Das Sinai Gesetz

Themen des alten Testaments
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PeB
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von PeB »

Hi Maryam, ;)
Maryam hat geschrieben: Do 5. Mär 2020, 22:22 Aber mit der falschen Wiedergabe von Römer 3,20 wird aber nebst Paulus auch Jesus nicht einverstanden sein.
Römer 3,20Denn durch des GESETZES Werke wird kein Mensch vor ihm gerecht, denn durch das GESETZ kommt Erkenntnis der Sünde]
Du zitierst die Lutherbibel und ich habe die Neue Evangelische Übersetzung genommen. Keine falsche, sondern eine alternative Wiedergabe.
Maryam hat geschrieben: Do 5. Mär 2020, 22:22 Jesus in
Johannes 14,15 Liebt ihr mich so werdet ihr meine GEBOTE halten.

Zwei Dinge dazu:
1. Matthäus 22, 37-40
2. Hat Jesus das vor oder nach seinem Kreuztod gesagt?
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PeB
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von PeB »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 6. Mär 2020, 06:45 Paulus hebt das Gesetz NICHT auf, das wird in vielen anderen seiner Äußerungen deutlich.
Er kann es auch gar nicht. Wie sollte er?

Aber er sagt das hier:
1. Timotheus 1, 8-9 hat geschrieben:Wir alle wissen, dass das Gesetz gut ist, wenn man es sachgemäß gebraucht. Man muss nämlich wissen, für wen es bestimmt ist. Es ist nicht für Menschen da, die tun, was vor Gott recht ist, sondern für die, die nicht nach Gottes Willen leben und sich gegen ihn auflehnen. Es richtet sich an gottlose und sündige Menschen, denen nichts heilig ist, die keine Ehrfurcht kennen, die sich an Vater und Mutter vergreifen und selbst vor einem Mord nicht zurückschrecken.
Außerdem stelle ich mir die Frage, ob es nicht ein relevanter Unterschied ist, ob etwas VOR der Kreuzigung - dem Erlösungsopfer - gesagt wurde oder danach. Alle Pauluszitate sind natürlich danach, aber bei Worten von Jesus sollte doch klar sein, dass vor seinem Tod alle mosaischen Gesetze vollgültig für alle Juden Bestand hatten.
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Travis
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Fr 6. Mär 2020, 07:07 Außerdem stelle ich mir die Frage, ob es nicht ein relevanter Unterschied ist, ob etwas VOR der Kreuzigung - dem Erlösungsopfer - gesagt wurde oder danach.
Das kommt auf die Aussage an. Vorhandene Unterschiede sind heilsgeschichtlich fundamental wichtig. Sie nicht zu beachten hieße, Gottes offenbarten Heilsplan auf einen statischen Punkt festzulegen und sich darauf zu beziehen. Gravierende Schieflagen in der Lehre sind die Folge.
PeB hat geschrieben: Fr 6. Mär 2020, 07:07 Alle Pauluszitate sind natürlich danach, aber bei Worten von Jesus sollte doch klar sein, dass vor seinem Tod alle mosaischen Gesetze vollgültig für alle Juden Bestand hatten.
Paulus ist sich der Heilsgeschichte bewusst. Entsprechend kann er das, was er von Christus gelehrt bekam, richtig einordnen. Jesus ist sich der Heilsgeschichte schon von seinem Wesen her bewusst, da er der Schlüssel und Träger dieser Geschichte ist.
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PeB
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Fr 6. Mär 2020, 07:23
PeB hat geschrieben: Fr 6. Mär 2020, 07:07 Alle Pauluszitate sind natürlich danach, aber bei Worten von Jesus sollte doch klar sein, dass vor seinem Tod alle mosaischen Gesetze vollgültig für alle Juden Bestand hatten.
Paulus ist sich der Heilsgeschichte bewusst. Entsprechend kann er das, was er von Christus gelehrt bekam, richtig einordnen. Jesus ist sich der Heilsgeschichte schon von seinem Wesen her bewusst, da er der Schlüssel und Träger dieser Geschichte ist.
Eben!
Ich bezog mich auf die beiden Zitate von Maryam, die man entsprechend einordnen sollte; vor allem das zweite Zitat sollte man dabei auch vollständig erwähnen.
Maryam hat geschrieben: Do 5. Mär 2020, 22:22 Jesus in
Johannes 14,15 Liebt ihr mich so werdet ihr meine GEBOTE halten.
Johannes würde Dir berechtigt kontern:
Das ist die Liebe zu Gott, dass WIR SEINE GEBOTE HALTEN.und seine GEBOTE sind NICHT schwer.
…"Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist aber, der die Welt überwindet, wenn nicht, der da glaubt, daß Jesus Gottes Sohn ist?"
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Travis
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Do 5. Mär 2020, 15:38Ah, okay. Danke. Geht das aus dem Text so hervor? Was habe sie in Adama getan?
Da gebe ich den Rat, Dich nicht zu schnell mit ihrem Einwand zufrieden zu geben. Bedenke: Sie kann weniger Henräisch als Du und die entsprechende Denkweise samt Weltsicht ist ihr gänzlich fern.
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PeB
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Fr 6. Mär 2020, 11:48
PeB hat geschrieben: Do 5. Mär 2020, 15:38Ah, okay. Danke. Geht das aus dem Text so hervor? Was habe sie in Adama getan?
Da gebe ich den Rat, Dich nicht zu schnell mit ihrem Einwand zufrieden zu geben. Bedenke: Sie kann weniger Henräisch als Du und die entsprechende Denkweise samt Weltsicht ist ihr gänzlich fern.
Daher meine Nachfrage dazu.
Denn ein Bundesbruch, der nirgendwo erwähnt wird, erscheint mir seltsam.
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Helmuth
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Do 5. Mär 2020, 15:53 Kaffee ist gut! :thumbup:
Ja, meiner jedenfalls fast immer, aber war das alles was du mir noch zu sagen hattest? Da stand doch noch ein wenig mehr.

