Äon

Themen des Neuen Testaments
R.F.
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Re: Äon

Beitrag von R.F. »

Larson hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 17:03
R.F. hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 16:51 Die Existenz Gottes lässt sich nicht beweisen?
Nun, das Pauluszitat ist kein Beweis.
Die „Schöpfung“ auf den "Schöpfer" hinzudeutet, das kann nicht beweisen werden (wie auch die Evolutionstheorie auch nur eine Theorie ist).
Natürlich ist das Zitat selbst kein Beweis, jedoch die Tatsache, dass Leben nicht künstlich erzeugt werden kann. Jemand konnte das aber...

Übrigens, die Evolutionslehre fußt auf keiner Theorie (Theorien kann man beweisen), sondern ist - nachsichtig formuliert - lediglich eine Hypothese.
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Larson
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Re: Äon

Beitrag von Larson »

R.F. hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 17:37 Natürlich ist das Zitat selbst kein Beweis, jedoch die Tatsache, dass Leben nicht künstlich erzeugt werden kann. Jemand konnte das aber...
Auch das ist kein Beweis, dass es einen Schöpfer gibt. Auch nur Hypothese.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: Äon

Beitrag von R.F. »

Larson hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 17:40
R.F. hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 17:37 Natürlich ist das Zitat selbst kein Beweis, jedoch die Tatsache, dass Leben nicht künstlich erzeugt werden kann. Jemand konnte das aber...
Auch das ist kein Beweis, dass es einen Schöpfer gibt. Auch nur Hypothese.
Du glaubst also, wenn man die Experten nur lange genug in der "Ursuppe" rühren lässt, wird sich irgend wann mal was Lebendiges ergeben?
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Larson
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Re: Äon

Beitrag von Larson »

R.F. hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 18:05 Du glaubst also, wenn man die Experten nur lange genug in der "Ursuppe" rühren lässt, wird sich irgend wann mal was Lebendiges ergeben?
Sprichst du nun von "glauben". Du glaubst aufgrund der Unwahrscheinlichkeit gemäss deiner Meinung/Prägung/Gesinnung/„Glauben“, dass es einen Schöpfer geben muss. Nur ist das kein Beweis und hat ja mit dem Thema nichts zu tun..
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Re: Äon

Beitrag von Zippo »

lovetrail hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 10:51 Folgende Stelle ist für unser Thema bemerkenswert:
Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt (Äon) das ewige (äonische) Leben. Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind, und die Ersten sein, die die Letzten sind. (Mk.10,29-31. Lut.)
Im kommenden Äon erhalten jene also äonisches Leben. Es ist schon willkürlich wenn man in ein und demselben Satz einmal das Substantiv als Zeitalter/Welt übersetzt und das entsprechende Ajektiv mit "ewig". Zudem werden die Ersten die Letzten sein. Also sie müssen auch irgendwann ins Ziel kommen, wenn auch als die Letzten.

Das "äonische Leben" muss sich hier eher auf die Qualität des Lebens im kommenden Äon beziehen, wenn man Sprache und Grammatik ernst nimmt.
Das ist ein interessanter Vers. Er kommt direkt nach diesem bedrohlichen Vers für die Reichen. und sie haben sich alle entsetzt. Die Sache mit dem Kamel schien einigen Zuhörern sehr heikel zu sein. Da sollte man ja alles abladen, was in der ersten Zeit der Christenheit ja auch so geschehen ist. Apg 2,44-46

Petrus überlegt aber auch, was den Jüngern dafür gegeben wird, weil sie doch alles verlassen haben und sind dem Herrn nachgefolgt.Mk 10,28

Dann kommt diese Antwort Jesu und er verwendet überraschender Weise das Wort "kairo" , als er sagt, sie würden in dieser Zeit Häuser und Brüder, Schwestern und Mütter, Kinder und Äcker mitten unter Verfolgung empfangen.
Kairo bezeichnet ja die günstige Zeit. Obwohl es insgesamt auch eine arge Zeit ist, ein Zeitalter, wo Satan noch einmal richtig aufdreht, unter anderem auch, um die Würdigkeit der gläubigen Christen zu prüfen. Lk 22,31

Aber schließlich gibt es im zukünftigen Zeitalter bzw. der zukünftigen Welt ewiges Leben. äon einmal in der Variante des Zeitalters und einmal in der Variante des unendlichen bzw. unverweslichen Lebens.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Äon

Beitrag von Zippo »

Larson hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 16:00
Zippo hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 12:31 Man muß die Güte Gottes natürlich auch erkennen und das bedeutet es, sich nach seinem Wort zu richten.
Larson

kl. Nachtrag:
עוֹלָ֥ם (‘olam) (ע ajiin ist ein Kehllaut) das Verhülle, verdeckte, Unabsehbarkeit, dem menschlichen Blick verborgene Zukunft/Vergangenheit, eine geraume lange Zeit.
Sehr gute Definition des Wortes olam. Kann man diese Definition auf das Wort äon so übertragen ?
Meistens wird ja olam in der Septuaginta mit äon übersetzt.
Das kann ich dir nicht in dem Sinn sagen, das Griechische ist mir etwas zu weit weg (aber Äon beschreibt auch ein Zeitalter, Olam weniger). Aber dazu hatte ich ja die Links von Wiki geschickt, welche das beschreiben.
Worte haben eben ihre Entwicklung und das Hebräische ist wesentlich älter, wie das Griechische.
Da hat sich dann aus dem, im Verborgenen liegenden Zeitraum, das Zeitalter und schließlich die Unendlichkeit herausgebildet.

