Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

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T4125Gamer
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Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von T4125Gamer »



Ab 25 Sekunden erkärt er das im Koalitionsvertrag festgehalten ist, dass Zitat:
Ebenfalls interessant ist, dass die Bundesregierung die Justizministerin übergangen haben soll.
Minute 1:02.

Das ganze Interview



Ebenfalls wurde, wiedereinmal, auf eine sehr große Petition keinen Wert gelegt
Minute: 1:39
https://www.change.org/p/stoppt-die-zen ... loadfilter

Auch interessant:



Also ich komm mir jetzt komplett verarscht vor.
In diesem Land hat der Bürger nichts mehr zu sagen. Es werden Verträge gebrochen, die SELBST unterzeichnet wurden.
Da denkt man sich einfach nur: Warum soll ich überhaupt noch steuern zahlen, die scheißen doch sowieso auf meine Meinung.

Oder wie seht ihr das?
thomas4
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Re: Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von thomas4 »

T4125Gamer hat geschrieben:Oder wie seht ihr das?
Nunja - etwas distanzierter wohl.

Ich stamme aus dem letzten Jahrtausend und wuchs mit dem damals schnellsten zivilen Kommunikationsmittel auf - dem Wählscheibentelefon. Als ich beim Bund war, kam ich zum ersten Mal mit der damals noch "EhDehVau" genannten IT in Berührung. Gelesen darüber und interessiert dafür hatte ich mich schon vorher, doch die Information damals waren noch sehr spärlich.

Dann hatte ich das Glück, die rasende Entwicklung an ziemlich vorderer Front mitzuerleben. Wir sind heute weit über das hinausgekommen, was uns Damaligen als atemberaubende Möglichkeit vor Augen schwebte.

Durch einige kluge Lehrer hatte ich aber, noch zu Bundeswehrzeiten, begriffen, dass es den Regierungen dieser Welt niemals in erster Linie um die Menschen geht bzw. immer nur so weit, dass ihnen nämliche Menschen möglichst oft das Mandat für weitere Machtausübung und "Geldschöpfung" übertragen. Das Netz versetzt den Bürger in die Lage, sich der Aufsicht und dem Blick der Regierenden in mancherlei Hinsicht teilweise, manchmal auch weitgehend, zu entziehen. Also müssen Möglichkeiten geschaffen werden, das zu verhindern.

Dass hierzu Gesetze übertreten bzw. missachtet werden, ist in aller Welt Gang und Gäbe. Nicht nur bei uns, nicht nur in der EU. Wie die so genannten "Eliten" uns Bürger betrachten, haben in der jüngeren Vergangenheit ja einige Plappermäuler unmissverständlich ausgeplaudert.

Parteien geht es zuallererst um die eigene Existenz. Dann um die ihrer wohlhabenden und mächtigen Mitglieder, dann um Gesinnungsgleiche. Das Volk wird so weit ins Kalkül einbezogen, wie man es zur notwendigen Mehrheitsbeschaffung benötigt. Und hier in Deutschland weiß man, dass der Wähler sehr langmütig ist und rasch vergisst, welche Versprechen alle gebrochen wurden.

Also erhalte ich mir lieber die Fähigkeit, mein Leben jederzeit auch ohne Netzverbindung fristen zu können und weil ich weiß, dass man uns täglich frotzelt, "mach ich mir 'nen Schlitz ins Kleid und find es wunderbar"
Rembremerding

Re: Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von Rembremerding »

T4125Gamer hat geschrieben: So 10. Feb 2019, 08:38
Oder wie seht ihr das?
Ich lasse mir das Misstrauen gegenüber alles und jeden nicht einreden. Ich bleibe bei meinem Urvertrauen im Herrn. Notorisches Misstrauen führt zu Verbitterung, man hängt bald Verschwörungstheorien an und wird irgendwann beispielsweise zum "Reichsbürger", der in seiner eigenen Realität lebt, die sich um die Wahrheit nichts mehr scheren braucht.

Eine Zivilgesellschaft, eine Demokratie, jedes Wirtschaftssystem lebt von Vertrauen. Wer sich dem allgemein entzieht, will nur das gottlose Chaos. Man mag dieser oder jener Politik misstrauen, diesem oder jenen Politiker, aber niemals darf man dem Guten an sich misstrauen, das man überall finden wird, wenn man auf es vertraut. Und man kann darauf vertrauen, dass man auch die Möglichkeit hat in einem selbst und anderswo das Gute zum Durchbruch zu führen.
Etwa nach dem 2. Weltkrieg war es das Vertrauen an das Gute in den Völkern Europas, das den Hass durchbrochen hat und jahrzehntelangen Frieden beschert. Und es waren damals Christen, die damit begonnen haben. Mögen es jetzt nicht Christen sein, die wieder zerstören wollen.