Übrigens kennt man sehr wohl eine Stadt namens Adam:
https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_(biblische_Stadt)

Ich bin auch kein Fan von Mirjams Theologie, aber ich versuche niemand mit Pseudo-Argumenten zu diskreditieren und das gilt auch für Travis oder dich. Ich prangere aber ohne Unerlass immer wieder falsche Auffassungen diverser theologischer Fehlentwicklungen an.

Ich habe einfach gegoogelt, ganz ohne Hebräischkenntnisse, ja nicht einmal tiefere Bibelkenntisse waren dazu notwendig, und sogar "wiki" fand das heraus samt Schrifthinweisen, hört, hört, was den Rat Travis' obsolet macht. ;)

Sachlich sind der übertretene "Bund" und das "Gesetz" eng miteinander verknüpft. Man darf diese Worte aber nicht synonym gebrauchen. Das gilt für jeden Bund, auch für den neuen. Und "neu" darf man nicht falsch auslegen.

Für dich und mich ist er nicht neu in dem Sinn, als standen wir zuvor in einem alten, sondern für uns ist es der erste Bundesschluss mit Gott. Es sei denn man meint den von Noah, dann aber nur diesen. Doch das meint man bei der Gegenüberstellung "Alter Bund"/"Neuer Bund" allgemein nicht.

Stichwort Noah: Man muss das Gesetz der Regelung von Blutschuld, das auf die Zeit Noahs zurückgeht (nochmals 1 Mose 9.6 in Erinnerung rufend), als universales Gebot anwenden, das bis heute seine Gültigkeit nicht verloren hat. Damit ist es genau umgekehrt: Mit Bundesschluss wird erst ein Gesetz gegeben. Dies ist eine Grundlage.

D.h. weder Jesus noch der Bundesschluss mit ihm hat das dem Noah gegebene Gesetz oder das am Sinai gegebene aufgehoben, wie er auch sagt, er ist nicht gekommen aufzulösen sondern zu erfüllen. Aber nur wenige Staaten halten sich heute noch daran für Mord auch die entsprechende Todesstrafe zu verhängen. Die Anweisungen an Noah sind Bestandteil des Sinai Gesetzes.

Wenn man nun sagt Jesus hat das Gesetz erfüllt, indem er keinen Mord begangen hat, dann ist das auch richtig. Aber eine strohdumme Auslegung wäre es zu sagen, man stehe nicht mehr unter diesem Gesetz, denn Jesus habe das erfüllt.

Diese Aussage hat das Niveau von: Ich esse keine Bananen, denn sie schmecken nicht nach Orangen. Aber die entsprechende Theologie kann das, sie kann das sicher auch dahingehend erklären. ;)
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Travis
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Fr 6. Mär 2020, 12:06 Daher meine Nachfrage dazu. Denn ein Bundesbruch, der nirgendwo erwähnt wird, erscheint mir seltsam.
Eben. Josua 3 ist völlig unauffällig und mit den heidnischen Völkern bestand kein Bund.

