„Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

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Larson
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„Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Larson »

Nach christlicher Lehre ist der Mensch seit dem Sündenfall von Gott getrennt, also verdammt (auf Ewig) und somit gebraucht er einer Erlösung durch Jesus. Und ohne dies gibt es keine Erlösung. Dies so ganz ganz kurz zusammengefasst.


Das jüdische Verständnis unterscheidet sich darin beträchtlich.
Gott bildete den „Gan Eden“, den Garten Eden und stellte den Menschen, Adam und Eva dort hinein, nackt wie Er sie nach seinem Bilde geschaffen hatte (die Eva ist nicht nach dem Abbild des Mannes geschaffen (gem. Paulus), sondern ebenso nach dem Eben- Abbilde Gottes). Hier ist von JHWH die Rede, also vom liebenden Vater, der seine Kinder erziehen will. Sie sollen lernen und wer lernen soll, wird auch Fehler machen. Schliesslich wusste Gott ja, wie der Mensch ist, Er war und ist sein Schöpfer, sein Bildner.

Dann geschah diese leidige Geschichte mit dem Baum der Erkenntnis, wo beide, Adam und Eva versagten. Und so starb dann dieses Paradies für sie, sie wurden aber nicht verdammt oder verflucht. Der Ackerboden wurde verflucht, ebenso auch die Schlange.

Wie auch die Geschichte später zeigt, lebte aber die Gemeinschaft mit Gott weiter, wie Eva dann auch äusserte, dass sie mit Gott einen Mann (den geborenen Kain) erworben hatte. Auch Abel hatte Gemeinschaft mit Gott, durch sein Opfer, und Gott sprach auch mit Kain, und auch hier war wieder das erziehende Massgebend.

So erzählen die Geschichten die Erziehung des Menschen, in seiner Berg- und Talfahrt, bis hin zum jüdischen Volk, zu Israel.

Und deshalb braucht es keine Opfertheologie/Erlösungstheologie wie im NT dann die Spuren/Weichen dazu gelegt werden.

Dies nur ganz kurz und grob zusammengefasst.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
Elli

Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Elli »

Wir Christen glauben an die Erlösung durch das Opfer Jesus. Hier nur ein paar Verse. Jeder, der das erlösende Blut Jesus, als Geschenk Gottes nicht annimmt, hat es auch nicht.

Roemer 3
…23 Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, 24 und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist, 25 welchen Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben in seinem Blut, damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete in dem, daß er Sünde vergibt, welche bisher geblieben war unter göttlicher Geduld; 26 auf daß er zu diesen Zeiten darböte die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt; auf daß er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist des Glaubens an Jesum.

In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade.
Epheser 1:7

1 Johannes 1:7
Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.

Hebraeer 7:27
dem nicht täglich not wäre, wie jenen Hohenpriestern, zuerst für eigene Sünden Opfer zu tun, darnach für des Volkes Sünden; denn das hat er getan einmal, da er sich selbst opferte.

Hebraeer 1:3
welcher, sintemal er ist der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat gemacht die Reinigung unsrer Sünden durch sich selbst, hat er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe

Hebräer 13:20-21
Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Hebraeer 9:12
auch nicht der Böcke oder Kälber Blut, sondern sein eigen Blut einmal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden.

Hebräer 9:14
Um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!

Hebraeer 10:10
In diesem Willen sind wir geheiligt auf einmal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.

Hebraeer 10:12
Dieser aber, da er hat ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt nun zur Rechten Gottes

1 Petrus 1:18-19
Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.


Epheser 2:13
Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe geworden durch das Blut Christi.


Epheser 5:2
und wandelt in der Liebe, gleichwie Christus uns hat geliebt und sich selbst dargegeben für uns als Gabe und Opfer, Gott zu einem süßen Geruch.

Johannes 6:56
Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm.

Lukas 22:20
Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!

LG
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Travis
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Travis »

Geht es hier um das Thema, was der Titel aussagt? Also darum, Gen 3 aus jüdischer Perspektive zu betrachten?
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הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Helmuth
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 11:56 Das jüdische Verständnis unterscheidet sich darin beträchtlich.
Mal sehen, ob es das von JHWH geoffenbarte an die Juden, oder das jüdische theologische oder auch nur dein persönliches Verständnis ist. Das können wir herausfinden.
Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 11:56 So erzählen die Geschichten die Erziehung des Menschen, in seiner Berg- und Talfahrt, bis hin zum jüdischen Volk, zu Israel. Und deshalb braucht es keine Opfertheologie/Erlösungstheologie wie im NT dann die Spuren/Weichen dazu gelegt werden.
Ein ziemlicher Kurzschluss, der an die 4000 Jahre Geschichte überspringt. Zunächst zwei Fragen:

1) Warum opferte Abel und Gott sah es wohlwollend an?
2) Warum führte Mose das Opfer als Gesetz JHWH‘s ein?

