Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Politik und Weltgeschehen
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Magdalena61
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Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Beitrag von Magdalena61 »

"Gemeinde Jesu" würde sich auf alle Kirchen und Gemeinden beziehen, die sich auf Jesus Christus berufen. Aber das schreibe ich nicht in die Überschrift. Weil die wahre Gemeinde Jesu, die kleine Herde, sich bei niemandem anbiedern wird. Und schon gar nicht bei den Ungerechten.

In Deutschland regieren die anhaltende Rechtsbeugung von oben sowie ein, ebenfalls durch die Regierenden angestoßener und geförderter sozialer Terror, wie er in diesem Land wohl seit Ende des Krieges nicht mehr präsent gewesen war. Angesichts dieser Zustände, die das Herz der "überzeugten Demokraten" offenbar nicht allzu sehr bedrücken, kann man das, was da auf der Friedenskonferenz am Donnerstag in Rom abgeliefert wurde, nur noch als eine unglaublich dreiste Heuchlei bezeichnen.

Die deutschen "Christen" mischten mal wieder medienwirksam mit.
Zum letzten Mal gewährt der Papst der scheidenden Kanzlerin in Rom eine Privataudienz.
n-tv.de
auch der deutsche EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm nahm daran teil,
...
Dann gehörte das Podium Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem Stargast dieses Treffens.
vaticannews.va
"Dann waren ja die Richtigen beieinander", würde der Schwabe jetzt sagen.

Was in aller Welt hat Angela Merkel beim Papst zu suchen? Verwechselt der Papst da etwas, was seine Aufgaben anbelangt?

Danach traf sie sich mit dem (knallharten Banker) italienischen Regierungschef Mario Draghi.

Und der Flüchtlingshelfer Bedford-Strohm gab auch sein Scherflein ab.
LG
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Magdalena61
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Re: Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Beitrag von Magdalena61 »

SO hatte der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse das wohl NICHT gemeint, als er im Mai 2020 einen Beitrag für ein theologisches Protal verfasste:
"Als Quelle von Widerspruch und Widerstand hat christlicher Glaube, hat Religion noch längst nicht ausgedient", schreibt der SPD-Politiker in einem Beitrag für das österreichische theologische Portal "feinschwarz.net" (Freitag).

Solange "politische Heilslehren durch die Welt geistern" und die Welt von "menschenerniedrigender Ungerechtigkeit" gezeichnet sei, brauche es ein Aufbegehren dagegen aus religiösen Überzeugungen.

Die Quelle dieses "störrischen Sinnes" von Religion sei die christliche Überzeugung von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen, so Thierse. Daraus folge eine "radikale Vorstellung von der gleichen Würde jedes Menschen" und daraus wiederum der Antrieb, gegen Ungerechtigkeiten, Gewalt und Unterdrückung anzukämpfen.

"Dieser spezifische Freiheitssinn ist der eigentliche und tiefe Ur-Grund für den Widerstand von Christen, von religiösen Menschen gegen autoritäre Regime und Diktaturen."
Quelle
Ja, so sollte es wohl sein.

Aber davon sind wir... meilenweit entfernt.
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Larson
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Re: Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Beitrag von Larson »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 9. Okt 2021, 17:15 Was in aller Welt hat Angela Merkel beim Papst zu suchen? Verwechselt der Papst da etwas, was seine Aufgaben anbelangt?
Das habe ich mich auch gefragt; 6 mal war sie nun bei ihm, sie, die Pfarrerstochter?
Da hat sie auf den Papst hinaufgeschaut, wie wenn dieser der liebe Gott persönlich wäre...... (mein persönlicher Eindruck).
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
Elli

Martin Luther- (k)ein Heiliger

Beitrag von Elli »

Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 16:44
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 9. Okt 2021, 17:15 Was in aller Welt hat Angela Merkel beim Papst zu suchen? Verwechselt der Papst da etwas, was seine Aufgaben anbelangt?
Das habe ich mich auch gefragt; 6 mal war sie nun bei ihm, sie, die Pfarrerstochter?
Da hat sie auf den Papst hinaufgeschaut, wie wenn dieser der liebe Gott persönlich wäre...... (mein persönlicher Eindruck).
Luther sagte zu seiner Zeit, vom Papsttum, er sei der Antichrist und die Hure Babylon. Das kleine Horn redet schon sehr lange gotteslästerlich, die alte Schlange.

LG
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Magdalena61
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Re: Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Beitrag von Magdalena61 »

Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 16:44 6 mal war sie nun bei ihm, sie, die Pfarrerstochter?
Sie ist doch gar nicht katholisch. Laut Wiki bekennt sie sich zur evangelisch- lutherischen Denomination. (!)

