Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

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Magdalena61
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Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Magdalena61 »

Mal. 3, 23-24 (LUT): Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern, auf dass ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.
Man könnte jetzt zwar so tun als ob, nämlich, als ob man wüßte, was gemeint ist. Und irgendetwas, das einigermaßen biblisch klingt und nicht vollkommen verkehrt ist, würde einem vielleicht sogar einfallen.

Man könnte auch spekulieren.

Wenn jemand mich nach der Bedeutung dieser Verse für unsere Zeit fragt, muß ich passen.

Wer ist "Elia"? Wer ist der Prophet, oder wer wird er sein, der es schafft die Generationen miteinander zu versöhnen? Wird Gott nochmals einen Propheten aus Fleisch und Blut schicken?
Und wie soll die Versöhnung der Väter mit den Kindern geschehen? Sind tatsächlich Eltern und ihre Kinder gemeint?

Oder bezieht sich die Ansage auf das Gesetz der "Väter" (Vorfahren), auf bestimmte Werte und ethisch- moralische Prinzipien, die von den "Kindern" nicht mehr oder nicht mehr so gelebt werden, wie es sein müsste?

Der letzte Teil von Vers 24 brachte mich auf diesen Gedanken. "... damit ich nicht das ganze Volk vernichten muss, wenn ich komme." (GNB)

Noch eine Frage: Meint Maleachi explizit das Volk Israel oder sind auch Christen; eventuell die Angehörigen aller abrahamitischen Religionen angesprochen?

An alle Freaks, die der Meinung sind, die Prophetie sei zuerst in der Person des Täufers und dann in Jesus Christus bereits erfüllt worden: Nein, das ist sie nicht.
(Bitte in diesem Thread keine Diskussion über Reinkarnation)

Orthodoxe Juden leben zwar sehr diszipliniert, aber die Mehrheit des Volkes Israel, das ja nicht nur im Staat Israel wohnt... o wei. Ein moderner Staat halt. Mehr Welt als spirituell eins mit JHWH, fürchte ich. Der Grad der Heiligkeit dürfte vergleichbar sein mit Namens- oder Tauscheinchristen.
Und was Eltern und Kinder betrifft, so dominiert in der westlichen Welt "Generationenkonflikt".
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Travis
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Re: Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 24. Dez 2019, 19:20 An alle Freaks, die der Meinung sind, die Prophetie sei zuerst in der Person des Täufers und dann in Jesus Christus bereits erfüllt worden: Nein, das ist sie nicht.
Keine Ahnung wie man auf die Idee kommen kann, dass Elia in Jesus Christus erfüllt sein könne, aber bei Johannes dem Täufer ist es nicht von der Hand zu weisen. Allerdings ist das die Ansicht eines "Freaks".
Magdalena61 hat geschrieben: Di 24. Dez 2019, 19:20 Noch eine Frage: Meint Maleachi explizit das Volk Israel oder sind auch Christen; eventuell die Angehörigen aller abrahamitischen Religionen angesprochen?
Das ergibt sich bereits aus dem Zusammenhang von Maleachi 3. Ob Christen überhaupt irgendwas mit den Prophezeiungen des AT zu tun haben, ergibt sich aus dem NT. Dort findet man auch die Antwort auf die Fragen, wie sich Prophezeiungen erfüllen und wer der einzige Erbe aller abrahamitschen Verheißungen ist.
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Hiob
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Re: Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 24. Dez 2019, 19:20 Man könnte auch spekulieren.
Rätselhaft. - Einerseits heißt es "ehe der Tag kommt", als wäre es sicher. - Andererseits wird die Chance angedeutet, dass der Tag NICHT käme, wenn Väter und Kinder sich bekehren ("auf dass ich nicht komme"). - Das klingt wie "dann würde ich nicht kommen, aber ich weiß schon, dass es unumgänglich sein wird" - als wäre also die Bekehrungs-Schwäche klar.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 24. Dez 2019, 19:20 Meint Maleachi explizit das Volk Israel oder sind auch Christen; eventuell die Angehörigen aller abrahamitischen Religionen angesprochen?
Gegenfrage: Ist damit irdische Vernichtung oder endgültiger Tod gemeint? - Im ersten Fall könnten alle gemeint sein.
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Magdalena61
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Re: Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Di 24. Dez 2019, 21:21 Keine Ahnung wie man auf die Idee kommen kann, dass Elia in Jesus Christus erfüllt sein könne
Deshalb:
Mt. 16, 13-14 (GNB): Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten.
Daran kann man sich auch festbeißen, wenn man es will.
Travis hat geschrieben: Di 24. Dez 2019, 21:21Ob Christen überhaupt irgendwas mit den Prophezeiungen des AT zu tun haben, ergibt sich aus dem NT.
2. Tim. 3,16: "Alle Schrift ist nütze zur... Erziehung in der Gerechtigkeit". Mal. 3 enthält ja auch einige allgmeingültige, zeitlose Aussagen, z.B. Vers 18.
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Magdalena61
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Re: Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Di 24. Dez 2019, 22:33 Einerseits heißt es "ehe der Tag kommt", als wäre es sicher. - Andererseits wird die Chance angedeutet, dass der Tag NICHT käme, wenn Väter und Kinder sich bekehren ("auf dass ich nicht komme"). - Das klingt wie "dann würde ich nicht kommen, aber ich weiß schon, dass es unumgänglich sein wird" - als wäre also die Bekehrungs-Schwäche klar.
Das verstehe ich anders.
Der Tag des HERRN wird mit Sicherheit kommen. Aber wie das Urteil über die Gläubigen ausfällt, das hängt von dieser Versöhnung der Väter mit den Kindern ab.
Gegenfrage: Ist damit irdische Vernichtung oder endgültiger Tod gemeint? - Im ersten Fall könnten alle gemeint sein.
"Mit dem Bann schlagen" -- wenn ich mich an Vers 19 orientiere, ist damit ein Gericht gemeint, in welchem "alle, die gottlos handeln" durch Feuer vernichtet werden.

