Prä-Existenz?

Rund um Bibel und Glaube
frank

Prä-Existenz?

Beitrag von frank »




Wenn eine „gute“, oder gar „tüchtige“ Seele einen unbefleckten Leib bekommt – als eine Art Belohnung, dann stellst sich die die Frage: wann war diese Seele „tüchtig“…

Wenn Gott eine Seele „erkannt“ hat, bevor ER den Leib dazu formte, dann muss auch hier eine Existenz vor der physischen vorliegen, auch Gott kann nur erkennen was existiert




Das „Unten“ war in der Bibel (und der umgebenden Natur) die Unterwelt, das Totenreich. Aus diesem Totenreich wuchsen jedes Jahr die Pflanzen (von unten nach oben) und liesen „diese Welt“ blühen und gedeihen

Das Reich Gottes – aus dem Christus (als Wort / Sohn Gottes) kam, war „oben“

Nimmt man dazu, dass im AT (nicht nur in den beiden Zitaten) Gott zugestanden wird, dass ER nicht nur ins Totenreih hinabführt, sondern auch wieder zurück = könnte das „von unten“ der Hinweis sein, dass wir Menschen alle mal im Totenreich gewesen sind – also „unten“.
Nun kommt man nur ins Totenreich, wenn man schon einmal gelebt hat. Hier wäre dann eine Verbindung von Präexistenz (Leben vor der Geburt) und Postexistenz (Leben nach dem Tod) möglich
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Wie nehmt ihr für euch dieses Thema wahr? Ist es wichtig - oder unwichtig?
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Magdalena61
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Re: Prä-Existenz?

Beitrag von Magdalena61 »

Gott ist ewig, und deshalb war Er schon vor Grundlegung der Welt da und kannte alle Details unseres Lebens, bevor die Zeit gekommen war, dass wir sie verwirklichen.

Das Vorherwissen Gottes, der (nicht nur) die Auserwählten erkannte, bevor Er das Projekt "Menschen leben auf der Erde" startete, ist kein "Beweis" für eine vorirdische Existenz unserer Seelen und schon gar nicht für die Lehre der Seelenwanderung.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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PastorPeitl
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Re: Prä-Existenz?

Beitrag von PastorPeitl »

Stimmt. Übrigens so wie bei Jesus. Gott ist allwissend und kennt uns daher schon lange bevor wir existieren.

So wie er auch bereits bei Jesus lange bevor dieser geboren wurde, wusste wie dieser ausschauen würde.

Nicht genau, wie dieser handeln würde. Denn: Der Mensch verfügt über einen freien Willen. Wobei der freie Wille gar nicht so frei ist. Der Teufel unterbreitet uns, so wie bei Jesus in den Versuchungen, ein Alternativangebot. Das wir annehmen können, oder mit Gott weiter gehen.

Wenn wir dies als Präexistenz bezeichnen wollen, so hatte tatsächlich Jesus, so wie wir, eine Präexistenz, als Gedanke.

Bei Jesus sogar als Wort. Weil Gott Vater im 1.Mose 3,15 bereits versprochen hatte, den Messias zu senden.
1.Mose 3, 15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
Wenn wir dies als Präexistenz sehen.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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Helmuth
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Re: Prä-Existenz?

Beitrag von Helmuth »

frank hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 13:03 Wie nehmt ihr für euch dieses Thema wahr? Ist es wichtig - oder unwichtig?
Das Thema wurde gefühlt schon 1000 Mal durchgekaut und es ist die übliche Never-Ending-Story. Du kannst dieses Forum gerne durchforsten. Ich stehe heute auf dem Standpunkt, es ist unwichtig, d.h. es steckt keine heislrelevante Botschaft dahinter. Es führt aber zu endlosen Auseinandersetzungen wie es auch beim Thema der Trinität oder über das Buch Hiob keine einheutliche Auffassung geben wird. Wir müssen wohl auf Jesu Stellungnahme bei der Auferstehung selbst warten.

Was nun das Evangelium anbelangt, so ist gar nicht das Erschaffungs-, das Zeugungs-, das Geburtsdatum oder was immer du wann ansetzt, des Sohnes Gottes relevant, wähl dir halt was aus. Einzig und allein der Tod Jesu erfüllte die Bedingung damit wir durch sein Blut erlöst werden können. Und so steht es auch mehrfach bezeugt geschrieben.

Wer das anders lehrt, das hat für mich den Geruch von antichristlicher Lehre, in dem philosophisches Gedankengut zur thelogoischen Wahrheit erhoben wird. Andere setzen wieder auf die Werksgerechtigkeit. Falls du dich bei der Prä-Existenz nicht irrst, dafür aber nicht erkannt hast, dass du als Sünder durch Jesu Blut erlöst werden musst, dann ist all das theologische Wissen nutzlos, mehr noch, es kann fatale Folgen haben, indem, du das ewige Leben nicht sehen wirst.

