Phänomen Eugen Drewermann

Säkularismus
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Johncom
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Johncom »

Claymore hat geschrieben: So 18. Sep 2022, 18:15 Für meinen Geschmack geht es dir zu sehr darum den Kreml zu verteidigen oder zu entschuldigen und dem Westen alle Schuld zuzuschreiben (Drewermann genauso, auch wenn er nicht ganz so offensichtlich auftritt).
Gerade jetzt wird Russland dämonisiert wie lange nicht. Wenn auch hier mitgezogen wird, dann kann ich ja eine Gegenstimme sein.
Die Friedensbewegung hat immer Russland in Schutz genommen, auch zu Sowjet-Zeiten. Von Russland ging kaum Aggression aus. Und wenn jetzt an Afghanistan erinnert wird .. Brzezinski sagte, da haben wir sie in eine Falle gelockt.

Der Westen, also die USA, unterhält ein Netz von Militärbasen rund um die Welt, halbmondförmig um das riesige Russland besonders. Von der Ukraine könnten sie Moskau und St Petersburg aus kurzer Distanz angreifen. Die USA wollen das und Russland weiß es und du auch.
Solange das Militär existiert wird es weiter Krieg geben. Dafür ist die Weltordnung mit dem Gewaltmonopol von Staaten und Anarchie zwischen den Staaten viel zu fragil.
Wir haben keine Anarchie zwischen den Staaten. Ich meine mich und vielleicht auch dich. Wir wollen Kultur austauschen, Handel treiben, sportlich wettkämpfen, einladen, besuchen, das Menschliche feiern. Die Notwendigkeit für Kriege besteht für die Geldmächte. Kreditgeber feiern wenn die Bomben fallen. Sie verdienen wenn Staaten für Krieg Schulden aufnehmen und sie verdienen wenn das besiegte Land wieder auf die Beine will. Und die Bodenschätze an die Konzerne gehen.
Frage an dich als "Pazifisten": Wie hätte hier eine friedliche Lösung aussehen können? Was für Optionen hatte die russische Regierung?
Die gab es ja längst: Minsk 2. Eines war sicher, die sich selbst autonom erklärten Provinzen werden sich nicht wieder unter Kiew stellen.
Wahrscheinlich hat die russische Aufklärung die Vorbereitung einer ukrainischen Offensive erkannt und ist zuvor gekommen.
Der immer stärkere Beschuss der Ukrainer auf zivile Ziele schmerzt und die Erwartung war, das muss aufhören.
Eine andere Optionen für die russische Regierung wäre zuschauen und bedauern.
Und jetzt sag nicht: ja aber die Ukrainer / NATO / Westen wollten keinen Frieden...
Die USA will keinen Frieden. Das westliche Kapital würde natürlich von Krieg absehen, wenn jedes Land seine Wünsche erfüllt.
Jedenfalls erkennt man, dass Kriege nicht nur aufgrund von Angst geführt werden sondern auch aufgrund von Gier.
Das wird eher so gedreht: Wer nicht gewinnt, verliert.
Krieg ist Wirtschaft. Ein Supermarkt wird eröffnet und der Dorf-Bäcker kann nicht mithalten. Er gibt auf und der Supermarkt bietet ihm wenigstens einen Job an der Brot-Theke.
Claymore hat geschrieben: So 18. Sep 2022, 18:15
Johncom hat geschrieben: So 18. Sep 2022, 02:30 Drewermann will unsere Ethik wiederbeleben: Krieg ist unermesslich schrecklich.
Wir können es besser, wir können verhandeln und auch Handel treiben. Wir müssen nicht rauben.
Wir müssen auch nicht töten.
Meine Hoffnung liegt auf Gott, der auch die gesellschaftliche Entwicklung lenkt.
Dass wir erkennen, wer wirklich den Krieg braucht. Und profitiert.
:roll:
Brauchten die Menschen im Donbass die "militärische Spezialoperation" etwa NICHT, profitieren sie von dieser etwa NICHT?
Sie würden ungemein profitieren und bekämen ein normales Leben zurück, würde Russland Erfolg haben und die Abschussrampen, die jetzt NATO-Geschosse verwenden, vernichtet. Die Zerstörung ist gewaltig, man lebt seit 8 Jahren in Angst vor den täglichen Splittergranaten.
Und fast kein Wort in unseren Medien.
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Johncom
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Johncom »

