Missbrauch in der Gesellschaft
Verfasst: Mi 15. Sep 2021, 00:13
Nachdem in einem anderen Thread unpassenderweise das Thema "Missbrauch" aufkam, hier eine Plattform, um dies zu diskutieren.
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https://4religion.org/
Taufrisch:
Im Bistum Hildesheim werden Kinder und Jugendliche über Jahrzehnte hinweg von katholischen Geistlichen sexuell missbraucht. Eine Expertenkommission stellt dabei ein gängiges Muster innerhalb der Kirche fest: Täterschutz geht vor Opferschutz. Der Bischof sieht die Aufarbeitung noch lange nicht am Ende.
Möglich - oder auch nicht. - Da die Medien in Sachen RKK ziemlich unisono tollwütig sind, muss diese Meldung überprüft werden. - Zunächst: Was ist eigentlich "Missbrauch"? Nach heutigem Maßstab fällt alles unter "Missbrauch" von "sprachlich unangebrachten Äußerungen" ("Mit Dir würde ich auch gerne mal") bis zur echten Vergewaltigung. - Zudem hat sich medial eingebürgert, auch früher übliche Prügelstrafen in Familie, Schule und eben auch im kirchlichen Bereich als "Missbrauch" zu bezeichnen.
Nein - sie wurden kirchenrechtlich nach damaligen Kriterien abgehandelt - in Absprache mit der weltlichen Gerichtsbarkeit. - Ob sie nach heutigem Maßstab RICHTIG abgehandelt wurden, ist eine ganz andere Frage. - Aber juristisch kann man keine Vorwürfe machen.panorama
Die Straftaten von Priestern des Bistums seien "verschwiegen und vertuscht" worden.
Ja, diese Fälle liegen wohl in fast allen Religionsgemeinschaften vor:Reinhold hat geschrieben: ↑Mi 15. Sep 2021, 01:36Taufrisch:
DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2021
https://www.n-tv.de/panorama/Bistum-Hil ... 02645.htmlIm Bistum Hildesheim werden Kinder und Jugendliche über Jahrzehnte hinweg von katholischen Geistlichen sexuell missbraucht
Natürlich könnte ich auch evangelische Kirchen, die orthodoxe Kirche und andere Glaubensgemeinschaften benennen. Im Großen und Ganzen hat keine Glaubensgemeinschaft einen Grund, mit dem Finger auf eine andere zu zeigen.Wichtige internationale Untersuchungen der letzten Jahre wie der Australischen Royal Commission, der Charity Commission und der Independent Inquiry into Child Sexual Abuse (IICSA) in Großbritannien oder der Universität Utrecht in den Niederlanden beschäftigten sich mit sexuellem Kindesmissbrauch bei den Zeugen Jehovas.
[...]
Die Hintergründe von sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen in der Vergangenheit und in der Gegenwart innerhalb der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas sowie die Bedingungen für die Aufarbeitung sollten dabei näher beleuchtet werden.
[...]
Spezifisch für die Zeugen Jehovas ist die Zwei-Zeugen-Regel. Sie besagt, einem Verdacht oder Vorwurf einer Straftat oder Gewalttat soll durch die Ältesten der Glaubensgemeinschaft nur nachgegangen werden, wenn es dafür mindestens zwei Zeugen gibt. Im Fall sexuellen Kindesmissbrauchs muss außer dem Kind also mindestens eine weitere Person bestätigen können, dass sich die sexuelle Gewalt durch den vom Kind benannten Täter oder die Täterin ereignet hat.
[...]
Sowohl Udo Obermayer als auch Wilhelm Hornung übten massive Kritik an der Zwei-Zeugen-Regel in Verbindung mit sexuellem Kindesmissbrauch, weil sie den Verantwortlichen der Glaubensgemeinschaft wissentlich als Scheinargument diene, um die sexuelle Gewalt systematisch zu negieren und zu vertuschen.
Sowieso. - Aber auch die säkulare Welt hat keinen Grund, weil es in (säkularen) Familien dasselbe ist. - Man ermittle genau akribisch in Familien, was dort seit 1945 (so weit geht man bei der Kirche zurück) geschehen ist, und man wird dort qualitativ wie quantitativ dasselbe vorfinden wie in Religionsgemeinschaften.
Du hast vom Materialisieren gesprochen, und darauf habe ich geantwortet.
Eine Frage tut sich hier immer wieder auf: warum hat die RKK, die doch sicherlich über diese Zustände sehr gut informiert war, denn wer wenn nicht die RKK; warum hat die RKK nicht von sich selbst aus die nötigen Schritte unternommen, um hier endlich einmal tabula rasa zu machen, endgültig und mit offenen Karten, in aller Öffentlichkeit.Hiob hat geschrieben: ↑Mi 15. Sep 2021, 14:20Sowieso. - Aber auch die säkulare Welt hat keinen Grund, weil es in (säkularen) Familien dasselbe ist. - Man ermittle genau akribisch in Familien, was dort seit 1945 (so weit geht man bei der Kirche zurück) geschehen ist, und man wird dort qualitativ wie quantitativ dasselbe vorfinden wie in Religionsgemeinschaften.
Mir geht es eigentlich gar nicht so sehr um die RKK - mir geht es um den unsäglichen Schaden, den Medien mit solchen einseitigen Kampagnen an der Demokratie anrichten. - Wenn man auf früher bezogen das Wort "Gleichschaltung" mit Empörungs-Hedonismus zurückweist, kommt es gerade in der Gegenwart recht, wenn es in die eigenen gesellschaftlichen Absichten passt. - Böse Sache.
Welches Schadens-Gefälle gestehst du der RKK selbst zu, welche bleibenden Schäden gehen auf das Konto der RKK selbst?mir geht es um den unsäglichen Schaden, den Medien mit solchen einseitigen Kampagnen an der Demokratie anrichten.