Freundschaft mit der Welt

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Suchira
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von Suchira »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 25. Mai 2021, 11:21 Freundschaft mit der Welt- wie äußert sich diese?

Im Griechischen steht da das Wort kosmos.
Wortbedeutung/Definition:
1) Zustand, in dem alles nach einem System sortiert, angeordnet ist: Ordnung
ich denke, die Freundschaft mit der Welt ist so eine Art Selbstbestimmung, ohne von Gott abhängig zu sein, sich nicht führen lassen.
Ich bin von der göttlichen Ordnung überzeugt, wer will, wählt seine eigene, aber dann verliert er sich in der Welt.
Matth.16,26..Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert? Schlachter
Lange war ich auf der Suche und lief der Liebe Gottes davon, als ich inne hielt und mich umdrehte, da entdeckte ich, dass ER es war, der mich suchte...
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Helmuth
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 26. Mai 2021, 08:12 Weltmenschen haben und leben bisweilen respektable Prinzipien-- bekannt: Ärzte ohne Grenzen; ein Herz für Kinder etc.- und ergehen sich ja auch nicht alle in Sexorgien und Suffgelagen.
Die Beobachtung teilen wir und manchmal hinterfrage ich auch was uns Christen von ihnen wirklich unterscheidet. Nur ist der Luftraum in beiden Welten getrübt, sodass nicht alle Christen auch wirklich Christen sind wie auch nicht alle Weltmenschen pure Weltmenschen sind, denn Menschen können sich auch ändern, und zwar in beide Richtungen.

Gott sucht das Verlorene, und wo sucht er danach? Natürlich in der Welt, die er auch liebt. Die Menschen kommen ja nicht von irgendeiner fremden Galaxie, sondern sie wurden in diese von ihm geschaffenen Welt hineingeboren. Aber sie ist auch gefallen und der Vergänglichkeit unterworfen worden infolge der Sünde.

So hat der Begriff "Welt" im biblischen Sprachgebrauch im natürlichen Sinn eine positive und im geistlichen Gebrauch eine durchaus negative Bedeutung, insbesonders das Adjektiv "weltlich", sodass man je nach Kontext zuerst erfassen muss, was jeweils gemeint ist.

Geht es um Freundschaft bzw. auch Feindschaft, dann kommt der geistliche Aspekt zum Tragen. Und in dem Sinne meint man unter Welt nicht die natürliche, sondern die gefallene Welt, welche durch die Sünde zu dem geworden ist, was sie ist, nämlich gottlos und böse.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 26. Mai 2021, 08:12 Bis auf fromme Worte und, dass man überhaupt von und über Gott spricht, vielleicht noch betet und in einer Gemeinde tätig ist, sehe ich irgendwie keinen Unterschied.

Weltmenschen haben und leben bisweilen respektable Prinzipien-- bekannt: Ärzte ohne Grenzen; ein Herz für Kinder etc.- und ergehen sich ja auch nicht alle in Sexorgien und Suffgelagen.
LG
Eben, und deshalb wird sich das künftige Schicksal dieser religiösen Menschen auch nicht von den weltlichen unterscheiden. Eher noch haben diese genannten Weltmenschen ein besseres Schicksal.
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Opa Klaus
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von Opa Klaus »

Magdalena61 fragt nach der Definition von "Welt"
Nobody2 hat geschrieben: Di 25. Mai 2021, 14:02 Damit sollte, müßte doch ganz klar ein materialistisch-hedonistisch ausgerichtetes, "fleischliches", diesseitsorientiertes Leben gemeint sein. Freundschaft hier eher als "Liebe" gemeint. Liebe zu weltlichen Dingen
Meine Antwort darauf ist zu finden>>> von Opa Klaus » Di 25. Mai 2021, 15:13 What is damit?
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
renato23
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von renato23 »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 25. Mai 2021, 11:21 Wie muß man den Begriff "Welt" definieren?

Die Welt, in der wir leben? wir haben ja keine andere. Sollen wir die Schöpfung verachten oder verneinen und dürfen uns nicht an ihr erfreuen und uns nicht mit ihr identifizieren?
Das glaube ich nicht.
Ich unterscheide zwischen 3 Begriffen bezüglich WELT. Einerseits ist es das was wir sehen, also unseren Planeten Erde mit allem was darauf wächst etc.

