Du verstehst mi ned? Oder doch?

[Oleander]

Inspiriert aus: viewtopic.php?p=487062#p487062
Anstoß:

Standpunkt deines Gegenübers nachzuvollziehen

Es gibt da einen Song eines österreichischen Sängers und darin kommt vor:

… I red und red, i versuch zu erklärn.
I bin schon ganz hasrig, mir fallt nix mehr ein
Wos soll jetzt werdn?
Egal was i sag, es is alles ned woa,
Du glaubst ma ka Wuat, du siehst es ned ein,
Und mir is zum rean.
… I bin offn und ehrlich, wie seltn zuvua,
I sog, was i denk, oba du bist so stur,...

https://www.songtexte.com/songtext/wolf ... cf937.html

Meine Gedanken dazu:
Es kommt vor, dass man sich wirklich die Mühe gibt, seinen Standpunkt anderen zu "erklären" und kommt trotzdem beim anderen nicht wirklich durch, weil der andere es(warum auch immer) nicht nachvollziehen kann.
Oder....manchmal nicht will
Das beste Beispiel dafür sind Glaubensansichten.
Das betrifft nicht nur biblische Ansichten oder christliche Ansichten.

Ebenso ist es, warum man manches Handeln eines anderen nicht verstehn/nachvollziehn kann.
Vielleicht weil man selber noch nie auf solche Gedanken kam, die dem anderen zu einer Tat motivierten, egal ob es sich um eine gute oder böse Tat handelt?
Man schüttelt dann oft nur den Kopf darüber..

Als ich vorhin in der Küche war, kam mir noch ein Gedanke dazu:
Es gibt für viele Situationen Selbshilfegruppen, in denen man sich "aussprechen" kann UND sich mit Gleichgesinnten austauschen kann.
Man fühlt sich da dann auch verstanden, weil anderen das Selbe oder Ähnliches wiederfuhr.

Jedoch bin ich der Ansicht, dass gerade in solchen Gruppen es sehr wichtig ist, den anderen wirklich zuzuhören und ihm auch das Gefühl vermitteln, mir ist auch wirklich wichtig, dich zu verstehn....

Bekenntnis:
Leider gehöre auch ich zu den Menschen, die oft nicht mal genau hinhören, oder besser gesagt, nicht vorher nachdenken über das Gesagte des anderen, sondern einen Satz aufgreifen und gleich die eigene Meinung posaune, dass heißt: Es geht mir dann eher wieder um das, was ICH eigentlich dazu aussagen will...

Wie auch immer: Ich denke, dass es in Foren ebenso abgeht.
Da sind auf einer Seite die Fürs, die den anderen Fürs nur all zu gut verstehn und...
Die Widers, die eben die Aussagen der andren Widers nur zu gut verstehn, weil man ja ähnlich tickt

[Anthros]

Insbesondere in unseren Schule ist auffällig, dass sie nicht das Denken lehren, womit ich das ausgewogene Denken meine, zu dem auch die Ausgewogenheit des Zuhörens und Sprechens gehört. Getriebenheit zu einer mehr oder wenigen subjektiven Leistung und selbstbewussten Meinung steht in der Gesellschaft im Vordergrund. Auf der Strecke bleibt das Zuhören und es verhallt der Ruf: "Versteh' mich doch!" Aber was heißt das? Ist der Rufer erst zufrieden, wenn er bestätigt worden ist? Hat er Bestätigung erwartet oder wenigstens erhofft, ist er wie süchtig danach? Was ist, wenn der andere durchaus verstanden hat, aber statt zu bestätigen die ganze Angelegenheit doch nur erweitert? Wie viel Egoismus herrscht vor, statt dem Thema zu dienen?

[Oleander]

Auf der Strecke bleibt das Zuhören und es verhallt der Ruf...