Sehr befremdlich, wenn Politiker als "Stargast" bei einer Veranstaltung der Kirche oder auf Kirchentagen auftreten und dort politische Interessen verfolgen.
SEHR befremdlich.

:mrgreen: 2019 predigte sie auf dem Evangelischen Kirchentag:
der Rechtsstaat gibt Bürgerinnen und Bürgern eine Grundlage für Vertrauen in diesen Staat. Der DDR, die wie die Bundesrepublik vor 70 Jahren gegründet wurde, fehlte es an dieser Vertrauensbeziehung. Der Staat misstraute den eigenen Bürgerinnen und Bürgern so sehr, dass Persönlichkeits- und Freiheitsrechte immer wieder beschnitten wurden, dass ausspioniert wurde ...
Evangelischer Kirchentag 2019
Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor.
2021

Sind denen die Theologen ausgegangen?
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Thema abgetrennt: Martin Luther (k)ein Heiliger
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Larson
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Re: Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Beitrag von Larson »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 11. Okt 2021, 20:49 Sie ist doch gar nicht katholisch. Laut Wiki bekennt sie sich zur evangelisch- lutherischen Denomination. (!)
Deshlab sprach ich von der Pfarrersttochter.
Katholische Priester "sollten" ja keine Kinder haben… sie haben nur Kegel (uneheliche, "Kind und Kegel" bezeichnen ja die ehelichen und die unehelichen Kinder, habe ich mal gelesen).
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
Elli

Re: Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Beitrag von Elli »

Der Hintergrund des heiligen Stuhls.






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Elli

Re: Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Beitrag von Elli »

Die Vatikanische Audienzhalle sieht wie ein Schlangentempel aus.

https://www.pravda-tv.com/2017/11/die-v ... us-videos/

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Travis
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Re: Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Beitrag von Travis »

In welcher Form sich die Kirchen auch immer angebiedet haben sollten, kann man davon im Koalitionsvertrag nichts finden.

Während Muslime in dieverne Bereichen gefördert werden sollen und in dem Papier mehrfache Erwähnung finden, fehlt vom Christentum jede Erwähnung. Bekennt sich von den Regierungsmitgliedern überhaupt jemand klar zu Christus? Einige scheinen eher bekennende Atheisten zu sein und den Gottesbezug während des Amtseids vernahm auch nicht sonderlich oft.

Homosexualität soll als Grund für eine Anerkennung als Flüchtling festgeschrieben werden. Diversitäts Richtlinien sollen Grundlage für staatliche Förderung werden. Wer sich da nicht anschließt, verliert die Unterstützung. Der Geschlechterwechsel wird mehr gefördert und jede Form von Beratung im Sinne eine "traditionellen" Geschlechterverständnisses (Stichwort: Konversionstherapie) soll weitergehend kriminalisiert werden.

Als "Familie" soll zukünftig auch eine temporär zusammelebende Gemeinschaft von drei oder vier Erwachsenen genannt werden und deren Förderung man ausgeweiten will. Man schafft also indirekt die Grundlage für eine Vielehe.

Im letzten Koalitionsvertrag fand man noch was von Religionsfreiheit und Christenverfolgung in der Welt. Das ist jetzt verschwunden.

Was die Abtreibung angeht, so bleibt der entsprechende Paragraph noch erhalten. Allerdings will man Abtreibung als legitime Handlung in der Familienplanung verstärkt bewerben.

Was sich auch immer die Kirchen mit einer etwaigen Anbiederung erhofft hatten, gibt es im neune Koalitionsvertrag nicht so viel christliches. Aber... vielleicht ist das ja auch im Sinne der großen Kirchen, wobei ich mir das von der RKK nicht so richtig vorstellen kann. Die EKD hingegen wird sich im neuen Koalitionsvertrag wiederfinden, aber dort geht es in weiten Teilen schon lange nicht mehr um das biblische Christentum.
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הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Magdalena61
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Re: Kirchen: Anbiederung an die Politik. Oder umgekehrt.

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Fr 10. Dez 2021, 15:41 Was sich auch immer die Kirchen mit einer etwaigen Anbiederung erhofft hatten, gibt es im neune Koalitionsvertrag nicht so viel christliches.
Das war ja nicht anders zu erwarten.
Peinlich, peinlich, wenn man sich anbiedert, fundamentale Glaubensinhalte dem Zeitgeist opfert und dann einfach nur benützt wird.

Aber es ist ehrlicher, nicht mit einer nicht vorhandenen Ausrichtung auf Gott zu werben, wenn keine Neigung besteht, politischen Entscheidungen in irgendeiner Weise das biblische Weltbild zugrunde zu legen.
LG
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