Alle Jahre wieder...

[Oleander]

...kommt der Oster-oder Weihnachtsstress.

Heute war ich bei einer Dame, die ich seit paar Jahren "betreue", unter anderem helfe ich ihr im Haushalt.
Als ich kam, war sie grade dabei, ihre Küchenkästen auszuräumen und zu reinigen.
Sie sagte: Na schauns, was ich schon alles gmacht habe..
Ich: Sie solln sich doch ned so anstrengen,weil...
Darauf sie: Das muss gmacht werden, weil "Weihnachten steht vor der Tür"
Darauf ich: Aha! Und kommt da dann das Gesundheitsamt und kontrolliert, ob alles blitz und plank ist?
Sie: Na es kommt Weihnachten und ich will, dass dann alles sauber ist.

Jedes Jahr dann die selbe Prozedur, egal ob Osterfest oder Weihnachtsfest, wird die Wohnung/das Haus auf den Kopf gestellt, von Fenster putzen(muss unbedingt zu dem Zeitpunkt sein) bis in den kleinsten Winkel.

Es muss äusserlich Glänzen.
Wir liesen dann das Thema so stehn, nur in meinem Kopf ging es weiter und dazu fiel mir ne Menge ein, unter anderem die "geistliche Reinigung" oder Beziehungs(be)reinigung usw.

[Lena]

....reden wir über Sinn und Unsinn rund um das Kind in der Krippe.

[Oleander]

....reden wir über Sinn und Unsinn rund um das Kind in der Krippe.

Habe vorhin den Film "Mein Schatz, unsere Familie und ich.." angesehn
https://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Scha ... ie_und_ich
Eine Komödie(zum schmunzeln), aber auch mit ernsthafter Thematik-> rund um das Weihnachtsfest

Und die Mutter einer der beiden Hauptfiguren, schlug in der Kirche dem Pastor(welche 2 Personen suchte für das Grippenspiel, also einen Josef und eine Maria)
ihre Tochter vor(die eigentlich nicht wollte) und ihre Tochter sagte zu ihrem Freund neben ihr, du spielts dann aber den Josef, bitte!!! lass mich nicht in Stich, sonst schaffe ich das nicht.
Und so taten sie und spielen Josef und Maria..
Maria sollte das Kindlein(echtes Baby) in die Wiege legen, aber sie hatte keine Ahnung wie man mit Babies umgeht und traute sich nicht, alle warteten und Josef schwurbelte seinen Text vor sich hin, sie warf ihm verzweifelte Blicke zu, er machte bisschen nen Kömödie daraus, bis er ihr endlich half.
Es war eine heitere Szene, aber für die Maria eher nicht..

Letzter Satz von ihm war dann: Ein Kindlein (Jesus) ist uns geboren, allen zum Heil erkoren
Die Gemeinde jubelte: Gepriesen sei der HERR- halleluja und hüpften freudig herum

[Magdalena61]

Darauf sie: Das muss gmacht werden, weil "Weihnachten steht vor der Tür"

Gewohnheiten aus einer Zeit, in der man zu Weihnachten noch Gäste einladen durfte?
Unbegrenzt viele und aus mehr als zwei Haushalten?

Da musste die Wohnung natürlich blitzen und glänzen. Nicht nur der Weihnachtsbaum.

Aber Schränke von innen ausputzen, nur, weil Weihnachten naht-- so weit hatte es meine Mutter dann doch nicht getrieben.

Die Schränke waren sowieso sauber. Glaube ich. Und außerdem hatte man in der Küche keine Schrankwände bis zur Decke. Ein Buffet... bestehend aus einem Unterteil mit zwei großen Türen unten und zwei Schubladen in der Mitte, rechts und links davon nochmals zwei kleinere Türen, und auf dem Unterteil, etwas zurückgesetzt, ein Oberteil, in der Mitte desselben eine Aussparung, rechts und links nochmal zwei Türen für etwas kleinere Fächer und oben drei Türen mit Glasscheiben oder ohne, und das war's.
LG

[Lena]

Vielleicht haben die gläubigen Frauen der Vorzeit die Kästen auch innen gereinigt,
weil sie es für Jesus getan haben. Sie wollten nicht nur nach aussen fromm erscheinen,
sondern es auch inwendig im Herzen sein. Auch dort vollkommen, wo es nur der Heiland sah.

[Oleander]

weil sie es für Jesus getan haben

Tust du alles was du tust, nur für Jesus?
Wenn Jesus nicht wäre, was dann?

