"Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

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Rembremerding

"Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von Rembremerding »

Ein Zwischenruf:

Um die Negation "der Eliten" gruppieren und identifizieren sich wieder all jene, welche meinen, zu kurz zu kommen, betrogen zu werden und an ihrem Glück gehindert und jemanden brauchen, der daran Schuld hat. Und um es vorweg zu nehmen: sie werden auch betrogen, aber anders, als sie denken.

In allen faschistischen Regimen wurden "die Eliten" verunglimpft, verfolgt, mussten fliehen. Diese Elite war die geistige Elite des Landes, ohne deren Ideen, Intelligenz und Innovationsgeist kein Arbeitsplatz, kein wissenschaftlicher Fortschritt, keine Entwicklung stattfinden würde. Diese geistige Elite wurde verfolgt, weil sie nicht auf die einfachen Erklärungsmodelle schwarz-weiß der faschistischen Extremisten hereinfielen, weil sie zu differenzieren und selbständig denken wussten. So wurde bald Bildung allgemein als dekadent diffamiert.

Heute beginnt man wieder "die Elite" zu verunglimpfen, weil man nicht differenziert und die Gierigen und Unanständigen mit der geistigen Elite eines Landes, mit den Gebildeten, Vordenkern, Unternehmern und Visionären, in einen Topf wirft. Wer sich negativ über "die Eliten" auslässt, darf mit Beifall und Bestätigung rechnen, es ist ein Haschen nach Liebe und Aufmerksamkeit unter Gesinnungsgenossen. "Die Eliten", "tiefer Staat", "Schlafschaf" oder "NWO" werden zu Erkennungschiffren einer Gruppe, einer ideologischen Gesinnung.

Ideologien gemeinsam ist, einen Stamm an Begriffen für das Feindbild zu formen, an denen man sich gegenseitig erkennt. Diese Begriffe sind diffus, verschwommen in ihrem tatsächlichen Inhalt, allein ihre Verwendung vermitteln jedoch ein Zugehörigkeitsgefühl und die Meinung, die rechte Erkenntnis zu besitzen. Sie dienen zur Ausgrenzung anderer, zur Bildung einer Masse außerhalb der eigenen Gruppe, um sie als Feindbild bekämpfen zu können.

Und hier beginnt der Betrug: der Selbstbetrug. Denn solche Begriffe werden installiert, um Menschen zu instrumentalisieren, damit sie diese Begriffe verwenden, sich daran erkennen, aber nicht mehr hinterfragen, was sie bedeuten. Die ausgegrenzte Masse, hier "die Eliten", verliert ihr Gesicht, sie wird anonym und kann nun mit guten Gewissen bekämpft werden, als Feind betrachtet.

Doch der Feind der Anständigen ist nicht "die Elite". Es sind jene, die aus Eigeninteresse möglchst viel Spaltung hervorrufen, um andere zu schwächen: jung gegen alt, Mann gegen Frau, arm gegen reich, "Elite" gegen das darbende, fleißige Volk etc.

Wenn man das nächste mal den Begriff "die Elite" verwendet, um sich dazugehörend zu fühlen und sein Feindbild zu bedienen, sollte man sich darüber Gedanken machen, was und wen man überhaupt damit meint und wer einen dazu genötigt hat, diesen Begriff zu verwenden.

Servus, in der Gewissheit bei jenen, die sich diagonal zu "den Eliten" fühlen, nichts bewirken zu können.
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Helmuth
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Re: "Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von Helmuth »

Keine Ahnung was du hier sagen willst. Gibt es dazu auch Klartext? Z.B.: Alle Protestanten hassen mich, oder alle, die einen weißen Universitäts-Kittel tragen, oder alle Oberärzte.

Worüber beschwerst du dich eigentlich?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Travis
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Re: "Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von Travis »

Rembremerding hat geschrieben: Di 3. Dez 2019, 10:23 Heute beginnt man wieder "die Elite" zu verunglimpfen, weil man nicht differenziert und die Gierigen und Unanständigen mit der geistigen Elite eines Landes, mit den Gebildeten, Vordenkern, Unternehmern und Visionären, in einen Topf wirft. Wer sich negativ über "die Eliten" auslässt, darf mit Beifall und Bestätigung rechnen, es ist ein Haschen nach Liebe und Aufmerksamkeit unter Gesinnungsgenossen. "Die Eliten", "tiefer Staat", "Schlafschaf" oder "NWO" werden zu Erkennungschiffren einer Gruppe, einer ideologischen Gesinnung.
Ist "verunglimpfen" der richtige Begriff wenn man eine Gruppe von Personen zu beschreiben sucht, die aufgrund ihres enormen Einflusses die Politik der Welt stark zu beeinflussen in der Lage ist? Anderer Begriff wäre "Plutokrat".

