also, mit deutsch und englisch komme ich zurecht, und bulgarisch ist ja auch mit dem serbokroatischen verwandt...kann ich auch
wobei serbokroatisch eigentlich bosnisch ist
Gut erkannt. In Wahrheit gibt es weder Bulgarisch, noch serbokroatisch noch bosnisch, sondern es entwickelten sich all diese Sprachen aus dem Altkirchenslawischen eines Kyril und Methodi. In Bulgarien hat man, dass es eine Kampfsprache war, überhaupt direkt übernommen.
Den Auftakt der bulgarischen Wiedergeburt machte ja nicht die Befreiung Bulgariens, sondern der Kampf um das bulgarische Exarchat. Also das Recht, das Altkirchenslawische wieder im Gottesdienst der bulgarisch-orthodoxen Kirche nutzen zu dürfen.
Weil das osmanische Reich sich dazu entschlossen hatte, die griechisch-orthodoxe Kirche als Leiter des ökumenischen Patriachats von Konstantinopel einzusetzen und die Bulgaren zwang, ihre Gottesdienste in Altgriechisch abzuhalten.
Parisee von Hilendar, war der erste, der sich hinstellte und meinte: Kommt mir nicht in die Tüte. Und anfing, dass Altkirchenslawische wieder auszugraben, welches sich Gott sei Dank in den Klöstern gehalten hatte. Dicht gefolgt von Siphronius von Wraza, welche in der Folge die Arbeit von Parisee von Hilendar fortsetzte.
Erst Angel Voivoda, der Herzog der Rhodopen mit seiner Hauptstadt Haskovo kam auf die Idee, dass man den Kampf auch auf politische Ebene ausweiten könne. Und von hier aus gingen dann Männer wie Petko Voivoda, Vasil Levski (Fahnenträger von Petko Voivoda) und über Rumänen Ljuben Karevelov und Christo Botev aus.
Männer, die man verfolgte und dazu beitrugen, dass man nach einem Masaker an Bulgaren, welches daraus entstanden war das Raina Knaginija nach dem Tod von Christo Botev in den Bergen oberhalb von Wraza die Fahne, welche sie selbst genäht hatte nahm und auf die Osmanen losging, eine Fortsetzung des Aprilaufstandes, den russisch-osmanischen Krieg von 1877/78 auslöste.
Den die Russen gewannen, der Grund für die jahrhundertelange Freundschaft, die nunmehr mit der Ausweisung von 70 russischen Diplomaten endete und Bulgarien gleich bei Frieden von St.Stefano die volle Freiheit 1878 geben wollten. Der Berliner Kongress beantragte zwar noch eine Reichsteilung in Fürstentum Bulgarien und Ostrumelien, etwas das man etwa mit dem Lateinischen Kaiserreich vergleichen könnte, aber der erste Schritt war gemacht. Und bereits Fürst Alexander I. aus dem Haus Battenberg bastellte an der Wiedervereinigung.
Die Sprache aber hat man beibehalten. So das man in Bulgarien in Wahrheit heute noch Altkirchenslawisch spricht. Eine Sprache die sich auch nach Serbien, Bosnien und Russland ausdehnte. Dort allerdings leichte Veränderungen fand.