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Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Mi 2. Feb 2022, 15:57
von Magdalena61
Michael hat geschrieben: Mi 2. Feb 2022, 03:48 Danach suchte ich eine Zeit lang, aber mit fortschreitendem Alter wird die Auswahl enger, denn ich wollte sicher keine Geschiedene, die mit ihren Eheproblemen ebensowenig fertiggeworden ist wie ich. Es gilt außerdem desgleichen, dass die Scheidung allein die Ehe nicht auflöst und ich breche Gott zuliebe sicher keine anderer Ehe. Und mit Jungfrauen ist in unserer Gesellschaft der Markt nicht gerade übersät. ;)
Wie begründest du diese These: "Es gilt außerdem desgleichen, dass die Scheidung allein die Ehe nicht auflöst"?

Mir ist das zu pauschal.

Vor Jahren schrieb ich im Forum einer christlichen Partnerbörse. -- Angesichts des menschlichen Leids, mit dem ich konfrontiert wurde und der Diskriminierung Getrennter und Geschiedener durch andere Christen würde ich den Satz da oben nicht so strikt und alternativlos vertreten, zumal ich auch meine, die biblischen Gebote sollten nicht durch die Anreicherung mit menschlichen Forderungen (Menschengeboten) zu Lasten aufgebläht werden, die die Menschen nicht mehr tragen können.
LG

Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Do 3. Feb 2022, 17:46
von Magdalena61
*push*
Michael hat geschrieben: Mi 2. Feb 2022, 03:48 Danach suchte ich eine Zeit lang, aber mit fortschreitendem Alter wird die Auswahl enger, denn ich wollte sicher keine Geschiedene
Wenn du selbst geschieden bist, woher nimmst du dir dann das Recht, von einer eventuellen zukünftigen Partnerin zu erwarten, diese dürfe nicht geschieden sein?
Dann bleiben doch eigentlich nur Witwen und unverheiratete Frauen, die noch nie mit einem Mann zusammen waren, übrig. Warum sollten solche einen geschiedenen Mann in Erwägung ziehen, wenn ihre eigene Vergangenheit doch "sauber" ist?

Die Ausgrenzung geschiedener Frauen aus dem Radius der persönlichen Suche sagt: Männer dürfen nach einer Scheidung wieder heiraten, aber geschiedene Frauen kommen mit Berufung auf Lk. 16,18 nicht in Frage?

Knüppelhart, so eine Auffassung.
Oder meintest du das anders?
LG

Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Do 3. Feb 2022, 18:29
von Nobody2
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 2. Feb 2022, 15:57
Michael hat geschrieben: Mi 2. Feb 2022, 03:48 Danach suchte ich eine Zeit lang, aber mit fortschreitendem Alter wird die Auswahl enger, denn ich wollte sicher keine Geschiedene, die mit ihren Eheproblemen ebensowenig fertiggeworden ist wie ich. Es gilt außerdem desgleichen, dass die Scheidung allein die Ehe nicht auflöst und ich breche Gott zuliebe sicher keine anderer Ehe. Und mit Jungfrauen ist in unserer Gesellschaft der Markt nicht gerade übersät. ;)
Wie begründest du diese These: "Es gilt außerdem desgleichen, dass die Scheidung allein die Ehe nicht auflöst"?

Mir ist das zu pauschal.

Vor Jahren schrieb ich im Forum einer christlichen Partnerbörse. -- Angesichts des menschlichen Leids, mit dem ich konfrontiert wurde und der Diskriminierung Getrennter und Geschiedener durch andere Christen würde ich den Satz da oben nicht so strikt und alternativlos vertreten, zumal ich auch meine, die biblischen Gebote sollten nicht durch die Anreicherung mit menschlichen Forderungen (Menschengeboten) zu Lasten aufgebläht werden, die die Menschen nicht mehr tragen können.
LG
Das mit der Ehe ist doch ganz einfach gelöst.

Eine Ehe gilt als ungültig, gebrochen, aufgelöst, wenn ein Partner den anderen betrügt, also wenn Ehebruch vorliegt. Dann sind beide Partner frei, sich erneut zu vermählen. Richtig?

