Ist der Tod etwas Negatives oder etwas Positives?

Philosophisches zum Nachdenken
Philippus
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Ist der Tod etwas Negatives oder etwas Positives?

Beitrag von Philippus »

Ist der Tod per se etwas Negatives oder kann er auch etwas Positives sein? Zum Beispiel Erlösung von einer schweren Krankheit, Folter oder schwerer Verletzung.
Gerade aktuell ist ja zum Beispiel der drohende Atomkrieg. Kommt der Atomblitz, ist man schon mal blind, kommt der Knall, ist man taub (Trommelfell geplatzt) oder gleich auch dazu noch stumm (Stimmbänder gerissen).
Kommt dann der radioaktive Fallout, ist einem ständig übel.
Ist das Leben also dann blind und taub und stumm und bei ständiger Übelkeit noch lebenswert oder wäre es nicht besser, man wäre gleich mit tot gewesen?
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Abischai
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Re: Ist der Tod etwas Negatives oder etwas Positives?

Beitrag von Abischai »

Das mit dem Atomknall funktioniert ein bisschen anders, da hast Du nur ein paar Möglichkeiten rausgepickt. Was uns mit "Corona" noch bevorsteht, halte ich für ebenso übel.

Der Tod ist gar nichts was uns irgends anginge. Der Herr über Leben und Tod ist wichtig.
Ich persönlich würde auch lieber von dieser Welt "abscheiden" als dahin zu siechen, aber das ist nicht Der Tod.

Biblisch ist der Tod etwas grundsätzlich negatives.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Johncom
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Re: Ist der Tod etwas Negatives oder etwas Positives?

Beitrag von Johncom »

Passenderweise steht diese Frage unter dem Thema: Philosophie 8-)

Ich denke, der Tod ist ein "Sein" ohne Welt. Ohne den organischen Körper, der diese Welt wahrnimmt.
Negativ und Positiv sind Bewertungen des menschlichen Verstands.
Das Tier erlebt, Hunger, Schmerz und auch Angst wenn es bedroht wird, aber wenn es satt ist und sich sicher fühlt, entspannt es sich völlig.
Anders der Verstandes-getriebene Mensch. Hat er gut gegessen gehen die Sorgen wieder los.
Das Tier macht sich keine Sorgen um den Tod oder über den nächsten Tag.

Unter Schmerzen leiden mag keiner, jeder kennt das. Schon Zahnweh kann die Hölle sein.
Aber wir leiden oft auch ohne körperliche Schmerzen.
Wir machen uns zu viele Gedanken. Wer betet, lernt seine Sorgen abzugeben.
Abischai hat geschrieben: Di 22. Mär 2022, 01:51
Der Tod ist gar nichts was uns irgends anginge.
Wir wurden geboren und wir werden (ge)storben.
Wir haben es nicht in der Hand.
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Nobody2
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Re: Ist der Tod etwas Negatives oder etwas Positives?

Beitrag von Nobody2 »

Philippus hat geschrieben: Di 22. Mär 2022, 00:25 Ist das Leben also dann blind und taub und stumm und bei ständiger Übelkeit noch lebenswert oder wäre es nicht besser, man wäre gleich mit tot gewesen?
Ein hartes Leben mit viel Leid ist zwar schrecklich, aber die Seele wußte das ganz genau, was sie erwarten würde,
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Anthros
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Der Sinn des Todes

Beitrag von Anthros »

Philippus hat geschrieben: Di 22. Mär 2022, 00:25 Ist der Tod per se etwas Negatives oder kann er auch etwas Positives sein?
Ich bin nicht orientiert an dem, was verbreitet unter dem Namen Christentum unter Tod verstanden wird.
Wenn ich den Blick auf mich selbst richte, will mir der Tod als eine Auslöschung meines gesamten Seins bedeuten. Andererseits aber kann ich dem nicht zusprechen, auch wenn meine Sinne nicht den Tod wahrnehmen können, außer den Verfall des physischen Körpers mit physischen Augen sehen zu können. Es gibt mir keinen Sinn, geboren zu werden und dann irgendwann zu sterben mit der Auslöschung meines Seins und Bewusstseins. Um sinngebend sein zu können, muss da mehr sein. Wie ich in meinem Leben etwas lerne und reifer werde, wie mein Bewusstsein sich erweitert hat, so kann das nicht einfach mit dem Tod vergehen.
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Travis
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Re: Ist der Tod etwas Negatives oder etwas Positives?