Das NT spricht auch von Gericht mittels Feuer. "Gottlos" charakterisiert Jünger, die nicht den Prinzipien Gottes folgen (wollen), obwohl diese ihnen bekannt sind.

"Väter und Kinder miteinander versöhnen" klingt gut. Die Gegenwart sieht anders aus, zumindest in Deutschland, aber ich denke, diese Zustände betreffen mindestens ganz Europa, vielleicht alle Industrieländer, in denen patriarchalische Strukturen der Vergangenheit angehören.
Wenn Eltern erwarten und durchsetzen wollen, dass ihre Kinder, sollten Interessen gegeneinander stehen, sich nach den Anordnungen der Eltern richten, können sie heutzutage übel baden gehen. Denn wenn ein rebellischer Teenie sich an das Jugendamt wendet, kann es sein, dass er seinen Kopf durchsetzt, die Eltern entmachtet werden und letztlich nur noch zahlen müssen, aber nichts mehr zu sagen haben. Diese Entfremdung der Kinder von ihren Vätern geschieht vielfach, wird aber nicht in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Man hat Eltern so lange unter Druck gesetzt, als die Wurzel allen kindlichen Fehlverhaltens hingestellt und bedroht, dass viele Väter und Mütter sich nicht mehr getrauen, ihren Kindern gegenüber autoritär aufzutreten. Die Folgen der Erziehung zu einem Leben nach dem Lustprinzip sind verheerend.
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Hiob
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Re: Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 25. Dez 2019, 04:26 Das verstehe ich anders.
Der Tag des HERRN wird mit Sicherheit kommen. Aber wie das Urteil über die Gläubigen ausfällt, das hängt von dieser Versöhnung der Väter mit den Kindern ab.
Das wäre logisch - aber warum heißt es dann, dass "der schreckliche Tag" kommen wird? - Als wäre schon klar, dass er schlecht ausgeht?
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Münek
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Re: Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Münek »

Hiob hat geschrieben: Mi 25. Dez 2019, 09:03
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 25. Dez 2019, 04:26 Das verstehe ich anders.
Der Tag des HERRN wird mit Sicherheit kommen. Aber wie das Urteil über die Gläubigen ausfällt, das hängt von dieser Versöhnung der Väter mit den Kindern ab.
Das wäre logisch - aber warum heißt es dann, dass "der schreckliche Tag" kommen wird? - Als wäre schon klar, dass er schlecht ausgeht?
So klar war das nicht. Sonst hätte der Engel des Herrn dem Zacharias, also dem Vater des noch nicht geborenen Sohnes Johannes des Täufers über diesen nicht voraussagen können (Lk. 1 : 17):

"Und er wird vor ihm her gehen im Geist und Kraft des ELIA, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern ..."

