Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

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Johncom
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Re: Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

Beitrag von Johncom »

Spice hat geschrieben: Sa 23. Apr 2022, 16:35
Anthros hat geschrieben: Sa 23. Apr 2022, 16:23
Ist mir völlig egal. Ich habe während meiner persönlichen Begegnung nichts an Nazimilieu kennen lernen können: Sie laufen nicht in Hemden in nazibraun herum, reden nicht von einem Totalen Krieg oder von Judenhass und dergleichen.
So egal kann einem das nicht sein. Die Welt besteht schließlich nicht nur aus den Menschen, die man kennt.
Hauptsächlich schon. Die Welt, die uns die Medien vermitteln wollen, ist völlig geframed. Nur in der persönlichen Begegnung spürt man, wie ticken die Leute.
Zuletzt geändert von Johncom am So 24. Apr 2022, 02:13, insgesamt 3-mal geändert.
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Johncom
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Re: Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

Beitrag von Johncom »

Oleander hat geschrieben: Sa 23. Apr 2022, 12:35
Johncom hat geschrieben: Sa 23. Apr 2022, 03:48 Andere lesen, denken nach und suchen das Gespräch.
Und dann spricht man darüber!
Man "findet" durch das Gespräch eventuell Gleichgesinnte die es so sehen, wie man selber.
Oder solche, die es eben anders sehn und dann könnte es zu heißen Diskussionen kommen bis zu Streit- oder so...
Nun hat man sich kund getan und weiter?
Ändert sich durch das Gespräch irgend etwas an der Situation (Ist Demokratie/ist keine Demokratie)?
Es ändert sich ständig alles. Besonders in dieser Zeit.
Es ist ziemlich egal ob wir eine Schein-Demokratie haben oder eine echte direkte Demokratie.
Was jetzt während der Krise begann ist eine Art innerer Aufbruch, viele haben zum 1. Mal das Grundgesetz gelesen,
manche haben zum 1. Mal die Bibel in die Hand genommen.
Und Gespräche werden gesucht, denn dem Quatsch aus dem Fernseher will man nicht mehr hören.

Gespräche heißt Fragen stellen und auch "in Frage stellen": Haben wir wirklich noch eine Demokratie?
Und wenn nicht, dann machen wir jetzt eine. Das ist der Punkt.
Demokratie wahr-nehmen heißt, öffentlich zu werden, oder nicht? :roll:
Spice
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Re: Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

Beitrag von Spice »

Johncom hat geschrieben: So 24. Apr 2022, 00:21 Der Autor Coudenhove-Kalergi ist nicht irgendjemand. Der Vordenker der EU.
Ein wichtiger Orden ist nach ihm benannt und Merkel und Macron sind schon Preisträger.

Wie Kalergie "Demokratie" sah:
Heute ist Demokratie Fassade der Plutokratie:
weil die Völker nackte Plutokratie nicht dulden würden, wird ihnen die nominelle Macht überlassen, während die faktische Macht in den Händen der Plutokraten ruht. In republikanischen wie in monarchischen Demokratien sind die Staatsmänner Marionetten, die Kapitalisten Drahtzieher: sie diktieren die Richtlinien der Politik, sie beherrschen durch Ankauf der öffentlichen Meinung die Wähler, durch geschäftliche und gesellschaftliche Beziehungen die Minister.
An die Stelle der feudalen Gesellschaftsstruktur ist die plutokratische getreten: nicht mehr die Geburt ist maßgebend für die soziale Stellung, sondern das Einkommen. Die Plutokratie von heute ist mächtiger als die Aristokratie von gestern: denn niemand steht über ihr als der Staat, der ihr Werkzeug und Helfershelfer ist.“
https://archive.org/details/coudenhove- ... idealismus
Und Coudenhove wollte sicher etwas zum Besseren wenden, oder?
Hat das Volk Scholz wegen seines Einkommens gewählt, oder Baerbock etc. ?
Würde es einen AfD-Kandidaten wegen seines Einkommens wählen?
Spice
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Re: Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

Beitrag von Spice »

Andy hat geschrieben: Sa 23. Apr 2022, 19:30 Wenn ich das als Ansatzpunkt für Extremismus nehme und vielleicht noch das politisieren von Angst fällt mir nur noch eine Partei im Parlament ein die nicht auf extremistischem Boden steht.
Falls du die Grünen meinst: das war die einzige Partei, deren Gründung in den letzten Jahrzehnten eine Notwendigkeit war. Sie hat als erste erkannt, dass etwas gegen das zerstörerische Wirtschaftswachstum und für den Erhalt der Natur getan werden musste. Aber dergleichen ist nicht populär. Die Wirtschafter wollen nicht weniger, sondern mehr Gewinne machen und das Volk will nicht weniger, sondern mehr Wohlstand. Also dann lieber mit Tempo in den Abgrund...
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Re: AfD Nazis?

