Kritik am evangelikalen Bibelverständnis

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Helmuth
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Re: Kritik am evangelikalen Bibelverständnis

Beitrag von Helmuth »

frank hat geschrieben: Fr 29. Jul 2022, 09:27 Von der Trinität, der Nachfolge, dem Eucharistieverständnis, bis hin zum praktischen Glaubensleben sind sich alle Denominationen in sich einig. Die Orthodoxie, die orientalische Kirche, die Katholische Kirche, die Anglikaner - und ebenso die Freikirchen.
Das kann man nicht allgemein sagen, aber es gilt sicher für den evangelikalen Bereich. Die evangelische Allianz hat hier m.E. viel gute Arbeit geleistet um unter den Gruppen mehr Einheit zu schaffen.

Aber deswegen repräsentieren sie immer noch nicht die Christenheit. Dazu gibt es teils sogar gravierende Abweichungen in den einzelnen Lehrfragen. Aus diesem Grund werden sie diese Allianz niemals auf die RKK oder andere Denominationen erweitern können. Vielmehr versucht dies z.B. auch die RKK, aber ebenso erfolglos.

Fur mich persönlich bedeuten diese Lehrunterschiede nicht viel, es sei den sie verlassen die Grundlage, wie sie Jesus gelegt hat. Darin sind Evangelikale aber weit mehr an Jesus orientiert als die RKK. Jesus sagt ja recht deutlich, dass es nicht reicht „Herr, Herr, ...“ zu ihm zu sagen.

Von meiner Seite sei das hier keine Kritik, sondern nur das Ergebis meiner jahrelangen Beobachtungen. Ich als Charismatiker kann mit Evangelikalen deutlich besser zusammenarbeiten als mit anderen Gruppierungen, bin aber auch schon an die Grenzen gestoßen. Immer wieder nehmen sie ihre Lehre als Maßstab zur Abgrenzung. Darin sind sie weit radikaler als Katholiken.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: Kritik am evangelikalen Bibelverständnis

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 18:47
Spice hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 19:19 Hier will man aber eine ganz bestimmte Sicht auf die Bibel durchdrücken. Das ist Sektiererei.
Mir scheint, die Sektierer sind auf der anderen Seite.

Wenn ich sage: "Evangelikale Sicht", dann umfasst das fast die gesamte Christenheit
Das trifft definitiv nicht zu. Die meisten Katholiken und Orthodoxe wollen ganz gewiss nicht zu den Evangelikalen gehören.
jedenfalls in den Hauptfragen. In den Aussagen der wichtigsten Lehren besteht eine ziemliche Übereinstimmung.
Überhaupt nicht.
Von mir wird nicht die Bibel kritisiert, sondern scheuklappenmäßige "Bibelauslegungen".
Wie gesagt: Nicht die großen Lehrer der Christenheit sind auf dem Holzweg, sondern diejenigen, die auf Teufel komm raus meinen, irgendwelche esoterischen Inhalte in die Bibel reindrücken zu müssen.
Auf dem Holzweg sind alle diejenigen, die ohne Erkenntnis der Wahrheit irgendetwas behaupten, denn als Grund für ihre Behauptung haben sie einzig ihre wörtliche "Auslegung" der Bibel, auf die sie auch jegliches "Verständnis" beschränken wollen. Sie sind per se geistfeindlich, wie die Pharisäer und Schriftgelehrten zur Zeit Jesu. Denn diese hatten auch keine Einsicht in die Wahrheit.
Oder Werkgerechtigkeit: "Du kannst dich selbst erlösen". Wer meint, er kann das, der braucht weder Gott noch die Bibel.
Gott hat alle Menschen erlöst. Mehr kommt da nicht. Den Rest muss der Mensch tun. Wenn er weiter in der Unwissenheit leben will, ist das seine Sache. Dann erfährt er eben keine Erlsöung. Dann bleiben lediglich, wie bisher, seine Sünden weiter wirksam. Jesus sagte ganz deutlich: "Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen. Das geht auch nicht anders, wenn es keine Vergewaltigung sein soll.
Wie will jemand, der das nicht unterscheiden kann, zu den klugen Jungfrauen gehören?
Wie will jemand, der STÄNDIG den Glauben anderer Christen abwertet und sich selbst für erleuchteter hält und deshalb meint, er müsse STÄNDIG herummotzen, irgendjemanden davon überzeugen, den "besseren Glauben", die "tiefere Erkenntnis" zu haben?
Es geht nicht um herummotzen, sondern um wirkliche Erkenntnis zu gewinnen, was mit den klugen und törichten Jungfrauen gemeint sein könnte und dazu habe ich schon Nachdenkenswertes geschrieben.
Aus evangelikaler Sicht randalieren da einige Geister.