Beitrag von Travis »

Der Tod kam mit der Sünde als deren Folge in die Welt. Daher erachte ich den Tod als etwas Negatives. Da Jeshua den Tod überwunden hat, ist noch nicht alles verloren. In Christus ist Heil. Wendet euch ihm zu und lasst euch versöhnen mit Gott.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Lena
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Beides

Beitrag von Lena »

Der Tod ist etwas negatives. Er ist gegen das Leben.
Durch die Uebel der Sünde in der Welt, ist er oft Erlösung.
Philippus
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Re: Der Sinn des Todes

Beitrag von Philippus »

Anthros hat geschrieben: Di 22. Mär 2022, 14:41 Es gibt mir keinen Sinn, geboren zu werden und dann irgendwann zu sterben mit der Auslöschung meines Seins und Bewusstseins. Um sinngebend sein zu können, muss da mehr sein. Wie ich in meinem Leben etwas lerne und reifer werde, wie mein Bewusstsein sich erweitert hat, so kann das nicht einfach mit dem Tod vergehen.
Schon Einstein hat ja postuliert E=mxc2, der Mensch hat ja auch Masse, so dass ein Weiterleben nach dem Tode als Energie in irgendeiner Form auch wissenschaftlich gesichert wäre.
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Magdalena61
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Re: Ist der Tod etwas Negatives oder etwas Positives?

Beitrag von Magdalena61 »

Philippus hat geschrieben: Di 22. Mär 2022, 00:25 Ist der Tod per se etwas Negatives oder kann er auch etwas Positives sein? Zum Beispiel Erlösung von einer schweren Krankheit, Folter oder schwerer Verletzung.
Gerade aktuell ist ja zum Beispiel der drohende Atomkrieg. Kommt der Atomblitz, ist man schon mal blind, kommt der Knall, ist man taub (Trommelfell geplatzt) oder gleich auch dazu noch stumm (Stimmbänder gerissen).
Kommt dann der radioaktive Fallout, ist einem ständig übel.
Ist das Leben also dann blind und taub und stumm und bei ständiger Übelkeit noch lebenswert oder wäre es nicht besser, man wäre gleich mit tot gewesen?
Wir wissen nicht, was kommen wird; was sich die Besetzung der Abteilung "Tier und falscher Prophet" sich noch einfallen lassen wird. Wir kennen den Tag unseres Todes nicht und auch nicht die Umstände, unter denen wir sterben werden.

Aber wir kennen denjenigen, der das alles weiß.

Aus "Der Mond ist aufgegangen"-- ein Abendlied.
Gott, laß uns dein Heil schauen,
Auf nichts Vergänglichs trauen,
Nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden,
Und vor dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich seyn!

Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und, wenn du uns genommen,
Laß uns im Himmel kommen,
Du unser Herr und unser Gott!


Matthias Claudius
Der Glaube und das kindliche Vertrauen, die aus diesen Zeilen sprechen, sind irgendwie tröstlich.

Das ist ein Gebet.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Jack Sparrow
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Re: Ist der Tod etwas Negatives oder etwas Positives?

Beitrag von Jack Sparrow »

Philippus hat geschrieben: Di 22. Mär 2022, 00:25Ist der Tod per se etwas Negatives oder kann er auch etwas Positives sein?
Hier die Meinung eines Philosophen, welcher von der Irrationalität und ausweglosen Verwirrung des Christentums zeitlebends verschont geblieben war:

Denn alles Gute und Schlimme beruht auf der Wahrnehmung. Der Tod aber ist der Verlust der Wahrnehmung. Darum macht die rechte Einsicht, daß der Tod uns nichts angeht, die Sterblichkeit des Lebens genußreich, indem sie uns nicht eine unbegrenzte Zeit dazugibt, sondern die Sehnsucht nach der Unsterblichkeit wegnimmt.

Der Weise [...] lehnt weder das Leben ab noch fürchtet er das Nichtleben. Denn weder belästigt ihn das Leben, noch meint er, das Nichtleben sei ein Übel. Wie er bei der Speise nicht einfach die größte Menge vorzieht, sondern das Wohlschmeckendste, so wird er auch nicht eine möglichst lange, sondern eine möglichst angenehme Zeit zu genießen trachten.
https://web.archive.org/web/20070111190 ... pikur.html

Philippus hat geschrieben: Di 22. Mär 2022, 18:31Schon Einstein hat ja postuliert E=mxc2, der Mensch hat ja auch Masse, so dass ein Weiterleben nach dem Tode als Energie in irgendeiner Form auch wissenschaftlich gesichert wäre.
Erstens ist das kein Postulat, sondern ein vielfach belegtes Naturgesetz.

Zweitens bleibt die Masse eines Menschen nach dem Tode fast vollständig erhalten (durch Oxidation ließe sich Wärmeenergie freisetzen, während man zur Spaltung von Atombindungen sogar zusätzliche Energie aufwenden müsste).

Drittens existiert kein bekanntes Lebewesen, das "als Energie in irgendeiner Form" lebensfähig wäre (üblicherweise liegt bei Religionsanhängern ein Missverständnis darüber vor, was Energie überhaupt bedeutet).
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