Meine Erfahrung, meine Einstellung.

Servus :wave:
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Magdalena61
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Re: Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von Magdalena61 »

Dieser "Artikel 13" ist nicht gerade "so ohne".
Der umstrittenste Punkt der Reform: Betreiber von Internetplattformen müssen nach Artikel 13 des Vorschlags im Vorhinein jedes von Nutzern hochgeladene Bild, jede Tonaufnahme und jedes Video prüfen. Zeigt das System eine Urheberrechtsverletzung, muss es das Hochladen unterbinden. Das gilt für Anbieter wie Youtube und alle anderen Seiten, die von Nutzern erstellte Inhalte anbieten.Quelle
Also auch für dieses Forum- und damit kann man es einstampfen.
Denn DAS werde ich nun ganz bestimmt NICHT machen: Jeden Beitrag auf die Keimfreiheit der vom Nutzer geposteten Videos, Zitate, Wörter, Meinungen und sonstigen Details überprüfen und erst DANN freischalten.
Erfüllen lässt sich die Verpflichtung nur mit Software-Filtern, die für kleine Anbieter schwer leistbar sind und bei den großen Plattformen bereits fälschlicherweise Inhalte aus dem Netz fegten. Quelle
Meinungszensur.
Bei FB werden ständig regierungskritische Inhalte gelöscht und Nutzer gesperrt.
Wer verdient dann am meisten an den Upload- Filtern? *nur mal frage*
Der nun beschlossene Vorschlag des EU-Parlaments sieht Ausnahmen für kleine und mittlere Unternehmen vor, gerade auf den nutzerstarken Plattformen greifen aber Upload-Filter.
Quelle
Wahrscheinlich muss man dann eine Ausnahmegenehmigung beantragen, gegen Bezahlung- und sich ständig informieren, was denn nun wieder geändert wurde an bestehenden Regelungen.
Die Filterpflicht überlässt der Software die Entscheidung darüber, was Nutzer hochladen dürfen und was nicht. Damit bedroht sie Netzkultur-Phänomene wie Memes, unautorisierte Remixe und nach Angaben der Wikimedia-Stiftung sogar das Medienarchiv der Wikipedia. Zuletzt meldete der oberste Datenschützer der EU gegen die Uploadfilter Bedenken an, da er durch die Filterpflicht eine Auflage zum Sammeln von Nutzerdaten und damit noch mehr Überwachung im Internet befürchtet.
Quelle
So kann man Kritiker auch mundtot machen. China, DDR und andere dikatorische Systeme lassen grüßen.
Christen dürfen dann nur noch die Parteilinie vertreten, wie in China?

Gerade die sozialen Medien haben einen großen Einfluß auf die Meinungsbildung der Bürger.
Es ist ein Leichtes, mit diesen "Uploadfiltern" unerwünschte politische oder weltanschauliche Meinungen heraus zu filtern.

Malzeichen.... mit den Wölfen heulen, dann geht es dir gut. :x
LG
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Magdalena61
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Re: Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von Magdalena61 »

Christen haben nicht die Aufgabe, den rücksichtslosen Egoismus und die gottlosen Werke des Kaisers schön zu reden.
Christen sind der Wahrheit und der Sorge um das Wohl ihrer Nächsten sowie dem Erhalt der Schöpfung verpflichtet.

Was passieren kann, wenn Christen sich auf die Seite von Faschisten und Rechtsbrechern schlagen, wobei sie ihre Funktion als Salz und Licht dem Zeitgeist/ den Interessen der verpeilten Mächtigen opfern, sollte bekannt sein. Das Kreuz wurde zu einem Hakenkreuz- die deutschen Christen marschierten trotzdem hinterher.

Gemeinsam ausgehandelte Entscheidungen/ Gesetze sind für alle verpflichtend. Wenn jemand etwas daran auszusetzen hat, dann muß er den Weg gehen, der in einer Demokratie dafür vorgesehen ist.
Er kann "Wahlwerbung" für seine Interessen machen, das ist legal. Politische Gegner jedoch zu unterdrücken und ihrer Meinungsfreiheit zu berauben ist mit demokratischen Prinzipien nicht vereinbar.