Oleander hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 00:37
Johncom hat geschrieben: So 18. Sep 2022, 02:30 jeder Mitkämpfer ist mein Bruder, Kamerad, Genosse.
Und wer nicht mitkämpft ist gegen euch? :D
Manche sind gegen uns, viele schlafen noch und viele wachen langsam auf.
Oder wenn ich mich nicht beteilige beim "Mitkampf" dann bin ich gegen die Mitkämpfer und die "Sache an sich"?
Du kannst wie jeder um die richtige Eingebung bitten und der dann folgen.
Die .. ich sag mal "Gegenseite" arbeitet über die Medien und wird alles geben, uns abzulenken von Friedensaktivismus.
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Oleander
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Oleander »

Johncom hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 01:06 ich sag mal "Gegenseite"
Also für dich gibts nur Mitkämpfer und die Gegenseite, dazwischen(die sich raushalten wollen) sind Luft?
Du kannst wie jeder um die richtige Eingebung bitten und der dann folgen.
Warum sollte ich?
Was, wenn ich einfach "neutral" bleiben möchte? :)
Würde man mir dann eventuell "Desinteresse" vorwerfen, egal von welcher Seite?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Johncom
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Johncom »

Claymore hat geschrieben: So 18. Sep 2022, 21:15
Johncom hat geschrieben: So 18. Sep 2022, 02:18Ach so. Was hättest du denn geantwortet? :D


Wenn ich so denken würde wie Drewermann, wäre ich ganz einfach Materialist (modern: Physikalist), Sartre-Jünger, Existentialist.

Ich hab das jetzt mal auf Atheismus runtergebrochen, da das in Europa fast immer mit Materialismus identisch ist. Aber ja, am Ende ist Atheismus nicht mal wirklich der zentrale Punkt. Ich denke, Theismus vs. Atheismus ist tatsächlich Glaubenssache.

Und es gibt sogar atheistische Traditionen, wie den Buddhismus, die ich respektiere und achte.

Aber bei Materialismus vs. Anti-Materialismus (d. h. Dualismus oder Idealismus) sieht es eben anders aus.

Ich halte den Materialismus für absolut falsch und für eine der größten Verirrungen der Menschheit. Kein wenn und aber, keine versteckte Rückzugsmöglichkeit, die ich mir offen halte.

Der Materialismus mag ja trotzdem wahr sein - dann ich bin ich halt der Dumme, der irgendwelchen Chimären nachjagt.

Aber bei allem, was ich behaupte, muss es doch auch einen Punkt geben, wo ich meinen eigenen Irrtum zugebe. Ansonsten ist meine Behauptung doch ohne Belang. Drewermann dagegen konstruiert seine Standpunkte grundsätzlich so, dass sie immun gegen jedwede Kritik sind.
Danke für die lange Antwort. Auf alle Stichwörter kann ich nicht eingehen, da müsst ich erst Quellen lesen.
Noma? Nie gehört. :D
Ich werde mich auch nicht verzetteln.
Materialismus muss man anerkennen. Als Weltanschauung meiner Meinung nach bedauerlich, aber nach den vielen Fehlgängen der Religionen, ist zu verstehen, dass sich manche von allem "Spirituellen" abgewandt haben. Mit bekennenden Materialisten hatte ich immer respektvolle Gespräche.

Die allgemeine Unbewusstheit in der Gesellschaft sehe ich als verheerender an. Den Niedergang der Bildung in den Schulen, die teilweise Verblödung der Jugend. LGTB-Sensibilisierung schon im Kindergarten? Was ist da los ...

