest du auch völlig Recht. Darauf kann ich nur sagen, es ist trotzdem des Herrn Wort, nicht meines.
alles Gute, mein Freund
Helmuth
Re: Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: Do 6. Feb 2020, 10:15
von Travis
Ich ergänze noch folgende Aussage:
1Petr. 5,6+7 hat geschrieben:6 Demütigt euch deshalb unter Gottes mächtige Hand, dann wird er euch auch zur richtigen Zeit erhöhen. 7 Und werft so alle eure Sorgen auf ihn, denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft.
da Petrus einen Aspekt erwähnt, der mit der Form von Sorge die abgelehnt wird zu tun hat.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 5. Feb 2020, 15:51
Vielleicht hat jemand mit der praktischen Anwendung dieser Verse Erfahrungen gemacht?
Mich Gott unterzuordnen in den täglichen Dingen gehört aus meiner Sicht, zu den richtig herausfordernden Bereichen der Nachfolge.
Ich bin sehr strukturiert und lösungsorientiert. Dem Ewigen die Entscheidungen zu überlassen die er sich vorbehält, ist daher für mich "großes Kino". Das geht über die Knder, für Freunde, Versorgung, Senioren in meinem Haus, Gemeinde, Ehe, Kollegen und Verwandte bis zur Vergeltung, Zeitmanagement und Altervorsrge. Auf mich kommt es längst nicht an. Es ist SEINE Verantwortung. Ist man ehrlich zu sich bemerkt man, dass man allen Bereichen des Lebens eh nicht und nie wirklich gerecht werden kann. Das Gefühl der Abhänigkeit von der Fürsorge Gottes ist ein notwendiges. Zuerst wich ich im Gehorsam, dann immer mehr in der Erkenntnis der eigenen Ermangelung an Kraft und das ich nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein kann.
Dieser Prozess ist nicht immer leicht, aber sehr zu empfehlen.
Re: Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: Do 6. Feb 2020, 10:27
von Pflanzenfreak
Die Arbeit im sozialen Bereich ist geprägt von Beziehungen. Von Gott habe ich sicherlich mancherlei Gabe mitbekommen um diesem Beruf gerecht zu werden. Dennoch gibt es Probleme mit Kollegen, Kindern, Eltern, der eigenen Familie, Freunden und Bekannten die ich nicht aus der Welt räumen kann. Fast täglich werfe ich einen Sack voller Sorgen auf Gott. Das ist so oft das Einzige was ich tun kann. Und sehr oft habe ich Gelegenheit zu erfahren, wie Gott die Zügel in die Hand nimmt und sich kümmert und etwas draus macht.
Re: Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: Do 6. Feb 2020, 14:54
von Magdalena61
Abischai hat geschrieben: ↑Mi 5. Feb 2020, 20:39
Das seltsame ist, ich habe eine ferne Hoffnung, daß es irgendwie, irgendwann besser wird, die hatte ich in meiner "sicheren" Anstellung zuvor nicht.
Ja.
Immer sozusagen "von der Hand in den Mund" leben-- keine Schätze anlegen können... immer nur den nächsten Schritt sehen, aber nicht den übernächsten... das kommt mir irgendwie bekannt vor.
Aber immerhin funktioniert dieses "System" schon mehr als 30 (Glaubens-) Jahre.
LG
Re: Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: Fr 7. Feb 2020, 08:03
von Travis
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 6. Feb 2020, 14:54
Immer sozusagen "von der Hand in den Mund" leben-- keine Schätze anlegen können... immer nur den nächsten Schritt sehen, aber nicht den übernächsten... das kommt mir irgendwie bekannt vor.
EIne ätzende Situation an die ich mich nur angespannt zurückerinnere.
Meine Gelassenheit wurde mittels meiner Besuche in Tansania gefördert. Die Christen dort haben in großer Armut ein Gottvertrauen an den Tag gelegt, welches mich sehr beeindruckt hat. SIe sind mir ein großes Zeugnis.
Re: Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: Fr 7. Feb 2020, 11:05
von Maryam
Hi Magdalena
Ich habe meine Anliegen, meinen Seelenschmerz durch die Missbrauchsfälle und andern seelisch-körperlichen Verletzungen in der Kindheit niemals auf den Herrn Jesus "geworfen" sondern, als ich damals vor langer Zeit mühselig und beladen war, habe ich sein Angebot angenommen.
