Rechtfertigung allein aus Gnade

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Magdalena61
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Rechtfertigung allein aus Gnade

Beitrag von Magdalena61 »

Aus der am Reformationstag 1999 in Augsburg unterzeichneten

GEMEINSAMEN ERKLÄRUNG ZUR RECHTFERTIGUNGSLEHRE
des Lutherischen Weltbundes und der Katholischen Kirche; die Methodisten haben 2006 unterzeichnet, und 2017 die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und die Anglican Communion
(15) Es ist unser gemeinsamer Glaube, dass die Rechtfertigung das Werk des Dreieinigen Gottes ist. Der Vater hat seinen Sohn zum Heil der Sünder in die Welt gesandt. Die Menschwerdung, der Tod und die Auferstehung Christi sind Grund und Voraussetzung der Rechtfertigung.
Daher bedeutet Rechtfertigung, dass Christus selbst unsere Gerechtigkeit ist, derer wir nach dem Willen des Vaters durch den Heiligen Geist teilhaftig werden. Gemeinsam bekennen wir: Allein aus Gnade im Glauben an die Heilstat Christi, nicht auf Grund unseres Verdienstes, werden wir von Gott angenommen und empfangen den Heiligen Geist, der unsere Herzen erneuert und uns befähigt und aufruft zu guten Werken.

4.7 Die guten Werke des Gerechtfertigten (37) Wir bekennen gemeinsam, dass gute Werke – ein christliches Leben in Glaube, Hoffnung und Liebe – der Rechtfertigung folgen und Früchte der Rechtfertigung sind. Wenn der Gerechtfertigte in Christus lebt und in der empfangenen Gnade wirkt, bringt er, biblisch gesprochen, gute Frucht.

Diese Folge der Rechtfertigung ist für den Christen, insofern er zeitlebens gegen die Sünde kämpft, zugleich eine Verpflichtung, die er zu erfüllen hat; deshalb ermahnen Jesus und die apostolischen Schriften den Christen, Werke der Liebe zu vollbringen.
Quelle
Insider verstehen, was gemeint ist.

Menschen, die Gott fern sind, sollen es auch verstehen.

Deshalb wäre es erfreulich, wenn der eine oder andere den Inhalt des Zitats- sein Glaubensbekenntnis- in eigenen Worten wiedergeben könnte.

Wenn's ginge, in Alltagsworten, die der entkirchlichte Mensch von heute verstehen kann.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Lena
Beiträge: 5509
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Re: Rechtfertigung allein aus Gnade

Beitrag von Lena »

Da es für einen Menschen unmöglich ist, ein 100% reines, heiliges und sündloses Leben zu führen,
ist die einzige Hoffnung, der Glaube an das Evangelium der Gnade Gottes, durch den Opfertod
von Jesus Christus. Wer die Tat Gottes erkennt, die unfassbare Liebe darin, der kann nicht anders,
als Gott zurück zu lieben und ein Leben, nach bestem Wissen und Gewissen zu führen. Aber nicht
um in den Himmel zu kommen, sondern aus Dankbarkeit und Freude am Retter :Herz2:.
Spice
Beiträge: 11448
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Rechtfertigung allein aus Gnade

Beitrag von Spice »

Die "Rechtfertigung" besteht darin, dass der Mensch erkennen kann, dass er göttlicher Natur ist. Deshalb kann er, unabhängig von seinem bisherigen Leben, in das neue Leben wechseln, das aus der göttlichen Natur entspringt. So bekommt er die Weisheit, Erkenntnis und Kraft ein göttliches Leben zu leben und so die Abhängigkeiten von der Natur zu überwinden.

Mit einem Jenseits hat das alles nichts zu tun.
Spice
Beiträge: 11448
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Rechtfertigung allein aus Gnade

Beitrag von Spice »

Lena hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 12:00 Da es für einen Menschen unmöglich ist, ein 100% reines, heiliges und sündloses Leben zu führen,
ist die einzige Hoffnung, der Glaube an das Evangelium der Gnade Gottes, durch den Opfertod
von Jesus Christus. Wer die Tat Gottes erkennt, die unfassbare Liebe darin, der kann nicht anders,
als Gott zurück zu lieben und ein Leben, nach bestem Wissen und Gewissen zu führen. Aber nicht
um in den Himmel zu kommen, sondern aus Dankbarkeit und Freude am Retter :Herz2:.
Ja, ja, das ist die falsche Beschwichtigungspolitik der Kirchen!
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Supersadismus

Beitrag von Anthros »

Lena hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 12:00 als Gott zurück zu lieben und ein Leben, nach bestem Wissen und Gewissen zu führen. Aber nicht
um in den Himmel zu kommen, sondern aus Dankbarkeit und Freude am Retter .
Der andere auf ewiglich in der Hölle braten lässt. Das ist nicht Liebe, Lena, sondern ein teuflischer Supersadismus!
Hiob
Beiträge: 7468
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Rechtfertigung allein aus Gnade