Frau Merkel scheint keinen gesonderten Wert auf geltendes Recht zu legen. Ich sage nur: Dublin. Schengen.
Die Frau "regiert" bzw. agiert gerne "hintenrum" und stellt sowohl den Bundestag als auch die Bürger immer wieder vor vollendete Tatsachen. Dass sie mit dem Assad- Verschnitt Macron zusammen gluckt und Zeugs aushandelt, das sich auf Europa auswirken kann, bedarf keines weiteren Kommentars. Macron lässt auf sein eigenes Volk schießen, auch auf unbeteiligte Zivilisten, es gibt viele Tote und noch mehr Schwerstverletzte... die Polizei wirft Blendgranaten und Trängengasbomben in die Menschenmengen. Selbst die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatović, sieht das, was da abgeht, kritisch.
Doch Deutschland hält Frankreich die Treue, "hält sich raus aus innerstaatlichen Problemen"? und Regierungssprecher Seibert verweigert eine unmißverständliche Stellungnahme mit dem Hinweis auf das "Verhältnis zwischen zwei so befreundeten Ländern".

Wo sind wir hingekommen? Wie soll das weitergehen? Was hat diese Frau Merkel in den letzten Jahren alles angerichtet! Hätte sie sich an die Gesetze gehalten, dann hätten wir jetzt einige massive Probleme weniger. Nicht nur das Volk ist "Stimmvieh", sondern auch die Mehrheit des Bundestags wird lediglich nur noch zum Abnicken ihrer abgefahrenen Ideen gebraucht.

Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung ist es mehr als überfällig, dass sich ein deutlicher Widerstand regt und formiert.

Ich hatte Demokratie gewählt und nicht eine Alleinherrscherin, die, nachdem die Zeit ihrer Macht sichtbar zu Ende geht, offenbar noch Weichen stellt, wo sie nur hinkommt, um "die Zukunft (nach ihren Vorstellungen) zu gestalten".

Der Bürger wählte einen Bundestag, und nicht eine den Alleingang bevorzugende, machtbesessene alternde Frau, die andere gewählte Politiker im Schlepptau hinter sich herzieht und ihren Nachfolgern ein Schlachtfeld voller Probleme hinterlassen wird; einen riesigen Schuldenberg, ein Land, in dem sich keiner mehr zu Hause geschweige denn sicher fühlt und darüber hinaus das zerstörte Vertrauen des Bürgers in den Rechtsstaat und in die Obrigkeit.

Bezüglich der "Bienen" geht die Initiative ja auch vom Volk aus und fordert eine Reform der Landwirtschaftspolitik dieser Regierung in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Für eine Frucht von Verschwörungstheoretikern halte ich die Bieneninitiative nicht.
LG
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Cratz3r
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Re: Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von Cratz3r »

Wenn das Gesetz in der Form tatsächlich durchkommt, dürfen wir uns wahrscheinlich bald von den meisten großen Diensten verabschieden. Facebook, Google und Co. haben das schon mehrmals deutlich gemacht.

Als Beispiel dafür kann man sich die Abschaltung von Google News in Spanien zu Gemüte führen. Spanien hat 2014 ein Gesetz verabschiedet, nach dem unter anderem Google für seinen News-Service, auf dem bei Suchanfragen Artikel von Medienhäusern verlinkt werden, bei jedem Klick zahlen muss. Das ganze ist nicht besonders durchdacht, denn Google verlinkt dabei tatsächlich lediglich auf News-Webseiten des jeweiligen Landes und schaltet dabei selbst keine Werbung. Es ist hingegen viel mehr eine gute Werbung für diese Seiten, da so Besucher auf ihre Artikel geleitet werden. Für Google wäre also die Aufrechterhaltung des Dienstes nach Verabschiedung des Gesetzes unrentabel gewesen, da sie daraus keinen direkten wirtschaftlichen Nutzen ziehen. Ergo ließen sie Taten folgen - und deshalb gibt es Google News seit 2014 in Spanien nicht mehr. Das führte dazu, dass die entsprechenden Nachrichtenhäuser spürbare Einbußen bei den Seitenaufrufen vermerken mussten und Verluste fuhren. Nur, weil die Regierung ein kurzsichtiges Gesetz verabschiedet hatte, weil man "irgendwie mitverdienen" wollte.
(hier ist eine kurze Zusammenfassung nachzulesen)

