Der Monotheismus und die Trinität

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Faust

Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von Faust »

Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:10
Faust hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:06
Magdalena61 hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 17:16
Faust hat geschrieben: Sa 31. Aug 2019, 23:04Das einzige Hindernis zwischen Juden, Christen und Muslimen ist das Dogma der Trinität.
:D Wir können gerne einen Thread aufmachen: Wer ist Jesus?
Falls unser orthodoxer Jude (Israel) dazu geneigt ist ein paar Gedanken dazu zu sagen, dann würde eine solche Diskussion möglicherweise Sinn ergeben. Denn Jesus war bekanntlich Jude und mit Sicherheit kann er uns darüber aufklären was das Judentum von der Trinitätslehre hält :)
Wo ist der Thread? :)
„SCHEMA JISRAEL ADONAI ELOHENU ADONAI ECHAD – „Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein“

Rabbiner Stanley Greenberg vom Sinai-Tempel in Philadelphia schreibt: Christen haben selbstverständlich das Recht, an die Lehre der Trinität Gottes zu glauben. Ihre Anstrengungen, dieses Konzept anhand der hebräischen Bibel zu begründen, werden jedoch durch das überwältigende Zeugnis eben dieser Bibel zunichte gemacht. Die hebräischen Schriften sprechen klar und unzweideutig von der Einheit Gottes. Mit unmissverständlicher Klarheit bezeugt die hebräische Bibel das Eins-Sein Gottes. Monotheismus, der kompromisslose Glaube an einen Gott, ist das Kennzeichen der hebräischen Bibel, der zweifelsfreie Grund des Judaismus und der unerschütterliche Glaube der Juden.

Ob nun Christen als Polytheisten oder als Tritheisten bezeichnet werden, oder ob man das christliche Konzept der Trinität als eine Spielart des Monotheismus auf­fasst, eine Aussage bleibt immer bestehen: Dreieinigkeit und Judesein schließen sich aus. Auch wenn der christliche Glaube monotheistisch gesehen wird, so scheint er doch nicht genug monotheistisch zu sein, um sich als wahres Judentum zu qualifizieren. Greenberg's Artikel scheint dieses Denken vermitteln zu wollen. Er fährt fort, indem er schreibt ...unter gar keinen Umständen kann das Kon­zept der Pluralität Gottes oder der Trinität Gottes jemals anhand der hebräischen Bibel begründet werden.- Es ist vielleicht das Beste, mit der Urquelle der hebräi­schen Theologie und der einzigen Verifikationsmöglichkeit zu beginnen: der hebrä­ischen Bibel. Wenn so viel von den hebräischen Schriften abhängt, dann sollten wir uns ihnen zuwenden.


Ist die Lehre von der Dreieinigkeit etwas für Juden?
Israel
Beiträge: 125
Registriert: Fr 23. Aug 2019, 14:53

Re: Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von Israel »

Shalom

In vielen Gesprächen mit christl. Freunden, ist mir auch aufgefallen, dass sie selber nicht wissen die Trinität zu begründen. Es ist und bleibt ihr Glaubensentscheid, den ich auch nicht kritisieren will.

Aber, wie im Artikel geschildert, Versuche dies mit der Tora zu begründen scheitern jeweils. Selbst in der eigenen Schrift, sind Stolpersteine, die die Trinität zumindest schwach aussehen lassen.
jesher

Re: Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von jesher »

Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:39 In vielen Gesprächen mit christl. Freunden, ist mir auch aufgefallen, dass sie selber nicht wissen die Trinität zu begründen.
Das kann ich bestätigen. Die theologische Tiefe hat in den letzten Jahrzehnten nachgelassen.
Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:39 Aber, wie im Artikel geschildert, Versuche dies mit der Tora zu begründen scheitern jeweils. Selbst in der eigenen Schrift, sind Stolpersteine, die die Trinität zumindest schwach aussehen lassen.
So schlecht ist der Artikel nicht. Schwach aussehen tut die Trinität nur wenn man Vater, Sohn und Heiliger Geist, wie in den Landeskirchen geschehen, in ein starres Nebeneinander ohne Einbeziehung der Heilsgeschichte zwingt.
Israel
Beiträge: 125
Registriert: Fr 23. Aug 2019, 14:53

Re: Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von Israel »

jesher hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:52
Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:39 In vielen Gesprächen mit christl. Freunden, ist mir auch aufgefallen, dass sie selber nicht wissen die Trinität zu begründen.
Das kann ich bestätigen. Die theologische Tiefe hat in den letzten Jahrzehnten nachgelassen.
Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:39 Aber, wie im Artikel geschildert, Versuche dies mit der Tora zu begründen scheitern jeweils. Selbst in der eigenen Schrift, sind Stolpersteine, die die Trinität zumindest schwach aussehen lassen.
So schlecht ist der Artikel nicht. Schwach aussehen tut die Trinität nur wenn man Vater, Sohn und Heiliger Geist, wie in den Landeskirchen geschehen, in ein starres Nebeneinander ohne Einbeziehung der Heilsgeschichte zwingt.
Shalom

Ja ich/wir hören :)
Faust

Re: Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von Faust »

Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:39 Shalom

In vielen Gesprächen mit christl. Freunden, ist mir auch aufgefallen, dass sie selber nicht wissen die Trinität zu begründen. Es ist und bleibt ihr Glaubensentscheid, den ich auch nicht kritisieren will.