[Oleander]

Gewohnheiten aus einer Zeit, in der man zu Weihnachten noch Gäste einladen durfte?
Unbegrenzt viele und aus mehr als zwei Haushalten?

Da musste die Wohnung natürlich blitzen und glänzen.

Wenn ich bei jemanden eingeladen bin, schau ich nicht ob nun die Fenster oder Türen sauber sind und fahre auch nicht mit dem Finger über jedes Bild, ob sich darauf Staub befindet oder ähnliches.
Klar, wenn da Wäsche rumliegen würde oder Müll herumliegt oder der Boden so schmutzig, dass die eigenen Socken an der Sohle Dreck aufweisen, fällt das auf, aber ich würde das dem Gastgeber gegenüber nicht erwähnen.
Wenn er meint, sich in diesen Zuständen wohl zu fühlen, ist es ohnehin seine Sache.
Ich komme seinetwegen, widme mich ihm und nicht der Wohnung oder um die Wohnung zu begutachten

[andren]

So ähnlich sehe ich das auch - wobei eine gewisse Grundsauberkeit und -Ordnung auch für einen selbst angenehmer ist. Ich habe aber selbst festgestellt, dass ich mich in einem Haushalt, in dem gerade mal eben Platz auf einem Stuhl für eine Pobacke war und auf dem Kaffee eine schillernde Schicht schwamm, nur so lange aufhalte, wie es geht, ohne unhöflich zu sein.

Eine Tante von mir hat ihr Leben als Diakonisse verbracht und blieb ihr Leben lang single. Sie erzählte mal, dass das Alleinsein manchmal auch dazu verführe, vieles etwas lockerer zu sehen und manchmal sogar ein bisschen schlampig zu sein. Bis ihr eines Tages etwas auffiel. Sie betete zu jeder Mahlzeit "Herr Jesus komm, uns du mein Gast und bitte segne, was du mir bescheret hast."

"Plötzlich fiel mir mitten im Beten auf", sagte sie, "wie schlampig es in meiner Wohnung aussieht. Hier solle der Herr Jesus sich als Gast wohlfühlen?" Sich schämte sich auf einmal und räumte demzufolge auf und setzte sich fortan zu jeder Mahlzeit an einen hübsch gedeckten und geschmückten Tisch, mit einer Kerze. "So kann sich ein Gast doch wirklich wohlfühlen", meinte sie.

[Oleander]

"Plötzlich fiel mir mitten im Beten auf", sagte sie, "wie schlampig es in meiner Wohnung aussieht. Hier solle der Herr Jesus sich als Gast wohlfühlen?" Sich schämte sich auf einmal und räumte demzufolge auf und setzte sich fortan zu jeder Mahlzeit an einen hübsch gedeckten und geschmückten Tisch, mit einer Kerze. "So kann sich ein Gast doch wirklich wohlfühlen", meinte sie.

Kann ich nachvollziehen.
Und doch bin ich auch der Ansicht, dass eher das Wesen des Menschen im "Vordergrund steht",
Es könnte die Wohnung glänzen, die Arbeit mit Sorgsamkeit verrichtet werden-aber dieser Mensch innerlich "unrein" sein.
Damit meine ich, der Mensch vielleicht zeitweise gehässig oder zornerfüllt oder zeigt mit dem Finger vielleicht auf andere usw.
Vielleicht auch ein unversöhnlicher Mensch sein?
Auf was würde dann Jesus blicken?
Wenn beides im Einklang wäre, wäre das natürlich "optimal"

[Oleander]

das Alleinsein manchmal auch dazu verführe, vieles etwas lockerer zu sehen und manchmal sogar ein bisschen schlampig zu sein.

Das ist auch (leider) bei mir machmal so, dass ich nicht gleich Dinge erledige, so wie ich es früher tat und ich gebe zu, dass ich vieles, was ich früher machte, nur für meine Familie tat oder eben auch einen "Putzfimmel" hatte und mich somit zum Sklaven meiner Wohnung machte.
Davon kam ich los und übertreibe heute nicht mehr so...
Was ich auch lernen musste, war, etwas nur für mich zu tun und es war meine Schwester, die mir da einen verbalen Schubs gab.
"Tu endlich mal was nur für dich, was dir gut tut oder weil du es selber für dich so willst!"
Birgt natürlich auch die Gefahr, dass man dann in die andere Seite abdriftet.