War das der Anlass zur Hugenottenverfolgung und Hexenverbrennung?

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PastorPeitl
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War das der Anlass zur Hugenottenverfolgung und Hexenverbrennung?

Beitrag von PastorPeitl »

Was ich eigentlich von Theologie halten würde? Diese Frage, liebe Freunde, las ich gestern in einem Forum und ich habe mir tatsächlich Gedanken gemacht. Denn: Es hat ja einen guten Grund, warum ich jedes Mal erkläre, ich würde philosophieren und nicht ich würde eine theologische Arbeit erarbeiten. Obwohl ich dies, nachdem ich eine Bibelschule gemacht habe natürlich auch könnte.

Ich habe auf die Frage nach der Theologie wie folgt geantwortet:
Theologie ist die Lehre, die es möglich macht, Glauben in so starre Formen zu pressen, dass der christliche Glaube verloren geht. Ohne Theologie wäre es unmöglich, dass Christen aufeinander losgehen. Weil ja dann alle christlichen Lehrmeinungen gleichwertig, so wie in der Anfangszeit wären.
Konzile

Die Theologie hatte ihre Wurzeln in den Konzilen. Veranstaltungen, welche in weiterer Folge dazu führten, dass sich Menschen ganz gegen das 5.Gebot "Du sollst nicht töten" gegenseitig die Schädel einschlugen. Wenn sie könnten, bis heute gegenseitig die Schädel abschlagen.

Dabei müsste einem Jeden/einer Jeden von Grund auf klar sein, dass an der Theologie etwas nicht stimmen kann. Weil sich ja da Brüder über andere Brüder und Schwestern erheben und meinen:

Und von nun an ist nur noch das im Glauben richtig was ich sage.

Persönliche Beziehung

Also die persönliche Beziehung der anderen Christen zu Gott Vater beenden. Beinahe eine genauso gefährliche Erfindung des Teufels, wie die Behauptung:

Es kann nur ein Christentum geben. Die Lehre muss einheitlich sein.

Der Anfang des Endes des Glaubens.

Und darin besteht glaube ich das grösste Übel. Während Paulus noch darauf hinweist, dass die drei Lehrmeinungen von ihm, von Apollos und von Kephas, den wir besser als Petrus kennen, doch eigentlich alle zu Jesus führen sollten, wir finden dies im 1.Korinther Brief:

1Kor 1,12 Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu Apollos, der Dritte: Ich zu Kephas, der Vierte: Ich zu Christus.

hat man mit dem Jahr 325 n.Chr., dem Konzil von Nicäa, begonnen zwingende Glaubensregeln aufzustellen, die in der Geschichte zeitweise sogar bis zur Hexenverbrennung und Glaubenskriegen, wie den Hugenottenkriegen führten. Man einfach mit "Mord und Todschlag" betiteln kann.

Nächstenliebe

Wobei ich hoffe, dass es niemand gibt, der dies dann mit "Nächstenliebe" gleichsetzt. So das dadurch der Glaube genau genommen eben beendet war.

Vielleicht wird nun Manchem klar, warum ich auf diesem Ohr so hellhörig bin. Weil: Unsere Familie gehörte ja zu den führenden Hugenottenfamilien. Viele befreundete Familien wurden damals ganz einfach verbrannt. Ich habe also allen Grund dazu, diese Progrome anzugreifen.

https://www.google.at/search?q=Hugenott ... nt=gws-wiz

Und vielleicht wird nun auch dem einen oder anderen klar, wer denn die vielen LeserInnen meiner Zeitung sind. Nun hauptsächlich Flandern und die Hugenotten. Die überall hin auf die Welt verstreut wurden.

Theologie also ein Friedensprojekt?

Was glaubst Du?
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Anthros
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Re: War das der Anlass zur Hugenottenverfolgung und Hexenverbrennung?

Beitrag von Anthros »

Wenn der herrschenden Meinung kein Tribut geleistet wird, kann es bitter werden. Unter diesem Zeichen werden Verfolgungen, Folterungen und Verbrennungen bei lebendigem Leibe sicherlich gestanden haben.

Theologie muss nicht nur eine richtige sein, so sie zu einem einzigen Ergebnis kommt, sondern auch rhetorisch und didaktisch. Eine Theologie, die Reinkarnation nicht aufgreift, wird ganz wie von selbst eine unter Druck setzende erzeugen. - Diesem Tribut muss Theologie Folge leisten.
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PastorPeitl
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Re: War das der Anlass zur Hugenottenverfolgung und Hexenverbrennung?

