Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

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Oleander
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von Oleander »

Claymore hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 15:49 Im Christentum wird die Schlange als Symbol für Satan gesehen. Ich finde das eine sehr fragwürdige Interpretation.
Interesse? Dann... viewtopic.php?p=496485#p496485
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Larson
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 09:11 Ja passt schon, das Hin und Her geht in Richtung sinnbefreit, das können wir abbrechen. Gottes Wort lässt sich nicht gegeneinander ausspielen. Du glaubst nicht an Jesus, und ich weiß das. Ich schreibe aber nicht (nur) deinetwegen, das sei dir gesagt, man betet auch für andere, die aber hören.
und vor allem könnte man auch den Kontext betrachten, bevor man anderen Bibelstellen um die Ohren schlägt.
Helmuth hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 08:56 Jes 29,13-14
Dies auf einen Jesusglauben zu münzen, ist schlichtweg daneben.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Larson
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von Larson »

Spice hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 09:12 Diejenigen, die damals Jesus Christus verstießen, waren wie die heutigen Schriftgehrten und Pharisäer: Sie hatten nicht den Geist, sondern nur den Buchstaben. Aber der Buchstabe deutet auf den Geist.
Und jene, die meinen, dass sie „Geist" besässen, haben sich ein Luftschloss gebaut.
Ja, da geht die "Schlange" dann wirklich rum...
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Claymore hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 15:49 Unter den klassischen Tora-Kommentatoren gibt es diejenigen, die die Garten-Eden-Geschichte vollständig als buchstäbliche historische Tatsache interpretieren, während andere sie gleichnishaft interpretieren.

Die Hauptautorität, die es als Gleichnis behandelt, ist Rambam in Moreh Nevuchim, und gemäß seiner Interpretation repräsentiert die Schlange das "Begehrungsvermögen" einer Person (den Teil des aristotelischen Modells der Seele, der Verlangen und Affekte einer Person kontrolliert).

Diejenigen, die die Geschichte wörtlich interpretieren, unterscheiden sich jedoch darin, wie sie die sprechende Schlange erklären:

  1. Die Schlange aus der Schöpfung war ein intelligentes Tier, das wie ein Mensch redete, dachte und aufrecht ging. Erst nach seiner Sünde wurde es auf den Stand aller anderen Tiere herabgestuft (oder vielleicht unter den Stand der meisten Tiere).
  2. Die Schlange ist eigentlich die Art und Weise, wie sich die Tora auf Satan bezieht. [...] In diesem Fall gab es entweder überhaupt keine wirkliche Schlange, oder Satan erschien in Form einer Schlange.
  3. Es gab eine echte Schlange, aber sie sprach nicht wirklich. Die Thora "spricht in der Sprache des Menschen", wenn sie schreibt "Die Schlange sagte …", genauso wie man sagen würde "Dieses Essen sagt 'Iss mich'". Indem die Schlange auf den Baum der Erkenntnis kletterte und seine Früchte aß, "sagte" sie Eva, dass die Früchte gut und harmlos seien.

Ich kann zu der Korrektheit dieser Ausführungen leider nichts sagen, da fehlen mir die Fachkenntnisse. Aber wenn das alles so stimmt, kann man wohl zusammenfassen:

Im Christentum ging die Schlange nicht aufrecht - es gab keine Schlange als "Tier". Sie ist ein Symbol für Satan.

Nach manchen jüdischen Interpretationen (Punkt 1 in der Liste) ging die Schlange tatsächlich aufrecht.
Der letzte Punkt ist interessant und ich glaube auch, dass die Ursache der Sünde viel mehr in Evas Wahrnehmung lag, wie sie Worte oder Verhalten der Schlange auffasste. Nach meiner Interpretation war es die Eigendynamik der Situation, die eine Kettenreaktion in Gang setzte, allerdings sehr wohl begründet auf Zweifel Evas, deren Ursache allerdings nicht zufriedenstellend damit erklärt werden können, dass man jemand zur boshaften Unperson erklärt. Letztlich bleibt in Punkt 3 schon die Frage offen, wieso Gott eine derart passive Schlange bestrafen sollte. Aber vielleicht gibt es ja auch dazu eine Erklärung.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Corona hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 13:54
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 12:52 Herodes wollte Jesus nicht töten, zu keinem Zeitpunkt.
Matthäus 2,13 Als sie aber weggezogen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter mit dir und fliehe nach Ägypten und bleibe dort, bis ich es dir sage; denn Herodes will das Kind suchen, um es umzubringen!

Matthäus 2,15 Und er blieb dort bis zum Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten geredet hat, der spricht: »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen«.

Matthäus 2,16 Als sich nun Herodes von den Weisen betrogen sah, wurde er sehr zornig, sandte hin und ließ alle Knaben töten, die in Bethlehem und in seinem ganzen Gebiet waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erforscht hatte.
Das ist doch jetzt bitte nicht dein Ernst ?
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Corona
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von Corona »

Paul ist es nicht. Oder meintest du Antipas.
Na ob der so freundlich war als Freund des Pilatus, wenn es denn stimmt.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Helmuth
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 17:07
Helmuth hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 08:56 Jes 29,13-14
Dies auf einen Jesusglauben zu münzen, ist schlichtweg daneben.
Da wurde m.E. einfach was nicht verstanden. Aber man hätte fragen können. Wer sich aber die Antworten schon selbst gibt, da erübrigt sich eine Diskussion.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Larson
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 18:45
Larson hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 17:07
Helmuth hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 08:56 Jes 29,13-14
Dies auf einen Jesusglauben zu münzen, ist schlichtweg daneben.
Da wurde m.E. einfach was nicht verstanden. Aber man hätte fragen können. Wer sich aber die Antworten schon selbst gibt, da erübrigt sich eine Diskussion.
Erkläre doch mal, es ging doch um „die“ Juden, welche das EV angeblich „nicht verstehen“.

viewtopic.php?p=496641#p496641
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Helmuth
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 18:50 Erkläre doch mal, es ging doch um „die“ Juden, welche das EV angeblich „nicht verstehen“.
Ich habe das schon erklärt. Genau der link. Was wurde nicht verstanden? Und ich versuche dabei das Thema im Augen zu behalten.
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Abischai
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Re: Ging die Schlange bis zum Sündenfall aufrecht?

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 13:44 Cool! Adam konnte schreiben? Genial...
Gibt es irgendeinen Anhaltspunkt dagegen? Adam hatte 930 Jahre Zeit, sich irgendetwas auszudenken, auf selche Weise er sein Geständnis seinen aufgrund seiner Schuld ins Verderben gestürzten Nachkommenschaft unverlierbar übermittelt, wie es dazu kommen konnte, daß es heute so ist wie es ist. Es wäre höchst verwunderlich, wenn Adam das nicht wenigstens versucht hätte. Und da alle Berichte im 1. Buch Mose nach einem uralten Stil verfaßt worden sind, liegt die Vermutung nahe, daß die damals sehr wohl und sehr genau schreiben konnten. Man vergleiche das nur mal mit den Künsten, die wenigen Generationen danach schon zueigen waren, was man erst vor "kurzem" wiederentdeckt hat. Die waren damals weiter als man glaubt, in manchem vielleicht sogar weiter als wir heute.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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