Aber das ist nichts Neues unter der Sonne, hatte solches schon der Autor des Johannesbriefes zu seiner Zeit angedeutet. Man verbringt zu viel Zeit mit philosophischem bzw. theologischem Kram wie du es auch hier beispielsweise tust. Ich schreibe auch nur diesen einen Beitrag, weil du neu bist. Weitere werden hier von meiner Seite nicht folgen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Anthros
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Sinn des Lebens

Beitrag von Anthros »

frank hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 13:03 Wie nehmt ihr für euch dieses Thema wahr? Ist es wichtig - oder unwichtig?
Um Sinn des Lebens erfahren zu können, ist nicht nur dazu erforderlich, von der Prä-Existenz auszugehen.
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Opa Klaus
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Opa Klaus »

Anthros hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 20:36 Um Sinn des Lebens erfahren zu können, ist nicht nur dazu erforderlich, von der Prä-Existenz auszugehen
Das klingt so, als ob noch mehr als Prä-Existenz erforderlich ist, um . . .
- und warum nennst Du das nicht, sondern lässt uns raten? Weist Du es denn selber überhaupt ?
Nö - nö - hier im Forum wird überhaupt nicht mit Nebelkerzen herumgew(f)erkelt.
Ja - ja - man findet hier das Spitzenzentrum aller höchster Bildung, Wahrheit und Aufklärung vor.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
frank

Re: Prä-Existenz?

Beitrag von frank »

Nunja - in der Bibel steht nicht nur die Präexistenz von Christus, auch die von Salomo, David und anderen...

Man darf auch Themen bringen, über die schon diskutiert wurde
frank

Re: Prä-Existenz?

Beitrag von frank »

hier mal aus moderner jüdischer Sicht
Von der Seelenwanderung
von Dr. William Stern

Die chassidische Philosophie lehrt, in der Form eines Gleichnisses, dass die jüdische Seele mit dem einzigen Sohne eines Königs zu vergleichen ist. Der König war mit seinem Sohne sehr wohl zufrieden, solange sich dieser zu Hause, im Palast, aufhielt. Er wollte jedoch herausfinden, welche Fähigkeit und innere Stärke der Prinz besaß, wenn es sich darum handelte, in der alltäglichen Welt zu leben, außerhalb des künstlichen Schutzes, den er innerhalb der Palastmauern genoss.

Daher entschloss er sich, seinen Sohn in eine fremde Stadt zu schicken, zu einem fernen Lande, in eine Umgebung also, die ihm völlig unbekannt war. Dort hatte der Prinz die erste praktische Möglichkeit, zu zeigen, wie er die Schwierigkeiten, die zweifellos auf ihn warten und eindringen würden, meistern würde. Weit entfernt vom Palast, erst da würde der Sohn all seine Fähigkeiten dem Vater vor Augen führen können – etwas, für das ihm im Schutz seines Heimes keine Gelegenheit geboten war.

Dies denn, so lehrt die chassidische Philosophie weiter, beschreibt den Zustand der Seele, die, aus der G-ttlichen Sphäre heruntergestiegen, Unterkunft in dem fremden und entlegenen "Lande " des Körpers finden muss. Dieser Abstieg ist nichts zufälliges, sondern er ist von G-tt gewollt und geplant, um damit die Seele zu läutern und sie, ganz zum Schlusse, in einen noch höheren Zustand als vordem zu versetzen. Es gibt nichts Gefälligeres für den König – für den König der Könige, gepriesen sei Er –, als mit anzusehen, wie die von Ihm geschaffene Seele all ihre Fähigkeiten zum Einsatz bringt, im vollsten Maße, in der Praxis, im konkreten Leben – nicht bloß als eine rein theoretische Veranlagung, eine nur potentielle Begabung.

Wenn die Seele ihre wirkliche Befähigung unter Beweis stellen kann, dann wird damit augenfällig (sogar in unserer "unteren " Welt), dass sie einen Teil des G-ttlichen selbst bildet, nichts weniger, und dass sie den Willen des Königs ausführt – noch getreuer, als dies im königlichen Palast selbst möglich war.

In gleicher Weise nun, wie diese Parabel auf alle Seelen, ganz allgemein, zutrifft, soweit es sich um ihr Heruntersteigen in der Welt der Materie handelt, illustriert sie auch das Exil der Juden, durch das sie aus dem Heiligen Land in die Zerstreuung getrieben worden sind, wie wir es im Musafgebet für die Feiertage zum Ausdruck bringen: "Wegen unserer Sünden sind wir aus unserem Lande (in die Zerstreuung) verbannt worden."

