creatio ex nihilo

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Elli

Re: creatio ex nihilo

Beitrag von Elli »

Gäbe es keinen Gott, hätten wir nichts.

Wir haben einen Gott, somit auch seine Schöpfung. Wie ehren die Schöpfung Gottes.

Es kann kein "Nichts" geben.

LG
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Oleander
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Re: creatio ex nihilo

Beitrag von Oleander »

Paul hat geschrieben: So 25. Apr 2021, 14:27 heidegger begnügt sich nicht nur mit der neuen methode der dialektik
Zu einem Pfarrer kamen einfache Bauern einer Kolchose: „Genosse Pfarrer, unser Parteisekretär spricht täglich von Dialektik. Was ist das?“
Der Pfarrer sagte: „Das ist nicht so einfach zu erklären. Ich erzähle euch ein Beispiel.
Es kommen zwei Genossen, der eine ist rein, der andere schmutzig. Ich biete ihnen ein Bad an.
Welcher von beiden wird das Bad annehmen?“
Die Bauern sagen: „Der Schmutzige“.
Der Pfarrer sagt: „Nein, der Reine! Denn der Reine ist gewohnt zu baden, der Schmutzige legt keinen Wert darauf.
Wer nimmt also das Bad?“
Nun sagen die Bauern: „Der Reine“.
„Nein,“ sagt der Pfarrer, „der Schmutzige, denn er bedarf das Bades.
Also, wer nimmt das Bad an?“
Jetzt sagen die Bauern verdutzt: „Der Schmutzige“.
„Nein, alle beide; denn der Reine ist gewohnt zu baden, und der Schmutzige bedarf des Bades.
Wer nimmt also das Bad an?“
Die Bauern sagen verwundert: „Alle beide“.
„Nein, keiner, denn der Schmutzige ist nicht gewohnt zu baden, und der Reine bedarf des Bades nicht“.
„Aber Genosse Pfarrer, was soll das heißen? Jedesmal sagst du etwas anderes, und jedesmal drehst du es so, wie es dir passt.“
„Ja“, sagt der Pfarrer, „das ist eben Dialektik“.
https://www.nwerle.at/WS10_B/Methode_B.htm

:D
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Hiob
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Re: creatio ex nihilo

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 12:30 „Ja“, sagt der Pfarrer, „das ist eben Dialektik“.
Gute Geschichte!! Da ist wirklich was dran - bis auf die Begründung und noch was.

I.
Die richtige Begründung lautet bei seriösem Umgang (!) nicht "Wie es Dir gerade passt", sondern aus welcher Perspektive man es sieht. -

Bsp: "Sind Hartz4-Empfänger arm?"
Anwort 1: "Ja - gemessen an Wohlstand und Anspruch unserer Gesellschaft sind sie sauarm".
Antwort 2: "Nein - gemessen an einem Flüchtling, der in einem Lager in Bosnien friert und hungert, sind sie NICHT arm".
Beide Antworten sind richtig. - Es kommt also drauf an, unter welchen Bedingungen man urteilt (man nennt das gelegentlich "hermeneutische Vorannahmen").

II.
Noch was:
Dialektik im hegelschen Sinne meint eigentlich noch was anderes - nämlich: Wie können Widersprüche auf einer niederen Dimension A in einer höheren Dimension B aufgelöst werden. - Hier ist die Unterscheidung von "Kompromiss" und "Synthese" wichtig.

Bsp: Nimm einen Halbkreis und ein Rechteck auf einem Blatt Papier - also D 2. Beide sind nicht dasselbe - ein "Kompromiss" wäre eine Mischung aus beidem - z.B. ein Halbbogen, der Kreiselemente hat (Bogen) und Rechteck-Elemente (die geradlinige Verlängerung des Halbbogens). Dieser Kompromiss wäre weder Kreis noch Rechteck. ---- Eine "Synthese" wäre, dass man eine Dimension höher geht und feststellt, dass ein längs in der Mitte halbierte Zylinder sowohl halbrund ist (da, wo er steht) als auch rechteckig ist (Schnittfläche nach oben). Synthese wäre also, was in höherer Dimension nicht mehr widersprüchlich ist, obwohl es in niederer Dimension widersprüchlich ist.

