Zungenrede

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Magdalena61
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Zungenrede

Beitrag von Magdalena61 »

Gibt es hier Christen, die in Zungen reden?
1. Kor. 14,13 (SLT): Wer in einer Sprache redet, der bete, dass er es auch auslegen kann.
Wenn der Gläubige das, was er "in Zungen" spricht auslegen kann, dann heißt das ja, er versteht, was er sagt.
Ist das so bei euch?

Oder seid ihr der Meinung, die Anweisung, die Zungenrede auch auszulegen, gilt nur für die Dauer der Versammlung der Gemeinde?

Wozu eigentlich in Zungen reden, wenn man es dann eh übersetzen muss?
LG
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Larson
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Re: Zungenrede

Beitrag von Larson »

Magdalena61 hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 02:48 Gibt es hier Christen, die in Zungen reden?
Da ich ja auch einmal dazugehörte:

„Zungenrede“ ist ja nicht nur ein „christliches“ Phänomen, kommt auch in anderen Kulturen vor.
Das Ganze ist eher umstritten und zeugt nicht wirklich von einer Geistlichkeit.
Hat ja auch nichts mit „Pfingsten“ zu tun, denn da verstanden ja die Zuhörer das Gesagte in ihre Sprache.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
Spice
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Re: Zungenrede

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 02:48 Gibt es hier Christen, die in Zungen reden?
1. Kor. 14,13 (SLT): Wer in einer Sprache redet, der bete, dass er es auch auslegen kann.
Wenn der Gläubige das, was er "in Zungen" spricht auslegen kann, dann heißt das ja, er versteht, was er sagt.
Ist das so bei euch?

Oder seid ihr der Meinung, die Anweisung, die Zungenrede auch auszulegen, gilt nur für die Dauer der Versammlung der Gemeinde?

Wozu eigentlich in Zungen reden, wenn man es dann eh übersetzen muss?
LG
Ich rede in Zungen. Allerdings kenne ich z.Z. keinen Ausleger. Früher hat uns die Auslegung sehr geholfen.
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Travis
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Re: Zungenrede

Beitrag von Travis »

Larson hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 08:30 Das Ganze ist eher umstritten und zeugt nicht wirklich von einer Geistlichkeit.
Das eine Gabe Gottes in einen Menschen nicht zu gesteigerter Geistlichkeit führt, ist eines der Themen des Korintherbriefs. Das wurde bereits damals verwechselt, nicht nur in Bezug auf die Glossalie.
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Helmuth
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Re: Zungenrede

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 02:48 Gibt es hier Christen, die in Zungen reden?
Ja ich, und ich habe meine eigene Form erst finden müssen. Ich praktizierte es jahrelang nicht.
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Hexenjagd
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Re: Zungenrede

Beitrag von Hexenjagd »

Magdalena61 hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 02:48
Wozu eigentlich in Zungen reden, wenn man es dann eh übersetzen muss?
LG
Das ist schon einmal der falsche Ansatz!
Zungenrede muss ausgelegt und nicht übersetzt werden da es sich weder um eine "FREMDSPRACHE",
noch um irgendein unverständliches "GEBRABBEL" handelt!

LG
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Abischai
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Re: Zungenrede

Beitrag von Abischai »

Zu Pfingsten einst sprachen die Jünger "in Zungen", was ein Kunstwort ist, weil es sich auf die "Zungen, zerteilt wie von Feuer" bezieht. Und diese Rede geschah in verständlichen Fremdsprachen der Zuhörerschaft.

Paulus benennt aber auch die Form der Rede, die der Heilige Geist mit "unaussprechlichem Seufzen" vor Gott bringt. Und er betont auch, daß er (allein für sich) viel mehr in Zungen redet/betet, als alle anderen.

In der Pfingstbewegung erfolgte zu Beginn des 20 Jh. eine derbe Verwirrung, sodaß man heute auf den ersten Blick das Echte vom Falschen nicht zu unterscheiden vermag.

In der 2. Hälfte des 20. Jh. kam dann die katholisch-charismatische Bewegung hinzu, in der die "Glossolalia" irgendwie "wiederentdeckt" worden war. Welcher Qualität diese Quelle aber ist, ist verständlicherweise strittig.

In den '70-'80er Jahren des verg. Jh. verschmolz dann die der säkularisierte Ableger der Pfingstbewegung mit der katholisch-charismatischen zur sog. pfingstlich-charismatischen Bewegung.

Ich habe dort echte und falsche Zungenrede erlebt.