Aber, wie im Artikel geschildert, Versuche dies mit der Tora zu begründen scheitern jeweils. Selbst in der eigenen Schrift, sind Stolpersteine, die die Trinität zumindest schwach aussehen lassen.

Muhammad Asad (alias Leopold Weiss) sagte mal zu einem christlichen Freund: wenn Du mir die Trinitätslehre vernünftig erklären kannst, dann konvertiere ich noch heute zum Christentum. Das ist ihm allerdings nie gelungen, obwohl es ein christlicher Priester war. Dabei frage ich mich: wenn noch nicht mal ein Priester die Trinität nachvollziehbar erklären kann, warum wird es dann zum verbindlichen Dogma erklärt? Im Zusammenhang mit diesem Thema ist dieses Interview von Muhammad Asad sicher sehr hörenswert.


Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15017
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von Helmuth »

Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:39 In vielen Gesprächen mit christl. Freunden, ist mir auch aufgefallen, dass sie selber nicht wissen die Trinität zu begründen.
Sholom,

bevor ich mich auf eine solche Diskussion einlasse, deren Ausgang in der Regel feststeht oder zumeist schiefläuft, würde ich gerne wissen, wie du zu Jesus stehst. Bist du Jude oder messianischer Jude? Oder ist dein Nick säkularen Ursprungs?
Zuletzt geändert von Michael am So 1. Sep 2019, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Israel
Beiträge: 125
Registriert: Fr 23. Aug 2019, 14:53

Re: Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von Israel »

Michael hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 19:19
Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 18:39 In vielen Gesprächen mit christl. Freunden, ist mir auch aufgefallen, dass sie selber nicht wissen die Trinität zu begründen.
Sholom,

bevor ich mich auf eine solche Diskussion einlasse, deren Ausgang in der Regel feststeht, würde ich gerne wissen, wie du zu Jesus stehst. Bist du Jude oder messianischer Jude? Oder ist dein Nick säkularem Ursprungs?
Shalom

Jüdisch-orthodox :)
Faust

Re: Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von Faust »

Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 19:22Shalom

Jüdisch-orthodox :)
Damit ist auch schon die Frage beantwortet, wie Du zu Jesus stehst :D ich selbst habe unteranderem jüdische Familienwurzeln. Im Laufe der Zeit wurden sie dann in das Christentum assimiliert (ich selbst wurde in der katholischen Kirche getauft). Eine Weile habe ich mir darum sogar überlegt zum Judentum zu konvertieren. Da jedoch Jesus für mich eine sehr wichtige Rolle spielt (ich akzeptiere ihn als Prophet) habe ich mich dann mit dem Islam beschäftigt, das schien eine sinnvolle Alternative zu sein.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15017
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von Helmuth »

Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 19:22 Jüdisch-orthodox :)
Danke, und nochmals Shalom! :wave:

Ich bin Christ, aber für mich ist die Trinitätslehre eine der ältesten und am hartnäckigsten erhaltenen Irrlehren seit dem 4. Jh. n. Chr. Du darfst also nicht davon ausgehen, dass ihr alle anhängen, aber die Mehrheit.

Ich habe mir vorgenommen unter meinen Brüdern, die T. nicht länger zu diskutieren, weil sie nachweislich Spaltung und Sektierertum hervorruft, aber mit Juden sehr gerne. Die T. zeichnet ein falsches Bild von Jesus und bildet damit einen Grund, warum Juden Jesus nicht anerkennen wollen bzw. Auch derart gar nicht können. Und das kann ich auch verstehen.

Vielleicht kann ich dir dienen, das Bild richtig zu vermitteln.

LG
Helmuth
Zuletzt geändert von Michael am So 1. Sep 2019, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Israel
Beiträge: 125
Registriert: Fr 23. Aug 2019, 14:53

Re: Der Monotheismus und die Trinität

Beitrag von Israel »

Faust hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 19:29
Israel hat geschrieben: So 1. Sep 2019, 19:22Shalom

Jüdisch-orthodox :)
Damit ist auch schon die Frage beantwortet, wie Du zu Jesus stehst :D ich selbst habe unteranderem jüdische Familienwurzeln. Im Laufe der Zeit wurden sie dann in das Christentum assimiliert. Eine Weile habe ich mir darum sogar überlegt zum Judentum zu konvertieren. Da jedoch Jesus für mich eine sehr wichtige Rolle spielt (ich akzeptiere ihn als Prophet) habe ich mich dann mit dem Islam beschäftigt, das schien eine sinnvolle Alternative zu sein.
Interessant, und gleichzeitig schade aus meiner Sicht. Hätte Mohammed doch noch mehr auf seinen Onkel gehört, dann wärst du heute Jude.
Antworten