Reformation = Spaltung?
Verfasst: Do 4. Feb 2021, 09:44
Liebe Forumsteilnehmer.
Gestern habe ich wieder etwas dazu gelernt, nämlich die "Die 5 Solas der Reformation", die da lauten:
Sola Fide (allein der Glaube)
Sola Scriptura (allein die Schrift)
Solus Christus (allein Christus)
Sola Gratia (allein die Gnade)
Soli Deo Gloria (Gott allein gehört die Ehre)
Elemente dieser "Solas" sieht man hier im Forum immer wieder. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht und unabhängig davon, wie ich zu diesen Glaubenssätzen inhaltlich stehe, denke ich, dass sie etwas unglücklich sind. Gut gemeint, begründet, wertvoll, aber unglücklich. Die Kontrapunkte zur Römisch-Katholischen Kirche machen m.E. viel Sinn und waren vielleicht auch notwendig.
Aber ich denke, dass sie - so wie sie vorgetragen wurden - wie "Sprengstoff" wirken, dass sie die "Christenheit" spalten. Und ich denke, dass das nicht gut ist. Christen und Juden sollten eine Einheit bilden, ist meine Meinung.
SEHR WICHTIGER HINWEIS ZU DIESEM THEMA!
Dieses Thema habe ich nicht eröffnet, um einen Streit zwischen den katholischen und protestantischen Ansichten zu provozieren, sondern um die Frage in den Raum zu stellen, ob es nicht sein kann, dass beide recht haben und beiden Ansichten miteinander vereinbart werden können, so, dass Protestanten und Katholiken einander in Harmonie und Liebe begegnen können auch auf mentaler Ebene. Ich wünsche mir für dieses Thema, dass jeder, der sich daran beteiligt, etwas zur Vereinbarkeit beiträgt. Ich trage hier etwas dazu vor, ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Korrekturen, Ergänzungen oder auch ganz andere Erklärungen sind ausdrücklich erwünscht, solange es immer nur darum geht, einen Weg der Vereinbarkeit zu finden. Kommentare, die die Unterschiede betonen und die Spaltung bekräftigen, sind hier ausdrücklich unerwünscht. Sie würden das Thema kaputt machen. Zu den Unterschieden gibt es mehr als reichlich Kommentare, und es gibt auch mehr als reichlich Auseinandersetzungen dazu, an denen man sich gerne beteiligen kann, soll, darf, nur darum geht es hier nicht.
- Solus Christus: Jesus ist ausreichend - im Gegensatz zu: das Gebet an Maria und die Heiligen ist notwendig
Vereinbarkeit: Jesus ist ausreichend aber auch Gebete an Maria und die Heiligen sind etwas Gutes und Wertvolles.
- Solus Scriptura: Die Bibel ist ausreichend - im Gegensatz zu: Die Traditionen und Lehrmeinungen der rk Kirche sind notwendig.
Vereinbarkeit: Die Bibel ist ausreichend aber auch außerhalb von ihr finden sich unter Umständen wertvolle, hilfreiche Informationen. Nicht alles, was sich ausserhalb der Bibel befindet, ist unbedingt falsch, böse etc...
- Sola Fide: Allein der Glaube ist ausreichend für die Erlösung, durch ihn allein wird die Erlösung Wirklichkeit - im Gegensatz zu: Auch die guten Werke sind notwendig.
Vereinbarkeit: Der Glaube ist das Fundament, auf den sich der Weg zu Gott stützt. Aber jeder ist im Glauben dazu aufgefordert, die Gebote zu befolgen und seinem Glauben tätlich Ausdruck zu verleihen. Es sollte sich von alleine so ergeben aber es ist auch von hohem Wert auf dem Weg zur Erlösung. Was ist das für ein Glaube, wenn der Gläubige nicht auch nach dem lebt, was uns Jesus und seine Jünger vorlebten?
- Sola Gratia: Erlösung geschieht allein durch Gnade - im Gegensatz zu: Auch die Mitwirkung ist möglich und auch notwendig
Vereinbarkeit: Ohne Gottes Gnade ist alles nicht. Erlösung ist nur ein Geschenk Gottes aus Liebe zu seinen Kindern. Sie ist absolut notwendig und ohne sie ist der Mensch auf ewig in den Fesseln des Widersachers gefangen. Ohne Gottes Gnade kann ein Mensch sich noch nichteinmal für ihn entscheiden oder an ihn glauben. Gottes Gnade kann man sich nicht verdienen, Gott verlangt nichts dafür, Gott hat alles, er braucht nichts, er wünscht sich nur die Liebe seiner Kinder.
