Sünde

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Magdalena61
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Sünde

Beitrag von Magdalena61 »

Als ich vorhin nach den Worten des verzweifelten jungen Mannes suchte, die ich irgendwo auf einem Dokument in einem meiner "Forenordner" abgespeichert hatte, fand ich die folgende Aufstellung.

Die ist von mir (= Quelle), sie ist schon ein bißchen älter. Verfasst hatte ich sie, um den verschwommenen Begriff "Sünde" einmal ein wenig konkreter werden zu lassen, sodass man sich besser damit identifizieren kann, und sie darf gerne ergänzt werden um weitere Punkte oder Inputs zum Thema "Sünde". Vielleicht kann man den einen oder anderen Gedanken auch vertiefen.
Das Ganze ist nicht dazu gedacht, um Druck aufzubauen. Sondern, um ihn abzubauen.

Manches können wir ändern, wenn wir klarer sehen, was uns belastet, und wir können uns dazu entschließen, "den besseren Weg" zu wählen.
Für Probleme oder Situationen, die wir nicht aus eigener Kraft managen können, gibt es eine bewährte Anlaufstelle: Das Kreuz.


Wir sündigen in Gedanken, Worten und Werken,
  • weil wir unvollkommen sind und nicht über den eigenen Horizont sehen
  • weil wir Bedürfnisse haben und Gott nicht genügend vertrauen, dass Er sich darum kümmern wird, ohne dass wir sündigen müssen
  • weil aus Bedürfnissen allzu oft Begierde wird, was wir oftmals selbst gar nicht registrieren.
  • Aus einem legalen Sorgen um das Lebensnotwendige kann sich Habsucht entwickeln. Wo liegt die Grenze?
  • weil wir leichtsinnig und gedankenlos handeln, weil wir uns der Gegenwart Gottes in der Regel nur sporadisch bewusst sind und meistens "drauflos leben", ohne in jedem Augenblick die Verbindung mit Ihm zu suchen
  • weil wir verletzt wurden, weil wir ungerecht behandelt wurden. Das tut beides weh und ruft negative und leider oft unreflektierte und unkontrollierte Reaktionen hervor
  • weil der Mensch von Natur aus zur Bosheit und zum Egoismus neigt
  • weil wir dem natürlichen Trieb folgen, unseren Lebensraum zu erkämpfen, zu erhalten und auszubauen, Reviere abzustecken, Rivalen auszuschalten oder zumindest dafür zu sorgen, dass diese unseren Interessen nicht gefährlich werden können
  • weil unserem Handeln aufgrund von freiwillig oder unfreiwillig erworbenen Bindungen nicht freie Entscheidungen, sondern zwanghafte Verhaltensmuster zugrunde liegen (können).
  • weil...
  • weil...
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Rembremerding

Re: Sünde

Beitrag von Rembremerding »

... zurückzuführen auf die Ursünde: Stolz

Servus :wave:
R.F.
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Re: Sünde

Beitrag von R.F. »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 17. Aug 2019, 00:20 - - -
Wir sündigen in Gedanken, Worten und Werken,
  • weil wir unvollkommen sind und nicht über den eigenen Horizont sehen
  • weil wir Bedürfnisse haben und Gott nicht genügend vertrauen, dass Er sich darum kümmern wird, ohne dass wir sündigen müssen
  • weil aus Bedürfnissen allzu oft Begierde wird, was wir oftmals selbst gar nicht registrieren.
  • Aus einem legalen Sorgen um das Lebensnotwendige kann sich Habsucht entwickeln. Wo liegt die Grenze?
  • weil wir leichtsinnig und gedankenlos handeln, weil wir uns der Gegenwart Gottes in der Regel nur sporadisch bewusst sind und meistens "drauflos leben", ohne in jedem Augenblick die Verbindung mit Ihm zu suchen
  • weil wir verletzt wurden, weil wir ungerecht behandelt wurden. Das tut beides weh und ruft negative und leider oft unreflektierte und unkontrollierte Reaktionen hervor
  • weil der Mensch von Natur aus zur Bosheit und zum Egoismus neigt
  • weil wir dem natürlichen Trieb folgen, unseren Lebensraum zu erkämpfen, zu erhalten und auszubauen, Reviere abzustecken, Rivalen auszuschalten oder zumindest dafür zu sorgen, dass diese unseren Interessen nicht gefährlich werden können
  • weil unserem Handeln aufgrund von freiwillig oder unfreiwillig erworbenen Bindungen nicht freie Entscheidungen, sondern zwanghafte Verhaltensmuster zugrunde liegen (können).
  • weil...
  • weil...
LG
Die Auflistung gibt Motive für falsches Verhalten wieder. Doch was grundsätzlich zu beachten ist, sagte Jesus:
Matthäus 5,17-18 (Schlachter):
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
“Pfiffige” Christlein schließen daraus, dass Jesus für die Menschen das Gesetz erfüllt hatte. Wie Johannes zeigt, ist diese Schlussfolgerung falsch:

1. Johannes 3,4-8 (Schlachter);
Jeder, der die Sünde tut, der tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.
5 Und ihr wisst, dass Er erschienen ist, um unsere Sünden hinwegzunehmen; und in ihm ist keine Sünde.
6 Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt.
7 Kinder, lasst euch von niemand verführen! Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist.
8 Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
Natürlich genügt allein die wörtliche Beachtung der Gesetze, in erster Linie der Zehn Gebote, nicht für die nötige Gerechtigkeit. So bleibt z.B. die Höhe eines gerechten Lohnes eine Gewissensentscheidung. Doch was den Gierigen blüht, die entgegen ihrem Gewissen den gerechten Lohn nicht zahlen, hat Jakobus im 5, Kapitel seines Brief an die zwölf Stämme geschrieben.

Merkwürdig ist übrigens die Stille im ach so christlichen Europa zur Legalisierung der “Ehe für alle”.
Spice
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Re: Sünde

Beitrag von Spice »

Alle Sünden kommen daher, dass wir durch den Körper von allem getrennt sind und deshalb die Vorstellung in uns lebt, wir sind leer und müssten uns deshalb füllen. Aber diese Begierde kann nie gestillt werden, weil einmal zu essen und zu trinken nicht für das ganze Leben reicht, und wenn wir das eine haben immer noch das andere fehlt. So leben wir in unstillbarer Gier. Hinzu kommt, dass wir angst haben, es könnte uns auch etwas genommen werden. Da werden wir aggressiv.

Aus diesem Dilemma gibt es keinen Ausweg außer durch den Glauben, dass wir nichts Äußeres bedürfen, sondern im Ewigen alles haben. Durch die Kultivierung dieses Glaubens tritt Zufriedenheit/Frieden in unsere Seele, damit Sanftmut, Freude am Leben, wirkliche Liebe.

Einen anderen Heilsweg gibt es nicht.
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Kolibri
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Re: Sünde

Beitrag von Kolibri »

Spice hat geschrieben: Sa 17. Aug 2019, 11:23 Alle Sünden kommen daher, dass wir durch den Körper von allem getrennt sind und deshalb die Vorstellung in uns lebt, wir sind leer und müssten uns deshalb füllen. Aber diese Begierde kann nie gestillt werden, weil einmal zu essen und zu trinken nicht für das ganze Leben reicht, und wenn wir das eine haben immer noch das andere fehlt. So leben wir in unstillbarer Gier. Hinzu kommt, dass wir angst haben, es könnte uns auch etwas genommen werden. Da werden wir aggressiv.

Aus diesem Dilemma gibt es keinen Ausweg außer durch den Glauben, dass wir nichts Äußeres bedürfen, sondern im Ewigen alles haben. Durch die Kultivierung dieses Glaubens tritt Zufriedenheit/Frieden in unsere Seele, damit Sanftmut, Freude am Leben, wirkliche Liebe.

Einen anderen Heilsweg gibt es nicht.

Wie schön wäre es, wenn es viel mehr Menschen so es sehen würden.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Sünde

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Ein Aspekt der wenig beachtet wird, ist der Umgang mit Sündern oder Getzesbrechern. Diese werden nach der Bestrafung normalerweise in ein Leben entlassen, dass nur wieder so werden kann, wie es vorher war. Es wird überhaupt keine Rücksicht auf die prekären Verhältnisse der "resozialisierten" genommen. Mit prekär meine ich nicht nur die wirtschaftlichen Umstände. Probleme werden grundsätzlich individualisiert und der Status-Quo als der beste aller möglichen gesehen. Das System hat sich in der Praxis gegen jede Kritik immunisiert. Es gibt zwar im Parlament die Opposition, aber die wird verlacht. Es gibt die Gewaltenteilung, aber weisungsgebundene Richter. Es gibt Institutionen für bestimmte Zwecke, aber ihre Funktionäre sind durchmischt mit Personen aller möglichen sich widersprechenden Interessen.