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 23. Apr 2022, 23:07
Spice hat geschrieben: Sa 23. Apr 2022, 14:34 Da haben doch die Radikalos gewonnen.
Alice Weidel, Tino Chrupalla und Alexander Gauland sollen extrem sein? Radikale? Wo denn? Wann denn? Inwiefern?
Lies einfach mal etwas objektives: https://de.wikipedia.org/wiki/Alternati ... eutschland
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Travis
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Re: Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

Beitrag von Travis »

Eine Demokratie wie sie theoretisch erdacht wurde, hat es in der Praxis nie gegeben. Keine von Menschen geleitete und gerechte Staatsform wird es in der praktischen Umsetzung je (lange) geben. Denn da bei der Umsetzung stets Menschen beteiligt sind, wird es immer sehr schnell Ungerechtigkeiten und alle möglichen anderen unschönen Entwicklungen geben. Als Mogelpackung würde ich das nicht bezeichnen. Von Menschen die Umsetzung einer fehlerfreien Staatsform zu erwarten, ist unrealistisch.
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הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Re: Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

Beitrag von Larson »

Johncom hat geschrieben: So 24. Apr 2022, 00:21 An die Stelle der feudalen Gesellschaftsstruktur ist die plutokratische getreten: nicht mehr die Geburt ist maßgebend für die soziale Stellung, sondern das Einkommen. Die Plutokratie von heute ist mächtiger als die Aristokratie von gestern: denn niemand steht über ihr als der Staat, der ihr Werkzeug und Helfershelfer ist.
Es hiess schon immer: „Geld regiert die Welt“.
Aber vielleicht ist es nicht nur das Einkommen als solches, sondern das Vermögen, mit dem die Reichen, die Milliardäre die Welt zu ihrem Spielball machen.
Wie haben uns aber schon lange in diese Abhängigkeit gebracht, und mit dieser Abhängigkeit werden sie noch reicher.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

Beitrag von Spice »

Travis hat geschrieben: So 24. Apr 2022, 08:02 Eine Demokratie wie sie theoretisch erdacht wurde, hat es in der Praxis nie gegeben. Keine von Menschen geleitete und gerechte Staatsform wird es in der praktischen Umsetzung je (lange) geben. Denn da bei der Umsetzung stets Menschen beteiligt sind, wird es immer sehr schnell Ungerechtigkeiten und alle möglichen anderen unschönen Entwicklungen geben. Als Mogelpackung würde ich das nicht bezeichnen. Von Menschen die Umsetzung einer fehlerfreien Staatsform zu erwarten, ist unrealistisch.
Dem kann ich nur zustimmen!
Jack Sparrow
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Re: Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

Beitrag von Jack Sparrow »

Travis hat geschrieben: So 24. Apr 2022, 08:02Keine von Menschen geleitete und gerechte Staatsform wird es in der praktischen Umsetzung je (lange) geben. Denn da bei der Umsetzung stets Menschen beteiligt sind, wird es immer sehr schnell Ungerechtigkeiten und alle möglichen anderen unschönen Entwicklungen geben.
Trotzdem erreicht man in einer Demokratie die maximal mögliche Anzahl an Übereinstimmungen, nämlich die Mehrheit der Bevölkerung.

Auch muss man bedenken, dass die Demokratie unter völlig anderen Voraussetzungen erfunden wurde. Der antike Bürger lebte in einem Stadtstaat, in denen vergleichsweise wenige Kulturen und Religionen aufeinander trafen und in denen sich die Anzahl der Personen, für die man einem Konsens finden musste, deutlich unter einer Million bewegte.
Spice
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Re: Demokratie: Realität oder Mogelpackung?

Beitrag von Spice »

Jack Sparrow hat geschrieben: So 24. Apr 2022, 09:30
Travis hat geschrieben: So 24. Apr 2022, 08:02Keine von Menschen geleitete und gerechte Staatsform wird es in der praktischen Umsetzung je (lange) geben. Denn da bei der Umsetzung stets Menschen beteiligt sind, wird es immer sehr schnell Ungerechtigkeiten und alle möglichen anderen unschönen Entwicklungen geben.
Trotzdem erreicht man in einer Demokratie die maximal mögliche Anzahl an Übereinstimmungen, nämlich die Mehrheit der Bevölkerung.

Auch muss man bedenken, dass die Demokratie unter völlig anderen Voraussetzungen erfunden wurde. Der antike Bürger lebte in einem Stadtstaat, in denen vergleichsweise wenige Kulturen und Religionen aufeinander trafen und in denen sich die Anzahl der Personen, für die man einem Konsens finden musste, deutlich unter einer Million bewegte.
Auch völlig richtig!
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