Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

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Fabienne
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Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Fabienne »

Vor kurzem habe ich im Radio gehört, dass die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums sei.

Weil die Nächstenliebe alleine sei nichts Besonderes, die gibt es auch in den anderen Religionen.
Und es ist nicht so schwer nächstenliebend zu sein zu einem Menschen den man mag.

Wie haltet ihr es mit der Feindesliebe? Versucht ihr sie zu praktizieren und gelingt es euch auch?
Hiob
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Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Hiob »

Fabienne hat geschrieben: Di 21. Mai 2019, 21:49Wie haltet ihr es mit der Feindesliebe? Versucht ihr sie zu praktizieren und gelingt es euch auch?
Naja - da ist der Geist willig (immerhin!), aber das Fleisch schwach. - Zumindestens sollte einem bewusst sein, dass "der Feind" normalerweise genau so normal ist wie man selbst.

Du bringst hier eine Anforderung ans Christentum, die typisch ist für das Christentum: Es ist nicht oder mindestens sehr schwer einhaltbar - man wird also immer daran erinnert, dass man dem Ideal im Dasein nicht entsprechen kann. - Heilsam, wenn man es verstanden hat.
Catholic1968
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Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Catholic1968 »

Hiob hat geschrieben: Di 21. Mai 2019, 22:06 ....
Du bringst hier eine Anforderung ans Christentum, die typisch ist für das Christentum: Es ist nicht oder mindestens sehr schwer einhaltbar - man wird also immer daran erinnert, dass man dem Ideal im Dasein nicht entsprechen kann. - Heilsam, wenn man es verstanden hat.
Wesentlich ist meiner Überzeugung nach nicht,dass wir es immer schaffen,dem Ideal Jesu zu entsprechen,sondern dass wir uns immer wieder auf`s Neue bemühen,uns dem Ideal anzunähern.
Ziska
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Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Ziska »

Ich stelle die Verse ein, in denen Jesus von der Feindesliebe sprach und was es bedeutet seinen Feind zu lieben.
Da werden von Jesus einige gute Punkte angesprochen.
Matthäus 5:44 Aber ich sage euch: Hört nicht auf, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen.
Lukas 6:35 Ihr dagegen, hört nicht auf, eure Feinde zu lieben,
Gutes zu tun und zu leihen, ohne etwas zurückzuerwarten.
Und eure Belohnung wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein,
denn er ist gütig zu denen, die undankbar und schlecht sind
Lukas 6:27,28 Doch ich sage euch, die ihr mir zuhört:
Hört nicht auf, eure Feinde zu lieben, denen Gutes zu tun, die euch hassen,
28 die zu segnen, die euch verfluchen, und für die zu beten, die euch beleidigen
Den Feind zu lieben bedeutet aber nicht, dass man zu ihm die selbe Zuneigung hat, wie zu einem lieben engen Freund.

Jesus zeigte Feindesliebe indem er die Soldaten, der ihn hingerichtet hatten, nicht verurteilt.
Jesus betete sogar zu seinem Gott und Vater, dass er ihnen vergeben möge, denn sie wissen nicht was sie tun.
LG Ziska
Kriege und Konflikte – ist ein Ende in Sicht? Was die Bibel sagt.
Bald wird es keine Kriege mehr geben. Die Bibel erklärt, wie es dazu kommen wird.
https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... nde-bibel/
Hiob
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Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Hiob »

Catholic1968 hat geschrieben: Di 21. Mai 2019, 22:09 Wesentlich ist meiner Überzeugung nach nicht,dass wir es immer schaffen,dem Ideal Jesu zu entsprechen,sondern dass wir uns immer wieder auf`s Neue bemühen,uns dem Ideal anzunähern.
Richtig - deshalb: " Man wird also immer daran erinnert, dass man dem Ideal im Dasein nicht entsprechen kann.
Faust

Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Faust »