Gleichzeitig gilt jedoch auch, dass der Mensch gefordert wird, seinen Teil beizutragen. Aus seiner Perspektive, die eine andere ist als die göttliche, muss ein Wille vorhanden sein und dieser sich auch tätlich ausdrücken. Dies wird so gefordert von seinem Gegenspieler, der sich der Seele in den Weg stellt und sie gewaltsam daran hindert, Erlösung zu finden. Um das Böse zu überwinden, ist daher eine grosse Anstrengung nötig. Diese ist aber nichts, was in einem Verhältnis zur Liebe Gottes und der Seligkeit steht, die eine erlöste Seele empfängt. Die Liebe Gottes kann man sich nicht erarbeiten. Dennoch ist harte Arbeit absolut nötig und notwendig.
(Das ist übrigens ein sehr wichtiger Punkt, ein Paradox, ein Dillemma, Gegensätze, die die meisten Menschen nicht vereinbaren können, die jedoch m.E. beide voll gültig sind.)
- Soli Deo Gloria. Ehre gebührt allein Gott und Jesus Christus. - im Gegensatz zu: Aber auch seiner Mutter und den Heiligen.
Vereinbarkeit: Ehre gebührt allein Gott, der eine Kraft ist ,(die Kraft der bedingungslosen, allumfassenden Liebe), die sich durch seinen Sohn und den heiligen Geist ausdrückt und offenbart. Ehre gebührt also nicht der Mutter oder den Heiligen selbst, sehr wohl aber dem Göttlichen, das sich in ihnen entfaltet und zur Wirkung kommt. Wer Gott in Maria und in den Heiligen anbetet und die Ehre erweist, der tut etwas, das richtig ist. Maria und die Heiligen selbst würden bestätigen, dass nicht ihnen, die sie sich als unwürdig erachten, sondern allein dem Göttlichen in ihnen, die Ehre gilt. Gott und Jesus die Ehre zu geben, ist ausreichend, doch Gott in Maria und den Heiligen die Ehre zu geben, ist nicht falsch und auch nicht ohne Wert.
Gestern habe ich wieder etwas dazu gelernt, nämlich die "Die 5 Solas der Reformation", die da lauten:
Sola Fide (allein der Glaube)
Sola Scriptura (allein die Schrift)
Solus Christus (allein Christus)
Sola Gratia (allein die Gnade)
Soli Deo Gloria (Gott allein gehört die Ehre)
Elemente dieser "Solas" sieht man hier im Forum immer wieder. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht und unabhängig davon, wie ich zu diesen Glaubenssätzen inhaltlich stehe, denke ich, dass sie etwas unglücklich sind. Gut gemeint, begründet, wertvoll, aber unglücklich. Die Kontrapunkte zur Römisch-Katholischen Kirche machen m.E. viel Sinn und waren vielleicht auch notwendig.
Aber ich denke, dass sie - so wie sie vorgetragen wurden - wie "Sprengstoff" wirken, dass sie die "Christenheit" spalten. Und ich denke, dass das nicht gut ist. Christen und Juden sollten eine Einheit bilden, ist meine Meinung.
SEHR WICHTIGER HINWEIS ZU DIESEM THEMA!
Dieses Thema habe ich nicht eröffnet, um einen Streit zwischen den katholischen und protestantischen Ansichten zu provozieren, sondern um die Frage in den Raum zu stellen, ob es nicht sein kann, dass beide recht haben und beiden Ansichten miteinander vereinbart werden können, so, dass Protestanten und Katholiken einander in Harmonie und Liebe begegnen können auch auf mentaler Ebene. Ich wünsche mir für dieses Thema, dass jeder, der sich daran beteiligt, etwas zur Vereinbarkeit beiträgt. Ich trage hier etwas dazu vor, ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Korrekturen, Ergänzungen oder auch ganz andere Erklärungen sind ausdrücklich erwünscht, solange es immer nur darum geht, einen Weg der Vereinbarkeit zu finden. Kommentare, die die Unterschiede betonen und die Spaltung bekräftigen, sind hier ausdrücklich unerwünscht. Sie würden das Thema kaputt machen. Zu den Unterschieden gibt es mehr als reichlich Kommentare, und es gibt auch mehr als reichlich Auseinandersetzungen dazu, an denen man sich gerne beteiligen kann, soll, darf, nur darum geht es hier nicht.