Beitrag von PastorPeitl »

Die Theologie wird nie zu einer einheitlichen Auffassung kommen. Weil ansonsten gäbe es nicht so viele unterschiedliche Kirchen.
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Johncom
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Re: War das der Anlass zur Hugenottenverfolgung und Hexenverbrennung?

Beitrag von Johncom »

PastorPeitl hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 08:48 Die Theologie wird nie zu einer einheitlichen Auffassung kommen. Weil ansonsten gäbe es nicht so viele unterschiedliche Kirchen.
Und mit den Kirchen ist es wahrscheinlich wie mit den Konzernen der Wirtschaft.
Sie konkurrieren um Markt-Anteile. Um Anteil an der Macht, das genau.
Anthros hat geschrieben: Do 13. Okt 2022, 12:52 Wenn der herrschenden Meinung kein Tribut geleistet wird, kann es bitter werden.
Es kann auch bitter werden für die herrschende Meinung.

Ich sehe es überall, diese Zeit hat eine andere Qualität.
Die politisch-gesellschaftlich herrschende Meinung wurde 100 Jahre lang über die Massenmedien verbreitet.
Jetzt in dieser Zeit passiert etwas Neues, die Medien werden abbestellt, gekündigt.
Grob gesagt 20-40% der Mitmenschen lassen sich keine herrschende Meinung mehr aufdrücken.

Und nicht dass die Menschen keine Meinung mehr haben, im Gegenteil, sie wollen sich eine eigene bilden.
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PastorPeitl
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Re: War das der Anlass zur Hugenottenverfolgung und Hexenverbrennung?

Beitrag von PastorPeitl »

Stimmt. Zweifelsfrei. Ab 1918. Sonst hätte es nie dazu kommen können, dass es Menschen als besser empfinden 30 bis 60 Prozent Steuern zu zahlen, anstatt wie bis 1914, also vor dem Krieg, 5 Prozent, im Krieg, also von 1914 bis 1918, dann 10 Prozent.

Diese 10 Prozent waren der Motivationsgrund, warum die Menschen auf die Barrikaden gingen. Die demokratische Monarchie ablehnten. Um dann in der Folge eben bis zu 60 Prozent Steuern zahlen zu dürfen.

Jetzt wird allerdings der eine oder andere aufschreien und fragen: Und was ist mit dem allgemeinen Wahlrecht?

Nun. Obdachlose haben es bis heute nicht. Und: Alle anderen hatten es ab 1867, seit der Schaffung der Dezemberverfassung, davor auch schon. Es gab freie Wahlen. Allerdings kein Parteiensystem in dem Sinn wie heute. Bei welchem man heute zwar Vorzugsstimmen vergeben kann. Aber ob diese die Parteien berücksichtigen diesen überlassen bleibt.

Sondern es gab namentlich bekannt gegebene Kandidaten für Herrenhaus und Abgeordnetenhaus. Die zwar von Parteien utnerstützt wurden. Aber direkt gewählt werden mussten. So das man zu Abgeordneten gehen konnte und diesen mitteilen: Ich habe sie gewählt. Nun brauche ich von ihnen.

Es gab auch keine Alleinentscheidungen, wie häufig behauptet wird, vom Kaiser. Sondern es bestand ein 6 Augenprinzip auf Einstimmigkeit zwischen Kaiser, Herrenhaus und Abgeordnetenhaus.

Als kleinen Unterschied könnte man vielleicht sehen, dass es damals ein Pressezensurverbot gab. Das gibt es heute nicht. Und daher gibt es den Mainstream, der staatlich finanziert wird und die freie Presse, welche, da sie nicht verbindlich im Auftrag der Regierung schreibt, eben auf Presseförderung verzichten soll.

All das enthielt bereits die Verfassung von 1867. Der Grund warum man 1914 ohne Probleme sich vor ein Parlament, das damalige Herrenhaus, stellen konnte um gegen den Kaiser zu protestieren. Weil dies demokratisch zugesichert war.

Das was sich tatsächlich unterscheidet: Die selben Leistungen wie heute kosteten ab 1867 genau 5 Prozent, heute eben 30 bis 60 Prozent, des Einkommens. Während dem man allerdings lustig von den "Wucherpreisen" der Monarchie spricht. Seltsam. Oder?
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