Anthros hat geschrieben: ↑So 14. Aug 2022, 13:23
Im Angesicht der Sonne
Zippo hat geschrieben: ↑So 14. Aug 2022, 12:20
In 2 Mo 33,18-23 steht, daß man das Angesicht bzw. die Herrlichkeit Gottes nicht sehen kann ohne zu sterben. Warum ?
Das ist etwa so, wie der direkte Blick in die Sonne blendet. Das Gemälde "Verklärung Christi" von Raffael zeigt es ähnlich. Die drei Apostel Petrus, Johannes und Jakobus haben sich auf den Boden geworfen und decken ihre Augen gegen das strahlende Licht ab, das vom Christus ausgeht. Zwei Figuren links und rechts neben dem Christus, werden schwebend dargestellt, sind aber nicht auf seiner Höhe. Sie scheinen gegenüber den Aposteln noch eine weitere spirituelle Besonderheit an sich haben, ihre Augen nicht schließen und auf dem Boden liegen zu müssen, sondern können direkt in das Licht sehen.
In jedem Fall ist es schädlich, in die Sonne zu schauen. Und die Herrlichkeit Gottes wird auch schon mal mit der Sonne verglichen. Off 21,23
Man könnte erblinden. Aber sterben ?
Gott hat schon mal einen Zorn auf die Menschen und in 2 Mo 33 will er sich zurückziehen, weil er befürchtet, er würde noch das ganze Volk umbringen, wenn er weiter mitziehen würde. 2 Mo 33,3
Könnte es sein, daß er Menschen wegen ihrer Sündhaftigkeit umbringen würde ? Sie wären ihm dann gewissermaßen ein Dorn km Auge.
Anthros
Zippo hat geschrieben: ↑So 14. Aug 2022, 12:20
Und was bedeutet es, wenn Mose anstattdessen in einer Felsenkluft stehen darf, um die Herrlichkeit Gottes vorbeiziehen zu sehen ?
So kann man Moses ähnlich wie die drei Apostel oder die beiden schwebenden Figuren als eine spirituell hochstehende Person sehen.
Auf dem Fels stehend, ist man erhöht. "Da ist ein Raum bei mir, sagt der HERR, eine Kluft.
Kluft ist ein Riß,im Gestein, eine Spalte. Da könnte man auch Schutz mit verbinden. Und Gott hält noch seine Hand davor, als wolle Gott selbst noch dafür sorgen, daß dem Mose nichts geschieht, bis der HERR vorübergegangen ist.
Und wenn ich meine Hand von dir nehme, dann kannst du mir hinterhersehen. Aber mein Angesicht kannst du nicht sehen. 2 Mo 33,21-23
Warum muß Gott Menschen schützen, wenn sie seinem Geist zunahe kommen ?
Paulus sagt in 1 Kor 10,4, daß der Fels in der Wüste, aus dem das Wasser kam, um Israel mit Wasser zu versorgen, ein Bild für den Christus ist.
Er versorgt uns in der dürren und lebensdeindlichen Umgebung, in der wir leben mit dem Geist Gottes.
Durch ihn werden wir auch einen gewissen Schutz haben, denn wenn wir auch durch das Evangelium berufen worden sind, stecken wir immer noch in einem Leibe, der Gott gegenüber nicht immer die richtige Haltung einnimmt.
Ich bin z. Bsp. manchmal unzufrieden und hadere, werde sogar manchmal zu einem Feind Gottes und mache böse Worte. Dann denke ich an die eherne Schlange in der Wüste und bitte um Vergebung.
Ohne den Schutz Christi hätte Gott auch Grund mich während solcher Zeiten der Unzufriedenheit von der Bildfläche verschwinden zu lassen.
Kein Mensch ist vor Gott gerecht und trotzdem macht er seine Wege mit uns und wir können sein Handeln erkennen und auch sehen wo er uns hinführt. Aus dieser Distanz können wir vor Gott gerade noch überleben.
Aber wir mit ihm geistig verbunden wären, würde er uns vielleicht sterben lassen, denn er würde uns mit unserem verkehrten Wesen nicht dulden.
Könnte man den Text vielleicht in diese Richtung deuten ?
Gruß Thomas