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Glauben und Wissen

Verfasst: Do 4. Sep 2025, 10:26
von Hoger
Spice hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 08:07 Gewiss, Glaube ist Vertrauen. Vertrauen muss aber immer wieder gerechtfertigt werden. Das geschieht durch Wissen. Dieses kommt durch Erkenntnis. Man kann das eine nicht ohne das andere haben.
Für mich gehören die Ketten:

Vertrauen (Glaube) - Erfahrung - Lebensbewältigung
und
Erkenntnis - Wissen - Lehre

zusammen

Ich bringe dazu eine katholische Aussage:
Der Glaube des Menschen
Aus christlicher Sicht bezeichnet Glaube das Vertrauen des Menschen in Gott als Schöpfer und letztes Ziel seines Lebens, der nicht nur Gegenüber des Glaubenden ist, sondern zugleich Inhalt des Glaubens.
Glaube in diesem Sinn ist weder Beweiswissen noch einfach blindes Vertrauen, Glaube ist in der Glaubwürdigkeit des Gegenübers begründet. Glaube so ganz allgemein ist vergleichbar mit Liebe: als Grundenergie des Lebens beeinflussen Glaube und Liebe das Selbstverständnis des Menschen und seine Handlungen. Die Glaubwürdigkeit Gottes ist vor allem in seinem Sohn Jesus Christus erfahrbar, aber auch in den von Gott erwählten Glaubenszeugen, die sich durch ihr Leben und Handeln als glaubwürdig erwiesen haben. Nach christlichem Glaubensverständnis beansprucht der Glaube den ganzen Menschen mit Herz und Verstand. Nur so kann der Glaubende sich auf Gott einlassen und Mensch und Gott können eine personale Beziehung eingehen
https://www.katholisch.de/glaube

Natürlich gehört zu einem gesunden Glauben auch der Verstand - aber dieser ist nicht die Grundlage des Glaubens, sondern das Vertrauen und die Erfahrung mit Gott und denen die ebenso auf Gott vertrauen.

Wenn ich meinen Alltag mit Gott bewältigen möchte, dann brauche ich dazu die Glaubenserfahrungen
Seiner Nähe
Seiner Hilfe
Seiner Gnade
usw
es bringt mir nichts wenn das irgendwo steht, oder andere mir das sagen - Glauben (Vertrauen) trägt nur, wenn ich diesen persönlich erfahre - und hier gibt es dann durchaus die Möglichkeit des Mangels.
Entweder durch Gott - die Prüfung durch die "dunkle Nacht"
oder die eigene "Verstockung"

Wissen über Gott kann ich lernen und dann gut mit gleichgesinnten diskutieren aber dass hat dann etwas mit der persönlichen Erkenntnis und nichts mit dem persönlichen Glauben zu tun

Ich habe den Eindruck, dass hier ein großer Useranteil von ihrer Erkenntnis schreibt - und nicht vom glauben

Re: Glauben und Wissen

Verfasst: Do 4. Sep 2025, 16:27
von Lea
Hoger hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 10:26 Wissen über Gott kann ich lernen und dann gut mit gleichgesinnten diskutieren aber dass hat dann etwas mit der persönlichen Erkenntnis und nichts mit dem persönlichen Glauben zu tun

Ich habe den Eindruck, dass hier ein großer Useranteil von ihrer Erkenntnis schreibt - und nicht vom glauben
Ich finde, das kann man gar nicht so trennen, wie du es tust. Glauben und Erkenntnis gehören zusammen.

Zuerst kommt der Glaube ... anfangs nur winzig und aufgrund der Lehre, die man erfährt. Jesus vergleicht es mit einem Senfkorn - Markus 4,30-32.

Der Glaube wird bestätigt durch die Erfahrung - es entsteht Erkenntnis, dass ich mich auf Gott verlassen kann. Der Glaube wächst (wie der Same des Senfkorns) ... wird stärker - so dass die Dunkelheit irgendwann keine Macht mehr hat über den Glauben.

Zwar kann auch Dunkelheit kurzfristig noch mit Macht versuchen, den Glauben unsichtbar zu machen. Aber die Glaubenserfahrung(en) haben die Erkenntnis so deutlich bestätigt, dass das Licht letztendlich immer über die Dunkelheit siegt.

Der Same hat Wurzeln geschlagen - und ist gewachsen, so dass ein gewisses Urvertrauen zum Licht über Dunkelheit siegen kann. Und klar - ist das ein schrittweises Wachsen - es braucht seine Zeit. Es entsteht nicht wie durch einen Knall ... und es geschah. Aber wenn der Same gelegt ist und Wurzeln schlägt, dann darf ein Mensch sich darauf verlassen, dass Gott die Dunkelheit vertreibt. Und dann hat sie letztendlich auch keine Macht mehr über den Gläubigen.

