Rudolf Steiner - die Biografie

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frank

Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von frank »

Ich stelle das folgende mal nicht als Zitat ein - kann man schlechter lesen.
Es entstammt dem Kommentar zur Biografie Steiners von Helmut Zander
https://www.spektrum.de/rezension/rudol ... er/1120794

ACHTUNG - DAS FOLGENDE IST EINE BUCHKRITIK = NICHT DAS BUCH VON ZANDER

"Rudolf Steiner (1861 – 1925) ist der Vater der Anthroposophie. Er schuf die Basis für Waldorfpädagogik, ökologischen Landbau, anthroposophische Medizin und Architektur. Zu seinem 150. Geburtstag legt nun der Historiker und katholische Theologe Helmut Zander, ein bekannter Kritiker der Anthroposophie, eine Biografie vor. Zander, der 2007 das 1800 Seiten starke Mammutwerk "Anthroposophie in Deutschland" veröffentlichte, ist Privatdozent an der Humboldt-Universität Berlin und arbeitete zuletzt als Fellow an einem internationalen Kolleg der Ruhr- Universität Bochum.

Der Einstieg in das Buch ist programmatisch. Die zweiseitige Diskussion um Steiners exaktes Geburtsdatum ist etwas verwirrend, transportiert aber eine wichtige Botschaft: Man nehme Rudolf Steiners Autobiografie "Mein Lebensweg" nicht beim Wort. Nach Zanders Überzeugung handelt es sich primär um eine rückblickende, große Spiritualitätserzählung, um eine kunstvoll arrangierte Partitur; in der vorliegenden Biografie hingegen könne man lesen, wie es wirklich war.

Zu Steiners Kindheit gibt es nur wenige Quellen. Als Sohn eines Bahnangestellten wächst er an der Grenze des deutschsprachigen Habsburgerreiches auf. Dort sieht Zander die Wurzeln für Steiners nationalistische Prägung. In Wien beginnt Steiner ein Studium der Naturwissenschaften und der Germanistik, entwickelt aber bald ein lebhaftes Interesse für die Philosophie. Er bricht sein Studium ab und wird Hauslehrer. Später erhält er über die Anfertigung einer Dissertation doch noch einen Abschluss und versucht, eine akademische Laufbahn einzuschlagen, scheitert jedoch. Nach verschiedenen Tätigkeiten als Editor, Leiter eines literarischen Magazins und Dozent an der Arbeiterbildungsschule tritt er in die Theosophische Gesellschaft ein und steigt bald zu deren Generalsekretär auf.

Bis dahin zeichnet Zander das Bild eines Mannes, der den Mund gerne zu voll nimmt und sich selbst überschätzt. Anscheinend ist Steiner unglücklich, raucht viel, trinkt und bekommt seinen Alltag nicht in den Griff. Zeitgenossen beschreiben ihn als unnahbar, sogar etwas unheimlich. Immer wieder weist Zander darauf hin, dass Steiner ein fachlicher Stümper sei, der polemische Halbwahrheiten verbreite. Bei seinen ständigen Geldsorgen kommt ihm das Angebot, Vorträge für die Theosophische Gesellschaft zu halten, gerade recht. Nach einer eher atheistischen und materialistischen Phase findet er nun zu einer spirituellen Weltanschauung. Steiner selbst bezeichnet rückblickend seine vortheosophische Zeit als "Prüfungszeit" des Schülers auf dem Weg der Einweihung.

Zander spart nicht mit Hinweisen darauf, dass es sich bei den Mitgliedern der Theosophischen Gesellschaft durchgehend um Adel und gut situiertes Bürgertum handelte: "Der typische Theosoph war eine Frau: gebildet, nicht arm und Protestantin, eine Bürgersfrau eben, die aus Mangel an Alternativen Theosophin wurde." Man erhält den Eindruck, dass Steiner seinen plötzlichen Aufstieg einer Schar gelangweilter Millionärsgattinnen verdanke, die das Geld ihrer Männer für Spinnereien verprassten.