Dass bei diesem neuen Gesetz Artikel 13 ein Desaster ist, darüber muss man glaube ich nicht streiten. Artikel 11 hat es aber ebenso in sich. Der enthält nämlich auch ein Konzept für eine Linksteuer, das quasi eine direkte Kopie des 2014 in Spanien veröffentlichen Gesetzes ist. Google warnt schon jetzt vor den Auswirkungen dieses Gesetzes, denn es ist verständlich, dass gerade eine Seite wie Google, die fast ausschließlich auf die Inhalte anderer Websites verlinkt, kein Interesse daran hat, für jeden Klick zu bezahlen. Die Kosten dürften selbst für so einen Branchengiganten immens sein. Entweder, man leitet diese an den Nutzer weiter (also künftig 2ct pro Klick) - und ich glaube nicht, dass die Masse der Internetnutzer das hinnehmen würde - oder man zieht sich gleich komplett aus der EU zurück. Die Mehrheit der weltweiten Nutzer sitzen eh auf anderen Kontinenten.

Artikel 11 und 13 bedrohen also nicht nur unsere Rechte, sondern können auch dazu führen, dass viele Dienste, auf die heute nicht nur Privatpersonen, sondern auch große Unternehmen und Konzerne angewiesen sind, plötzlich innerhalb der EU nicht mehr verfügbar sind. Denn Facebook, Youtube und Co. werden mit Sicherheit auch kein Interesse daran haben, jeden einzelnen der täglichen millionenfachen Uploads ihrer Nutzer auf Rechtskonformität zu prüfen. Youtube hat bereits angekündigt, dass sie dann gezwungen wären, Millionen von Videos aus der EU zu blocken. All die Fortschritte und Entwicklungen der letzten Jahre, besonders user generated content und Web 2.0, würden durch massive Einschränkungen und Zensur zunichte gemacht. Mit diesem Gesatz würden wir die EU als ganzes direkt um 30 Jahre in die Vergangenheit schießen und den Amerikanern, Russen und Chinesen den digitalen Sektor als Wirtschafts- und Machtinstrument in großen Teilen kampflos überlassen.
So dämlich kann man doch nicht wirklich sein, oder?
Ich werde Ihre Meinung bis an mein Lebensende bekämpfen, aber ich werde mich mit allen Kräften dafür einsetzen, dass Sie sie haben und aussprechen dürfen.
- Voltaire.
Rembremerding

Re: Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von Rembremerding »

Cratz3r hat geschrieben: Di 12. Feb 2019, 13:44
So dämlich kann man doch nicht wirklich sein, oder?
Oder es als Chance betrachten, eigene Daten nicht zum Geschäftsmodell anderer werden zu lassen, die damit Geld verdienen und Macht ausüben.
Auch die Zeit von google und co wird einmal vorübergehen, außer man überlässt ihnen so viel Macht, dass sie einmal eine Gesellschaft erpressen können (wie etwa einst die Seekabelbesitzer den Funkverkehr verhindern wollten).

Sehen wir es doch auch positiv: entstehende Lücken bieten die Chance, dass sie von neuen, vielleicht besseren Ideen gefüllt werden. Lücken ermöglichen, das Fehlende in seinem Wesen zu erkennen. Lücken schaffen Raum, damit etwas noch schwaches ohne Druck von außen entstehen kann usf.
Es gibt bereits kleine und feine Start-ups, die eine andere Einstellung zu Klicks, Links und persönlichen Daten haben, aber dennoch den digitalen Fortschritt dadurch forcieren, weil sie den Menschen als Person ernst nehmen. Bis jetzt werden sie erdrückt von Konzernen, die sich rechtsfreie Räume selbst schaffen.
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Cratz3r
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Re: Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von Cratz3r »

Ich mag den Gedanken auch. Aber auch unsere eigenen Unternehmen unterliegen dann diesen massiven Zensurmaßnahmen. Wenn die Amerikaner ihren Suchservice für News-Seiten abschalten, da er sonst massive wirtschaftliche massive Einbußen bedeuten würde, wird kein solcher europäischer Dienst überhaupt groß werden können. Da ist der Wettbewerb schon verloren, bevor man ihn überhaupt begonnen hat.
Auch auf deutschen Videoplattformen wird man dann keine Lehrvideos, Musikvideos und alles andere mehr hochladen können, worin Inhalte von dritten verwendet werden. Heutzutage gibt es dafür Möglichkeiten, das rechtlich unproblematisch zu machen - Creative Commons, Open Source etc.. Mit den vorgesehenen gesetzlichen Änderungen wird das ganze hingegen viel strenger reglementiert - das Ziel ist es, dass die Urheber alle Interessenten zur Kasse beten und der Staat mitverdient.
Die Folge: nach kurzer Zeit werden Unterhaltung, Lehre und Information wieder von Medienhäusern und Konzernen diktiert, die finanziell in der Lage sind, all ihre Inhalte selbst zu produzieren. Eine der größten Errungenschaften des Internets - der user generated content - wird damit durch ein Gesetz zunichte gemacht.