Es passt vielleicht nicht so ganz zum Thema, aber ich sage dir jettz offen, was mir an dir im Forum auffiel:
Du trägst eher selten zu einer Thematik bei, in dem du einfach zum Treadtitel etwas sagst.
Statt dessen greifst du einzelne Aussagen auf und hältst dem user etwas vor
Typisches Beispiel: viewtopic.php?p=486925#p486925

Sobald sich jemand "Christ" nennt, mag damit ein gutes Gefühl einhergehen, sein Bekenntnis nach außen hin zu tragen,...

Warum fragst du nicht vorher diverse Christen, ob es sich wirklich so verhält?
Aber nein du hast dein "Urteil" schon gefällt und ich vermute(vielleicht irre ich ja auch) dass du dich vom Gegenteil wohl gar nicht überzeugen lässt?

Bist du bereit, nachzufragen und die Antworten oder deine eigene Ansicht zu überdenken?

[Paul]

also, ich versuche es mal....wiewohl, ich glaub nicht dran

[Oleander]

also, ich versuche es mal

Auch du erweckst bei mir den Eindruck: "Ich poste halt, was mir grade in den Sinn kommt , ich mach eben, wonach mir grade ist ohne Rücksicht darauf, ob es grade zum Thema passt, denn ich bin frei und lasse mich von anderen nicht "beschneiden"
= Narrenfreiheit= du legst keinen Wert darauf, ob es andere stört oder was auch immer.
Und wenns der "Obrigkeit" ned passt, dann sollen sie halt

[Paul]

also, ich versuche es mal

Auch du erweckst bei mir den Eindruck: "Ich poste halt, was mir grade in den Sinn kommt , ich mach eben, wonach mir grade ist ohne Rücksicht darauf, ob es grade zum Thema passt, denn ich bin frei und lasse mich von anderen nicht "beschneiden"
= Narrenfreiheit= du legst keinen Wert darauf, ob es andere stört oder was auch immer.
Und wenns der "Obrigkeit" ned passt, dann sollen sie halt

ihr fragt euch, was ich euch zu sagen habe...oder bin ich jetzt voll daneben

[stereotyp]

Hi Oleander,

also wir können uns ja leider (oder zum Glück) nicht in die Köpfe gucken. Im Internet gibt es keine Betonung und wenn man sich nicht kennt, gibt es auch keine Beziehungsebene (im Sinne der 4 Nachrichten einer Botschaft). Ich denke dass wir diese fehlenden Komponenten oft von uns aus dazu denken (und damit auch oft genug mehr über uns sagen, als uns lieb ist).
Das würde ich aber noch als praktische Kommunikationsfehler abhacken.

Aber ich fürchte auch, dass langsam aber sicher uns die gesellschaftliche Spaltung ihren Preis abverlangt. Ein New-Ager würde vermutlichen sagen: "Wir sind nicht auf der gleichen Wellenlänge."

Selbsthilfegruppen z.B. zeichnen sich ja gerade durch identischen Erlebnisse aus. Da herrscht eine gewisse Synchronität. Ich glaube, das droht uns, als Gesellschaft, als Gemeinden und Familien, verloren zu gehen, bzw. ist uns über die Jahrzehnte verloren gegangen.

MfG

[Oleander]

im Sinne der 4 Nachrichten einer Botschaft

Du meinst das?

Sachebene, Selbstoffenbarung, Beziehung und Appell.

