Impf-Apartheid in christlichen Kirchen und Gemeinden?
Verfasst: Di 29. Jun 2021, 15:21
Liebe Christen,
wir sind in zwei Hauskreisen aus unterschiedlichen Gemeinderichtungen. Der eine Hauskreis trifft sich schon seit Monaten wieder unter fast natürlichen Umständen. Allerdings in den Gemeinderäumen und nicht bei jemanden zuhause. Das ist unter den gegebenen Umständen eine akzeptable Lösung. Der andere Hauskreis (ca. 12 Teilnehmer) läuft seit fast eineinhalb Jahren nur Online. Die meisten Teilnehmer dort waren schon seit vielen Monaten nicht mehr im Gottesdienst.
Letzte Woche nun wollte unser Hauskreisleiter wissen, wer denn wieder den Gottesdienst besuchen würde. Dabei kam heraus, das fast alle nur vollständig geimpft wieder in den Gottesdienst gehen würden. Und ganz unverblümt wurde der aktuelle Impfstatus jedes einzelnen Teilnehmers abgefragt. Die meisten sind geimpft und nur 3 Leute haben das kategorisch ausgeschlossen. Ich gehöre selbstverständlich zu denjenigen, die sich nicht impfen lassen. Ich habe dafür meine Gründe genannt. Ein anderer hat sich ebenfalls als sogenannten "Impfgegner" geoutet. Ich empfand das unter Geschwistern schon recht unseriös und indiskret. Hintergrund war jedoch, dass unser geschätzter Hauskreisleiter wieder sein Haus öffnen wollte und damit überhaupt nicht gerechnet hatte, irgendeinen Widerspruch zu ernten. Er machte auf mich einen konsternierten Eindruck. Druckste herum und wurde unsicher. Auf meine Frage, ob dieses Ansinnen von der Gemeindeleitung aus käme, verneinte er. Er sehe es in seiner persönlichen Verantwortung und zum Schutze aller, darauf zu achten. Eine Diskussion wollte er nicht führen, als ich einige Bedenken und Logiklücken feststellte. Insofern wurde die Entscheidung bis auf nach den Sommerferien vertragt.
Mein Eindruck: Ich fühlte mich irgendwie seltsam. Konnte gar nicht begreifen, wie man überhaupt auf so eine Idee kommen kann, einige Mitglieder unter Umständen ausschließen zu wollen, wenn jene nicht geimpft seien. Meine Vermutung ist aber, dass möglicherweise viele Christen, und auch Verantwortliche in Kirchen und Gemeinden, auf ähnliche Ideen kommen könnten. Das bedeutet auf der einen Seite, dass zukünftig nur noch Gottesdienst für vollständig Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete geöffnet werden könnte. Derzeit geht ein Besuch des Gottesdienstes sowieso nur mit Anmeldung. Andererseits könnte die Überzahl der Geimpften sogar darauf bestehen, nur noch mit Geimpften Gottesdienst feiern zu wollen, weil ansonsten die Infektionsgefahr zu groß wäre. Das habe ich jedenfalls aus diesem besagten Abend so aufgenommen. Einer meinte sogar, dass wir alle zukünftig immer geimpft werden müssen und das dies für den Rest unseres Lebens so sein könnte.
Sehe ich hier die mögliche Entwicklung vielleicht etwas zu pessimistisch? Meine Frau meinte nur, wie der Hauskreisleiter denn zukünftig verfahren wolle, wenn es darum ginge, neue Leute aufzunehmen? Soll bei denen denn erstmal der jeweilige Impfstatus abgefragt werden? Wonöglich noch mit Impfausweis oder negativen Test? Und wie sieht das bei Besuchern aus, die man zum Gottesdienst, zur Bibelstunde oder zum Hauskreis spontan einladen möchte? Hätten wir dann eine Impf-Apartheid in der Gemeinde?
Wie seht ihr das?
Hab ihr ähnliche Erfahrungen gemacht aus Begegnungen und Gesprächen mit anderen Christen?