Das Gesamtbild "Dauerkritik am Glauben anderer" ist negativ.
LG
Eine evangelikale Sicht muss niemanden interessieren, denn diese ist Blindheit.
Zuletzt geändert von Spice am So 31. Jul 2022, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kritik am evangelikalen Bibelverständnis

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Di 26. Jul 2022, 14:10 Stimmt, es bestehen Deutungsprobleme.
Wie weit kann man denken, wenn man verschiedene Teile der Lehre verschieden deuten kann ?
Man kann sich höchstens auf Deutungen einigen.
Der Deutung, der sich die meisten anschließen? Kommt man so zur Wahrheit, zu einem Verständnis. Nein, man muss nicht bloß "glauben" wollen, sondern die Wahrheit erkennen wollen. Die faulen Jungfrauen wollen das ganz gewiss nicht.
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Re: Kritik am evangelikalen Bibelverständnis

Beitrag von Spice »

frank hat geschrieben: Di 26. Jul 2022, 16:51
Spice hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 21:06 Zum Beispiel Reinkarnation erkennt man nicht mit dem physischen Auge, aber mit dem Auge des Geistes.
Die Christen, die du meinst, wüssten davon, wenn sie die Wahrheit erkennen wollten. Aber du weißt ja auch nichts.
Es gibt viele Pseudo-Schriften, die beweisen wollen wie biblisch die Reinkarnation ist, ohne die Bibel wirklich ernst zu nehmen.
(und als Christ darf ich schon davon ausgehen, dass die Aussage der Bibel nicht widerspricht - sie zu erweitern, ist etwas ganz anderesd

Ich kenne nur ein Buch eines bekennenden (und amtierenden) Theologen (reformiert), der die Reinkarnation mit der Bibel in Einklang brinht

https://www.amazon.de/Kehret-Menschenki ... 3894272759

Das Buch führt wirklich so an die Bibel heran, dass sein Sicht glaubwürdig ist = das einzige Manko dabei ist:
Till A. Mohr war (wie andere schweizer reformierte Theologen) Mitglied der geistlichen Loge Zürich https://www.geistigeloge.ch/ also einer spiritistischen Vereinigung.

Allerdings sind in keinem seiner drei Bücher wirklich die Aussagen von Frau Brunner angeführt (auch in diesem Buch nicht) sondern er bleibt theologisch-biblisch
Ein Buch, das vielleicht noch biblischer ist, und u.a. an hand der Bibel aufzeigt, dass sie die Reinkarnation kennt, ist das von von einem berufenen Lehrer der Christenheit, Manfred Reichelt "Warum gerade ich - Schicksalsfragen im Licht neuester Erkenntnisse"
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Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 26. Jul 2022, 18:40
Anthros hat geschrieben: Di 26. Jul 2022, 15:12 Eine "ziemliche Übereinstimmung" - man nehme einmal an, es würde statistisch gesehen wahr sein - heißt nicht, dass sie deshalb inhaltlich wahr ist.
Wenn die alle so fundamental irren würden und ihre Väter nichts als vernagelt waren, dann müsste man dem Geist Gottes ein Totalversagen über viele Jahrhunderte hinweg attestieren.
Nein, nicht dem Geist Gottes - denn der kann Menschen nicht zwingen - sondern den Gläubigen. Das kennt man ja auch aus der Geschichte Israels. Die "Rechtgläubigen" töteten die Propheten und schlugen Jesus ans Kreuz!
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Reinkarnation und Auferstehung

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: So 31. Jul 2022, 11:05 Ein Buch, das vielleicht noch biblischer ist, und u.a. an hand der Bibel aufzeigt, dass sie die Reinkarnation kennt, ist das von von einem berufenen Lehrer der Christenheit, Manfred Reichelt "Warum gerade ich - Schicksalsfragen im Licht neuester Erkenntnisse"