Mal Dir's einfach mal auf - ist ganz einfach. --- Wie auch immer: Die hegelsche Dialektik ist eigentlich ganz einfach, wird nichtsdestoweniger aber oft nicht verstanden, was zu deren Verspottung führt (das ist eigentlich immer so: Über das, was den eigenen Horizont überschreitet, macht man sich lustig - vermutlich aus Selbstschutz). - Hegel ist darüber als Professor an der Uni Jena verzweifelt. :D
PeB hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 12:12 Klassische Fehleinschätzung des Begriffs 'Liebe'.
Eine Frage der Definition des Wortes "Liebe". - Was hast Du anzubieten?
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PeB
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Re: creatio ex nihilo

Beitrag von PeB »

Hiob hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 13:34
PeB hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 12:12 Klassische Fehleinschätzung des Begriffs 'Liebe'.
Eine Frage der Definition des Wortes "Liebe". - Was hast Du anzubieten?
Jetzt hast du mich erwischt. Ich habe sehr wenig anzubieten, weil die Definition eines rein subjektiven Gegenstandes naturgegebenermaßen schwerlich zu objektivieren ist. ;)

Aber ich sage mal Folgendes: wer von "Leidensdruck" aufgrund von Liebe spricht, bezieht diesen Begriff auf eine Ich-bezogene Empfindung gemäß der Prämisse, Liebe müsse mir etwas einbringen.
Letztlich ist diese Haltung aber genau das Gegenteil von Liebe. Liebe ist uneigennützig. Sie soll mir nicht dienen. Sie soll mich mit meinem Gegenüber und der Welt verbinden. Sie ist eine Bindungskraft und kein Belohnungssystem.
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
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Re: creatio ex nihilo

Beitrag von Hiob »

PeB hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 13:45 Aber ich sage mal Folgendes: wer von "Leidensdruck" aufgrund von Liebe spricht, bezieht diesen Begriff auf eine Ich-bezogene Empfindung gemäß der Prämisse, Liebe müsse mir etwas einbringen.
Jetzt sind wir bei der Frage "Definition des Wortes Liebe". -- Deine Antwort zeigt mir, wo Du dieses Wort in etwa ortest - ich kann sogar zustimmen, aber nur säkular.

Geistlich verstehe ich "Liebe" als die Erfüllung durch Vereinigung ("Visio Beatifica") oder die Sehnsucht danach - bzw. das Dementsprechend-Leben ("Liebe Deinen Nächsten"). Auch sexuell kann man es verstehen als ebenbildliche Vorahnung dessen, was "im Himmel" ist. -- Das Problem nun: Liebe im Irdischen ist dementsprechend immer nur eine Vorstufe, als streng genommen ein Mangelzustand gegenüber dem, was sein kann. - Daher die Leid-Verbindung. --- Dazu kommt noch: Liebe im Irdischen findet im "Fürstentum" statt, ist also immer angegriffen.
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Paul
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Re: creatio ex nihilo

Beitrag von Paul »

aber wir reden doch gar nicht von liebe wie du sie definierst, mein lieber hiob...oder hab ich schon wieder was verpasst :mrgreen:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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Re: creatio ex nihilo

Beitrag von Hiob »

Paul hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 22:12 aber wir reden doch gar nicht von liebe wie du sie definierst
Das will ich ja gerade rauskriegen: Reden wir von "Liebe" im säkularen Verständnis des 21. jh. oder im geistlichen Verständnis auf Basis von "Gott ist die Liebe"? Das sind zwei Paar Stiefel.
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Paul
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Re: creatio ex nihilo

Beitrag von Paul »

cool...kenn ich von früher

ich weiß nicht mehr wie oft wir in meetings zusammengesessen haben, um anschließend nichts zu beschließen :lol:
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Oleander
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Re: creatio ex nihilo

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 23:11 im geistlichen Verständnis auf Basis von "Gott ist die Liebe"?
Es gibt kein "geistliches" Verständnis
Entweder ist man von ihr ergriffen oder eben nicht.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: creatio ex nihilo

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Mo 26. Apr 2021, 23:45 Es gibt kein "geistliches" Verständnis
Entweder ist man von ihr ergriffen oder eben nicht.
OK - dann müssten wir drüber reden, was "geistlich" ist - aber nicht mehr heute. ;)
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