Was nach einigen Recherchen auffällt ist, dass die demokratischen Systeme nicht vom offensichtlichen Souverän gestalltet werden und die Entwickler der verschiedenen demokratischen Formen dies auch strukturell so geplant hatten. Diese Informationen sind frei zugänglich.
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הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Oleander
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Re: "Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von Oleander »

*räusper*
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Hiob
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Re: "Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Di 3. Dez 2019, 10:23 Wenn man das nächste mal den Begriff "die Elite" verwendet, um sich dazugehörend zu fühlen und sein Feindbild zu bedienen, sollte man sich darüber Gedanken machen, was und wen man überhaupt damit meint und wer einen dazu genötigt hat, diesen Begriff zu verwenden.
Das wird definiert durch den medialen Umgang damit - das ist so ähnlich wie bei Wörtern wie "Esoterik", die fern von der ursprünglichen Bedeutung ein medial-gesellschaftlich-kommunikatives Eigenleben führen.

wik sagt:
"Elite (urspr. vom lateinischen eligere bzw. exlegere, „auslesen“) bezeichnet soziologisch eine Gruppierung (tatsächlich oder mutmaßlich) überdurchschnittlich qualifizierter Personen (Funktionseliten, Leistungseliten) oder die herrschenden bzw. einflussreichen Kreise (Machteliten, ökonomische Eliten) einer Gesellschaft. Konkret bezieht sich der Begriff meist auf näher definierte Personenkreise, wie z. B. die Positionselite oder die Bildungselite"

Das Problem: Das war mal positiv gemeint, ist aber heute negativ besetzt, weil bspw. "Leistung" heute offensichtlich wenig mit "ehrbarer Arbeit", sondern mit "der hat Geld" verbunden wird. - Denn medial ist "Leistung" nicht "Ich habe heute 16 Stunden Sinnvolles gearbeitet", sondern "Der hat Geld, also muss er viel geleistet haben". - Geld wird nicht über Leistung definiert ("Der tut wirklich viel - das gönnen wir ihm"), sondern Leistung wird über Geld definiert ("Der hat viel Geld, also muss er viel geleistet haben" - was natürlich Quatsch ist).

Dassellbe mit dem Wort "Bildung". - Bildung war früher mal ein respektiertes Persönlichkeits-Merkmal - heute ist es ein Synonym für Zeritfikate.

Aus diesen Entfremdungen heraus hat das Volk kein positives Bild von "Elite". --- "Neidisch" sind die Leute übrigens nicht. - Als wir im Sommer wieder mal bei unserem Nachbarn, einem selbständigen Dachdecker eingeladen waren, kamen viele seines "Standes": Selbstständige Handwerker, Handwerker, Krankenschwestern, etc. - Da ist keiner neidisch - das sind durchgehend selbstbewusste Leute, die gar nicht so sein WOLLEN wie "die da oben". - Die machen ihre Montage-Zeiten in Dubai oder im Urlaub Kreuzfahrten oder bauen sich, wenn sie jünger sind, ihr Haus.

Nein, es ist das Misstrauen, dass sie an der Nase herumgeführt werden von "oben" und den Medien. -- Deswegen flippen sie nicht aus, aber sie distanzieren sich und machen ihr eigenes Ding - und ich möchte nicht wissen, wie viele davon AfD wählen, weil ihnen der ganze Gender-Zirkus und sonst was so was auf den Sack geht. --- Soweit ein Stimmungsbild von "draußen in der Welt". :)
Rembremerding

Re: "Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von Rembremerding »

@Hiob
Du hast es gut analysiert und erfasst, was ich meine.
Im Schlepptau dieser negativen Besetzung der Begriffe wird nun etwa der Wissenschaft allgemein Misstrauen entgegengebracht. Alle Forschungsergebnisse, die nicht das eigene Bild bestätigen, werden ohne Prüfung bezweifelt, weil diese Forscher ja doch alle zu "den Eliten" gehören oder von ihnen bezahlt. Als Ersatz treten selbsternannte YouTube-Professoren auf, denen man jeden Unsinn glaubt, besonders wenn es nach Verschwörungsdünkel klingt.
Man liest mit Erschütterung, wie am Anfang des Nationalsozialismus und im Kommunismus mit den Intellektuellen und den Leistungsträgern umgegangen wurde. Bei den Roten Khmer wurde jeder mit Brille verhaftet, weil er in Verdacht stand ein Intellektueller zu sein, welcher der Ideologie nicht zustimmte und nicht arbeiten wollte.
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Oleander
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Re: "Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von Oleander »

