Seite 1 von 14

Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 10:08
von Zippo
Hallo zusammen,

Opfer wurden schon zur Zeit Kain und Abels gebracht. Es hat sich herausgestellt, daß Gott Tieropfer bevorzugt. Weshalb braucht Gott solche Opfergaben ?

Menschenopfer waren im AT nicht erlaubt. Es hat seiner Seele wehgetan, als die Israeliten fremden Göttern Kinder geopfert haben. 3 Mo 18,21; 2 Chr 28,3

Jetzt opfert er nach Aussage des NT seinen geliebten Sohn Jesus Christus, um glaubenden Menschen ihre Sünde zu vergeben. Wieso hat Gott diesen Weg gewählt ?

Gruß Thomas

Re: Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 10:26
von Nobody2
Zippo hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:08 Jetzt opfert er nach Aussage des NT seinen geliebten Sohn Jesus Christus, um glaubenden Menschen ihre Sünde zu vergeben. Wieso hat Gott diesen Weg gewählt ?
Die Diskussion hatten wir doch vor Kurzem....

Ich kam zu der Erkenntnis, dass der "Opfertod" Jesu Christi nicht mit den Opfern der alten Zeit verglichen werden kann. Jesus wurde nicht geopfert, er opferte sich selbst, er gab sich selbst hin. Oder man könnte auch sagen, dass sich hier Gott selbst den Menschen geopfert hat. Also genau umgekehrt. Nicht der Sünder oder Bittende gab ein Opfer sondern der Vollkommene, Sündlose opferte sich selbst zur Erlösung der Sünder und Bittenden.

Er wurde nicht geschlachtet und auch nicht verzehrt. Einen Opferaltar gab es auch nicht. Und die Brandopfer, Sündopfer etc. pflegten auch nicht, wiederaufzuerstehen.

Insofern ist mir unbegreiflich, wie man das eine mit dem anderen gleichsetzen kann.

Gott wählte diesen Weg aus Erbarmen, Barmherzigkeit, Liebe, Mitgefühl für seine Kinder, er ließ sich ermorden, damit das Böse die Sünde begeht, die im Gegenzug Gott erlaubt, den ohnmächtigen Menschen den Weg zu zeigen und zu ermöglichen, ihn bis zum Ende zu gehen.

Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Mögen Dir diese Worte hilfreich sein.

Re: Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 10:40
von Sunbeam
Zippo hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:08

Jetzt opfert er nach Aussage des NT seinen geliebten Sohn Jesus Christus, um glaubenden Menschen ihre Sünde zu vergeben. Wieso hat Gott diesen Weg gewählt ?

Gruß Thomas
Aber warum musste es denn nun gleich einer der grausamsten Hinrichtungs-Prozeduren sein, die man im Altertum "praktizierte"?

Re: Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 11:06
von Larson
Zippo hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:08 Opfer wurden schon zur Zeit Kain und Abels gebracht. Es hat sich herausgestellt, daß Gott Tieropfer bevorzugt. Weshalb braucht Gott solche Opfergaben ?
Ja, das Thema „Opfertheologie“ wurde im Forum inzwischen schon etwas behandelt.
Nein, Gott bevorzugt keine Tieropfer. Bei Kain und Abel ging es um die Gesinnung.

Ein demütiges Herz ist dem Ewigen das höchste Opfer.
Die christliche Opfertheologie passt nicht zu den Aussagen der Tenach (AT). Aber das wurde ja auch schon angesprochen.
So hat Gott auch keinen „Sohn“ geopfert.

Re: Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 11:07
von Spice
Zippo hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:08 Hallo zusammen,

Opfer wurden schon zur Zeit Kain und Abels gebracht. Es hat sich herausgestellt, daß Gott Tieropfer bevorzugt. Weshalb braucht Gott solche Opfergaben ?

Menschenopfer waren im AT nicht erlaubt. Es hat seiner Seele wehgetan, als die Israeliten fremden Göttern Kinder geopfert haben. 3 Mo 18,21; 2 Chr 28,3

Jetzt opfert er nach Aussage des NT seinen geliebten Sohn Jesus Christus, um glaubenden Menschen ihre Sünde zu vergeben. Wieso hat Gott diesen Weg gewählt ?

Gruß Thomas
Gott benötigt überhaupt keine Opfer. Er ist doch kein bedürftiges, unvollkommenes Wesen!

