War Goethe ein Muslim?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Faust

War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Faust »

Eine interessante Frage: war Goethe ein gläubiger Muslim? Tatsächlich gibt es ein sehr umfangreiches Beweismaterial, welches dafür spricht. Hier ein Buch zum Thema:
Das Verhältnis Goethes zum Islam, zum Qur´an, zum Propheten Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, und zu der arabischen Sprache ist sehr bemerkenswert und interessant. Es ist - im Hinblick auf die Epoche, in der Goethe lebte - ein historisches Ereignis für den Islam im deutschen Sprachraum und ein Phänomen, bei dem es sich wohl lohnt, genauere Betrachtungen anzustellen. Für den Islam hat Goethe eine ungewöhnlich starke innere Anteilnahme gezeigt. Diese Anteilnahme bekundete sich zu den verschiedensten Zeiten
seines Lebens. Die erste wirkliche Lanze für den Islam in diesem Lande brach Johann Wolfgang von Goethe, direkt und engagiert für den Islam tritt er als erster in die Arena der Literatur, ”und die Klinge, die er für den Islam schlug, hat nach ihm keiner mehr mit so viel Mut zur Hand genommen. Selbst wir deutschen Muslime, auch die aktivsten unter uns, haben nicht entfernt soviel für den Islam geleistet, ihm bei weitem nicht einen so umfassenden und avantgardistischen Dienst geleistet.“ Die hier kurzgefaßte Abhandlung hat zum Ziel, endgültig den Beweis zu erbringen, daß sich Goethe - als aufgeschlossener und toleranter Mensch - nicht "nur" fair und gerecht gegenüber dem Islam verhielt, sondern vielmehr zweifellos ein Muslim war, der sich in aller Offenheit und Zivilcourage zum Islam bekannte und seine Eigenschaft als Muslim nie verleugnete.

Damit hoffe ich, mich für einen Glaubensbruder eingesetzt zu haben, dessen Herz voller Liebe für Allah schlug, dessen Zunge den Propheten Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, in voller Hochschätzung und Bewunderung erwähnte, dessen Liebe und Leidenschaft für den Qur´an Beispiel für jeden deutschen Muslim ist. Allah möge Johann Ibn Goethe, meinen Bruder im Islam, in Seine Barmherzigkeit und Gnade aufnehmen und ihm Seinen unermeßlichen göttlichen Lohn für das geben, was er für den Islam in einer schweren Zeit, inmitten großer Wogen im christlichen Meer, leistete. Amin!

~ Muhammad Ahmad Rassoul
Bruder Johann Ibn Goethe
Die unbekannte Überzeugung des deutschen Dichters zum Islam
Autor: Muhammad Ibn Ahmad Ibn Rassoul
Verlag: Islamische Bibliothek



Zuletzt geändert von Faust am Di 24. Sep 2019, 00:30, insgesamt 1-mal geändert.
Nevis

Re: War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Nevis »

Anfang 1995 erklärte eine Gruppe von deutschsprachigen Muslimen in Weimar, dass Goethe ein Muslim gewesen sei. Obwohl es für jene Behauptung kaum endgültig nachprüfbare Belege gibt, verdeutlichte die Aussage doch, wie sehr ein wichtiger Aspekt seines Lebens in der klassischen Goethe-Forschung ausgeklammert wird. Maßgebliches Spiegelbild für die Begegnung Goethes mit dem Islam ist in seinem West-östlichen Divan wiedergegeben.
Mehr dazu: http://www.eslam.de/begriffe/g/goethe.htm
Ams

Re: War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Ams »

Ich glaub daß Goethe ein "Synkretiker" war.

Oder vieleicht besser gesagt: Einer universalen Spirituallität folgte.

Und diese daher auch im Islam erkannte.

Auch glaubte er zB an Reinkarnation <-- nur gerade Nebensächlich erwähnt, weil es viele erst gar nicht wissen.
(und was auch kein Widerspruch ist bzgl. den Offenbarungen via Mohammed, noch die via Jesus)

Ein bekannter ZEN Meister zB... entdeckte in seinen Werken wiederum den Buddhismus :angel:

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Nishijima Roshi sagte daß er Goethes Faust außerordentlich schätzt

und dass er in seiner ersten größeren Veröffentlichung im Jahr 1975 beschrieben hat

wie er die vier buddhistischen Lebensphilosophien aus dem großen Werk

die Schatzkammer des wahren Dharma-Auges (Shôbôgenzô) von Dôgen in Goethes Faust wieder entdeckte.

( Quelle: http://yudoblog-b.blogspot.com/2007/11/ ... -vier.html )
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( Nishijima war ein besonders erfahrener und autorisierter Lehrer im ZEN-Buddhismus... ein "alter Meister"... ein spiritueller Lehrer für buddhistische ZEN-Gemeinschaften. )

...