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 10:24 Menschen, die Gott fern sind, sollen es auch verstehen.
Hier steht in einfachen Worten:
"Christen glauben, dass wir allein aus Gnade im Glauben an die Heilstat Christi, nicht auf Grund unseres Verdienstes, von Gott angenommen werden". - Heißt das jetzt:
1) Wenn wir an die Heilstat Christi glauben, werden wir begnadet und angenommen? Also: "dass wir allein aus Gnade WEGEN unseres Glaubens angenommen werden" ---- ???
2) Oder heißt es: Wenn wir ZUM Glauben begnadet sind, werden wir angenommen?

So, wie der Original-Satz dasteht, lässt er beides zu - was übrigen typisch ist, wenn verschiedene Strömungen innerhalb der Kirche(n) eine Formulierung brauchen, die man sich jeweils im eigenen Sinn zurecht-interpretieren kann.

Ich interpretiere tatsächlich Richtung Version 2:
"Wir werden allein aus Gnade von Gott angenommen. Dies äußerst sich im Glauben an die Heilstat Christi".
Spice
Beiträge: 11448
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Rechtfertigung allein aus Gnade

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 15:39 Dies äußerst sich im Glauben an die Heilstat Christi".
Glaube ist im christlichen Sinn (aber nicht nur) die Grundlage dafür, dass etwas möglich wird, was ohne Glaube nicht geschehen könnte.
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Sunbeam
Beiträge: 2598
Registriert: Di 31. Dez 2019, 14:46

Re: Rechtfertigung allein aus Gnade

Beitrag von Sunbeam »

Lena hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 12:00 Da es für einen Menschen unmöglich ist, ein 100% reines, heiliges und sündloses Leben zu führen,
ist die einzige Hoffnung, der Glaube an das Evangelium der Gnade Gottes, durch den Opfertod
von Jesus Christus. Wer die Tat Gottes erkennt, die unfassbare Liebe darin, der kann nicht anders,
als Gott zurück zu lieben und ein Leben, nach bestem Wissen und Gewissen zu führen. Aber nicht
um in den Himmel zu kommen, sondern aus Dankbarkeit und Freude am Retter :Herz2:.
Vielleicht ist Gott auch nur eine phantastische Allegorie oder Metapher für unsere tiefsten Sehnsüchte und ein ahnendes Verlangen, für eine, den Menschen, unstillbare Sehnsucht nach Wahrheit und Gerechtigkeit.

Allerdings ist Wahrheit wohl die abgegriffenste aller religiösen Zahlungsmittel.

Und ich bin mir nicht einmal sicher, ob das Wort Gott im Zusammenhang mit der Wahrheit, nicht die erste und bösartigste aller Lügen ist.
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Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Rechtfertigung allein aus Gnade

Beitrag von Nobody2 »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 10:24 Deshalb wäre es erfreulich, wenn der eine oder andere den Inhalt des Zitats- sein Glaubensbekenntnis- in eigenen Worten wiedergeben könnte.
1) Man kann sich die Erlösung nicht verdienen. Man kann ein Leben lang schuften, leiden, arbeiten für Gott, es ist dennoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
2) Darum ist Gottes Gnade notwendig und die bekommt man durch seinen Glauben.
3) Wer an Gott und Jesus als sein Opferlamm zur Erlösung der Menschheit glaubt, wird diese Gnade auch empfangen.
4) Wer sie empfängt, wird dadurch zu einem besseren Menschen, was zwangsläufig dazu führt, dass er Gutes tut.
5) Darum wird der rechte Glaube auch gute Werke hervorbringen.

Wenn Jesus aber zu Werken der Liebe mahnt, klingt das irgendwie anders - für mich. Aber egal. Darum geht es hier ja nicht.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
R.F.
Beiträge: 7683
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

Re: Rechtfertigung allein aus Gnade

Beitrag von R.F. »

Umkehrwillige müssen sich von ihrer bisherigen Lebensführung abwenden. Gewisse Verhaltensweisen werden von den nationalen/ internationalen Gesetzen und Verordnungen mit Strafe bedroht. Doch gibt es weitere, nicht von diesen Vorschriften erfasste Verhaltensfehler, die ein Nachfolger Jesu zu unterlassen hat. Schlimme Eigenschaften sind z.B. Geiz, Habsucht - und - was selten genannt wird: Feigheit. Feigheit ist heute ein weitverbreitetes Übel. Feiglinge müssen mit der Todesstrafe für ihr Verhalten rechnen - mit dem zweiten Tod (Offenbarung 21,8).
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