Das Gesetz Mose setzt gesicherte Lebensverhältnisse voraus, die Gott seinem Volk schaffen wollte. Diese gesicherten Lebensverhältnisse garantiert kein Staat der Welt. Auch Deutschland nicht. Sie werden einfach nur unterstellt, weil die, die sie verfasst haben, selber in der Regel aus dem Bürgertum kommen und keine Ahnung (mehr) von prekären Lebensverhätlnissen haben.

Israel wurde aber dazu aufgefordert, sich immer daran zu erinnern, dass auch sie einst unterdrückte Sklaven und Fremdlinge waren.
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Magdalena61
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Re: Sünde

Beitrag von Magdalena61 »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 17. Aug 2019, 09:23 ... zurückzuführen auf die Ursünde: Stolz

Servus :wave:
Oder: Hilflosigkeit. Desorientierung.

"Stolz" ist sehr allgemein und hat einen negativen Touch.
Wenn ich jemandem sage: "Die Ursache deiner Probleme ist Stolz", dann richte ich damit wohl nicht unbedingt viel aus. Ein Single, der sich nach Zweisamkeit sehnt, um ein Beispiel zu nennen, "fühlt" sich nicht stolz, sondern unterversorgt. Er leidet unter dem Mangel in seinem Leben.
LG
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Re: Sünde

Beitrag von Magdalena61 »

R.F. hat geschrieben: Sa 17. Aug 2019, 10:59Die Auflistung gibt Motive für falsches Verhalten wieder.
Ja.
Doch was grundsätzlich zu beachten ist, sagte Jesus:
Matthäus 5,17-18 (Schlachter):
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
Das Gesetz ist (und bleibt) der Maßstab für menschliches Verhalten, sonst könnte man ja nicht definieren, was nicht gesetzeskonform und damit "Sünde" ist.
“Pfiffige” Christlein schließen daraus, dass Jesus für die Menschen das Gesetz erfüllt hatte.
Du meinst, sie meinen, dass sie sich nicht mehr daran halten müssen?

Ich bin kein Freund dieser Theologie.
Nur den ersten Teil des Verses: "Alles ist mir erlaubt" zu predigen, tun, wozu man Lust hat und alle anderen Mahnungen und Regieanweisungen, auch im NT, ausblenden- das ist m.E. Verführung zur Gesetzlosigkeit. Wenn man mit dieser Ansicht unter Christen geht, gibt es erfahrungsgemäß einen ordentlichen Gegenwind. Mir sagten sie dann, sie unterstünden dem "Gesetz Christi" (in freier Interpretation).
Natürlich genügt allein die wörtliche Beachtung der Gesetze, in erster Linie der Zehn Gebote, nicht für die nötige Gerechtigkeit.
Unter "Gesetz Gottes" verstehe ich alle Gebote und Regelungen der Bibel, die für Christen relevant sind. Also nicht die Zeremonialgebote und auch nicht die zeit- und kulturgebunden Anordnungen wie Regelungen zur Sklavenhaltung etc.
Merkwürdig ist übrigens die Stille im ach so christlichen Europa zur Legalisierung der “Ehe für alle”.
"Eingetragene Lebenspartnerschaft" fand ich besser, wenn es denn schon sein musste.
"Ehe" ist ein Bund zwischen einem Mann und einer Frau.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Rembremerding

Re: Sünde

Beitrag von Rembremerding »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 17. Aug 2019, 22:19 Ein Single, der sich nach Zweisamkeit sehnt, um ein Beispiel zu nennen, "fühlt" sich nicht stolz, sondern unterversorgt. Er leidet unter dem Mangel in seinem Leben.
Das mag richtig sein, aber ein Single zu sein ist doch keine Sünde.
Zur Sünde würde es erst werden, wenn Gott daran gelegen, dass man einen anderen Stand hätte, aber der eigene Stolz davon abhält, dem zu folgen.
Aber hier zählt Gelassenheit, denn auch als Single ist man Apostel des Herrn.

Servus :wave:
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