Gäbe es weitere Beispiele? Also spätere Erwähnungen von Vorgängen innerhalb des AT, die eben keine Ergänzungen bringen, sondern einen Vorfall, der in der ersten Situation nicht vorkommt, überhaupt erst erwähnen? Das dies vom NT zum AT in Bezug auf geistliche Ebenen geschieht ist klar, da dies der fortschreitenden Offenbarung im Rahmen der Heilsgeschichte geschuldet ist.
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Helmuth
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von Helmuth »

Travis hat geschrieben: So 8. Mär 2020, 07:34 Eben. Josua 3 ist völlig unauffällig und mit den heidnischen Völkern bestand kein Bund.
Wo steht, dass sich Hosea auf Josua beruft? Durch Josua erhalten wir aber eine recht präzise Ortsangabe. Ich denke Hosea bezieht sich mit seinem "dort" auf den geographischen Ort, der im Stamnmesgebiet Israel liegt. Es gib damit keinen hinreichenden Beleg, dass er damit andere Einwohner als dort lebende Isaeliten anspricht.

Die ÜS "wie" Adam macht Schwierigkeiten. Denkt man er meinte damit den ersten Menschen Adam oder doch die Bevölkerung aus Adam? Ich denke das Wort "dort" erklärt es. Man hätte ansonsten dieses Wort nicht verwenden können. Dafür reicht mein gegenwärtiges Hebr. aus, dass "sham" ein sehr deutlicher Verweis auf einen geographischen Ort ist.

Zum Thema auch noch was: Bundesbruch ist stest auch Gesetzesbruch, in diese Richtung stimmt das. Nur umgekehrt ist nicht jeder Gesetzesbruch ein Bundesbruch. Wenn ich ein Auto stehle breche ich ein Bundesgesetz, wenn ich damit zu schnell fahre nicht. Die StVO ist kein Gegenstand des Sinai Bundes, Stehlen sehr wohl.
Zuletzt geändert von Michael am So 8. Mär 2020, 08:36, insgesamt 1-mal geändert.
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PeB
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Re: Das Sinai Gesetz

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: So 8. Mär 2020, 06:34
PeB hat geschrieben: Do 5. Mär 2020, 15:53 Kaffee ist gut! :thumbup:
Ja, meiner jedenfalls fast immer, aber war das alles was du mir noch zu sagen hattest? Da stand doch noch ein wenig mehr.

Übrigens kennt man sehr wohl eine Stadt namens Adam:
https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_(biblische_Stadt)

Ich bin auch kein Fan von Mirjams Theologie, aber ich versuche niemand mit Pseudo-Argumenten zu diskreditieren und das gilt auch für Travis oder dich. Ich prangere aber ohne Unerlass immer wieder falsche Auffassungen diverser theologischer Fehlentwicklungen an.
Das ist die Frage...
...bösartige Diskreditierung durch Pseudo-Argumente, die zu falschen Auffassungen und theologischen Fehlentwicklungen führen? Bis ich so einer? ;)

https://www.bibelkommentare.de/kommenta ... apitel-6-7
Betrachtung über den Propheten Hosea (Synopsis)
[…]
Doch wie Adam im Garten Eden, so hatten auch sie den Bund gebrochen, von dem der Genuss der Segnungen, mit denen Gott sie überhäuft hatte, abhing.
https://www.evangelium21.net/media/859/ ... stheologie
Einführung in die Bundestheologie
[…]
„Sie aber haben wie Adam den Bund übertreten; dort sind sie mir untreu geworden“ (Hos 6,7). Als Gottes Staatsanwalt überbrachten die Propheten dem Volk Gottes Anklage, weil sie diesen nationalen Bund verletzt hatten.
Zumindest bin ich nicht der einzige Bösewicht, der "Adam" in diesem Fall für den ersten Menschen hält

Die Argumentation mit "Adam" als die Stadt hinkt von daher, dass kein biblischer Bereicht darüber existiert, dass das Volk dort einen Bund übertreten hätte.
Aber egal - wer Böses sehen will...

Neue evangelische Übersetzung:
Hosea 6, 7 hat geschrieben:Wie Adam haben sie den Bund übertreten, / schon damals fielen sie von mir ab
Zuletzt geändert von PeB am So 8. Mär 2020, 08:48, insgesamt 2-mal geändert.
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