Anders gesagt:

Der Wind weht wo er will, der aus dem Geiste Gottes geborene Mensch hört sein Sausen wo immer er auch weht.

Ich glaub daß das die Erklärung ist.

:thumbup:

lg Ams
Nevis

Re: War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Nevis »

Ams hat geschrieben: Di 24. Sep 2019, 02:12 Ich glaub daß Goethe ein "Synkretiker" war.

Oder vieleicht besser gesagt: Einer universalen Spirituallität folgte.
Seh ich auch so.
Er war auch ein Buddhist und ein Agnostiker.

Wahrscheinlich auch ein Hindu.
Beweis: Sagt Mephisto nicht mal zu Faust: "Geh hin, du!" 8-)
Ams

Re: War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Ams »

Nevis hat geschrieben: Di 24. Sep 2019, 09:15 Wahrscheinlich auch ein Hindu.
Beweis: Sagt Mephisto nicht mal zu Faust: "Geh hin, du!" 8-)
:lol: :lol:

oki, ich hab auch noch Einen:
(aber der ist wirlich nur für Leute mit viel Humor... ansonsten bitte ab hier: Wegklicken)
Spoiler: anzeigen
Ajatolla Chomeini geht in Amsterdam spazieren.

Er gerät ins Rotlichtviertel und bleibt vor einem Haus mit großem Fenster und einer Dame dahinter stehen.

Die Dame (aus Bayern) ruft ihm zu: Chomeini!

Der Ajatollah schüttelt den Kopf und sagt: Islam.

In dem Augenblick kommt zufällig der Papst vorbei und sagt stolz: Vatikan!

(Erklärungen: (Komm eini = komm herein, und: Ist Lahm, Vati kann)
:lol: :lol: :lol:
Ok... zurück:
Nevis hat geschrieben: Di 24. Sep 2019, 09:15 Wahrscheinlich auch ein Hindu.
Ja.
Der Buddhismus ist ja letztendlich nichts anderes als eine ent-mystifizierte Form des Hinduismus.

lg Ams :wave:
Nevis

Re: War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Nevis »

Ich muss gerade offline gehen. Wenn ich wiederkomme, poste ich auch einen passenden Witz dazu! :idea: :wave:
Faust

Re: War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Di 24. Sep 2019, 02:12 Ich glaub daß Goethe ein "Synkretiker" war. Oder vieleicht besser gesagt: Einer universalen Spirituallität folgte. Und diese daher auch im Islam erkannte
Richtig.
Ein bekannter ZEN Meister zB... entdeckte in seinen Werken wiederum den Buddhismus :angel:
Das einzige Problem bei deiner Theorie: Goethe verweist mit keinem Wort auf den Buddha :) wirklich richtig sichtbar wird der Buddhismus im Abendland erst bei Arthur Schopenhauer. Darum bezeichnete sich Schopenhauer als den ersten europäischen Buddhisten (und selbst sein Wissen über den Buddhismus war immer noch sehr bescheiden)
Ams

Re: War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: Di 24. Sep 2019, 11:05 Das einzige Problem bei deiner Theorie: Goethe verweist mit keinem Wort auf den Buddha :)
Ahh...ich hatte nicht vor eine Theorie aufzusetzen... Goethe als Buddhist darzustellen.
(auch nicht als Moslem)

Richtig... er muss noch nichteinmal den Buddhismus gekannt haben.
(glaube aber daß er ihn zumindest rudimentär kannte)

Dennoch erkannte der ZEN Meister die buddhistische Philosophie in Faust.

Warum? Weil die dahinter liegende Wahrheit immer universal ist... egal wie man sie ausdrückt.

Das gleiche mit der Wahrheit die hinter dem Islam steht.


Er selbst aber gehörte imho keiner Religion an.
Zuletzt geändert von Ams am Di 24. Sep 2019, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
Faust

Re: War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Di 24. Sep 2019, 11:20Er selbst aber gehörte imho keiner Religion an
Nunja. Sagen wir es so. Die europäischen Muslime können Goethe reinen Gewissens einen Bruder im Islam nennen, da es sehr viele Aussagen von ihm gibt, die dafür sprechen. Hier ein Auszug aus dem oben verlinkten Büchlein:
Während des Feldzugs in Frankreich (1792), an dem Goethe auf Wunsch seines Landesherrn teilnahm, geriet er zuweilen in Lebensgefahr. Über sein Verhalten in solchen Situationen erzählt der Dichter in der "Campagne in Frankreich": ”Mir stellte sich, sobald die Gefahr groß ward, der blindeste Fatalismus zur Hand, und ich habe bemerkt, daß Menschen, die ein durchaus gefährlich Metier
treiben, sich durch denselben Glauben gestählt und gestärkt fühlen. Die Mohammedanische Religion gibt hievon den besten Beweis.“