Re: Glauben und Wissen

Verfasst: Do 4. Sep 2025, 16:34
von Hoger
Das ist glaubenserfahrung

Aber seinen Glauben daran festzumachen was in der Bibel steht - und weil da steht dass er immer bleibt, wenn man sich zu Gott bekennt = dann ist man in der Lehre und nicht in der Erfahrung - das war der eigentliche ausgangspunkt

Re: Glauben und Wissen

Verfasst: Do 4. Sep 2025, 17:04
von Lea
Hoger hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 16:34 Aber seinen Glauben daran festzumachen was in der Bibel steht - und weil da steht dass er immer bleibt, wenn man sich zu Gott bekennt = dann ist man in der Lehre und nicht in der Erfahrung....
Ich würde sagen, dass jemand, der sich nur auf das was in der Bibel steht verlässt, auch Erfahrungen macht. Nämlich, die Erfahrung, dass das Geschriebene verlässlich ist für denjenigen.

Vielleicht kommt dieser Mensch ja auch mal an einen Punkt, wo er lernt, dass nicht immer alles so passt, wie er es bisher verstanden hat. Dann braucht dieser Mensch diese Erfahrung vielleicht - und Gott wird ihm zeigen, was er wissen muss, um den richtigen Weg für sich zu finden. Aber vielleicht muss er das auch nicht.... weil es für ihn und seine Umgebung genau so reicht, wie es gerade steht.

Ich meine, es kommt nicht auf die Lehre an, welche man glaubt, sondern darauf, dass Menschen erkennen, dass es sich lohnt, an Gott zu glauben - nicht einem Glaubensmuster, das irgendwann mal geschrieben wurde. Gott sieht das Herz an - 1.Samuel 16,7 - und kann und wird genau darauf einwirken - dass es für den jeweiligen Menschen und dessen Umgebung passt.

Re: Glauben und Wissen

Verfasst: Do 4. Sep 2025, 17:23
von Hoger
Meine Rede - und wo ist jetzt dein Problem mit dem was ich schreibe?

Wiederspruch um des Widerspruch Willen?

Wir haben hier den gleichen Standpunkt

Ohne erfahrung ist der glaube eine Lehre - und keine Erfahrung

Und nur Erfahrungen sind persönlich und im Bereich des Glaubens die Grundlage für eine persönliche Gottesbeziehung - das schafft eine Lehre nicht

Re: Glauben und Wissen

Verfasst: Do 4. Sep 2025, 19:44
von Lena
Glauben ist nicht wissen. Glauben ist mehr.
Innere Gewissheit, dass man zu Christus gehört.

Re: Glauben und Wissen

Verfasst: Do 4. Sep 2025, 19:49
von Hoger
Lena hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 19:44 Glauben ist nicht wissen. Glauben ist mehr.
Innere Gewissheit, dass man zu Christus gehört.
Eben - und solange du nur etwas glaubst, weil es in der Bibel steht = ist es Lehre / Wissen

Zum Glauben gehört nun mal die Erfahrung mit Gott

Re: Glauben und Wissen

Verfasst: Fr 5. Sep 2025, 09:39
von Lena
Hoger hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 19:49 Zum Glauben gehört nun mal die Erfahrung mit Gott
Am Charakter eines Menschen erkennt man seine Nähe oder nicht Nähe zum Vater im Himmel.

Re: Glauben und Wissen

Verfasst: Fr 5. Sep 2025, 09:49
von Hoger
Lena hat geschrieben: Fr 5. Sep 2025, 09:39
Hoger hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 19:49 Zum Glauben gehört nun mal die Erfahrung mit Gott
Am Charakter eines Menschen erkennt man seine Nähe oder nicht Nähe zum Vater im Himmel.
Also der Pharisäer mit seinem frommen Lebenswandel ist näher bei Gott, als der Zöllner?

Re: Glauben und Wissen

Verfasst: Fr 5. Sep 2025, 10:04
von Spice
Lea hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 16:27
Hoger hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 10:26 Wissen über Gott kann ich lernen und dann gut mit gleichgesinnten diskutieren aber dass hat dann etwas mit der persönlichen Erkenntnis und nichts mit dem persönlichen Glauben zu tun

Ich habe den Eindruck, dass hier ein großer Useranteil von ihrer Erkenntnis schreibt - und nicht vom glauben
Ich finde, das kann man gar nicht so trennen, wie du es tust. Glauben und Erkenntnis gehören zusammen.

Zuerst kommt der Glaube ... anfangs nur winzig und aufgrund der Lehre, die man erfährt. Jesus vergleicht es mit einem Senfkorn - Markus 4,30-32.

Der Glaube wird bestätigt durch die Erfahrung - es entsteht Erkenntnis, dass ich mich auf Gott verlassen kann. Der Glaube wächst (wie der Same des Senfkorns) ... wird stärker - so dass die Dunkelheit irgendwann keine Macht mehr hat über den Glauben.
Offenbar hat Hoger keine oder nur wenig Erfahrung im Glauben, sodass er gläubige Menschen kaum versteht.