Ich bin auch dafür, besonders amerikanischen Internetgiganten auch mal die Grenzen aufzuzeigen. Aber das doch lieber auf eine überlegte und produktive Weise, indem man die Rechte des einzelnen tatsächlich besser schützt (der aktuelle Gesetzentwurf ist mehr Selbstzweck als Hilfe und bringt dem einfachen Nutzer im großen und ganzen mehr Nachteile als Vorteile ein) und hiesige Unternehmen plus den digitalen Sektor als ganzes fördert. Und nicht, indem man sich selbst komplett vom Wettbewerb ausschließt.
Ich werde Ihre Meinung bis an mein Lebensende bekämpfen, aber ich werde mich mit allen Kräften dafür einsetzen, dass Sie sie haben und aussprechen dürfen.
- Voltaire.
Rembremerding

Re: Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von Rembremerding »

Aber wenn die Nachfrage nach Lehr-, Musikvideos, Datenschutz etc. da ist, dann wird es Projekte geben, die diese Nachfrage erfüllen können. Es sollte auch wieder Respekt vor Urheberschaft gefördert werden, was letztlich Respekt vor menschlicher Würde und Persönlichkeit bedeutet.
Niemand findet es mehr sonderlich, wenn er für schnelleren Datenaustausch mehr bezahlen muss. Warum will aber niemand für Datenschutz und Werbefreiheit bezahlen (was bedeutet, dass er selbst und nicht ein Algorithmus über Nachrichten und Angebote entscheidet)?
Schon längst ist Gleichheit und Gerechtigkeit im Netz Geschichte. Es wird die Zeit kommen, da wird es "chic" für Unternehmen sozial, transparent und gleichzeitig fair in Sachen Datenschutz zu sein und sie werden entsprechende Angebote nutzen. Ich hoffe, das geschieht, bevor irgendwelche Über-Regulierer per Gesetz jegliche Freiheit im Netz abwürgen werden oder Großkonzerne es wieder nur zur Gewinnmaximierung vorheucheln.
Zuletzt geändert von Rembremerding am Di 12. Feb 2019, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Magdalena61
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Re: Bundesregierung bricht ihren eigenen Vertrag

Beitrag von Magdalena61 »

Die geplante Reform ist keine Chance für "neue Ideen", sondern:
Das Europaparlament befürwortet die Einführung neuer rechtlicher und technischer Schranken für die Meinungsfreiheit im Netz. Zugunsten von Konzernprofiten werden Prinzipien über den Haufen geworfen, ohne die das Internet nie seine heutige Bedeutung erlangt hätte.
Quelle
Julia Reda, seit 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments.
Über die "Piratenpartei" kann man sich hier informieren. Für die Allgemeinheit eine Kurzfassung:
Wir PIRATEN wollen die Privatsphäre wahren. Wir setzen uns für starken Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung ein.
...
Wir PIRATEN vertreten das Recht jedes Menschen auf freien Zugang zu Information und Bildung.
Quelle
... und die industrie- lobbiierten Macher wollen ihre umstrittene "Reform" zugunsten der Konzerne noch vor den Europawahlen im Mai durchdrücken.
Das STINKT meilenweit...
:x

Wo ist denn eigentlich JETZT der Bundestag, der die Interessen des Volkes vertreten und Schaden von diesem abwenden sollte?

Wie gesagt: Die Haftung für eine Plattform wie diese kann ich dann nicht mehr tragen. In diesem Forum sind unzählige Zitate und Links von externen Seiten, und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis diese illegal werden und mir Abmahnungen ins Haus flattern--

Was soll das für ein Forum sein, wenn keine externen Inhalte mehr zitiert werden und nicht mal Links gesetzt werden dürfen bzw. nur solche, die "freigegeben" sind, was letztlich schlicht und einfach in eine von der EU bestimmte Meinungszensur ausufert?

Eine (politische) Meinung bildet man sich aufgrund möglichst vieler Informationen; und zwar gegensätzlicher Infos; nicht nur pro, sondern auch kontra... und den Austausch untereinander.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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