Matthäus 11,28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Dieses Lied begleitete mich dann bei der Führungsübergabe an meinem Retter und Erlöser im Beisein von einem Saal voll Zeugen und andern, die der Herr auch zu diesem Schritt ermutigte:
https://www.youtube.com/watch?v=iSKsh1V5ICf (Herr ich komme zu Dir...)
Dies führte dann wahrhaftig zur zunehmenden Ent-lastung und mein Leben wurde von Mal zu Mal lebenswerter, un-beschwerter,lichtvoller. Er führte mich überall dort hin, wo mir in meiner damaligen Situation bestens geholfen werden konnte. Mit entsprechenden Büchern, Vorträgen, Liedern et.
Alsdann konnte ich solchen Menschen Zeugnis sein, wie wunderbar künftiges Leben und Lieben mit Hilfe des Herrn Jesus auch für solche Menschen sein kann, die beinahe an den damals erlittenen Schmerzen zu zerbrechen glaubten. Es war überwältigend, wie sehr Frauen aufblühten, wenn sie sich von Gott helfen liessen. Wer dem Licht Gottes entgegen geht, wirft die einstigen Schatten hinter sich.
lg Maryam
Re: Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: Sa 8. Feb 2020, 18:48
von Abischai
Michael hat geschrieben: ↑Do 6. Feb 2020, 07:34
So wie ich dir das hier schreibe, könntest du nun völlig zurecht sagen, ich solle meinen Klugscheißermodus abstellen, denn ich bin ja nicht in der Situatiuon, du hingegen sehr wohl. Somit könne ich leicht reden.
Was soll das Gerede? Entweder Du mußt mir das sagen, oder Du mußt nicht, dann laß es auch. Aber ich danke Dir für das Gesagte, der von mir zitierte Satz hingegen ist albern, den moniere ich darum auch und nehme den nicht ernst.
Helmuth, lieber Bruder!
Wenn Du etwas sagst, solltest Du Dich zuvor vergewissern ob Du das wirklich sagen solltest, und Dich hernach nicht rausreden, sondern die Sache auch wirklich so stehen lassen.
Ich mache das auch so, und ich mache mich damit allerorts unbeliebt, und es ist mir egal, ich tue das trotzdem. Diejenigen, die es angeht, werden es mir bzw. dem Herrn danken, die anderen lassen es eben bleiben, deren Problem.
Der Herr kommt bald!
Liebe Grüße,
Tobias
Re: Wirf dein Anliegen auf den Herrn
Verfasst: So 9. Feb 2020, 09:23
von Helmuth
Abischai hat geschrieben: ↑Sa 8. Feb 2020, 18:48
Wenn Du etwas sagst, solltest Du Dich zuvor vergewissern ob Du das wirklich sagen solltest, und Dich hernach nicht rausreden, sondern die Sache auch wirklich so stehen lassen.
In Ordnung, Dann musste es gesagt werden. Vergib mir meine Unsicherheit, auch ich bin nicht vollkommen. Also sollte es gesagt werden. Sei stark und mutig. Wenn Josua diese Worte benötigte, obwohl dieser stark und mutig war, dann kann man das wie eine väterliche Fürsorge sehen, welche Gott, unser aller Vater, über uns Kinder ausspricht.
Du möchtest gerne der gerade Michl sein, hierin sind wir sehr ähnlich. Dieses Anliegen auch gerecht umzusetzen werfe ich nun auf den Herrn. Manchmal bin ich leider so inkonsequnent, dass ich mich schäme. Darum unterlasse ich es hier ein Beispiel zu geben. Und manchmal bin ich auch zu konsequent, so dass ich wiederum Korrektur brauche.
Einen guten Rat hast du mir damit erteit. Vor dem Absenden persönlicher Worte werde ich zuerst mehr beten. D.h. das Geschriebene kommt zuerst in den Entwurf, ich bete, und dann entscheide ich: Lass es raus, korrigiere es oder lösche es. Nun, hier wurde gestern geschrieben, gebetet und nun korrigert rausgelassen.
In Liebe, Dein Bruder