Drewermann ist für mich ein Populist, und ich mag das: einfache Wahrheiten verständlich machen.
Drewermann wurde immer gerne öffentlich gemacht, auch als Pazifist. Kritik an amerikanischen Kriegen war eine Zeitlang erlaubt und eine Demokratie musste das "aushalten".
Jetzt die große Krise, vielleicht der neue Weltkrieg!
In Kriegszeiten werden Medien gleichgeschaltet, es wird nicht zugegeben aber schon die Finanzkriese war kritisch und Merkel holte die Verleger ins Kanzleramt.
Ein Theologe konstruiert seine Standpunkte immun gegen jede Kritik?
War das mal ein Problem? Drewermann wird auch gegen diesen Krieg sprechen, er kritisiert das Regime!
Und damit ein Fall für den tiefen Staat, die Schnüffler, die Auftragsschreiber:
Wie kann man einen populären Kritiker diskreditieren.
Drewermann hat keinen Computer. Man kann ihm keine verbotenen Pornos unterschieben.
Der Mann ist clean, keine Skandale. Keine Kontakte zur politischen Rechten.

Wie kann man ihn sonst angreifen. Gibt es Widersprüche in seinen Büchern, Reden?
Aber bei allem, was ich behaupte, muss es doch auch einen Punkt geben, wo ich meinen eigenen Irrtum zugebe.
Wenn du spirituell lebst, wenn du gleichsam normal in der Welt lebst, hast du eine Menge Erkenntnisse.
Gott ist Liebe ... manche glauben es, aber du hast es erkannt.
2 + 2 = 4. Auch das bestreitest du nicht.
Wo war jetzt der Irrtum, den du zugeben willst?

Und warum suchst du Irrtümer bei Drewermann. Ein ehrlicher spiritueller Schüler würde sagen, das kann ich von ihm lernen und das andere verstehe ich nicht.
Du scheinst mir wie jemand, der Widersprüche finden soll um die Person Drewermann zu diskreditieren.
Glück wirst du wenig haben denn Drewermann ist sehr akzeptiert.
Ob bei Pazifisten, Querdenkern, Linken oder kritischen Christen.
Die Menge der Menschen, die Kriegsinteressen untersuchen und die Propaganda erkennen, wächst.
Drewermann meint dagegen, dass sich Religion von jeglichen Tatsachenbehauptungen abkoppeln lässt.
Na klar. Religion ermöglicht umwerfende Erfahrungen. Eine mystische Begegnung ist nur in poetischen Worten zu beschreiben.
Tatsachen werden behauptet .. das erinnert so an Faktenfinderei der Medienhäuser:
Es ist "wissenschaftlich" erwiesen ... Klimawandel, Coronapandemie ...usw. Reinster Bullshit.
Religion ist im Kern reine Wahrheit. Natürlich kann das auch anders gesehen werden.
Religion ist ja freiwillig. Aber religiös Erkennende erreichst du nicht mehr mit staatlicher Meinungsbildung.
Dennoch geht vom Materialismus eine sehr große Gefahr für jegliche spirituelle Weltanschauung aus.
Ich sage es anders: Spirituelle Menschen sind eine große Gefahr für den politischen Materialismus.
Für die kriminellen Kriegstreiber. Die Spirituellen durchschauen die weltlichen Intentionen.

Was die Nazis noch schafften, gelingt der NATO nicht mehr.
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Johncom
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Johncom »

Oleander hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 01:13 Also für dich gibts nur Mitkämpfer und die Gegenseite, dazwischen(die sich raushalten wollen) sind Luft?
Nein, für mich gibts nur Mitkämpfer für den Frieden. :thumbup:
Die, denen alles egal ist, würde ich nicht bekehren wollen.
Manche, die nicht im Geld schwimmen, werden sich bald fragen, warum wird alles so teuer.
Dann werden sie ins Grübeln kommen.
Vielleicht mal nachforschen: was sind eigentlich Sanktionen und wem nutzen sie wirklich.
Was, wenn ich einfach "neutral" bleiben möchte? :)
Würde man mir dann eventuell "Desinteresse" vorwerfen, egal von welcher Seite?
Du sagst ja selbst, du bist desinteressiert. Weder männlich noch weiblich. :angel:
Neutrum als Grammatikalischer Begriff.
Interessieren wird dich vieles wenn du selbst betroffen bist.
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Spice »

