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Re: Was ist Esoterik?

Verfasst: Mi 16. Sep 2020, 07:16
von Spice
lovetrail hat geschrieben: Di 15. Sep 2020, 18:37 Esoterik wird dort unchristlich, wo die Grenzen zwischen dem Menschen und Gott verschwimmen.

vgl:
Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott. (2. Thess.2,4. Lut.)
LG
Ein Exoteriker kann nur Unsinn über Esoteriker verbreiten. Wo sind denn die von mir genannten Christen, die im Tempel die Herrschaft haben?

Re: Was ist Esoterik?

Verfasst: Mi 16. Sep 2020, 20:00
von Anthros
Spice hat geschrieben: Di 15. Sep 2020, 16:17
Anthros hat geschrieben: Sa 12. Sep 2020, 09:19
Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 11:18 Echter christlicher Glaube will zu einer solchen Erkenntnis hinführen. Gott, der Geist und Wahrheit ist, will das wir Geist und Wahrheit "anbeten", d.h. uns unter sie beugen. Dann herrscht nicht mehr das Ego, sondern Christus in uns.
Biblisch wird von "der Christus in mir" gesprochen, aber was heißt das esoterisch und wie hebt es sich vom Exoterischen ab?
Esoterisch gibt es keinen Unterschied zwischen Christus und einem selbst. Also "er" ist die tiefste Wirkkraft meiner selbst.
Es wird im Klerikalen von zweien gesprochen, die zwei Getrennte sind, einmal "Christus" und einmal der einzelne Mensch. Im Einzelnen taucht "Christus" dabei als ein anderer auf, der den Menschen dirigiert, der in ihm herrscht, der ihm sagt, was er zu tun, zu denken und zu fühlen hat. - Ist das jetzt exoterisch oder esoterisch?

Re: Was ist Esoterik?

Verfasst: Do 17. Sep 2020, 12:01
von Spice
Anthros hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 20:00
Spice hat geschrieben: Di 15. Sep 2020, 16:17
Anthros hat geschrieben: Sa 12. Sep 2020, 09:19
Spice hat geschrieben: Fr 24. Jul 2020, 11:18 Echter christlicher Glaube will zu einer solchen Erkenntnis hinführen. Gott, der Geist und Wahrheit ist, will das wir Geist und Wahrheit "anbeten", d.h. uns unter sie beugen. Dann herrscht nicht mehr das Ego, sondern Christus in uns.
Biblisch wird von "der Christus in mir" gesprochen, aber was heißt das esoterisch und wie hebt es sich vom Exoterischen ab?
Esoterisch gibt es keinen Unterschied zwischen Christus und einem selbst. Also "er" ist die tiefste Wirkkraft meiner selbst.
Es wird im Klerikalen von zweien gesprochen, die zwei Getrennte sind, einmal "Christus" und einmal der einzelne Mensch. Im Einzelnen taucht "Christus" dabei als ein anderer auf, der den Menschen dirigiert, der in ihm herrscht, der ihm sagt, was er zu tun, zu denken und zu fühlen hat. - Ist das jetzt exoterisch oder esoterisch?
Ich bestimme, was ich zu tun, denken und zu fühlen habe. Aber eben nach dem Maß der eigenen Erkenntnis der Wahrheit. Was da geschieht ist also mein Wille, der gleichzeitig Gottes Wille ist. Das allein ist esoterisch. Alles andere exoterisch, das den Gegensatz zwischen Mensch und Gott nicht löst.

Dein Wille geschehe

Verfasst: Mi 23. Sep 2020, 09:22
von Anthros
Spice hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 12:01 Ich bestimme, was ich zu tun, denken und zu fühlen habe. Aber eben nach dem Maß der eigenen Erkenntnis der Wahrheit.
Hei, das muss man erst einmal schlucken. Dann aber bemerke ich, wie konzentriert es zusammengefasst ist. Ich verstehe es erst, wenn ich den Menschen in eine umfassende, über seine irdischen Inkarnationen und weiteren planetaren Entwicklung hinweg eingehüllt sehe. Mit ihr als Grundlage kann ich verstehen, dass er auf dem Weg zu Erkenntnis und Wahrheit ist und sich damit sein Wille gleichsam entwickelt.

Spice hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 12:01 Was da geschieht ist also mein Wille, der gleichzeitig Gottes Wille ist. Das allein ist esoterisch. Alles andere exoterisch, das den Gegensatz zwischen Mensch und Gott nicht löst.
Es heißt im Vaterunser, "dein Wille geschehe". Wir sind aber in unserem derzeitigen Entwicklungsstand noch nicht so weit, dass unser Wille dem des Vaters gleich ist. Wie sollte man sich esoterisch zu dem letzten Ausspruch des Vaterunser einstellen?

Spice hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 12:01 Alles andere exoterisch, das den Gegensatz zwischen Mensch und Gott nicht löst.
Zum Exoterischen gehört Furcht als eine Haltung zum Göttlichen, die einen Gegensatz nicht lösen kann, sondern polarisiert. Es heißt aber biblisch, Gott fürchten zu sollen. Wie könnte "Furcht" esoterisch, also Gegensätze auflösend, verstanden werden?