Man muss verstehen, dass dieses unser Exil ebenfalls als ein Heruntersteigen zu einem ganz bestimmten Zwecke zu werten ist. Die Verbannung ist nicht eine bloße Bestrafung. Vielmehr liegt die ganze Funktion und Wirksamkeit dieser Zerstreuung – mit all dem Leiden, das damit verbunden ist – darin, dass damit etwaige rohe und unerwünschte Eigenschaften in uns selber verbessert und geläutert werden, um dadurch dann auf eine Erhöhung zu einem Niveau abzuzielen, das noch höher als das frühere ist.

Damit erklärt sich alsbald das Paradoxom, dass gerade im Galut, in der Diaspora, der großartige Babylonische Talmud geschaffen werden konnte, von den hervorragendsten Gelehrten und mit tieferen Einsichten, als sie vor der Zerstreuung bestanden. Der Midrasch hat für dieses Phänomen seine eigene Analogie, nämlich diese: "Die Olive bringt kein Öl hervor, es sei denn, sie wird erst stark gequetscht." Die Qualität der Olive kann ganz gewiss schon vor dem Zerdrücken richtig eingeschätzt werden, um aber ihren schließlichen Zweck zu erfüllen, muss sie die Qual des physischen Zerdrückens durchmachen.

Man kann diesen Vergleich noch eine Stufe weiter führen: Zusätzlich zum (allgemeinen) Abstieg der Seele in die Welt der Materie und dem (mehr spezifischen) Heruntersteigen unseres Volkes vom Heiligen Land in die Zerstreuung gibt es auch persönliche, rein individuelle Abstiege und Wanderungen. Diese sind dazu bestimmt, gewisse Einzelpersonen am Ende auf einen Stand zu bringen, der weit über die Stufen jener reicht, welche Prüfungen dieser Art nicht durchgemacht haben. Zum Beispiel erzählt der Talmud die Geschichte des großen Gelehrten Raw, der nach Babylon kam, als es dort kein Tora-Studium gab. Später aber wurde Babylon, gerade auch durch Raws Bemühungen, zu einem Zentrum höchster Tora-Gelehrsamkeit, so dass der babylonische Talmud den palästinensischen überflügelte. So führte Raws "Abstieg" aus dem heiligen Land, hinunter nach Babylon, zu einer vorher beispiellosen Blüte des Tora-Studiums.
von Dr. William Stern
https://de.chabad.org/parshah/article_c ... derung.htm
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PastorPeitl
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Re: Prä-Existenz?

Beitrag von PastorPeitl »

Zweifelsfrei kann man über Alles diskutieren. Warum nicht. Solange ich die Bibel, die von Gott eingegeben wurde nicht in Frage stelle. Dort haben wir 100 Prozent Antworten, weil sie ja direkt von Gott geschrieben wurde.
2Tim 3,16 Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
Und dort steht im 2.Timotheus 1:
2.Tinotheus 1, 9 Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, 10 jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, 11 für das ich eingesetzt bin als Prediger und Apostel und Lehrer.
Oder andera ausgedrückt: Jesus wurde am Anfang der Zeit geplant und mit seiner Geburt realisiert.

Daher braucht man eigentlich nicht zu diskutieren. Meist reicht es, die Aussagen Gottes selbst zu lesen.

Dann brauche ich kein modernes Judentum (Übrigens: meinst Du Michael Laitman?) oder eine historisch kritische Methode.

https://www.youtube.com/watch?v=tw_OqUpC_Jk

Ihn und seine Kaballa Lehre hätte ich primär als modernes Judentum bezeichnet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Laitman

Da brauche ich nicht zu raten. Sondern einfach nur zu lesen.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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Lichtstrebender
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Re: Prä-Existenz?

Beitrag von Lichtstrebender »

So gut wie alle Neuoffenbarungen sind sich einig, das es eine präexistent (und natürlich postexistenz) aller Menschen gab und damit halte ich das für eine gesicherte Annahme.


Ich will malk aus Walscj "Gespräche mit Gott" zitieren:
JA. DOCH ALS ich euch erschuf, erschuf ich euch nicht so, daß ihr nur ein
einziges Leben leben könnt, was eine so unendlich winzige Zeitspanne
angesichts des Alters des Universums ist. Es ist nicht Sinn der Sache, daß ihr
alle Fehler macht, die ihr unvermeidlich machen werdet, um dann am Ende
das Beste zu hoffen. Ich habe versucht, mir ein solches System vorzustellen,
konnte aber nie herausfinden, was ich damit bezwecken würde
Erstarrte Vögel, das Gefängnis ist offen
und ihr wagt nicht, zu fliegen!
Ich schrecke euch auf,
damit ihr flieget!
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