An diesem Punkt wird das Buch fast ein bisschen spannend. Steiner scheint in den Sog der Macht zu geraten und wird zum charismatischen Anführer. "Menschen, die bereit waren, sich verzaubern zu lassen, trafen auf einen Mann, der bereit war, die große Sinnstiftung vorzunehmen." Die deutsche Theosophische Gesellschaft spaltet sich bald von ihrer indischen Mutter ab. Einige Zeit später geht aus ihr die Anthroposophische Gesellschaft hervor. Steiner ist ihr Vorsitzender, hält unzählige Vorträge, ist ständig auf Reisen und erbaut nebenbei ein spirituelles Zentrum in Dornach. Am Ende stellt Zander die Frage, ob Steiner nicht eher ein von den Erwartungen seiner Anhänger Getriebener denn Herr über sein eigenes Leben gewesen sei.

Auch über den Tod Steiners stellt Zander einige Vermutungen an: Die Obduktion durch Ita Wegman sei nur vorgetäuscht, um die Todesursache, möglicherweise Prostatakrebs, zu vertuschen und das Bild vom erleuchteten Eingeweihten aufrechtzuerhalten. Aus diesem Grund sei auch der Leichnam nicht, wie von Steiner gewünscht, in Dornach bestattet, sondern verbrannt worden.

Für die Anthroposophen, von denen nicht wenige Steiner fast wie einen Heiligen verehren, ist Zanders Befund starker Tobak: Steiner habe von nichts eine Ahnung, stelle ohne fundiertes Wissen Behauptungen auf, die er als höhere Einsichten deklariere, und wische jegliche Diskussion mit der Autorität des Sehers als unerleuchtete Kleingeisterei vom Tisch. Seine Erkenntnisse habe er weder durch intensives Studium noch durch intuitive Versenkung gefunden, sondern häufig unvorbereitet aus dem Stegreif erfunden oder von anderen abgekupfert. Einige seiner Thesen habe er nachträglich ins Gegenteil verkehrt, womit er sich flexibler gezeigt habe als einige seiner heutigen Anhänger. Zanders hier und da eingestreute Anerkennung von Steiners Werk wirkt eher ironisch, seine mehrfach vorgetragene Erklärung, er wolle lediglich Steiners Leben aus wissenschaftlicher Sicht im Umfeld der damaligen Zeit analysieren, wie ein Beschwichtigungsversuch.

Kritiker der Anthroposophie mag dieses Buch erfreuen, überzeugte Steiner- Anhänger werden sich entweder darüber ärgern oder den Eindruck gewinnen, sie seien einem Betrüger aufgesessen. Als Nichtanthroposoph erhält man sehr interessante Einblicke in das Umfeld Steiners und die vielen Einflüsse, die von außen auf ihn einwirkten. Man erfährt allerdings relativ wenig über die Inhalte seiner Weltanschauung und seine inneren Beweggründe. So beschränkt sich der Autor vorwiegend darauf nachzuweisen, dass Steiner kein Heiliger ist, womit der Historiker Zander sich in den Dienst des Theologen Zander stellt.

Das Verdienst des Werks besteht vor allem darin, dass es Steiner mit seinen Ideen in einen gesellschaftlichen und geschichtlichen Kontext einordnet. Damit legt es einen Grundstein für die Auseinandersetzung mit dieser Person und schafft einen Gegenpol zur ideologisch verklärten Sicht der Anthroposophen.."
Zuletzt geändert von frank am Do 4. Aug 2022, 22:51, insgesamt 2-mal geändert.
frank

Re: Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von frank »

Hier wäre auch eine der Quellen für die Behauptung das Steiner an Prostata-Krebs gestorben ist und seine eigene okkulte Ober-Ärztin das nicht erkannt hat, bzw ableugnete
Der Verdacht wurde damals mehrfach geäußert.
Zuletzt geändert von frank am Do 4. Aug 2022, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
frank

Re: Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von frank »

Rudolf Steiner über Impfen


1924 wurde Steiner von praktizierenden Ärzten gefragt, was die Anthroposophie zur Impfung sage. Steiner berichtet, wie er in seiner Zeit als Hauslehrer nicht von den schwarzen Pocken infiziert wurde, von denen die Mutter seiner Schüler befallen war.