Re: Dein Wille geschehe

Verfasst: Mi 23. Sep 2020, 15:22
von Spice
Anthros hat geschrieben: Mi 23. Sep 2020, 09:22
Spice hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 12:01 Was da geschieht ist also mein Wille, der gleichzeitig Gottes Wille ist. Das allein ist esoterisch. Alles andere exoterisch, das den Gegensatz zwischen Mensch und Gott nicht löst.
Es heißt im Vaterunser, "dein Wille geschehe". Wir sind aber in unserem derzeitigen Entwicklungsstand noch nicht so weit, dass unser Wille dem des Vaters gleich ist. Wie sollte man sich esoterisch zu dem letzten Ausspruch des Vaterunser einstellen?
In dieser Welt, wo man nicht dem Äußeren entfliehen kann, sondern immer mit ihm zu tun hat, wird man natürlich immer von sich, von Gott weggeführt und handelt dann nach äußeren Gesichtspunkten, zu denen auch Vorlieben und Abneigungen und Gewohnheiten etc. gehören. Also muss man sich immer wieder auf sich/Gott besinnen, um eben wirklich aus dem Inneren zu leben und das zu tun, was heilvoll ist. Das ist mit "dein Wille" ausgedrückt.
Spice hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 12:01 Alles andere exoterisch, das den Gegensatz zwischen Mensch und Gott nicht löst.
Zum Exoterischen gehört Furcht als eine Haltung zum Göttlichen, die einen Gegensatz nicht lösen kann, sondern polarisiert. Es heißt aber biblisch, Gott fürchten zu sollen. Wie könnte "Furcht" esoterisch, also Gegensätze auflösend, verstanden werden?
Zunächst liegt der gesamten Bibel ein anthropomorphes Welt- und Gottesverständnis zu Grunde. Gott "fürchten" heißt heute esoterisch "wesensgemäß", "in der Wahrheit" zu leben.

Re: Dein Wille geschehe

Verfasst: Mi 23. Sep 2020, 16:20
von Hiob
Spice hat geschrieben: Mi 23. Sep 2020, 15:22 Zunächst liegt der gesamten Bibel ein anthropomorphes Welt- und Gottesverständnis zu Grunde. Gott "fürchten" heißt heute esoterisch "wesensgemäß", "in der Wahrheit" zu leben.
Inhaltlich kann ich Dir da zustimmen - von der Wortwahl "esoterisch" her nicht. - Denn "esoterisch" bedeutet heute etwas ganz anderes - dieser Begriff wurde per Neusprech runtergeschustert.

Re: Dein Wille geschehe

Verfasst: Mi 23. Sep 2020, 16:23
von Spice
Hiob hat geschrieben: Mi 23. Sep 2020, 16:20
Spice hat geschrieben: Mi 23. Sep 2020, 15:22 Zunächst liegt der gesamten Bibel ein anthropomorphes Welt- und Gottesverständnis zu Grunde. Gott "fürchten" heißt heute esoterisch "wesensgemäß", "in der Wahrheit" zu leben.
Inhaltlich kann ich Dir da zustimmen - von der Wortwahl "esoterisch" her nicht. - Denn "esoterisch" bedeutet heute etwas ganz anderes - dieser Begriff wurde per Neusprech runtergeschustert.
Das ist leider wahr. Trotzdem wüsste ich kein besseres Wort um die Innen- und Außenperspektive deutlich zu machen.

Re: Dein Wille geschehe

Verfasst: Mi 23. Sep 2020, 16:45
von Hiob
Spice hat geschrieben: Mi 23. Sep 2020, 16:23 Das ist leider wahr. Trotzdem wüsste ich kein besseres Wort um die Innen- und Außenperspektive deutlich zu machen.
Die Innenperspektive nenne ich normalerweise "geistlich"/"spirituell". - Aber bei "spirituell" muss man schon wieder aufpassen, dass es mit "spiritistisch" verwechselt wird - Sprache ist eine Hure und es gibt viele Freier.

Suche nach Wahrheit

Verfasst: Mi 23. Sep 2020, 19:12
von Anthros
Hiob hat geschrieben: Mi 23. Sep 2020, 16:20 Denn "esoterisch" bedeutet heute etwas ganz anderes - dieser Begriff wurde per Neusprech runtergeschustert.
"Trivialisiert" ließe sich auch sagen. Aber ob Sprache eine Hure ist oder ob nicht, ob Esoterik trivial ist oder ob nicht, liegt an dem, der nach Wahrheit sucht und versteht, wie es bei Johannes heißt, die Wahrheit mache uns frei.

Re: Dein Wille geschehe

Verfasst: Mi 30. Sep 2020, 11:33
von Anthros
Spice hat geschrieben: Mi 23. Sep 2020, 15:22 In dieser Welt, wo man nicht dem Äußeren entfliehen kann, sondern immer mit ihm zu tun hat, wird man natürlich immer von sich, von Gott weggeführt und handelt dann nach äußeren Gesichtspunkten, zu denen auch Vorlieben und Abneigungen und Gewohnheiten etc. gehören. Also muss man sich immer wieder auf sich/Gott besinnen, um eben wirklich aus dem Inneren zu leben und das zu tun, was heilvoll ist. Das ist mit "dein Wille" ausgedrückt.
"dein Wille" ist also gleichbedeutend mit "mein Wille", nur ist des Menschen Wille quasi überschattet von weltlichen Gegebenheiten verschiedenster Art. Der göttliche Wille ist also in diesem Sinne des Menschen Wille, aber wenn es so wäre, müsste er doch seinen Willen sich nicht vom Weltlichen so beherrschen lassen, wie es der Genuss beispielsweise ist?

Spice hat geschrieben: Mi 23. Sep 2020, 15:22 Zunächst liegt der gesamten Bibel ein anthropomorphes Welt- und Gottesverständnis zu Grunde. Gott "fürchten" heißt heute esoterisch "wesensgemäß", "in der Wahrheit" zu leben.
Manchmal frage ich mich, ob das "fürchten" denn überhaupt richtig übersetzt worden ist. Biblisch wird gewarnt, in das Antlitz Gottes zu schauen.