Als im Jahre 1820 Goethes Schwiegertochter gefährlich erkrankte, schrieb der Dichter an einen Freund: ”Weiter kann ich nichts sagen, als daß ich auch hier mich im Islam zu halten suche.“ Ähnlich äußert sich Goethe, als im Jahre 1831 die Cholera um sich greift. Er schreibt einer Rat suchenden Freundin: ”Hier kann niemand dem andern raten; beschließe, was zu tun ist jeder bei sich. Im Islam leben wir alle, unter welcher Form wir uns auch Mut machen.“

Und vier Wochen vor seinem Tode noch schreibt der 82jährige Dichter, als wiederum die Cholera die Menschen erschreckt:
”Hier am Orte und im Lande ist man sehr gefaßt, indem man [das Übel] abzuwehren für unmöglich hält. Alle dergleichen Anstalten sind aufgehoben. Besieht man es genauer, so haben sich die Menschen, um sich von der furchtbaren Angst zu befreien, durch einen heilsamen Leichtsinn in den Islam geworfen und vertrauen Gottes unerforschlichen Ratschlüssen.“ Wir erkennen hier, daß Goethe wirklich bewußt nach einer der Grundlehren des islamischen Glaubens gelebt hat, und daß er seine Freunde ausdrücklich auf diese Lehre hinwies.

Goethe hat sich zeitlebens mit dem Islam beschäftigt. Sehr interessant: bereits im Jahr 1772, als Goethe 23 Jahre alt war, kam er in den Besitz einer deutschen Übersetzung des Qurʾān. Darauf hin schrieb der junge Goethe sein wunderbares Preislied („Mahomets Gesang“) auf den Propheten Muhammad. Das darf hier in der Beweisführung natürlich nicht fehlen.
Mahomet's Gesang

Seht den Felsenquell,
Freudehell,
Wie ein Sternenblick;
Über Wolken
Nährten seine Jugend
Gute Geister
Zwischen Klippen im Gebüsch.
Jünglingsfrisch
Tanzt er aus der Wolke
Auf die Marmorfelsen nieder,
Jauchzet wieder
Nach dem Himmel.
Durch die Gipfelgänge
Jagt er bunten Kieseln nach,
Und mit frühem Führertritt
Reißt er seine Bruderquellen
Mit sich fort.
Drunten werden in dem Tal
Unter seinem Fußtritt Blumen,
Und die Wiese
Lebt von seinem Hauch.
Doch ihn hält kein Schattental,
Keine Blumen,
Die ihm seine Knie umschlingen,
Ihm mit Liebesaugen schmeicheln:
Nach der Ebne dringt sein Lauf
Schlangenwandelnd.

Bäche schmiegen
Sich gesellig an. Nun tritt er
In die Ebne silberprangend,
Und die Ebne prangt mit ihm,
Und die Flüsse von der Ebne
Und die Bäche von den Bergen
Jauchzen ihm und rufen: "Bruder!
Bruder, nimm die Brüder mit,
Mit zu deinem alten Vater,
Zu dem ewgen Ozean,
Der mit ausgespannten Armen
Unser wartet
Die sich, ach! vergebens öffnen,
Seine Sehnenden zu fassen;
Denn uns frißt in öder Wüste
Gierger Sand; die Sonne droben
Saugt an unserm Blut; ein Hügel
Hemmet uns zum Teiche! Bruder,
Nimm die Brüder von der Ebne,
Nimm die Brüder von den Bergen
Mit, zu deinem Vater mit!"

Kommt ihr alle!
Und nun schwillt er
Herrlicher; ein ganz Geschlechte
Trägt den Fürsten hoch empor!
Und im rollenden Triumphe
Gibt er Ländern Namen, Städte
Werden unter seinem Fuß.
Unaufhaltsam rauscht er weiter,
Läßt der Türme Flammengipfel,
Marmorhäuser, eine Schöpfung
Seiner Fülle, hinter sich.
Zedernhäuser trägt der Atlas
Auf den Riesenschultern; sausend
Wehen über seinem Haupte
Tausend Flaggen durch die Lüfte,
Zeugen seiner Herrlichkeit.
Und so trägt er seine Brüder,
Seine Schätze, seine Kinder
Dem erwartenden Erzeuger
Freudebrausend an das Herz.

Zuletzt geändert von Faust am Di 24. Sep 2019, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
Ams

Re: War Goethe ein Muslim?

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: Di 24. Sep 2019, 12:08 Die europäischen Muslime können Goethe reinen Gewissens einen Bruder im Islam nennen
:thumbup: Und alle Christen dann sogar auch. Wahrer Muslim, wahrer Christ :thumbup:

Frage @Faust... Du kennst Goethe und seine Werke aufjedenfall 1000x besser als ich:

Was war die Kern Aussage... oder Aussagen... seiner Werke?

Was wollte Goethe mitteilen? Hab mich das schon immer gefragt :?:
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