Die Anordnung des Apostels Paulus, daß in der Versammlung nur in Zungen geredet werden dürfe, wenn ein Ausleger da sei, ist lebensnotwendig, denn genau das war 1906 in Kassel NICHT erfolgt, womit sich in der Versammlung der Gläubigen zwar nicht unerkannt, aber ungehindert spiritistische Geister einmogeln konnten und die Bewegung weitgehend zerlegt haben, der Rest ist ja bekannt.
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Travis
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Re: Zungenrede

Beitrag von Travis »

Abischai hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 11:38 In den '70-'80er Jahren des verg. Jh. verschmolz dann die der säkularisierte Ableger der Pfingstbewegung mit der katholisch-charismatischen zur sog. pfingstlich-charismatischen Bewegung.
Der Punkt interessiert mich. Kann man das irgendwo nachvollziehen? Also das es einen säkularisierten Ableger der Pfingstbewegung gibt bzw. gab? Bislang hatte ich im Hinterkopf, dass es diese Verwirrung bereits mit Entstehung der Pfingstbewegung gegeben hat, weshalb es bereits kurz nach ihrer Entstehung Kontroversen gab.
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Abischai
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Re: Zungenrede

Beitrag von Abischai »

Travis hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 12:07 Der Punkt interessiert mich. Kann man das irgendwo nachvollziehen?
Es fällt mir schwer die zahllosen Quellen anzuführen, die ich in dem letzten 40 Jahren gelesen, gesehen, teils selbst recherchiert habe.
Zentral ist das Buch von Ernst Giese "und flicken die Netze". Der Bruder hat noch mit Zeitzeugen aus Kassel (1906) u.v.m. gesprochen und in seinem Buch die Anfänge genauestens beschrieben. Das würde ich dringend empfehlen.
Die Anfänge der charismatischen Bewegung haben wir vor allem in der DDR sehr präziese mitbekommen, die Ursachen aber erst später verstanden.

Was in LA (Kalifornien) 1905 ablief, war DIE "Pfingsbewegung", die dort begann. Aber auch vorher schon in DE gab es, ausgehend von Blankenburg, 1860, die "Heiligungsbewegung", bei der wirklich interessantae Dinge geschehen sind, ich meine daß dies Gottes Wirken war. Daraus war die "Geminschaftsbewegung" hervorgegangen, eine freikirchliche Gemeindearbeit.
Später hat man von Kassel aus Gesandte in LA nachsehen lassen, was dort vom Herrn her geschehen sei, und die haben die "Los-Angeles-Bewegung" nach Deutschland importiert. Das war bis dahin noch alles im grünen Bereich, bis es in Kassel 1906 dann aber eben zu eklatanten Geschehnissen und Spaltungen kam (aufgrund Nichtbeachtung der Anweisungen von Paulus !!!).
Wir haben eine echte Pfingstbewegung (Kunstwort!) und eine unechte, die beide in Kassel deutlich wurden. Es hat sich dann der Mühlheimer Verband (echte Pfingstler) von der Gemeinschaftsbewegung abgegrenzt, die quasi wie "Toronto" waren. Später (1909) wurde das dann von einer privaten Interessengruppe aus 30 Mitgliedern stigmatisiert ("Berliner Erklärung 1909"), in der konstatiert wurde, daß der Geist der Pfingstbewegung ein Geist "von unten" sei.
Das glauben undifferenziert auch heute noch viele, was vor wenigen Jahren zu einer Gegenerklärung geführt hat.

Na das wird jetzt zu lang. Aber man sollte das schon wissen, wenn man mit Leuten und Phänomennen konfrontiert wird, die einen etwas verwirren.
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Travis
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Re: Zungenrede

Beitrag von Travis »

Abischai hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 12:21 Es fällt mir schwer die zahllosen Quellen anzuführen, die ich in dem letzten 40 Jahren gelesen, gesehen, teils selbst recherchiert habe.
Das würde mir genauso gehen.

DIe Geschichte der Pfingstbewegung ist mir bekannt und in Deinem Beitrag fand ich bsiher nichts, was mir neu gewesen wäre. Der Punkt mit dem säkularisierten Ableger der Pfingstbewegung ist es, der mir neu ist. Das genannte Buch kenne ich, aber dort findet zu dieser speziellen Frage nicht. Es gibt ja nicht nur unzählige Bücher über diese Bewegung seitens Kritiker sondern auch solche, von denen die dabei waren. Darin werden die Kritikpunkte gar nicht bestritten, sondern lediglich anders gedeutet.
Abischai hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 12:21 Das glauben undifferenziert auch heute noch viele, was vor wenigen Jahren zu einer Gegenerklärung geführt hat.
So müsste man es bezeichnen, ja. Falls es einen säkularisierten Ableger der Pfingstbewegung gegeben hat. Ich fürchte jedoch, dass nach Deutschland und den Rest der Welt genau das expoertiert wurde, was damals in Toronto entstanden ist. Daher auch meine Frage.
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