https://www.bachelorprint.at/methoden-k ... en-modell/

wenn man sich nicht kennt, gibt es auch keine Beziehungsebene

Die user eines Forums kennen sich zwar nicht persönlich( ausser es kam mal zu einem Forumstreffen, wobei man dann vielleicht den anderen trotzdem nicht so wirklich kennt, im Sinne: wie verhält er sich im Alltag so..) aber man kann, wenn man länger in einem Forum austauscht und interessiert ist an den Ansichten eines Gegenübers-sich etwas näher kommen.
Nur oft passiert es eben, dass man nur eine einzelne Aussage aufgreift, die einem selber etwas aufstößt und dann verlässt man die "Sachebene" (1) und wird persönlich, in dem man die Person oder das Verhalten des anderen "angreift", was man eventuell- würde man der Person real gegenüberstehn_ eher nicht tun würde.
Zu Punkt 2:
Ich habe den Artikel nicht gelesen, aber was ist gemeint mit "Selbstoffenbarung"?
Zu 4: Appell
Man könnte mitteilen, wie man zum Beispiel zur Impfung steht, warum man meint, sich selber nicht impfen lassen zu wollen.
Dann könnte ich natürlich fragen: Kamst du aus dir selber zu dem Entschluss, also hast gleich nein gesagt, als das Angebot auf den Markt kam oder wurdest du durch irgendwas beeinflusst, wenn ja, wodurch?
Und wenn der andere das mitteilen möchte, kann man es lesen und es einfach so stehen lassen.
So könnte jeder user einfach nur seine Ansicht kundtun.
Man muss dann nicht soweit gehn zu sagen, der sich impfen lies ist ein...
Oder der sich nicht impfen lies, ist ein...
Oder: Wer nicht an Reinkarnation glaubt, liegt falsch(Appell)
Wer nicht Jesus als Herr annehmen will, der... (Appell)
Usw.
Denn dann kommt es zu hitzigen Diskussionen in denen es dann schon passieren kann, das man ausfällig wird oder zynische Aussagen von sich lässt...
Ich erspare mir mal gewisse Personen zu nennen.

[Oleander]

...der Ruf: "Versteh' mich doch!" Aber was heißt das? Ist der Rufer erst zufrieden, wenn er bestätigt worden ist?

Ich denke, dass sagen sogar Kinder schon, wenn sie den Eindruck gewinnen, man hätte sie nicht vernommen/wahrgenommen.
Auch Babies "schreien" mehr oder länger, wenn der Elternteil nicht sofort auf ein Bedürfnis reagiert.

[stereotyp]

Hi,

ja genau.. diese 4 Botschaften.

was ist gemeint mit "Selbstoffenbarung"?

Ich glaube das Beispiel mit Fahrer und Beifahrer wird oft verwendet:
Der Beifahrer sagt: "Die Ampel ist rot"
Sachebene: "Die Ampel ist rot"
Appell: "Brems' doch endlich"
Beziehung: "Du fährst schrecklich"
Selbstoffenbarung: "Ich hab Angst"

Und wenn der andere das mitteilen möchte, kann man es lesen und es einfach so stehen lassen.
So könnte jeder user einfach nur seine Ansicht kundtun.
Man muss dann nicht soweit gehn zu sagen, der sich impfen lies ist ein...

Das stimmt natürlich. Aber einerseits möchte man diese Themen vielleicht diskutieren. Ist ja eigentlich das Normalste von der Welt, dass man sich über das, was einen so bewegt, austauscht, sich Ratschläge gibt, unterstützt usw.

Auf der anderen Seite sind die 4 Botschaften ja unausgesprochen und werden halt oft auch vom Empfänger hineingedichtet, bzw. die Stärke/Dringlichkeit nicht richtig eingeschätzt (zumal es in Textform ja keine Tonlage gibt).

Außerdem sind bestimmte Motive von sich aus, also fast ausdrücklich, "angreifend/appellierend". Das erlebt man ja immer wieder mal, wenn (besonders Hitzköpfe) erklären, sie würden niemals eine bestimmte Handlung begehen, weil das ja dämlich sei. Wenn der Empfänger das aber tut, womöglich aus Überzeugung, dann ist die Botschaft eigentlich unmissverständlich "Du bist ein Dummkopf".

Wenn man sich darüber austauscht, erfährt man dann eventuell, dass jemand die Handlung vermeidet, weil das, sagen wir, Zeit kostet, also ineffizient ist. Wohingegen der Andere das einfach angenehmer findet, und ihm die zusätzliche Zeit überhaupt nichts ausmacht. Ich denke das ist auch der Grund, warum viele die Wahrheit für subjektiv halten. Dabei besteht das Problem lediglich darin, dass man sich nicht verständigt, bzw. nicht verständlich machen kann, oder möglicherweise das Problem an sich nicht vollständig erfasst hat.

MfG