In der Regel waren oder sind sie mit einem IS- Kämpfer verheiratet und haben ein Kind mit ihm oder mehrere.
Gestern zeigte die ARD eine Dokumentaion: "Leonora- Wie ein Vater seine Tochter an den IS verlor".
Auch der "Stern" berichtet über Leonora, über ihr Schicksal, ihre Kinder und ihren Vater.
Mit 15 reiste seine Tochter zum IS nach Syrien. Über die verzweifelte Suche nach Leonora
Die Videos auf dieser Seite sind kürzer als das in der Mediathek der ARD.
Die Bundesregierung hatte bisher keine sonderlichen Ambitionen gezeigt, die deutschen Frauen und ihre Kinder zurück zu holen.
Im Juli 2019 berichtete die Tagesschau:
Wie seht ihr das?Erstmals hat ein deutsches Gericht entschieden, dass die Bundesregierung verpflichtet ist, Angehörige von IS-Kämpfern nach Deutschland zurück zu holen. Dies geht nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" aus einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Berlin aus dieser Woche hervor.
Mit diesem Beschluss wird das Auswärtige Amt aufgefordert, nun unverzüglich die Identität dreier minderjähriger Kinder im syrischen Flüchtlingslager al-Haul feststellen zu lassen und danach diesen und ihrer Mutter die Rückreise nach Deutschland zu ermöglichen. In der im Eilverfahren getroffenen Entscheidung heißt es, die aus Niedersachsen stammende Mutter und die Kinder könnten sich "unmittelbar" auf die im Grundgesetz verankerte "staatliche Schutzpflicht" berufen.
tagesschau.de
Ich habe noch keine feste Meinung zu dieser Problematik.
Die Kinder tun mir leid. Die kann man nicht in Lagern und Gefängnissen verkommen lassen. Aber die Kinder ohne ihre Mütter nach Deutschland holen? Geht das?
Und wenn die Mütter mitkommen: Sind diese überhaupt noch fähig, sich in die Gesellschaft, aus der sie vor Jahren freiwillig fort gingen; die sie verachteten, um dem IS zu dienen, zu integrieren?
Sind die Frauen und Mütter nicht alle gehirngewaschen? Traumatisiert? Würden sie in der BRD überhaupt den Anschluß finden oder würden sie scheitern und sich, wenn sie keinen Fuß auf den Boden der deutschen Gesellschaft kriegen, eventuell wieder arabischen Clans und terroristischen Vereinigungen anschließen?
Wer hier mit Burka und Niqab herumrennt und öffentlich Koransuren singt, der wird vergeblich darauf hoffen, auch sozial- emotional von der angestammten deutschen Gesellschaft akzeptiert zu werden.
Was tun? Welche Verantwortung haben wir; hat die Bundesregierung?
Die Doku habe ich mir angesehen. Tiefes Mitleid mit dem Vater... aber auch mit Leonora...(stellvertretend für alle betroffenen Eltern und deren Kinder)-- mit 15 war sie zu jung, um zu begreifen, und heute sieht sie mit 19 Jahren aus wie Ende 30 und wirkt, als stehe sie neben sich, als sei sie gar nicht wirklich "da".
Als 15- Jährige hatte sie noch einen deutlichen sächsischen Akzent gehabt; doch im letzten der Interviews klingt ihr Deutsch, als spräche sie nun mit arabischem Akzent.
Ja, sie ist selbst schuld. Sie war dem Vater ungehorsam und hat sein Leben in ein langjähriges Trauma verwandelt, sie hat sich Terroristen angeschlossen, sie ist heimlich nach Syrien geflogen, und wenn sie nun für den Rest ihres Lebens die Konsequenzen ihrer Fehlentscheidung tragen müsste, dann wäre das nicht ungerecht.
Hätte sie Heroin genommen und wäre daran gestorben, dann gäbe es für sie auch keine zweite Chance.
Aber ihre Kinder? Sollen die Kinder für die Fehler ihrer Mutter bestraft werden? Die Kinder sehen aus, als hungerten sie. Ungeborgen. So klein noch... gäbe man sie in eine Pflegefamilie, dann hätten sie eine reelle Chance. Und Großeltern.
Aber was, wenn der Kindsvater eines Tages aus der Haft entlassen wird und auf seinem Umgangsrecht besteht? Möglicherweise hat er auch einen deutschen Pass, das kann ich jetzt gerade nicht sagen, der Mann spricht jedenfalls Deutsch und befindet sich auch in einem Lager, getrennt von seiner Familie.
IS- Kämpfer nach Deutschland holen?
Rein gefühlsmäßig: NEIN!
Sehr komplex, das Ganze.
?
LG