Man könne das Risiko einer Ansteckung minimieren durch psychische Einstellung (Furchtlosigkeit).

In Gegenden, wo die Bevölkerung Furcht vor Ansteckung hat, seien solche «Erziehungsmaßnahmen» aber sinnlos: «Da muss man eben impfen. Es bleibt nichts anderes übrig. Denn das fanatische Sichstellen gegen diese Dinge ist dasjenige, was ich, nicht aus medizinischen, aber aus allgemein anthroposophischen Gründen, ganz und gar nicht empfehlen würde. […] Es ist ein völliges Unding, so im Einzelnen fanatisch vorzugehen.»1
Wenn man dann den unteren Text liest, stellt sich die Frage warum er seine psychische Einstellung nicht bei sich selbst anwendet
Hedda Hummel, eine von Steiners wichtigsten Stenografinnen, erzählt: «Bekanntlich hatte die [Anthroposophische] Gesellschaft damals einen Kinderhort eingerichtet. In Berlin waren an einer Ecke die Pocken ausgebrochen. Soviel ich mich erinnere, wurden in den Schulen und Kinderhorten die Kinder geimpft. Dr. Steiner ordnete an, dass auch die Kinder in unserem Kinderhort geimpft würden und auch die Menschen, die im Kinderhort aus- und eingingen. Dr. Steiner selbst ließ sich auch impfen, auch Frau Dr. Steiner und auch wir alle oder fast alle, die im Hause aus- und eingingen. Dr. Steiner bekam selbst einen schlimmen Arm, die Pocken schlugen an, wie man sagt. Es ging damals der Witz rund, Dr. Steiner mache die Frauenbewegung mit – die darin bestand, dass wir alle, meistens Frauen, eben oft den kranken Arm gerieben haben.»2
https://dasgoetheanum.com/rudolf-steiner-ueber-impfen/
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Lichtstrebender
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Re: Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von Lichtstrebender »

ich habe Zanders Biographie auch gelesen.

Sein Leben schien sich 4 Teile zu gliedern.

Das Hauptmerkmal war Wissen über alle Dinge zu erlangen als wichtigstes Ziel.

In der erste Phase ging er der Wissenschaft und war der Überzeugung alles mit Wissenschaft zu ergründen.

Dann kam der Kantschock, dass wir nichts wirklich wissen können.
Das überwand er mit der Entdeckung des Idealismus, in dem er sagte, die Gedanken und das Denken ist absolut für mich.

In der dritten Phase wurde er zum überzeugten Atheisten und Nihilisten, Schopenhauer und Nietzsche waren seine Favoriten.

Um ca. 1900 drehte sich das um 180 Grad bei Kontakt mit den Theosophen, wo er zum Gläubigen wurde,
da die Theosophie ihm das Versprechen gab, alles ist erkennbar mit den Mitteln der Theosophie.

Meiner Meinung wurde er Opfer einer Honigpottfalle von Blavatsky und ihren Inspiratoren. Viel Erkenntnis und Wissen vermischt mit Dreck und Gift an wenigen entscheidenden Stellen, er übernahm viel aus der Geheimlehre H.B.
Erstarrte Vögel, das Gefängnis ist offen
und ihr wagt nicht, zu fliegen!
Ich schrecke euch auf,
damit ihr flieget!
frank

Re: Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von frank »

Nicht nur - Böhme, Eckehard und die russischen Mystiker nicht zu vergessen
Er hat ja versucht die Theosophie zu verchristlichen, was ihm aber nicht gelungen ist.

Intermedarius und auch Thomberg ist das besser gelungen und Heindel eigentlich auch


Was man auch nicht vergessen darf = die Christengemeinschaft und die AG haben nach dem 1. und 2. Weltkrieg in einem bestimmten Klientel "missioniert" und das waren bei der CG vor allem die "Neue Kirche" (Swedenborg - die war deutschlandweit mal flächendeckend.) und die Neuoffenbarung (vor allem bei den "Lorberianern"
Anthros
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Re: Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von Anthros »

Was du darlegst über Zander, ist etwas, das nur aus Behauptungen und Gegendarstellungen besteht. Er wird als Kritiker der Anthroposophie vorgestellt, da fragt es sich, ob er auch genügend neutral an die Sache herangeht. Insgesamt ist das hier eine Vorgehensweise, die ich als das Thema verstellend und verzerrend sehe.

