Meine Besuche in Berliner Moscheen

Literatur, Malerei, Bildhauerei
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Und hier der Schauplatz meiner zweiten Moschee-Geschichte:
Ahmadiyya - Moschee

Kurz vor der Einmündung der Berliner Straße in den Hohenzollerndamm wird man an der Ecke Brienner Straße auf die Minarette, Zinnen und die Kuppel aufmerksam, die, weiß getüncht, hinter dichten Bäumen hervorleuchten. Die Ahmadiyya-Moschee ist mittlerweile das älteste Bauwerk seiner Art in Deutschland und wurde den Grabmoscheen der Mogulfürsten Indiens nachempfunden
http://www.berlin-hidden-places.de/regi ... _mosch.htm
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Es war Anfang 2008, als ich diese Moscheee besucht habe.

Abends, als es schon langsam dunkel wurde.

Unten im Ergeschoss brannte wohl Licht in einem kleinen Gebetsraum, aber die prächtige Hauptmoschee im ersten Stock lag im Halbdunkel.

Ich hielt sie für geschlossen, stieg aber dann doch die majestätische Steintreppe hinauf, die zur großen Eingangstüre führte.

Zu meiner Überraschung gab die Türe nach, und ich konnte im Halbdunkel schemenhaft einen wunderbaren Raum erkennen.

Wie schon gewohnt, zog ich meine Schuhe aus, stellte sie vor die Tür, und betrat den Raum.

Dort im Eingangsbereich sah ich dann ein Schuhbänkchen.

Da schien es mir sicherer, meine Schuhe dort abzustellen, statt sie bei Nacht und Nebel vor der Tür zu lassen.

Ich ging also noch einmal hinaus, um meine Schuhe in die Sicherheit der Moschee zu bringen.

Doch genau in der Sekunde, als ich nun mit den Schuhen in der Hand über die Schwelle trat, brach die Hölle los. Aus 100 Lautsprechern - so schien es mir - gellte es laut und durchdringend :

"Alaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarm!

Alaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarm!"

Was war los?

War da eine Art Lichtschranke oder Detektor eingebaut, der auf Ungläubige ansprach und einen Alarm auslöste?

Das war mein erster Gedanke .....
Nevis

Re: Meine Besuche in Berliner Moscheen

Beitrag von Nevis »

Aber nur den Bruchteil einer Sekunde lang dachte ich das.

Dann wurde mir klar, was dieses "Alaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarm! Alaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarm!" bedeutet.

Es hieß in Wirklichkeit: "Allaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Allahu akbaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaar!"

Und ein Blick zur Armbanduhr sagte mir: Es war Zeit für das Abendgebet. Die Zeiten standen ja genau auf der Homepage der Moschee, die ich mir vorher noch angeschaut hatte.

Und nun rief der Muezzin per Lautsprecher zum Gebet - zufällig genau in der Sekunde, als ich mit den Schuhen in der Hand über die Schwelle der Moscheee getreten war.

Die ersten Gläubigen strömten auch schon herbei. Sie gingen aber alle in den Gebetsraum im Erdgeschoss, und ich blieb oben in der dunklen Hauptmoschee allein.

Nein, nicht allein!

Denn: Allah war mit mir.

Und sein Auge ruhte sicher wohlgefällig aus diesem Besucher aus dem badischen Schwarzwald, der herangereist war in das Land der brandenburgischen Preußen, um zu sehen seine Moschee im Norden.

Oder ich müsste ihn schlecht kennen ......
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