Oleander hat geschrieben: ↑So 28. Nov 2021, 14:06
Und wir kamen beide zu dem Ergebnis, dass Gott sich eben nicht nur seinen Kindern im Glauben ( als von neuem geboren) widmet und anspricht, sondern auch die "Heiden" nur auf einem anderen Weg, also nicht durch die Bibel.
Ja, dem ist so.
Wie die Missionsgeschichte zeigt, kommen Menschen auch dann zum Glauben, wenn es in ihrer Sprache keine Bibel gibt. Das Evangelium wird ihnen verkündet, meist durch Menschen, ab und an durch Träume und Visionen. Allen gleich ist jedoch, dass sie Gott, nach ihrer Umkehr zu ihm, näher kennenlernen wollen und sich dann, teilweise unter Einsatz von Menschenleben, Bibeln besorgen oder besorgen lassen. Der Drang, eine Bibel zu bekommen, ist da wirklich sehr groß. Ich weiß es im näheren Umfeld aus asiatischen Ländern und aus Russland. Gerade in den asiatischen Ländern kann es schon mal das Leben kosten, sich eine Bibel zu besorgen.
"Anonymen" Christen, also Menschen, über denen Jesu Name nicht verkündigt wurde, sind nicht bekannt. In der ganzen Bibel gibt es keinen Hinweis darüber. Im Gegenteil. Auch den Johannes-Jünger in der hinteren Apostelgeschichte, fehlte noch der Heilige Geist, weshalb Paulus dort seinen Dienst tat. Das wundert mich allerdings nicht. Es geht im Glauben an Christus um diesen Namen. Immer. Durch den Heiligen Geist, mit dem jeder Mensch der wiedergeboren wird versiegelt ist, werden Menschen zur Bibel und zueinander geführt. Daher ist die Bibel auch voll von entsprechenden Aussagen. Menschen mit Visionen und Träumen, die keinen Zugang zur Bibel hatten, erfahren darin also auch den Namen.
Gott stellt sich nicht anonym vor, was ja schon in der Formulierung ein Paradoxon ist. Es ist wie bei Abraham, bei Mose und auch bei Jesus Christus. Gott stellt sich vor und verkündet, was er getan hat, um die Erlösung von der Sünde zu ermöglichen. Sei es durch Träume und Visionen, die dann zu einer Sehnsucht nach der Bibel und christlicher Gemeinschaft führen. Oder durch Menschen und deren Verkündigung des Evangeliums.