Nehmen wir zur Darstellung einen Auszug aus dem zweiten Satz des zweiten Absatzes, der nur eine Aufforderung macht, die sich aber nicht begründet:
frank hat geschrieben: Do 4. Aug 2022, 16:43 Man nehme Rudolf Steiners Autobiografie "Mein Lebensweg" nicht beim Wort.
Warum sollte man seine Autobiografie nicht beim Wort nehmen? Wenn ich so etwas lese, erwarte ich als selbstständig denkender Mensch eine ausreichende Begründung, die aber komplett fehlt.

Schließlich heißt es:
frank hat geschrieben: Do 4. Aug 2022, 16:43 Nach Zanders Überzeugung handelt es sich primär um eine rückblickende, große Spiritualitätserzählung, um eine kunstvoll arrangierte Partitur; in der vorliegenden Biografie hingegen könne man lesen, wie es wirklich war.
Das ist nur eine fertige Meinung, die sich aber nicht begründet. Es wird nur auf Werbetour gegangen. - Auf diese Weise setzt sich alles Weitere fort.
frank

Re: Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von frank »

Anthros hat geschrieben: Do 4. Aug 2022, 21:56 Warum sollte man seine Autobiografie nicht beim Wort nehmen? Wenn ich so etwas lese, erwarte ich als selbstständig denkender Mensch eine ausreichende Begründung, die aber komplett fehlt.
lieber anthros - das oben ist eine Buchrezension = eine Buchkritik

Um also die Biografie zu verstehen - musst du diese lesen. Wie in der Buchrezension angegeben die ersten beiden Seiten
Zuletzt geändert von frank am Do 4. Aug 2022, 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
frank

Re: Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von frank »

Anthros hat geschrieben: Do 4. Aug 2022, 21:56 Das ist nur eine fertige Meinung, die sich aber nicht begründet. Es wird nur auf Werbetour gegangen. - Auf diese Weise setzt sich alles Weitere fort.
Noch einmal - das ist eine Buchrezension = nicht das Buch selbst
Anthros
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Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Re: Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von Anthros »

frank hat geschrieben: Do 4. Aug 2022, 22:32
Anthros hat geschrieben: Do 4. Aug 2022, 21:56 Warum sollte man seine Autobiografie nicht beim Wort nehmen? Wenn ich so etwas lese, erwarte ich als selbstständig denkender Mensch eine ausreichende Begründung, die aber komplett fehlt.
lieber anthros - das oben ist eine Buchrezension = eine Buchkritik

Um also die Biografie zu verstehen - musst du diese lesen. Wie in der Buchrezension angegeben die ersten beiden Seiten
Wie auch bei @Spice scheinst du alles falsch zu verstehen und die Dinge ja schon mit einer Absicht so zu verdrehen, dass dein Gesprächspartner als extrem dumm dargestellt wird.

Es ändert sich nichts an der qualitativ extrem minderwertigen Arbeit, über Rudolf Steiner Autobiografisches darlegen zu wollen.
frank

Re: Rudolf Steiner - die Biografie

Beitrag von frank »

Anthros hat geschrieben: Do 4. Aug 2022, 22:43 Wie auch bei @Spice scheinst du alles falsch zu verstehen und die Dinge ja schon mit einer Absicht so zu verdrehen, dass dein Gesprächspartner als extrem dumm dargestellt wird.
Lieber anhros - du urteilst über eine Buchrezension = nicht über die Biografie Steiners von Zander. Du kannst also die Buchrezension beurteilen - aber nicht das Buch von Zander

Was verdrehe ich hier?

Lese das Buch - dann kannst du es auch beurteilen.
Zuletzt geändert von frank am Do 4. Aug 2022, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
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