Die Übersetzer haben sehr oft mit ewig oder Ewigkeit übersetzt und als Leser müßten wir eigentlich bedenken, daß dieses Wort nicht unbedingt inmer die Unendlichkeit beschreibt.

Gruß Thomas
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Larson
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Re: Äon

Beitrag von Larson »

Zippo hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 10:49 Die Übersetzer haben sehr oft mit ewig oder Ewigkeit übersetzt und als Leser müßten wir eigentlich bedenken, daß dieses Wort nicht unbedingt inmer die Unendlichkeit beschreibt.
Das betrifft nicht nur das Wort „Olam“, auch andere Worte sind nicht genau definiert.
Auch Präpositionen können unterschiedlich interpretiert werden, ob לְ nun „von, an, für… “ bedeutet.
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Re: Äon

Beitrag von Zippo »

Larson hat geschrieben: Di 11. Jan 2022, 16:17
Zippo hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 12:31 Was haben die Griechen wohl von diesen Göttern erwartet ?
Alles möglich und unmögliche. Hauptsache, man hatte für jedes spezielle Anliegen wohl den dafür zuständigen Gott. Der Gott des Krieges konnte ja nicht der Gott der Liebe sein.
"Ach, lieber Chronos, mach doch die Zeit ein wenig kürzer bzw. länger !" :P

Es hat übrigens Albert Einstein schon herausgefunden, daß Zeit durchaus etwas subjektives sein kann. Wer auf etwas wartet, der empfindet die Zeit länger. "A wating teapot never boils"
Die Zeit mit einer lieben Freundin dagegen, vergeht wie im Fluge.

Es gibt übrigens auch im AT eine Passage, die ich nicht so ganz verstehe. Sie steht in Josua 10,12-13. Sonne und Mond sollen da einen Stillstand erfahren haben, bis Israel sich an seinen Feinden gerächt hatte.
Ich nehme an, daß dies physikalisch nicht so passiert ist, ist es denkbar, die Erde langsamer drehen zu lassen, um so den Tag zu verlängern ?

Larson
Zippo hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 12:31 Für die Äonen war wohl der Gott Aion zuständig ? Vielleicht kommt man besser hinter die Bedeutung des Wortes, wenn man sich mit diesem "Gott" Aion beschäftigt ?
Vielleicht wurde aus dem „philosophieren“ über woher und wohin schlussendlich ein Gott erschaffen? Die Götter waren ja nicht zuerst, sondern diese wurden entworfen.
Naja, der Gott der Liebe hat die Liebe angeheizt und der Gott des Krieges hat Sieg geschenkt, da wird man doch von dem Gott des Zeitalters auch etwas erwartet haben ? Vielleicht hat er das gegenwärtige pulsierende Leben als eine Art Schicksalslenker begleitet.
Ich vermute auch, daß hinter diesen Göttern damals die von Gott abgefallenen Geister standen. Da war schon irgendetwas, sonst wären die Menschen nicht darauf gekommen.

Larson
Zippo hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 12:31 [Ha'olam Ha-Bah ist dann „die kommende Welt“.]

Die Bedeutungen im strong Verzeichnis sind mir auch geläufig, aber wie kommt man jetzt sprachlich auf die kommende Welt ? Da wird doch mit einer Zeit direkt eine ganz bestimmte Qualität des Daseins verbunden ?
Naja, die Strongs sind ja nicht 100% zuverlässig.
Die kommende Welt ist ein jüdischer Begriff, welche sich entwickelt hat, in der Erwartung auf das Zeitalter des „Messias“ du auch der Ewigkeit.
Die Christen leben in dem Bewußtsein, daß es neue Schöpfung gibt. Der Herr Jesus Christus hat davon gesprochen und das ewige Leben ist der Lohn der Nachfolge sagt er. Im Beitrag von lovetrail wird der Vers zitiert.