Ich wäre über argumentative "Beruhigungspillen" unter Umständen dankbar...
wir sind in zwei Hauskreisen aus unterschiedlichen Gemeinderichtungen. Der eine Hauskreis trifft sich schon seit Monaten wieder unter fast natürlichen Umständen. Allerdings in den Gemeinderäumen und nicht bei jemanden zuhause. Das ist unter den gegebenen Umständen eine akzeptable Lösung. Der andere Hauskreis (ca. 12 Teilnehmer) läuft seit fast eineinhalb Jahren nur Online. Die meisten Teilnehmer dort waren schon seit vielen Monaten nicht mehr im Gottesdienst.
Letzte Woche nun wollte unser Hauskreisleiter wissen, wer denn wieder den Gottesdienst besuchen würde. Dabei kam heraus, das fast alle nur vollständig geimpft wieder in den Gottesdienst gehen würden. Und ganz unverblümt wurde der aktuelle Impfstatus jedes einzelnen Teilnehmers abgefragt. Die meisten sind geimpft und nur 3 Leute haben das kategorisch ausgeschlossen. Ich gehöre selbstverständlich zu denjenigen, die sich nicht impfen lassen. Ich habe dafür meine Gründe genannt. Ein anderer hat sich ebenfalls als sogenannten "Impfgegner" geoutet. Ich empfand das unter Geschwistern schon recht unseriös und indiskret. Hintergrund war jedoch, dass unser geschätzter Hauskreisleiter wieder sein Haus öffnen wollte und damit überhaupt nicht gerechnet hatte, irgendeinen Widerspruch zu ernten. Er machte auf mich einen konsternierten Eindruck. Druckste herum und wurde unsicher. Auf meine Frage, ob dieses Ansinnen von der Gemeindeleitung aus käme, verneinte er. Er sehe es in seiner persönlichen Verantwortung und zum Schutze aller, darauf zu achten. Eine Diskussion wollte er nicht führen, als ich einige Bedenken und Logiklücken feststellte. Insofern wurde die Entscheidung bis auf nach den Sommerferien vertragt.
Mein Eindruck: Ich fühlte mich irgendwie seltsam. Konnte gar nicht begreifen, wie man überhaupt auf so eine Idee kommen kann, einige Mitglieder unter Umständen ausschließen zu wollen, wenn jene nicht geimpft seien. Meine Vermutung ist aber, dass möglicherweise viele Christen, und auch Verantwortliche in Kirchen und Gemeinden, auf ähnliche Ideen kommen könnten. Das bedeutet auf der einen Seite, dass zukünftig nur noch Gottesdienst für vollständig Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete geöffnet werden könnte. Derzeit geht ein Besuch des Gottesdienstes sowieso nur mit Anmeldung. Andererseits könnte die Überzahl der Geimpften sogar darauf bestehen, nur noch mit Geimpften Gottesdienst feiern zu wollen, weil ansonsten die Infektionsgefahr zu groß wäre. Das habe ich jedenfalls aus diesem besagten Abend so aufgenommen. Einer meinte sogar, dass wir alle zukünftig immer geimpft werden müssen und das dies für den Rest unseres Lebens so sein könnte.
Sehe ich hier die mögliche Entwicklung vielleicht etwas zu pessimistisch? Meine Frau meinte nur, wie der Hauskreisleiter denn zukünftig verfahren wolle, wenn es darum ginge, neue Leute aufzunehmen? Soll bei denen denn erstmal der jeweilige Impfstatus abgefragt werden? Wonöglich noch mit Impfausweis oder negativen Test? Und wie sieht das bei Besuchern aus, die man zum Gottesdienst, zur Bibelstunde oder zum Hauskreis spontan einladen möchte? Hätten wir dann eine Impf-Apartheid in der Gemeinde?
Wie seht ihr das?
Hab ihr ähnliche Erfahrungen gemacht aus Begegnungen und Gesprächen mit anderen Christen?
Ich wäre über argumentative "Beruhigungspillen" unter Umständen dankbar...