Da jedoch eine Ehe grundsätzlich nicht geschieden werden kann, es sei denn wegen Ehebruch oder mangels Erfüllung ehelicher Pflichten (also wenn keine Nachkommen zustande kommen) und da mit Sicherheit früher oder später einer der Partner eine neue Beziehung eingeht, ist die Ehe dann mit Sicherheit hinfällig.

Man braucht also nur ein wenig zu warten, bis der Ex-Partner eine neue Beziehung eingeht. Der Mann hat es da besser, weil Frauen viel eher neue Beziehungen eingehen. Jesus Christus hin oder her - wer wäre schon bereit, ein Leben lang auf den Beischlaf oder eine neue Beziehung / Ehe zu verzichten? Wer nimmt es da schon so genau mit der Bibel? Das gibt es so selten, dass man normalerweise nicht lange warten muss, bis der Ex eine/n neue/n hat. Bei mir hat das nichtmal ein halbes Jahr gebraucht und davor war der Bruch schon der Trennungsgrund - also im Grunde genommen.

Eine andere Möglichkeit ist, dass man sich so abspricht, dass einer der beiden die Sünde der Enthaltsamkeit auf sich nimmt - sich also dem Partner verweigert - und dadurch die Ehe endgültig gelöst wird. Lieber eine kleine Sünde als für immer zur Einsamkeit verdammt....

Ach und noch ein Hinweis: Der Ehevertrag vor dem Gesetz eines Landes ist vor Gott nicht gültig. Wenn ein Paar sich erst garnicht vermählt und dabei keine Intimitäten austauscht, gilt es nicht als Ehe, weder vor Gott, der Kirche noch einem Staat. Darum kann da von keiner Trennung die Rede sein.

Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Do 3. Feb 2022, 18:29
von lovetrail
Es gibt ja auch die Konstellation, dass der ungläubige Partner gehen will. Und so ist dann der gläubige Part geschieden. In so einem Fall sei man/frau nicht gebunden, heisst es im 1. Kor.7.
Dies impliziert auch die Möglichkeit einer neuerlichen Eheschließung, denke ich mal.

LG

Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Do 3. Feb 2022, 18:33
von lovetrail
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29
Eine andere Möglichkeit ist, dass man sich so abspricht, dass einer der beiden die Sünde der Enthaltsamkeit auf sich nimmt - sich also dem Partner verweigert - und dadurch die Ehe endgültig gelöst wird. Lieber eine kleine Sünde als für immer zur Einsamkeit verdammt....
Bitte bemüh' dich nicht für uns wie ein Christ zu denken. Das treibt irgendwie seltsame Blüten. :shock:

Gottes Gebote sind doch keine magischen Formeln die man irgendwie zum eigenen Vorteil manipulieren könnte.

LG

Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Do 3. Feb 2022, 18:37
von Isai
lovetrail hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29 Es gibt ja auch die Konstellation, dass der ungläubige Partner gehen will. Und so ist dann der gläubige Part geschieden. In so einem Fall sei man/frau nicht gebunden, heisst es im 1. Kor.7.
Dies impliziert auch die Möglichkeit einer neuerlichen Eheschließung, denke ich mal.

LG
Seh ich auch so.
1. Korinther 7:15; SCH hat geschrieben:Wenn sich aber der Ungläubige scheiden will, so scheide er sich! Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; in Frieden aber hat uns Gott berufen.
1. Korinther 7:15; KNT hat geschrieben:Wenn aber der ungläubige [Teil] sich trennen will, [so] soll er geschieden werden. In solchen [Fällen] ist der Bruder oder die Schwester nicht skla[visch] ge[bund]en. In Frieden hat uns Gott berufen!

Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Do 3. Feb 2022, 18:37
von Nobody2
lovetrail hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29 Es gibt ja auch die Konstellation, dass der ungläubige Partner gehen will. Und so ist dann der gläubige Part geschieden. In so einem Fall sei man/frau nicht gebunden, heisst es im 1. Kor.7.
Dies impliziert auch die Möglichkeit einer neuerlichen Eheschließung, denke ich mal.
Ja, genau! Daran hatte ich nicht gedacht! Mit einem ungläubigen Partner hat man es sowieso kinderleicht aus dem genannten Grund, weil der so schnell einen neuen hat, dass man sich in vielen Fällen noch nichtmal geschieden hat.

Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Do 3. Feb 2022, 18:42
von Nobody2
lovetrail hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:33 Bitte bemüh' dich nicht für uns wie ein Christ zu denken. Das treibt irgendwie seltsame Blüten. :shock:

Gottes Gebote sind doch keine magischen Formeln die man irgendwie zum eigenen Vorteil manipulieren könnte.
Also so ganz gleichgültig sind mir die christlichen Vorgaben auch wieder nicht. Denn das Christentum ist von Gott und was wäre ich für ein Gläubiger, wenn ich das nicht respektieren würde? Es fühlt sich für mich einfach besser an, auch von den christlichen Regeln zu bestehen.

Da fällt mir schon wieder was ein. Jesus hat uns erklärt, dass bereits die Begierde für einen verheirateten Menschen als Ehebruch gilt. In den meisten Fällen wird doch zumindest einer der Partner in diesem Sinne bereits Ehebruch begangen haben. Und so einfach kann es sein.

Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Do 3. Feb 2022, 19:06
von lovetrail
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:42
Also so ganz gleichgültig sind mir die christlichen Vorgaben auch wieder nicht. Denn das Christentum ist von Gott und was wäre ich für ein Gläubiger, wenn ich das nicht respektieren würde? Es fühlt sich für mich einfach besser an, auch von den christlichen Regeln zu bestehen.

Da fällt mir schon wieder was ein. Jesus hat uns erklärt, dass bereits die Begierde für einen verheirateten Menschen als Ehebruch gilt. In den meisten Fällen wird doch zumindest einer der Partner in diesem Sinne bereits Ehebruch begangen haben. Und so einfach kann es sein.
Kann es sein, dass du eine oder mehrere sehr schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht hast und das jetzt generalisierst? Ich finde es nicht gut, wenn man für seelische Belange Geistliches (bzw das Wort Gottes) einspannen möchte. Wenn man sehr verletzt ist, dann gibt es auch die Möglichkeit zu Jesus als dem Heiler zu gehen.

Und dort wo man selber jemanden verletzt hat, sollte man das auch vor Gott bringen und um Vergebung bitten. Denn meistens ist man nicht nur Opfer sondern auch Täter gewesen.

LG

Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Verfasst: Do 3. Feb 2022, 20:26
von Magdalena61
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29 Das mit der Ehe ist doch ganz einfach gelöst.
Eine Ehe gilt als ungültig, gebrochen, aufgelöst, wenn ein Partner den anderen betrügt, also wenn Ehebruch vorliegt.
Ehebruch kann auch vergeben werden.
Die Liebe zum Partner oder zur Partnerin verschwindet nach einem außerehelichen Kontakt des anderen doch nicht per Knopfdruck. Und der Bund ist zwar - meiner Meinung nach- stark beschädigt, aber er existiert noch.

Wenn jemand dem ehebrecherischen Teil nach Erlangung der Kenntnis von dessen Verfehlung postwendend den Koffer vor die Tür stellt, dann ist wohl in den meisten Fällen verletzter Stolz ursächlich, der psychische Zustand des Betrogenen- er ist mit Sicherheit traumatisiert und im Schockzustand gar nicht fähig, nüchtern abzuwägen.
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29Dann sind beide Partner frei, sich erneut zu vermählen. Richtig?
So, wie ich die Schrift verstehe: Nein.
Der betrogene Partner mag dazu berechtigt sein, den anderen Partner zu entlassen und sich einen anderen zu suchen Mt. 5,32.
Aber der Fremdgänger? Nein, also wo kommen wir denn da hin, wenn eine Ehe durch einen geplanten Bruch derselben gecancelt werden kann? Ich glaube eher, der ehebrecherische Teil hat ein ziemlich heftiges Problem mit Gott. Und zumindest Christen werden sich mit einem solchen Menschen nicht einlassen wollen- er könnte ja ein Wiederholungstäter sein. Er hat gezeigt, dass er seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche oder Begierden über ein gegebenes Versprechen stellt.