Dort steht, was fehlt und dringendst zur Erweiterung und Entzerrung notwendig ist:
In Zukunft wird die christliche Überzeugung von der Auferstehung glaubwürdig nur noch vorgetragen werden können, wenn sie im Dialog mit den Reinkarnationsvorstellungen weiterentwickelt wird.
Rüdiger Sachau
"Auferstehung" hat sich unterhalb dessen, was verbreitet meint, Christentum zu sein, pervertiert, weil es ohne Reinkarnation gedacht wird. Die Lücke wird gefüllt mit allerhand Albernheiten, wie etwa das Klammern an Jesus.
frank

Re: Kritik am evangelikalen Bibelverständnis

Beitrag von frank »

Spice hat geschrieben: So 31. Jul 2022, 11:05 Ein Buch, das vielleicht noch biblischer ist, und u.a. an hand der Bibel aufzeigt, dass sie die Reinkarnation kennt, ist das von von einem berufenen Lehrer der Christenheit, Manfred Reichelt "Warum gerade ich - Schicksalsfragen im Licht neuester Erkenntnisse"
Ori
Nunja - ich habe mal kurz reingelesen = der Autor vertritt die Meinung, dass Origines die Reincarantion vertrat: das ist aber schon längst widerlegt. Er hat sich sogar dagegen ausgesprochen.
Spice
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Re: Kritik am evangelikalen Bibelverständnis

Beitrag von Spice »

frank hat geschrieben: So 31. Jul 2022, 11:37
Spice hat geschrieben: So 31. Jul 2022, 11:05 Ein Buch, das vielleicht noch biblischer ist, und u.a. an hand der Bibel aufzeigt, dass sie die Reinkarnation kennt, ist das von von einem berufenen Lehrer der Christenheit, Manfred Reichelt "Warum gerade ich - Schicksalsfragen im Licht neuester Erkenntnisse"
Ori
Nunja - ich habe mal kurz reingelesen = der Autor vertritt die Meinung, dass Origines die Reincarantion vertrat: das ist aber schon längst widerlegt. Er hat sich sogar dagegen ausgesprochen.
"Kurz" ist eben "zu kurz", denn in dem Buch wird nicht gesagt, dass Origines die Reinkarnation lehrte, sondern, dass er noch wusste, im Schicksal des Menschen waltet kein Zufall!
frank

Re: Reinkarnation und Auferstehung

Beitrag von frank »

Anthros hat geschrieben: So 31. Jul 2022, 11:19 "Auferstehung" hat sich unterhalb dessen, was verbreitet meint, Christentum zu sein, pervertiert, weil es ohne Reinkarnation gedacht wird. Die Lücke wird gefüllt mit allerhand Albernheiten, wie etwa das Klammern an Jesus.
Die "Auferstehung" um die es in der Bibel geht, ist die Auferstehung vom Tod in das Leben. Das zentrale Ereignis ist nicht die mehrmalige Geburt des Sohnes Gottes und seine langsame aber stetige geistige Entwicklung = sondern die Überwindung des Todes als Ende des Daseins.(und hier ist egal ob dieser Tod nur einmal oder mehrmals ist)
Christus zeigt in seinen Erdenleben ein Verhalten das Vorbildwirkung haben kann, die Apostel beschreiben Möglichkeiten eines Verhaltens das dem Sohnes Gottes folgen kann, sie bringen vor allem Anweisungen zum Leben dass zu einem "neuen Menschen", zu einer "neuen Schöpfung" führt.

Natürlich kann man sich das selber schön reden, zerteilen und für kleine Rationen in Anspruch nehmen und vielleicht sogar - wie in der modernen Reinkarnationslehre - glauben dass alles langsam aber stetig von selber funktioniert = die geistige Evolution die alle ergreift.

Das ist aber nicht Thema des NT - Der HERR ist auferstanden = und wir können ihm folgen.
Das Thema - und immer wieder auf Erden fallen, muss man erst hineinlesen.

Kann es sein - dass dir das Thema "Auferstehung" fremd ist und du dir was zusammenbastelst?
frank

origines

Beitrag von frank »

Spice hat geschrieben: So 31. Jul 2022, 11:44 "Kurz" ist eben "zu kurz", denn in dem Buch wird nicht gesagt, dass Origines die Reinkarnation lehrte, sondern, dass er noch wusste, im Schicksal des Menschen waltet kein Zufall!
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