Re: Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 11:32
von Travis
Zippo hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:08 Opfer wurden schon zur Zeit Kain und Abels gebracht. Es hat sich herausgestellt, daß Gott Tieropfer bevorzugt. Weshalb braucht Gott solche Opfergaben ?
Das Opfer Kains wurde nicht deshalb nicht angenommen, weil es kein Tieropfer war. Jedenfalls kann ich diese Begründung in der Bibel nicht finden. Wo wäre die? Gott braucht gar kein Opfer. Menschen brauchen es. Tieropfer waren auch nur ein vorübergehendes Vehikel, um die Sündenschuld zumindest abzufedern. Jesus bracht dann das einzig gültige und ewige Opfer.
Zippo hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:08 Menschenopfer waren im AT nicht erlaubt. Es hat seiner Seele wehgetan, als die Israeliten fremden Göttern Kinder geopfert haben. 3 Mo 18,21; 2 Chr 28,3
Menschenopfer zu bringen wäre, angesichts des Willens Gottes wieder Gemeinschaft mit Menschen haben zu können, auch paradox gewesen. Sünde bedeutet für jeden Sünder die Todesstrafe. Am Ende sind also alle Menschen tot und niemand ist mehr da, um die Ewigkeit mit Gott verbringen zu können. Dafür musste es eine andere Lösung geben.
Zippo hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:08 Jetzt opfert er nach Aussage des NT seinen geliebten Sohn Jesus Christus, um glaubenden Menschen ihre Sünde zu vergeben. Wieso hat Gott diesen Weg gewählt ?
Weil nur jemand der selber ohne Sünde ist und dies freiwillig tut, sich stellvertretend opfern kann. Dazu erklärte sich das Wort Gottes bereit und betrat in der Gestalt eines Menschen diese Erde. Gott selbst bezahlt die Strafe. Im Glauben kann man dieses Opfer für sich annehmen und Vergebung erlangen.

Re: Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 11:42
von Larson
Travis hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 11:32 Menschen brauchen es. Tieropfer waren auch nur ein vorübergehendes Vehikel, um die Sündenschuld zumindest abzufedern.
Das mag in de heidnischen Welt so gewesen sein, aber nicht in den Weisungen Gottes in der Torah…
Der Mensch „braucht“ sie, weil er meint, ansonsten beim Ewigen nicht anzukommen, also Selbsttäuschung.
Travis hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 11:32 Sünde bedeutet für jeden Sünder die Todesstrafe. Am Ende sind also alle Menschen tot und niemand ist mehr da, um die Ewigkeit mit Gott verbringen zu können. Dafür musste es eine andere Lösung geben.
Diese „Lösung“ war schon immer da, denn der ewige ist gnädig und Barmherzig und vergibt dem demütigen.
Travis hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 11:32 Weil nur jemand der selber ohne Sünde ist und dies freiwillig tut, sich stellvertretend opfern kann.

Im Glauben kann man dieses Opfer für sich annehmen und Vergebung erlangen.
Nein, das ist nicht die „Lösung“ wie sie in der Tenach aufgezeigt wird. Das ist in etwa das gleiche Denken, dass man den Ewigen versöhnlich stimmen muss, auf dass Er vergeben kann.

Re: Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 11:56
von Spice
Larson hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 11:42 Nein, das ist nicht die „Lösung“ wie sie in der Tenach aufgezeigt wird. Das ist in etwa das gleiche Denken, dass man den Ewigen versöhnlich stimmen muss, auf dass Er vergeben kann.
Überall auf der Welt hat man geopfert und auch jetzt sind mancherorts noch Tieropfer üblich. Solche Praktiken beruhen auf den allgemein anthropomorphen Vorstellungen der frühen Menschheit.

Re: Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 12:12
von Opa Klaus
Zippo hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:08 Jetzt opfert er nach Aussage des NT seinen geliebten Sohn Jesus Christus, um glaubenden Menschen ihre Sünde zu vergeben. Wieso hat Gott diesen Weg gewählt ?
Geht es bei der Mission des Messias wirklich darum: "glaubenden Menschen ihre Sünde zu vergeben"?
Ich kann niemanden vorschreiben, wie er die Bibel interpretieren soll. Meine Interpretation ist anders:

Die Eden-Story nehme ich zum Entschlüsseln. Da ist vom Schöpfer eines fehlerlosen Menschen die Rede
und von einem Störenfried, der Sabotage am Menschen geübt hat, um das fahrlässige Fehlerhalten des Menschen dann dem Schöpfer in die Schuhe zu schieben.
Der Schöpfer nannte das dann eine lange >Feindschaft< wischen zwei Fronten und sagte weiter einen Höhepunkt und Ende dieser Feindschaft voraus. Dieses Ende würde ein künftiger "Same des Weibes" herbei führen.
Weil diese geistige Feindschaft, dieser kalte geistige Krieg eine Rufmordkampagne von Gottes Feind ist,
beginnt damit ein "schwebendes Verfahren" für Beweisführung beiderseits um die Wahrheit zu ermitteln.

Die hauptsächliche Mission dieses "Samens" - später Messias genannt -
besteht also in der Rechtfertigung und Freisprechung seines himmlischen Vaters
von allem verlogenen Rufmord, den Satans Front verübt.

Dieser "Same"/Messias war vor seiner Erdenlaufbahn einer der ersten Söhne Gottes
und "er erniedrigte (opferte) sich selbst für eine Knechtsgestalt an als 100% Erdenmensch"
um zu beweisen und Gott von der Falschanklage zu "erlösen" ob ein Schöpfungsfehler am Menschen vorliegt.
Er "erlöste" zusätzlich damit auch die Menschen von der Falschanklage,
dass sie von Geburt an unvollkommen, biologisch Sünder seien.