Wie stellt sich das Judentum denn dieses zukünftige Zeitalter vor ?
Larson
Zippo hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 12:31 Jedenfalls wird am Schluß des Psalmwortes aus dem Wort "olam" übersetzt. Das kann man in dem Fall mit "hört niemals auf" übersetzen. Oder könnte die Liebe und Güte Gottes mal ein Ende haben ?
Wohl kaum, dass Gottes Liebe ein „Ende“ wie sie auch keinen „Anfang“ hat. So muss Gnade nicht erst werden, denn sie war schon immer da.
Was ist aber mit Menschen, die ihm gar nicht gefallen ?
Oder andersherum gefragt: Liegt es nicht auch an uns, ob Gott uns lieben kann ?
Larson
Zippo hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 12:31 Die Bereitschaft Gottes, Menschen wieder anzunehmen, ist ja grundsätzlich immer vorhanden, aber manchmal läßt er die Menschen mit ihrer gottlosen Lebenseinstellung eher ziehen. 2 oder 3 mal spricht Gott den Menschen an und warnt ihn, aber dann läßt er ihn ins Verderben rennen. Hiob 33
Man muß die Güte Gottes natürlich auch erkennen und das bedeutet es, sich nach seinem Wort zu richten.
Nun, mich hat Gott ja noch nie direkt angesprochen oder gewarnt, wie funktioniert das? Ein Unglück, Krank, Erlebnis?
Nach „seinem Wort“ richten wirft zuerst die Frage auf, was ist denn Sein Wort? In der Bibel steht nur im AT: „und Gott JHWH sprach:….“. Ist die Bibel die Referenz auf Gott, wo wir aber Gott nicht mal beweisen können, dass es Ihn gibt?
Gott spricht heutzutage vor allem durch das von seinem Geist inspirierten Wort. Das haben wir seit dem Buchdruck in vielen Regalen der Welt, allerdings nicht zur Zeit Hiobs.

Das peinlichst genau durch die Masoreten immer wieder kopierte Wort des Volkes Israel, hat es schon zur Zeit des Erscheinens Jesu so gegeben und sein Tun und Leben wird an vielen Versen festgemacht, die im AT stehen.
Jetzt muß man das allerdings erst mal akzeptieren, daß diese Verheißungen des AT auf das Leben Jesu zutreffen, sonst haben solche Auslegungen nicht viel Wert.
Christen tun sich da nicht schwer mit, aber manche Israeliten warten lieber auf einen anderen Held, den sie als Messias begrüßen können.

Möglicherweise gibt es ja noch ein Zeitalter für die Israeliten, wenn der Herr Jesus Christus kommt.
Für Israel würde er dann als Messias zum ersten mal erscheinen. Das NT sagt dazu: "es werden ihn sehen alle Augen und die ihn zerstochen haben" Off 1,7; Mt 24,30 Das ist eine Verheißung aus Sacharja 12,10.

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Mi 12. Jan 2022, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Äon

Beitrag von Larson »

Zippo hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 11:47 Ich vermute auch, daß hinter diesen Göttern damals die von Gott abgefallenen Geister standen. Da war schon irgendetwas, sonst wären die Menschen nicht darauf gekommen.
Vermuten lässt sich vieles. Die Apokryphen sind voll davon, was die Gott-Welt anbetrifft, von abgefallenen Engeln usw. Man findet für sich immer eine Schrift, die was bezeugt.

Zippo hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 11:47 Was ist aber mit Menschen, die ihm gar nicht gefallen ?
Oder andersherum gefragt: Liegt es nicht auch an uns, ob Gott uns lieben kann ?
Da ja Gott der Schöpfer ist, also zuerst war, liebt er doch wohl sein Werk. Und ja sicher freut Er sich, wenn wir Ihn lieben. Nur, was ist denn Liebe in den Augen Gottes?
Zippo hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 11:47 Gott spricht heutzutage vor allem durch das von seinem Geist inspirierten Wort.
Das ist natürlich wiederum kritisch, denn was hat Gott wirklich inspiriert und auf welche Art? Es ist doch der Mensch, der dann solch Geschriebenes in den Mund Gottes legt.
Zippo hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 11:47 Jetzt muß man das allerdings erst mal akzeptieren, daß diese Verheißungen des AT auf das Leben Jesu zutreffen, sonst haben solche Auslegungen nicht viel Wert.
Bisher sind aber hier solche Versuche der Deutung, der Erklärung oder Rechtfertigung kläglich gescheitert, das AT auf Jesus hin zu deuten, denn das wesentliche wird ja ausgeklammert.
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Re: Äon

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 11:47 Liegt es nicht auch an uns, ob Gott uns lieben kann ?
Mein Kind hatte mal wieder Sch...gebaut, ne, ich kann es jetzt auf keinen Fall mehr lieben ...
Und dann noch der Nachbar, der tut nicht so wie ich gern hätte! Nächtenliebe? Nö, auf keinen Fall! Der ist mir Feind geworden, ich hasse ihn!
Ich werde mich an ihm rächen, ja genau, so werd ichs machen!
Aber nein, ich habe mich doch anders entschieden, ich versuche mit ihm klar zu kommen, ich mag nur nicht, wie er sich manchmal verhält, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf...
Und mein Kind? Ja, wie oft habe ich in meinem Leben Sch...gebaut? Hm...
Ich liebe mein Kind trotzdem, aber nicht die Sch...., die es gebaut hat 8-)
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