- Solus Christus: Jesus ist ausreichend - im Gegensatz zu: das Gebet an Maria und die Heiligen ist notwendig
Vereinbarkeit: Jesus ist ausreichend aber auch Gebete an Maria und die Heiligen sind etwas Gutes und Wertvolles.
- Solus Scriptura: Die Bibel ist ausreichend - im Gegensatz zu: Die Traditionen und Lehrmeinungen der rk Kirche sind notwendig.
Vereinbarkeit: Die Bibel ist ausreichend aber auch außerhalb von ihr finden sich unter Umständen wertvolle, hilfreiche Informationen. Nicht alles, was sich ausserhalb der Bibel befindet, ist unbedingt falsch, böse etc...
- Sola Fide: Allein der Glaube ist ausreichend für die Erlösung, durch ihn allein wird die Erlösung Wirklichkeit - im Gegensatz zu: Auch die guten Werke sind notwendig.
Vereinbarkeit: Der Glaube ist das Fundament, auf den sich der Weg zu Gott stützt. Aber jeder ist im Glauben dazu aufgefordert, die Gebote zu befolgen und seinem Glauben tätlich Ausdruck zu verleihen. Es sollte sich von alleine so ergeben aber es ist auch von hohem Wert auf dem Weg zur Erlösung. Was ist das für ein Glaube, wenn der Gläubige nicht auch nach dem lebt, was uns Jesus und seine Jünger vorlebten?
- Sola Gratia: Erlösung geschieht allein durch Gnade - im Gegensatz zu: Auch die Mitwirkung ist möglich und auch notwendig
Vereinbarkeit: Ohne Gottes Gnade ist alles nicht. Erlösung ist nur ein Geschenk Gottes aus Liebe zu seinen Kindern. Sie ist absolut notwendig und ohne sie ist der Mensch auf ewig in den Fesseln des Widersachers gefangen. Ohne Gottes Gnade kann ein Mensch sich noch nichteinmal für ihn entscheiden oder an ihn glauben. Gottes Gnade kann man sich nicht verdienen, Gott verlangt nichts dafür, Gott hat alles, er braucht nichts, er wünscht sich nur die Liebe seiner Kinder.
Gleichzeitig gilt jedoch auch, dass der Mensch gefordert wird, seinen Teil beizutragen. Aus seiner Perspektive, die eine andere ist als die göttliche, muss ein Wille vorhanden sein und dieser sich auch tätlich ausdrücken. Dies wird so gefordert von seinem Gegenspieler, der sich der Seele in den Weg stellt und sie gewaltsam daran hindert, Erlösung zu finden. Um das Böse zu überwinden, ist daher eine grosse Anstrengung nötig. Diese ist aber nichts, was in einem Verhältnis zur Liebe Gottes und der Seligkeit steht, die eine erlöste Seele empfängt. Die Liebe Gottes kann man sich nicht erarbeiten. Dennoch ist harte Arbeit absolut nötig und notwendig.
(Das ist übrigens ein sehr wichtiger Punkt, ein Paradox, ein Dillemma, Gegensätze, die die meisten Menschen nicht vereinbaren können, die jedoch m.E. beide voll gültig sind.)
- Soli Deo Gloria. Ehre gebührt allein Gott und Jesus Christus. - im Gegensatz zu: Aber auch seiner Mutter und den Heiligen.
Vereinbarkeit: Ehre gebührt allein Gott, der eine Kraft ist ,(die Kraft der bedingungslosen, allumfassenden Liebe), die sich durch seinen Sohn und den heiligen Geist ausdrückt und offenbart. Ehre gebührt also nicht der Mutter oder den Heiligen selbst, sehr wohl aber dem Göttlichen, das sich in ihnen entfaltet und zur Wirkung kommt. Wer Gott in Maria und in den Heiligen anbetet und die Ehre erweist, der tut etwas, das richtig ist. Maria und die Heiligen selbst würden bestätigen, dass nicht ihnen, die sie sich als unwürdig erachten, sondern allein dem Göttlichen in ihnen, die Ehre gilt. Gott und Jesus die Ehre zu geben, ist ausreichend, doch Gott in Maria und den Heiligen die Ehre zu geben, ist nicht falsch und auch nicht ohne Wert.