Johncom hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 00:56
Claymore hat geschrieben: So 18. Sep 2022, 18:15 Für meinen Geschmack geht es dir zu sehr darum den Kreml zu verteidigen oder zu entschuldigen und dem Westen alle Schuld zuzuschreiben (Drewermann genauso, auch wenn er nicht ganz so offensichtlich auftritt).
Gerade jetzt wird Russland dämonisiert wie lange nicht.
Mit Recht. Im Atomzeitalter droht man nicht mit dem Einsatz von Atomwaffen und hält man AKWs raus aus den Eroberungen. Putin hat aus Ehrgeiz den Krieg angefangen und belügt sein Volk!
Wenn auch hier mitgezogen wird, dann kann ich ja eine Gegenstimme sein.
Es wird dir nicht gelingen aus schwarz weiß zu machen!

Die Friedensbewegung hat immer Russland in Schutz genommen, auch zu Sowjet-Zeiten.
:lol: :lol: :lol: Die Friedensbewegung wurde von Russland instrumentalisiert. Schon damals, um den Westen zu schwächen. Schließlich sollte doch die proletarische Weltrevolution siegen!

Der Westen, also die USA, unterhält ein Netz von Militärbasen rund um die Welt, halbmondförmig um das riesige Russland besonders.
Ja, das stammt aus Stalins Zeiten. Eben um die Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern. Es war ja für alle Ostblockstasaten ein großes Aufatmen als endlich das sowjetische System kollabierte!
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Spice »

Johncom hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 03:07
Oleander hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 01:13 Also für dich gibts nur Mitkämpfer und die Gegenseite, dazwischen(die sich raushalten wollen) sind Luft?
Nein, für mich gibts nur Mitkämpfer für den Frieden. :thumbup:
Du bist hier Putins Mitkämpfer. Also alles andere, als ein Kämpfer für den Frieden!
Claymore
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Claymore »

Johncom hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 00:56 Sie würden ungemein profitieren und bekämen ein normales Leben zurück, würde Russland Erfolg haben und die Abschussrampen, die jetzt NATO-Geschosse verwenden, vernichtet. Die Zerstörung ist gewaltig, man lebt seit 8 Jahren in Angst vor den täglichen Splittergranaten.
Und fast kein Wort in unseren Medien.
Ok, nehmen wir das mal so hin. Dann stellt sich doch die Frage, wie das mit Pazifismus zusammenpasst.

Dann gibt's ja für dich doch Kriege, die einfach geführt werden müssen.
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Detlef
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Detlef »

Johncom hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 02:48...
für den politischen Materialismus.
Für die kriminellen Kriegstreiber. Die Spirituellen durchschauen die weltlichen Intentionen. ...
Mit oder ohne Religion können sich gute Menschen anständig verhalten und schlechte Menschen Böses tun; doch damit gute Menschen Böses tun, dafür braucht es Religion.
Steven Weinberg, Physiker und Nobelpreisträger
Johncom hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 02:48 ...
Was die Nazis noch schafften, gelingt der NATO nicht mehr.
Im Gegensatz zu den Nazis oder auch jetzt zu Russland, die einfach mal so ihre Nachnarlænder überfallen haben, bedarf es einer NATO - Angriffsoperation die Zustimmung a l l e r 27 Mitgliedsstaaten!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)
Spice
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Re: Phänomen Eugen Drewermann

Beitrag von Spice »

Johncom hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 03:07
Oleander hat geschrieben: Mo 19. Sep 2022, 01:13 Also für dich gibts nur Mitkämpfer und die Gegenseite, dazwischen(die sich raushalten wollen) sind Luft?
Nein, für mich gibts nur Mitkämpfer für den Frieden. :thumbup:
Die Verbrecher im Kreml haben ein ukrainisches AKW beschossen: https://www.spiegel.de/ausland/russland ... 6da6fa8bbb

Da sie konventionell nicht weiterkommen, terrorisieren sie ja auch die Zivilbevölkerung. Da werden Wohnhäuser, Kindergärten, Krankenhäuser beschossen...
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