Diese Erden-Mission des geliebten himmlischen Sohnes Gottes
sollte auch seinen abgefallenen anderen Sohn Gottes (Satan) zur Besinnung bringen, denn dieser abgefallene
hätte Halt davor machen müssen, diesen tadelfreien Messias zu diskriminieren und zu töten.

Dieser Messias übertraf ja alle vorherigen gerechten Menschen und der Satan hätte höchsten Respekt
vor dem Messias/Jesus haben müssen und ihn nicht antasten dürfen. Dass Satan ihn dennoch antastete,
das "brach ihm das Genick" und es wurde ihm als vorsätzlichen Mord ohne mildernde Umstände angerechnet.

Der liebste, treueste himmlische Sohn Gottes sprang in die Bresche (opferte sich) mit "Leib und Seele " zur Verteidigung und Rechtfertigung seines Vaters gegen allen Rufmord, den Satans Front aufgebaut hat.

Re: Opfertheologie

Verfasst: Di 21. Dez 2021, 12:45
von Zippo
Nobody2 hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:26
Zippo hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 10:08 Jetzt opfert er nach Aussage des NT seinen geliebten Sohn Jesus Christus, um glaubenden Menschen ihre Sünde zu vergeben. Wieso hat Gott diesen Weg gewählt ?
Die Diskussion hatten wir doch vor Kurzem....
Ja, habe ich nicht mitgekriegt. Ich weiß nur, daß Corona diese Frage hatte und ich habe mir die Frage auch schon häufiger gestellt.
Der Weg, wie Gott die Menschen anspricht, ist ja zunächst einmal abstoßend. Und die Gerechtigkeit, die hier präsentiert ist nicht gerade das, was wir in unserer Kinderstube gelernt haben. Da ging es ja mehr um Belohnung, wenn du es richtig gemacht hast und Strafe, wenn du es falsch gemacht hast. Oft hat es auch nur ermahnende Worte gegeben.
Nobody

Ich kam zu der Erkenntnis, dass der "Opfertod" Jesu Christi nicht mit den Opfern der alten Zeit verglichen werden kann. Jesus wurde nicht geopfert, er opferte sich selbst, er gab sich selbst hin. Oder man könnte auch sagen, dass sich hier Gott selbst den Menschen geopfert hat. Also genau umgekehrt. Nicht der Sünder oder Bittende gab ein Opfer sondern der Vollkommene, Sündlose opferte sich selbst zur Erlösung der Sünder und Bittenden.
Ich denke schon, daß die Opfer vergangener Zeiten auf das Ereignis am Kreuz vorbereiten sollten. Denk nur an das Passahlamm, das die Israeliten vor dem Auszug aus Ägypten schlachten und essen sollten. 2 Mo 12
Der Herr Jesus aß das Passah mit den Jüngern und führte bei dieser Gelegenheit das Abendmahl ein. Lk 22,15-18
Aber der Herr Jesus hat sich freiwillig geopfert Joh 10,18, da kann ich mitziehen, man kann auch sagen, daß Gott sich den Menschen in dem dem Herrn Jesus Christus geopfert hat. 2 Kor 5,18-21 Gott war ja fast die ganze Zeit mit dem Herrn Jesus und hat ihm die Sache erträglich gemacht.
Nobody

Er wurde nicht geschlachtet und auch nicht verzehrt. Einen Opferaltar gab es auch nicht. Und die Brandopfer, Sündopfer etc. pflegten auch nicht, wiederaufzuerstehen.

Insofern ist mir unbegreiflich, wie man das eine mit dem anderen gleichsetzen kann.
Es gab allerdings diese harten Worte in Joh 6,54-56, die manche seiner Jünger veranlaßt haben, nicht mehr mit ihm zu gehen. Es geht eben um geistige Speise und nicht um leibliche Speise und es geht um geistigen Trank und nicht leiblichen Trank.
Trotzdem ist doch die Sprache in etwa dem jüdischen Opferritualen entnommen.
Er selbst gilt auch als das Lamm Gottes, daß die Sünde der Welt trägt. Joh 1,29

Vielleicht haben auch die Israeliten, als sie Opfertiere brachten, einen viel besseren Eindruck von Sünde und den Folgen der Sünde gehabt, wie ein Mensch, der auf das Kreuz schaut.
Denk an ein Lamm, unschuldig und rein und du trägst es zum Schlachtort und es soll nun für deine Sünden sterben. Was für Gedanken und Emotionen kommen da auf ?
Nobody

Gott wählte diesen Weg aus Erbarmen, Barmherzigkeit, Liebe, Mitgefühl für seine Kinder, er ließ sich ermorden, damit das Böse die Sünde begeht, die im Gegenzug Gott erlaubt, den ohnmächtigen Menschen den Weg zu zeigen und zu ermöglichen, ihn bis zum Ende zu gehen.

Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Mögen Dir diese Worte hilfreich sein.
Deine Worte waren schon hilfreich.
Aber was würdest du denjenigen Menschen sagen, die solch ein Opfer für unnötig halten ?
Jeder Mensch soll für seine eigenen Sünden zahken, am besten schon in diesem Leben. Wer das nicht gerechter und erzieherisch wertvoller ?

Gruß Thomas