PS: Du platzierst das Thema im christlichen Bereich. Erwarte von mir nicht, dass ich hier jüdische Theologie diskutiere. Oder lass es vom Moderator verschieben. Ich vermute, es wurde deswegen die Frage gestellt.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Corona
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Corona »

Warum opferte Kain, und Gott sah es nicht wohlwollend an?

Und Gott sprach zu Moses: WENN .........opfern......will....
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Anthros
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Ausschluss auf beiden Seiten

Beitrag von Anthros »

Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 11:56 hier war wieder das erziehende Massgebend.

So erzählen die Geschichten die Erziehung des Menschen, in seiner Berg- und Talfahrt, bis hin zum jüdischen Volk, zu Israel.

Und deshalb braucht es keine .. Erlösungstheologie
Erziehung und Erlösung schließen sich doch gegenseitig nicht aus. Ausschluss betreiben aber Juden und "Christen".
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Larson
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Larson »

Elli hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 12:22 Wir Christen glauben an die Erlösung durch das Opfer Jesus. Hier nur ein paar Verse. Jeder, der das erlösende Blut Jesus, als Geschenk Gottes nicht annimmt, hat es auch nicht.
Hallo Elli
Was in aller Welt hat das nun mit meinem Beitrag zu tun?
Was ich über Hebräer denke, habe ich ja schon an anderer Stelle geschrieben.

Weiter könnte man ja aus meinem Beitrag auch sehen, dass es bei Gott nicht dieser These eines errettenden Blutes braucht, welches der Gläubige(wenn auch symbolisch) trinken muss, was aber nach Mose verboten ist.

Gruss
Larson
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Larson
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Larson »

Michael hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 12:52 PS: Du platzierst das Thema im christlichen Bereich. Erwarte von mir nicht, dass ich hier jüdische Theologie diskutiere. Oder lass es vom Moderator verschieben. Ich vermute, es wurde deswegen die Frage gestellt.
Hallo Michael
Nun, es gibt ja keinen „jüdischen Raum“. Weiter passt es auch sehr gut in den christlichen, so als Bereicherung, wenn jemand den Horizont erweitern will, da es ja nicht nur die chr. Interpretation des jüdischen Buches geht.

Weiter, wenn du auch nur etwas aufmerksames gelesen hättest, sprach ich vom sogenannten „Sündenfall“ und bemerkte auch, das ich seht kurz zusammengefasst habe. Deshalb unterlasse doch bitte deine spitzen Bemerkungen.
Es ging nicht um das Opfer Abels und auch nicht im die Weisungen Gottes bei Mose.


Gruss Larson
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Larson
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Re: Ausschluss auf beiden Seiten

Beitrag von Larson »

Anthros hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 13:26 Erziehung und Erlösung schließen sich doch gegenseitig nicht aus. Ausschluss betreiben aber Juden und "Christen".
Hallo Anthros
Nun, es wäre dann die Frage, wovon der Mensch denn erlöst werden soll. Gemäss chr. Tradition aus der Verdammnis, nur der Jude wähnt sich schon gar nicht in dieser chr. Version der Verdammnis und sie hat damit auch keine biblische Begründung im Sündenfall, dass man Gottes gestorben sei, oder evangelikal gesprochen, geistlich tot wäre.
Im jüdischen Verständnis geht es um Erziehung zum Guten.
Ausschluss wovon? Nun, Juden schliessen Menschen aus den Nationen nicht von einem „Heil“ aus, oder sonst schreibe doch, was und wie du das wirklich meinst.

Gruss Larson
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Lena
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Lena »

Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 11:56 Das jüdische Verständnis unterscheidet sich darin beträchtlich.
Du hast auch mal in der Art christlich gedacht, nehme ich an.
Was hat bei dir "das Ruder" herumgerissen?
Was hat dir an der jüdischen Lehre mehr zugesagt?

Wie gehen Juden mit ihrer Schuld um, da sie keinen Tempel haben
und keine Opfer mehr bringen können?
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