Dann gibt es die 2 unsichtbaren Welten, also die Gedankenwelt, die Welt des Lichts, und die Welt der Finsternis

Wenn Jesus vom Fürsten DIESER Welt spricht beziehe ich dies auf die unsichtbare Welt der Finsternis wo fleischliche Gesinnung vorherrscht (Gal. 5, 19 - 21)

Im Gegenzug lernen wir ja die durch Gott mittels Jesus geschaffene Welt des Lichts, womit ich die nachfolgende Bemerkung "diese Welt" verbinde.
Joh 1,9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
Joh 15,19 Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.

Joh 17,14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Joh 17,16 Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.[/quote]

Getreue Nachfolger unseres Herrn Jesus haben also jene Welt überwunden, in welcher Bosheit in allen Formen vorherrscht.
R.F.
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von R.F. »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 25. Mai 2021, 11:21 - - -
Der Brief des Jakobus richtet sich an "die zwölf Stämme in der Zerstreuung".
- - -
Anmerkung: Der Frage, wo sich die Nachfahren der Stämme heute befinden, wird selten nachgegangen. Allgemein bekannt ist lediglich, wo sich die der jüdischen Religion angehörigen Nachfahren Judas (Juda, Benjamin, Levi) aufhalten: hauptsächlich in den USA und in Israel. Nur sind das gerade mal ca. 15 Millionen der insgesamt 500 bis 700 Millionen Abkömmlinge der zwölf Stämme. Und diese spielen eine größere Rolle im Weltgeschehen, als gemeinhin angenommen.
renato23
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von renato23 »

Lena hat geschrieben: Di 25. Mai 2021, 11:30 Für mich bedeutet Freundschaft mit der Welt - sich mit ihr eins machen.
All den Dingen die gegen die Liebe, den Anstand und das Gute gerichtet sind,
nicht nur zustimmen, sie auch mitmachen.
Genau so sehe ich es auch :clap: und darum stelle ich auch die durch Paulus als fleischliche Gesinnung aufgezählten Merkmale in Gal 5,19-21 mit weltlicher Gesinnung gleich.

Die Jesus Christus angehören, haben ja all das, was der gelebten Liebe zu Gott den Mitmenschen und sich selbst widerspricht abgelegt, respektive gekreuzigt, wie es Paulus in Gal 5,24 darlegt.

Freundschaft mit der Welt ist Feindschaft gegen Gott.
Röm 8,5 Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt.6 Denn fleischlich gesinnt sein ist der Tod, doch geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.
7. Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott,
Joh 17,14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Joh 17,16 Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Zippo
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von Zippo »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 25. Mai 2021, 11:21 Freundschaft mit der Welt- wie äußert sich diese? Wie kann man z.B. einem jungen Christen die Bedeutung der folgenden Verse erklären?

Auch unter erfahrenen Christen besteht durchaus nicht immer Einigkeit bezüglich der Auslegung der Worte in Jakobus 4.
Jak. 4,4 (SLT): Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!
Der Brief des Jakobus richtet sich an "die zwölf Stämme in der Zerstreuung".

Das waren Christen, die mit den Schriften vertraut waren. Den "Ehebruch" muss man deshalb geistlich verstehen. Im AT nennt Gott das Volk ein ehebrecherisches Geschlecht, weil es Kompromisse im Glaubensleben machte oder eindeutig ungehorsam war und damit den Bund, den Gott mit seinem Volk geschlossen hatte, brach.
Den Ehebruch muß man durchaus nicht nur geistlich verstehen. Oder ist für Christen der Ehebruch keine Sünde mehr ?
Und wenn in der Bibel von einen ehebrecherischen Geschlecht geschrieben staht, dann ist wohl auch der Ehebruch im leiblichen Sinne gemeint. Z. Bsp. Mt 12,39
Warum sonst spricht der Herr Jesus in der Bergpredigt vom Ehebruch zu dem Volk Israel ? Siehe auch Mt 19,8-9
Magdalena

Wie muß man den Begriff "Welt" definieren?