Ob dies dem Täufer gelungen ist, erscheint zweifelhaft - zumal seine Tätigkeit als Stimme eines Rufers in der Wüste nicht darin bestand, Väter mit ihren Kindern und umgekehrt zu versöhnen. Der Prophet Joel schien sich über Folgendes sicher gewesen zu sein(3 :4):

"Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des Herrn kommt."


Ergo: Abwarten und Tee trinken. Sollte das von Joel angekündigte Ereignis tatsächlich eintreten, werden sich gestande-
ne Astronomen verwundert die Augen reiben, wenn sie eine GLEICHZEITIG stattfindende Sonnen- und Mondfinsternis zu Gesicht bekämen. Aber: Bei Gott ist bekanntlich nichts unmöglich.
;)
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Re: Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Mi 25. Dez 2019, 09:03 warum heißt es dann, dass "der schreckliche Tag" kommen wird? - Als wäre schon klar, dass er schlecht ausgeht?
Wenn man die Welt so betrachtet, kann man eigentlich auch nichts anderes sagen als die Schrift.

Opa Klaus würde jetzt vielleicht wieder von Lug und Trug schreiben. Und das zu Recht.
Lügen haben halt in der Regel negative, destruktive Auswirkungen auf Menschen und auf die Schöpfung. Die Folgen gemeiner Lügen sind wie eine Lawine, die klein anfängt und dann im Rollen und Fallen immer mehr zunimmt an Gesicht und Kraft, bis sie alles mitreißt, das sich ihr in den Weg stellt.

Ein Beispiel aus der Vergangenheit: "Seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen"-- war eine Lüge. Sie sollte das Volk glauben machen, es sei aus dem Hinterhalt angegriffen worden und müsse sich verteidigen. Sonst hätte die Wehrmacht vielleicht nicht so geschlossen hinter dem "Führer" gestanden, und die Geschichte wäre anders verlaufen.
LG
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Hiob
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Re: Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Hiob »

Münek hat geschrieben: Mi 25. Dez 2019, 17:56 So klar war das nicht.
Schon klar. - Aber falls diese Bekehrung erfolgreich wäre, wäre das Kommen Gottes nicht "schrecklich". - Mit anderen Worten: Es klingt so, als würde keiner mit erfolgreicher Bekehrung rechnen.
Münek hat geschrieben: Mi 25. Dez 2019, 17:56 Sollte das von Joel angekündigte Ereignis tatsächlich eintreten, werden sich gestande-
ne Astronomen verwundert die Augen reiben, wenn sie eine GLEICHZEITIG stattfindende Sonnen- und Mondfinsternis zu Gesicht bekämen. Aber: Bei Gott ist bekanntlich nichts unmöglich.
Das alte Lied: Ist das ein Bild mit einer symbolischen Bedeutung oder ist es wörtlich gemeint. - Im einen Fall müssen sich Astronomen keine Sorge machen, im anderen Fall gilt tatsächlich das, was Du sagst: Bei Gott ist nicht unmöglich. ---- Wir müssen uns immer darüber klar sein, dass Allmacht auch Naturgesetze bei Bedarf außer Kraft setzen könnte.
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 25. Dez 2019, 18:25 Lügen haben halt in der Regel negative, destruktive Auswirkungen auf Menschen und auf die Schöpfung.
Schon klar. - Aber ich komme jetzt nicht ganz mit, worauf Du hier "Lüge" beziehst.
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Corona
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Re: Maleachi 3: Väter und Kinder versöhnen

Beitrag von Corona »

Hiob hat geschrieben: Mi 25. Dez 2019, 09:03
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 25. Dez 2019, 04:26 Das verstehe ich anders.
Der Tag des HERRN wird mit Sicherheit kommen. Aber wie das Urteil über die Gläubigen ausfällt, das hängt von dieser Versöhnung der Väter mit den Kindern ab.
Das wäre logisch - aber warum heißt es dann, dass "der schreckliche Tag" kommen wird? - Als wäre schon klar, dass er schlecht ausgeht?
Negative Prophezeiungen haben IMMER das Potenzial annulliert werden zu können :D
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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