Irgendwann werden die Mauern fallen, es kommt zu eine Wiedervereinigung

Keine Kriege mehr und .....Entzweiung
Zuletzt geändert von Oleander am Di 3. Dez 2019, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
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ProfDrVonUndZu
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Re: "Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Wenn man sich ernsthaft mit dem Thema befassen will, kommt man an Michael Hartmann nicht vorbei. Er sagt vor allem, dass es weder national noch international eine einheitliche Elite gäbe. Es gibt aber Bürger- und Großbürgerkinder, die extrem von der realen Lebenswelt der Unter- und Mittelschicht entfremdet, eben "abgehoben" sind. Die bisherige Politik in Deutschland zeugt davon. Ob sich jetzt was durch die neue SPD Spitze ändert, bleibt wie immer abzuwarten. In dieser Legislaturperiode mit Sicherheit nicht.
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Kingdom
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Re: "Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von Kingdom »

Rembremerding hat geschrieben: Di 3. Dez 2019, 15:17 Alle Forschungsergebnisse, die nicht das eigene Bild bestätigen, werden ohne Prüfung bezweifelt, weil diese Forscher ja doch alle zu "den Eliten" gehören oder von ihnen bezahlt. Als Ersatz treten selbsternannte YouTube-Professoren auf, denen man jeden Unsinn glaubt, besonders wenn es nach Verschwörungsdünkel klingt.
Hallo Rembremerding

Das eine tun das andere nicht lassen ist die Devise. Alles soll geprüft werden.

Fangen wir nämlich an den Eliten alles zu glauben, nur weil da auf der Gegenseite ein komische Allianz mit teilweise bedenklichem Gedankengut entwickelt, wäre dies ja auch nicht alles prüfen, wie die Bibel lehrt. Das man neidisch sein soll auf die welche mehr haben, das lehrt die Bibel nicht und ja das man ein Gruppe pauschal verunglimpft wäre nicht richtig.

Handkehrum muss man sagen auch die Eliten verunglimpfen oft das Fussvolk als dumme ungebildete Bauernschaft und wie sagt die Bibel: Was der Mensch sät, erntet er. Das heisst jetzt nicht, das wir dieser Ernte noch etwas beifügen müssten, denn das geschieht schon zur Genüge, von alleine.

Gerade im Hinblick auf die neue Weltordnung welche sich am entwickeln ist und deren Auswüchse welch schon zumTeil sichtbar sind wäre es schade wenn wir uns nicht nicht genauer mit solche Entwicklungen befassen würden.

Also China geht ja Richtung Totalüberwachung, das Fiatgeld belohnt die welche nichts dafür getan haben aber bestraft die welche gearbeitet haben, die Demokratie hat zum Teil schon gewisse Züge, das man vor lauter Toleranz das Böse Gut nennt und die welche damit nicht einverstanden sind als Intolerante und Unbarmherzige Trottel verschrien werden

Unser Fundament in Christus sollte uns aber davor bewahren, das wir uns da einseitig für etwas vereinnahmen lassen und dabei spielt es eben keine Rolle ob das System am Ende Links Totalitär oder Rechts Totalitär ist oder Liberal Totalitär sein wird oder am Ende von allem ein wenig aufweist und alle die unterdrückt, die von einem solchen System nichts wissen möchten.

Lg Kingdom
Zuletzt geändert von Kingdom am Di 3. Dez 2019, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Kingdom
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Re: "Die Eliten": das neue (alte) Feindbild

Beitrag von Kingdom »

Oleander hat geschrieben: Di 3. Dez 2019, 15:31 Irgendwann werden die Mauern fallen, es kommt zu eine Wiedervereinigung

Keine Kriege mehr und .....Entzweiung
Die Propheten sagen: Zuerst wird die Menschheit sich finden gegen die Kinder Gottes und diese als Spalter Ihres System entledigen und vernichten wollen, dann wird Jesus diesen erneuten Holocaust verhindern und ja danach wird Frieden sein, für 1000 Jahre.

Lg Kingdom
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