Fabienne hat geschrieben: Di 21. Mai 2019, 21:49 Vor kurzem habe ich im Radio gehört, dass die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums sei.
Nein, Feindesliebe ist das Kennzeichen von Christus :) Der normal konditionierte Mensch ist offensichtlich nicht dazu imstande. Nur wenn der heilige, erleuchtete, göttliche Geist durch den Menschen wirkt, wenn wir unser Ego zurück nehmen und den Geist Christi durch uns wirken und uns von ihm transformieren lassen, wenn wir also unser Selbst Ihm überlassen, oder anders gesagt Christus unser wahres Selbst und Sein wird ( „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“), sodass wir neue Menschen werden, dann werden wir zu dieser universalen Liebe fähig. Die Bibel gebietet uns, unsere Nächsten zu lieben und auch unsere Feinde zu lieben, wahrscheinlich deshalb, weil es in der Regel dieselben Leute sind. Feindesliebe hat alles mit Selbstliebe zu tun, denn wir selbst sind unser größter Feind.
Rembremerding

Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Rembremerding »

Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. (Joh 13:34 NEÜ)
Seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst war schon ein Gebot im NT. Doch Jesus gibt uns hier ein neues Gebot und eine Richtlinie: Ihn selbst. Er hindert uns daran, dass sich menschliche Normen und Vorschriften verselbständigen.
Christliche Liebe geht über einfachen Humanismus hinaus, seinen Nächsten zu lieben. Sie ist auch mehr als eine Reflexion seiner selbst. Sie ist etwas, dass nur mit Jesus im Herzen gelingt, dass da jemand ist, der weiterlieben kann, wenn die eigene schwache menschliche Liebe es nicht mehr vermag - eben auch den Feind.

Jeder Mensch, jeder noch so fromme Christ, war (und ist es vielleicht immer wieder immer noch) ein Feind Gottes. Nur weil Gott uns zuerst geliebt hat, sogar als wir noch seine Feinde waren, haben wir nun die Möglichkeit gerettet zu sein.
Als Christ, der sich von Gott bedingungslos geliebt weiß, kann die Sehnsucht durch den Herrn wachsen, dass auch unsere Feinde durch die Liebe des Herrn gerettet werden.
Und wenn wir einen "persönlichen" Feind begegnen: Wir können demütig genug sein, ihm seine Feindschaft nicht mit unserer Feindschaft zurückzuzahlen, Es gilt nicht mehr Augen um Auge...
Man kann seinen Feind als den wahrnehmen, der er ist: ein geliebtes Geschöpf Gottes. Und das Wollen des Herrn, dass er sein möge, ist dasselbe Wollen des Herrn in mir, dass ich sein möge. Je weiter wir selbst auf Christus zugehen, desto näher rücken wir uns automatisch auch untereinander.

Servus :wave:
Spice
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Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Spice »

Fabienne hat geschrieben: Di 21. Mai 2019, 21:49 Wie haltet ihr es mit der Feindesliebe? Versucht ihr sie zu praktizieren und gelingt es euch auch?
Ja, ich praktiziere sie, und sie ist mir auch bisher gelungen. Jemand ist mir ja nur deshalb feind, weil er nichts von seiner göttlichen Natur weiß, und deshalb das Dasein als Kampf ansieht. Aber mir, als ewigem Wesen, kann niemand Schaden zufügen.
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Kingdom
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Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Kingdom »

Fabienne hat geschrieben: Di 21. Mai 2019, 21:49
Wie haltet ihr es mit der Feindesliebe? Versucht ihr sie zu praktizieren und gelingt es euch auch?
Hallo Fabienne

Jesus hat sie gelehrt und wenn wir IHN im bleiben, vermögen wir das zu tun.

Wir Christen kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut.

Also ich kann sagen wenn ich schlafen gehe, habe ich auch meinen Feinden vergeben und gehöre eigentlich nicht zu denen die Menschen als Feinde sehen.

Was die Geistigen Kämpfe anbelangt, müssen wir das Böse nicht lieben aber die welche vom Bösen überwältigt sind, denen sollten wir Liebe entgegen bringen, die Liebe die uns Christus geschenkt hat.

Lg Kingdom
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Laodizea
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Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Laodizea »

Feindesliebe in der heutigen Zeit ist echter Blödsinn geworden!

Gutmenschen haben sich das auf die Fahne geschrieben und holen sich jetzt unter diesem Motto Millionen von Feinden ins Land und bilden sich dabei noch ein Gott einen Gefallen zu tun...

Nein, ich sehe das anders.
Jesus sagte für die Endzeit das unsere eigenen Hausgenossen unsere Feinde sein werden und Diese macht für mich Sinn zu lieben!

Gruss, Laodicea
Höre Israel: Jahwe, unser Gott, ist ein einziger Jahwe!
5. Mose 6,4
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