Die Welt, in der wir leben? wir haben ja keine andere. Sollen wir die Schöpfung verachten oder verneinen und dürfen uns nicht an ihr erfreuen und uns nicht mit ihr identifizieren?
Das glaube ich nicht. Adam durfte von allen Bäumen des Gartens essen... nur von einem nicht.
Um mir eine Vorstellung zu machen, schaue ich gerne in das strong Verzeichnis von bibelkommentare und da liest man, in welchen Zusammenhängen das Wort gebraucht wird.
z. Bsp. Mt 4,8, da zeigt Satan dem Herrn Jesus alle Reiche dieser Welt.
Oder Mt 5,14 "Ihr seid das Licht der Welt.. Oder Mt 13,35 "... von Grundlegung der Welt"

Ich hatte gedacht, daß das Wort "kosmos" etwas mit äußerem Schmuck zu tun hat, so wird es in 1 Petr 3,3 übersetzt und auch das Weltall kann man ja als Schmuck in diesem Sinne vergleichen.
Die Welt, mit ihren schönen Dingen, die Gott ja geschaffen hat, die dürfen wir schon genießen. Z. Bsp. die ganze Blüten und Blumenpracht im Frühling, schöne Landschaft in der man wandern kann.
Dinge, die wir zum Leben brauchen, insofern Gott sie uns zugesteht. Aber hier fängt es an, kritisch zu werden. Denn Gott hat uns durch Gebote, Grenzen aufgezeigt.
Außerdem denke ich, daß gläubige Menschen eher bescheiden leben sollten. So, als ob Gott der Vater es ihnen gerne geben wollte.
Ansonsten bekommt der Begriff Welt ja etwas negatives und die Liebe Gottes unseres Vaters ist nicht mehr in uns. 1 Joh 2,15. Denn solches ist nicht vom Vater, heißt es in 1 Joh 2,16
Wenn ich also beispielsweise in einer Luxuswohnung lebe und Gott sagt, das ist nicht angemessen und das dicke Auto, das du da fährst auch nicht.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
renato23
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von renato23 »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 26. Mai 2021, 08:12 Leben Christen denn "anders"?
Tun sie es wirklich?
Sind sie nicht auch an "weltliche Dinge" gebunden? Wie wichtig sind ihnen beispielsweise Einkommen und Besitz (Absicherung)?

Wie viele von den Christen leben freiwillig unter ihrem finanziellen Niveau, ganz bescheiden, und geben das Geld, das sie dadurch sparen, denen, die Not leiden?

Bis auf fromme Worte und, dass man überhaupt von und über Gott spricht, vielleicht noch betet und in einer Gemeinde tätig ist, sehe ich irgendwie keinen Unterschied.

Weltmenschen haben und leben bisweilen respektable Prinzipien-- bekannt: Ärzte ohne Grenzen; ein Herz für Kinder etc.- und ergehen sich ja auch nicht alle in Sexorgien und Suffgelagen.
LG
Du scheinst unter weltliche Dinge und Weltmenschen etwas Anderes zu verstehen, als es wohl in der Bibel gemeint ist. Denn wer für Ärzte ohne Grenzen und/oder andere auf christliche Nächstenliebe basierenden NGO's arbeitet, handelt in Christi Sinn. Dies ob sie sich als Christen bezeichnen oder nicht.

Ein sicheres Einkommen, um alle Ausgaben für die Familie und sich selber bestreiten zu können, ist doch kein weltliches Ding. Hingegen jemandem eine Beteiligung aufzuschwatzen, um am Meisten oder überhaupt einzig und allein selber davon profitieren zu können, ist weltliches Handeln, dem Mammon dienen.
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Abischai
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Re: Freundschaft mit der Welt

Beitrag von Abischai »

Die negative Note zu "Welt" in der Bibel meint auch nur das negative Element, nicht die guten Dinge, die wir auch unter "Welt" verstehen.

Ein Bruder brachte mich auf einen interessanten Gedanken.: Welt ist alles, was dämonisch inspiriert ist, das System, die Lebensweise, das Selbstverständnis der Menschen, alles dies. Für Israel in der Verbannung damals war Babel die Welt, für Jakobs Familie war Ägypten die Welt. Hier erkennen wir auch ganz schnell, daß Gott den Dämonendienst Ägyptens und die Summe der daraus resultierenden Richtungen als Übel entlarvt, und das erste was Israel im Lande Kanaan NICHT tun durfte, auf gar keinen Fall, das war erneuter Götzendienst, der Dämonendienst ist, wie jeder weiß. Israel sollte heilig sein und war heilig und unterschied sich damit deutlich von den Nationen ringsherum. Der Geist, der Israel führte war eben kein Dämon, sondern Gott selbst.

Wir nehmen eine unsichtbare Front wahr, die fast zum Greifen nah ist, wenn wir uns mit der Welt konfrontiert sehen. Gotteskinder würden in vielen Fällen anders entscheiden, andere Prioritäten setzen, vom Geist Gottes geleitet, eben richtiger handeln als diejenigen, die von Dämonen geleitet werden, die Welt.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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